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Geschrieben von Vroni alias Mcs am 27.10.2008 um 13:00:

 

Zuerst muss ich sagen, dass ich den Text sehr gut geschrieben finde smile

Eine Diskussion erscheint mir aber als hinfällig, da ich der Meinung bin, dass es immer aufs Pferd und auch auf den Reiter bzw. Spaziergänger ankommt.

Ich kenne zu dem Text ein sehr treffendes Beispiel aus meinem alten Stall: Die Reitbeteiligung einer ganz tollen Stute hat dieses Pferd wirklich jeden Tag (an dem die RB dran war) geführt! Obwohl dieses Tier kerngesund und dressurmäßig echt top ausgebildet ist. Ich hab die Dame dann auch mal reiten gesehen und ab diesem Zeitpunkt wusste ich dann, warum sie lieber führt Augenzwinkern Ich hatte das Gefühl, dass sie einfach nicht besonders sicher auf dem Pferd war und aus diesem Grund lieber auf dem Boden neben ihr hergeht.

Naja, grundsätzlich ist es jedenfalls jedem Reiter selbst überlassen, ob er lieber reitet oder führt. Außerdem bringt ein Spaziergang ja auch Abwechslung in den Trainingsplan und ist für das Pferd sicherlich auch mal entspannend. Zudem gibt es ja durchaus auch Situationen in denen man einfach spazieren gehen muss, z. B. wenn das Pferd gesundheitlich nicht in der Lage dazu ist, geritten zu werden.

Ich persönlich reite lieber. Das mag an meiner Faulheit liegen Augenzwinkern Aber in dieser Hinsicht bin ich da der Meinung des Autors: wozu hab ich ein Pferd, dem beigebracht wurde Menschen zu tragen, wenn ich mich dann nicht draufsetzte? Augenzwinkern



Geschrieben von leli am 27.10.2008 um 15:55:

 

Zitat:
Nach eingehender Beobachtung meiner Umwelt in den letzten Jahren bin ich mir sicher, dass phasenweise in diesem Land mehr meiner vierbeinigen Kumpels "angeleint" als "gesattelt" bzw. "angespannt" bewegt werden. Was heisst, dass rein nutzungs- bzw. umgangstechnisch mutieren viele "Equiden" zum Hund. Sie werden nämlich "an die Leine" genommen. Passend zum gerade vorherrschenden Wetter in mehr oder weniger zweckmässige, allerdings in allen Fällen überaus modische Decken gehüllt, mit mindestens genauso modisch hervorstechenden und oft regelrecht luxuriös gepolsterten Halftern ausgestattet, um dann in Gottes freier Natur spazieren geführt zu werden.

Ich frage mich, was sie für Leute kennt : P Ich kenne kaum jemanden, der mit seinem Pferd im Wald spazieren geht, und damit Decken und gepolsterte Halfter hat. Mein Pferd kommt so raus wie es ist, zwar geputzt und sauber, aber mit dem normalen Stallhafter (was nicht überaus luxeriös ist ;D) oder 'nem Knotenhalfter - und sonst nichts.

Zitat:
Gott sei Dank ist noch keiner auf die Idee gekommen, anstelle der Halfter ganz dem Vorbild folgend "Halsbänder" zu benutzen. Und zum Glück ist die Mutation bislang noch nicht so weit gediehen, dass die Pferde zum Äppeln das Beinchen heben. Aber wir wissen ja, wie Evolution funktioniert und ich mache mir da doch schon ein bisschen Sorgen ... Wer weiss denn, was wird, so mit dem Fortgang der Zeit....?

Bei dieser Passage musste ich wirklich lachen. Ob dieser Text nun wirklich ernst zu nehmen ist, bleibt jedem selbst überlassen. : D

Zitat:
Liebe Zweibeiner, Ihr kommt wirklich auf Ideen! Wer hatte bloss diesen blödsinnigen Einfall, ein Pferd spazieren zu führen? Wahrscheinlich wohl einer, der keinen Hund hatte! Also ich beobachte dieses schreckliche Treiben täglich. Vornehmlich kleinwüchsige und meist auch weniger sportlich veranlagte Menschen ziehen vorzugsweise im Winter praktisch täglich ihr Pferdchen aus dem Stall um mit ihm dem "Spazierengehen" zu fröhnen. Alle diese Pferde machen dabei keinen wirklich zufriedenen oder glücklichen Eindruck. Nein, sie schauen eher gelangweilt drein, viele auch sozusagen demotiviert ob der Dinge, die da kommen werden. Andere sind ganz einfach genervt.

Dankeschön. :>
Ich habe keinen Hund nein. Aber ich bin weder kleinwüchsig noch unsportlich. Warum ist spazieren (bzw. bei uns im Gelände eher Bergsteigen) nicht Sport? Dann soll sie mal bei uns vorbeikommen x3 Mein Pferd ist sehr gerne im Gelände, er ist nämlich ein wenig guckig, und da gibt es für ihn immer was Neues zu sehen. Ich würde behaupten, ihn entspannen solche Spaziergänge ziemlich. Zum Platz-Alltag bieten sie eine gute Alternative, da ich mit dem Schisser nicht alleine raus gehen kann.

Zitat:
Problem Nr. 1 ist nämlich, dass so ein Pferd - wie ich eben aus eigener Erfahrung weiss - über vier Beine verfügt und diese als Bewegungs- und Fluchttier äusserst effektiv einzusetzen weiss. Daraus ergibt sich, dass schon im Schritt ein deutlich spürbarer Unterschied im Tempo zwischen Mensch und Tier besteht. Es gibt also nur zwei Möglichkeiten beim Pferdespazieren: entweder der Mensch ist fit und "rennt" ordentlich vorwärts im Schritt, oder das Pferd "schleicht" und passt sich netterweise den Möglichkeiten des Führenden an. Beide Versionen funktionieren nicht auf längere Zeit. Der rennende Mensch lässt bald aus konditionellen Gründen nach und das schleichende Pferd erliegt irgendwann den Versuchungen der sich ausbreitenden Langweile. Beides endet meist in weniger harmonischer körperlicher Betätigung der Beteiligten, oft auch in lautem Gezeter und mit weniger netten Wortkreationen für dieses unsagbar undankbare Tier am Strick. Spass macht das nicht wirklich, weder dem Zwei- noch dem Vierbeiner. Zumal mit der Dauer des Spazierganges das Konfliktpotential gewaltig ansteigt. Früher oder später stellt sich beim Vierbeiner eben die Langeweile ein. Es ist einfach ätzend so lahmarschig neben einem Zweibeiner herzutrippeln und dabei auch noch aufpassen zu müssen, ihm nicht auf die ach so empfindlichen Füsschen zu treten.

Ich bin recht fit, würde ich sagen, und mein Pferd hat ein recht flottes Tempo im Schritt. Er wurde mal 'ne zeitlang von einem Distanzreite trainiert, und hat demnach ein gutes Grundttempo im Gelände ^.- Und: Ist diese Frau irgendwie ein Pferd? Woher weiß sie, dass es ätzend ist, hinter einem Menschen "herzutrippeln". Ihre Pferde möchte ich mal kennen lernen. Was müssen das für unerzogene, spaßlose Gäule sein?

Zitat:
1. Rechts unten Gras fressen: Das ist noch nett! Dazu wird nur der Kopf ruckartig nach rechts unten gezogen, wodurch der führende Zweibeiner eine halbe Pirouette nach rechts vollführt und meist volle Kanne gegen den Pferdehals geschleudert wird. Ja nach Krafteinsatz kann's aber auch zum Abflug des Menschen in den Strassengraben reichen.

2. Links unten Gras fressen: Das ist gemein! Denn es wird immer verbunden mit einem Sidestep vorne links, der meist einen oder beide Füsse des Führenden in Mitleidenschaft zieht. Der dadurch bewirkte Schmerz führt des öfteren zum Loslassen des Führstricks, womit sich das Links unten Fressen hervorragend eignet, um sich vom Zweibeiner loszusagen.

Hat sie wirklich so unerzogene Pferde wie oben spekuliert? Ich muss beim Spazierengehen weder Pirouetten noch Sidesteps machen. Auch wenn mich diese Vorstellung an manchen Bekannten erinnert, der sein verfressenes Pony nicht unter Kontrolle hat. : D

Zitat:
3. Stehenbleiben und Staunen: Das ist die mildeste Version. Diese Vorgehensweise führt normalerweise dazu, dass der führende Zweibeiner umgehend damit beginnt, dem Vierbeiner unglaubliche Geschichten über den Umstand zu erzählen, dass dort gar nichts Bedrohliches vorliegt, worüber es zu Staunen lohnen würde.

4. Stehenbleiben kombiniert mit Erschrecken (in verschiedenen Ausprägungen) bis hin zum Steigen, Losreissen, Wegrennen: Je nach Raffinesse des Vierbeiners kann diese Vorgehensweise mehr oder weniger gefährlich bzw. "aufregend" ausgeführt werden. Der Punkt "Erschrecken" wird dabei verschieden intensiv ausgelebt - vom Sidestep übers Rückwärtsrennen, nach links Wegdrehen, nach rechts Wegdrehen - siehe Punkt 1: Pirouette mit nachfolgendem Hinterherfliegen des Menschen bis zum einmaligen Luftsprung mit allen Vieren. Alles tief beeindruckende Vorkommnisse für kleine Menschenkinder! Brave Pferde gehen nur bis hierhin - Steigen, Losreissen und Wegrennen ist tabu. Böse Kollegen, oder eben jene die endgültig die "Schnauze" voll haben, lassen sich schon mal über diese Grenze hinreissen - und dann wird's gefährlich.

Ach herm. : X Mein Pony ist auch 'n Schisser, aber an der Hand hat er viel mehr Vertrauen, zumindest wenn wir alleine sind. Auch unterm Sattel geht er nicht mehr durhc, wie er es zu der Anfangszeit getan hat, aber an der Hand habe ich fast mehr Kontrolle als wenn ich ihn reite. Trotzdem musste ich bei Punkt 4 lachen, auch wenn er herzlich übertrieben ist, genauso wie der ganze Rest des Textes.

Zitat:
Und dann kommen diese beiden irgendwann zurück zum Stall. Das Pferd ist noch nicht mal warm, knochentrocken und es würde sich jetzt richtig freuen, sich mal im Paddock oder auf dem Reitplatz ausbuckeln zu können. Der Mensch ist völlig fertig, nass geschwitzt und ob der Langeweile-Bekämpfungs- Vorkommnisse auch ein wenig ramponiert. Und dann sagt dieser Mensch: "Das war schön! Wir waren fast anderthalb Stunden spazieren, jetzt haben wir uns den Feierabend redlich verdient!" Sagt's, nimmt dem Pferd noch Spaziergeh-Decke und -Halfter ab, legt die STalldecke auf und bringt den Vierbeiner in seine Box, damit es sich vom harten Tun der letzten 90 Minuten ausruhen kann. Und sollte es sich bis morgen gut erholt haben, wird zwecks körperlicher Ertüchtigung wieder mal spazieren gegangen. Super !

Auch hier habe ich gelacht - langsam fange ich an, ihre Ironie zu mögen. Trotzdem: mein Pony kommt danach ohne Stall- und ohne Outdoor-Decke auf die Wiese zu seinen Kumpels, die ihn freudig wiehernd begrüßen. Und nicht nach neunzig Minuten, sondern höchstens nach vierzig - und das wenn's hochkommt. Und ich bin weder nass geschwitzt noch völlig fertig. ;D

Zitat:
Die "Natur-Spazier-Pferde": sind selten, aber es gibt sie. Ihr Schritt-Potential liegt bei ca. 2,5 km/h, Raumgriff, Schub und Übertritt sind ihnen unbekannt und ihr Temperament bzw. die Lust an der Bewegung tendieren eher in Richtung Faultier. Solche Vertreter eignen sich oft auch zum "Extrem-Spazier-Pferd", was die Gruppe beschreibt, die man am Strick hinter sich herziehen kann. Ach ja, da gibt's (leider) auch noch die Gruppe der Vierbeiner, die den langsamen Schritt notgedrungen gehen, weil ihnen nämlich alle vier Füsse derart weh tun, dass sie am liebsten überhaupt keinen Schritt mehr vorwärts gehen würden. Weil diese armen Kreaturen sich kaum wehren können, sind sie beliebte Opfer für Extrem-Spazier-Menschen.

Andere Spazier-Pferde: Überaus gutmütige und willige Pferde lassen sich mit einigem Aufwand zum Spazier-Pferd ausbilden. Man muss diesen Schwachsinn nur immer wieder und über Jahr hinweg machen. Irgendwie wird's dann dazu kommen, dass sich das Pferd in Langeweile zufrieden gibt, müde dahertrottet und sich der völlig unnötigen Eigenschaften wie Raumgriff, Übertritt und Engagement entledigt. Vielleicht ist's ja dann so weit, dass man über den Kauf eines netten Schlaf-Körbchens für den Liebling nachdenken sollte?

Die Natur-Spazier-Pferde entlocken mir ein Lächeln. Wie immer maßlos übertrieben. Und ich weiß, dass mein Pferd kein Natur-Spazierer ist. ;D
Das Ausbilden - da musste ich wirklich herzhaft Lachen.

Ich glaube, man sollte diesen Text nicht ernstnehmen, auch wenn eine wahre Botschaft der Autorin enthalten sein könnte. Ich werde mein Pferd weiterhin spazieren führen.


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