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Geschrieben von Ceres am 08.04.2008 um 19:03:
Kann mich da nur anschließen und meine vorherige "kritik" zitieren und 100 % zustimmen.
Wieder toll geschrieben

freue mich schon darauf zu erfahren, wie es weiter geht
Geschrieben von Hornisse am 08.04.2008 um 22:37:
so, hab mich wieder gefangen und bewerte nun auch mal richtig.
du schreibst sensationell. für mich ist das (bisher) die beste geschichte, die ich je im internet gelesen habe, gefällt mir auch um längen besser als meine eigene.
obwohl mir das thema eigtl nicht so sehr liegt (blöde pubertierende kinder, ich glaube ich werde langsam alt

) lese ich die story sehr gerne weiter. dein schreibstil ist wahnsinnig gut. mach bloß weitger so und hör nie mit dem schreiben auf.
Geschrieben von Freches Möhrchen am 09.04.2008 um 13:47:
Da kann ich mich wiedermal nur anschließen

ich hoffe du beendest die Story nicht einfach irgendwann, weil du die Lust oder Zeit verlierst, so wie sehr viele das hier im Geschichtenbereich zu tun pflegen

Du schreibst wirklich Irre!

Ich lese zwar am Liebsten Fantasybücher und anderen Krams aber deine Geschichte bringt mich auf einen neuen Geschmack XD
Der neue Teil ist finde ich eine gut gelungene Einleitung in das Gesamtgeschehen des Buches
Lg
Geschrieben von heart; am 09.04.2008 um 18:03:
Ja aucxh ich kann mich nur anschliessen... ABSULUt lesenswert... ich ziehe meinen imaginären Hut
Geschrieben von Zwerg am 10.04.2008 um 20:17:
Vielen Dank für die lieben Kommentare. Aber ich nehm auch gern Kritik entgegen.
Hier der nächste Teil. Ich hoffe, ich hab die Stimmung, in der sich David befinden soll, gut aufgefangen.
Kapitel 3
Schon seit zwanzig Minuten stand Dave unter der Dusche und ließ sich von dem warmen Wasser berieseln, ohne sich zu rühren. Gelegentlich wischte er sich das Wasser vom Gesicht, ansonsten stand er absolut reglos da. Er hatte gehofft, dass ihm eine Dusche einen klareren Kopf beschaffen würde, doch er fühlte sich noch immer wie betäubt. Seit er aus seinem fast schon komatösen Schlaf wieder erwacht war, kreisten seine Gedanken unaufhörlich um Louisa. Ihre Handlung gab in seinen Augen keinen Sinn. Warum hatte sie ihn erst so eiskalt abblitzen lassen und dann ihre Nummer bei ihm hinterlassen? Vor allem, warum hatte sie ihm einen Zettel in den Schoß gelegt, als er seinen Rausch ausgeschlafen hatte und sie ihm nicht gegeben, als er noch wach war? Bei der Vorstellung, wie sie mit ihrer kleinen Hand sein Bein gestreift hatte, als er halb auf dem Tisch gelegen und geschlafen hatte, jagte einen Schauer nach dem anderen durch seinen Körper. Doch etwas passte da einfach nicht. Wieso sollte sie Interesse daran haben, dass er sie anrief, wenn sie doch scheinbar kein Interesse an ihm selbst hatte? Viel wahrscheinlicher kam es ihm vor, dass sich einer seiner Kumpels einen Scherz mit ihm erlaubt hatte.
Mit einem Seufzen drehte Dave das Wasser ab, nahm das Handtuch, das griffbereit über der Duschwand hing, und trocknete sich nachlässig ab. Dann schlüpfte er in Boxershorts und ein zerknittertes T-Shirt, rubbelte sich die Haare halbwegs trocken und schlurfte dann in sein Zimmer, wo er sich auf sein ungemachtes Bett fallen ließ. Blind griff er nach der Fernbedienung für seine Stereoanlage, die auf dem Boden lag und schaltete den CD-Player an. Mit einem Gitarrensolo fing das erste Lied seiner Lieblings-CD an, doch er schaltete weiter und weiter, bis er plötzlich entnervt die Anlage wieder ausschaltete und die Bedienung auf den abgetreten Boden warf. Dave stand auf, lief zu seinem Schreibtisch, wo er anfing, seine Schulsachen, die quer über die Schreibfläche verteilt lagen, aufzuräumen, doch auch dieses Unterfangen gab er nach kaum einer Minute wieder auf. Er schlenderte zu seinem Kleiderschrank, öffnete die Tür und schloss sie wieder, ging zu der Kommode, auf der seine Stereoanlage stand, zog die Schubladen auf und studierte den Inhalt: Geldbeutel, Taschentücher, Kaugummis, Ausweise, Kassenzettel, Kugelschreiber, Notizblöcke, Ladegeräte… dann schob er die Schublade mit einem dumpfen Knall wieder zu und tigerte weiter unruhig auf nackten Sohlen durch sein Zimmer. Ohne genau zu wissen, weshalb, schaltete er das Licht aus und stellte sich an sein Fenster, um den Nachthimmel zu betrachteten. Wolkenfetzen trieben am Himmel, verdeckten immer wieder die schmale Mondsichel, die kaum Licht spendete. Dave fühlte sich unangenehm melancholisch, wie der schmalzige Held aus einem noch schmalzigeren Liebesfilm. Er drehte sich vom Fenster weg und starrte Löcher in das dämmerige Zimmer. Das einzig helle in dem Raum schien der kleine weiße Zettel zu sein, der nur ein paar Zentimeter von ihm entfernt auf dem Boden lag. Der Fetzen Papier schien gleißend zu leuchten, zog seinen Blick wie magnetisch auf sich. Irgendwann gab Dave nach. Er bückte sich, griff nach dem Notizzettel und sah sich Name und Nummer zum hundertsten Mal an. Nachdenklich betrachtete er die Buchstaben und Ziffern. Die Schrift hatte einen leichten Linksdrall und war schnörkellos, doch sie wirkte trotzdem weich und geschwungen auf Dave. Es war eine Mädchenschrift. Keiner seiner Freunde konnte so schreiben, demnach musste es tatsächlich Louisa gewesen sein, die ihm die Nummer hatte zukommen lassen. Doch warum?
Nachdenklich wiegte er den Zettel in seiner Hand. Es kratzte an seinem Ego, dass ihn die zierliche Rothaarige hatte abblitzen lassen; niemals zuvor war ihm das passiert. Schon allein aus diesem Grund lohnte es sich, sie anzurufen und sich mit ihr zu treffen, nur, um seinen ursprünglichen Plan doch noch durch zu führen. Doch sein verletzter Stolz schreckte ihn auch gleichzeitig ab. Was, wenn sie ihn nur hatte verarschen wollen, wenn sie ihm eine falsche Nummer gegeben hatte oder, noch schlimmer, auf seinen Anruf wartete, um ihn dann auszulachen?
Wieder ließ sich Dave auf sein Bett fallen. Ihm war der Korb so peinlich, dass er sich am liebsten gleich noch einmal betrunken hätte, um nicht mehr daran denken zu müssen. Aber sein Ehrgeiz war geweckt. Niemals hatte ihn jemand abgewiesen, und das würde sich auch nicht ändern. Schnell schnappte er sich sein Handy, das am Kopfende seines Bettes lag und tippte die Nummer ein. Mit angehaltenem Atem lauschte er dem lang gezogenen Tuten, doch bevor jemand abnahm, legte er wieder auf. Er konnte das nicht. Was, wenn sie ihn doch nur auslachen würde? Oder einer seiner Kumpels dran war? Oder jemand ganz anders.
Mit der Faust schlug sich Dave selbst gegen die Stirn. Er fühlte sich wie zerrissen. Auf der einen Seite wollte er sein verletztes Ego aufpolieren und dieses rothaarige Mädchen wieder sehen. Andererseits hatte er große Angst vor einer erneuten Enttäuschung. Dieses Gefühl war ihm so unbekannt, dass er nicht damit umgehen konnte; niemals zuvor hatte er Angst gehabt, nicht bei einem Mädchen landen zu können.
Regungslos lag Dave da, in der einen Hand sein Handy, in der anderen den Zettel mit der Nummer. Minuten verstrichen, ohne dass er mehr tat als daliegen. Dann, ohne erkenntlichen Auslöser, drückte er wie mechanisch die Wahlwiederholungstaste an seinem Telefon und lauschte erneut dem gleichmäßigen Tuten. Mit angehaltenem Atem hörte er, wie jemand am anderen Ende der Leitung abhob.
„Hallo?“
Es war eine helle, etwas atemlose Mädchenstimme. Die Stimme von Louisa.
Geschrieben von Freches Möhrchen am 10.04.2008 um 21:16:
Zitat: |
Mit einem Seufzen drehte Dave das Wasser ab, nahm das Handtuch, das griffbereit über der Duschwand hing, und trocknete sich nachlässig ab. Dann schlüpfte er in Boxershorts und ein zerknittertes T-Shirt, rubbelte sich die Haare halbwegs trocken und schlurfte dann in sein Zimmer, wo er sich auf sein ungemachtes Bett fallen ließ. Blind griff er nach der Fernbedienung für seine Stereoanlage, die auf dem Boden lag und schaltete den CD-Player an. Mit einem Gitarrensolo fing das erste Lied seiner Lieblings-CD an, doch er schaltete weiter und weiter, bis er plötzlich entnervt die Anlage wieder ausschaltete und die Bedienung auf den abgetreten Boden warf. Dave stand auf, lief zu seinem Schreibtisch, wo er anfing, seine Schulsachen, die quer über die Schreibfläche verteilt lagen, aufzuräumen, doch auch dieses Unterfangen gab er nach kaum einer Minute wieder auf. Er schlenderte zu seinem Kleiderschrank, öffnete die Tür und schloss sie wieder, ging zu der Kommode, auf der seine Stereoanlage stand, zog die Schubladen auf und studierte den Inhalt: Geldbeutel, Taschentücher, Kaugummis, Ausweise, Kassenzettel, Kugelschreiber, Notizblöcke, Ladegeräte… dann schob er die Schublade mit einem dumpfen Knall wieder zu und tigerte weiter unruhig auf nackten Sohlen durch sein Zimmer. |
Also der Teil gefällt mir i-wie nicht so... viel zu viele Aufzählungen und auch irgendwie zu unruhig und etwas störend geschrieben. Ich kann es jetzt nicht so genau beschreiben, was genau stört, doch i-wie gefällt mir der Teil nicht
Zitat: |
Ohne genau zu wissen, weshalb, schaltete er das Licht aus und stellte sich an sein Fenster, um den Nachthimmel zu betrachteten. Wolkenfetzen trieben am Himmel, verdeckten immer wieder die schmale Mondsichel, die kaum Licht spendete. Dave fühlte sich unangenehm melancholisch, wie der schmalzige Held aus einem noch schmalzigeren Liebesfilm. Er drehte sich vom Fenster weg und starrte Löcher in das dämmerige Zimmer. Das einzig helle in dem Raum schien der kleine weiße Zettel zu sein, der nur ein paar Zentimeter von ihm entfernt auf dem Boden lag. Der Fetzen Papier schien gleißend zu leuchten, zog seinen Blick wie magnetisch auf sich. Irgendwann gab Dave nach. Er bückte sich, griff nach dem Notizzettel und sah sich Name und Nummer zum hundertsten Mal an. Nachdenklich betrachtete er die Buchstaben und Ziffern. Die Schrift hatte einen leichten Linksdrall und war schnörkellos, doch sie wirkte trotzdem weich und geschwungen auf Dave. Es war eine Mädchenschrift. Keiner seiner Freunde konnte so schreiben, demnach musste es tatsächlich Louisa gewesen sein, die ihm die Nummer hatte zukommen lassen. Doch warum?
Nachdenklich wiegte er den Zettel in seiner Hand. Es kratzte an seinem Ego, dass ihn die zierliche Rothaarige hatte abblitzen lassen; niemals zuvor war ihm das passiert. Schon allein aus diesem Grund lohnte es sich, sie anzurufen und sich mit ihr zu treffen, nur, um seinen ursprünglichen Plan doch noch durch zu führen. Doch sein verletzter Stolz schreckte ihn auch gleichzeitig ab. Was, wenn sie ihn nur hatte verarschen wollen, wenn sie ihm eine falsche Nummer gegeben hatte oder, noch schlimmer, auf seinen Anruf wartete, um ihn dann auszulachen?
Wieder ließ sich Dave auf sein Bett fallen. Ihm war der Korb so peinlich, dass er sich am liebsten gleich noch einmal betrunken hätte, um nicht mehr daran denken zu müssen. Aber sein Ehrgeiz war geweckt. Niemals hatte ihn jemand abgewiesen, und das würde sich auch nicht ändern. Schnell schnappte er sich sein Handy, das am Kopfende seines Bettes lag und tippte die Nummer ein. Mit angehaltenem Atem lauschte er dem lang gezogenen Tuten, doch bevor jemand abnahm, legte er wieder auf. Er konnte das nicht. Was, wenn sie ihn doch nur auslachen würde? Oder einer seiner Kumpels dran war? Oder jemand ganz anders.
Mit der Faust schlug sich Dave selbst gegen die Stirn. Er fühlte sich wie zerrissen. Auf der einen Seite wollte er sein verletztes Ego aufpolieren und dieses rothaarige Mädchen wieder sehen. Andererseits hatte er große Angst vor einer erneuten Enttäuschung. Dieses Gefühl war ihm so unbekannt, dass er nicht damit umgehen konnte; niemals zuvor hatte er Angst gehabt, nicht bei einem Mädchen landen zu können.
Regungslos lag Dave da, in der einen Hand sein Handy, in der anderen den Zettel mit der Nummer. Minuten verstrichen, ohne dass er mehr tat als daliegen. Dann, ohne erkenntlichen Auslöser, drückte er wie mechanisch die Wahlwiederholungstaste an seinem Telefon und lauschte erneut dem gleichmäßigen Tuten. Mit angehaltenem Atem hörte er, wie jemand am anderen Ende der Leitung abhob.
„Hallo?“
Es war eine helle, etwas atemlose Mädchenstimme. Die Stimme von Louisa. |
Der Teil gefällt mir wesentlich besser und ist auch gefühlvoll geschrieben. Mir sind ab und zu ein paar Rechtschreibfehler im ganzen Text aufgefallen, doch an sich wieder ein echt super Teil!
Geschrieben von cowgirlyhorse am 11.04.2008 um 05:04:
Hi.
Einfach toll <3
Ich mag deinen Schreibstil ganz besonders.
Sehr schön ausgedacht und die Gefühle gut in Worte gefasst!
Freue mich auf Mehr..
lg, vicki
Geschrieben von Zwerg am 12.04.2008 um 19:11:
@ freches möhrchen: das mit den ganzen aufzählungen und genauen beschreibungen war ganz gewollt so formuliert. ich wollte damit seine ruhelosigkeit, seine zerrissenheit darstellen... mir zumindest geht es in solchen momenten immer so. ich setz mich hin, steh auf, mach was, hör es auf, leg mich hin, steh wieder auf... immer so weiter.... aber das ist geschmackssache^^
noch mehr kommentare?
Geschrieben von heart; am 12.04.2008 um 19:29:
Hmm ich persönlich mag den abschnitt nicht soooo... kann auch daran liegen das ich ihn auf "alle schnelle" gelesen habe^^
naja aber sonst find ich deinen schreibstil echt tollig
Geschrieben von theroorback am 13.04.2008 um 00:41:
RE: Ein anderes Leben
Zitat: |
Original von Zwerg
Nieselregen prasselte auf ihn herunter, ein feiner Vorhang, der nur eine verschwommene Sicht auf seine Umgebung freigab. |
Im ersten Satz empfinde ich die Wortwahl bereits als widersprüchlich.
"Nieselregen" und "fein" passt nicht mit "prasseln" zusammen, mit letzterem assoziiere ich zumindest etwas Intensiveres...
...aber, jaja, ist bestimmt ein beabsichtigtes Stilmittel.
Geschrieben von Zwerg am 13.04.2008 um 11:38:
nein, das ist kein beabsichtigtes stilmittel... aber na klar, muss wohl so sein. ich bin wohl auch nur so jemand, der nach kritik verlangt und sie nicht verträgt... hast du gut erkannt.
Geschrieben von Hornisse am 21.04.2008 um 20:09:
hey, wann gehts weiter?
Geschrieben von Judithchen am 22.04.2008 um 13:40:
Also ich liebe die Geschichte ich finde sie total mitreißend und würde zu gerne weiterlesen...naja das Thema ist jetzt nicht soo toll aber dein Schreibstil ist Spitze...
...und ich liébe deine Signatur....
Geschrieben von schmiddigirl am 22.04.2008 um 15:51:
Ich finds toll *-*
Ich habs mit Tränen in den Augen gelesen.
Wirklich toll.
Mach weiter so (:
Würde mich über weitere Geschichten von dir wirklich Freuen (=
Geschrieben von Erbeere am 29.04.2008 um 22:49:
auch ich warte...
Hoffentlich nicht so lange
Geschrieben von Zwerg am 12.05.2008 um 19:26:
Erst ein mal möchte ich mich entschuldigen, dass ich sehr sehr lange nichts mehr von mir habe hören lassen, aber mein behinderter Computer ist kaputt gegangen. Ich habe ihn erst vor kurzem wieder bekommen - leider ohne eine einzige Datei von mir. Das heißt, ich werde mir mal meine ganzen Teile hier zusammen suchen und dann versuchen, wieder den Faden aufzunehmen und weiter zu schreiben.
Weiter gehen wird es definitv, nur wird es wohl noch dauern, bis ich mich wieder so richtig reingefunden habe. Also, noch etwas Geduld.
@judithchen: auch ein arctic monkeys fan? oder fandest du nur, dass es gut klingt?
Geschrieben von Erbeere am 24.08.2008 um 00:45:
Wann geht es weiter?
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