Gegen Bilderklau - Das Original (https://www.gegen-bilderklau.net/index.php)
- Prosa, Epik, Kunst (https://www.gegen-bilderklau.net/board.php?boardid=133)
--- Schreibecke (https://www.gegen-bilderklau.net/board.php?boardid=71)
---- Geschichten (https://www.gegen-bilderklau.net/board.php?boardid=77)
----- Cavien - die Schattenjäger | Fantasy | aktualisiert (https://www.gegen-bilderklau.net/thread.php?threadid=125844)


Geschrieben von kleine-Araberstute am 17.01.2008 um 17:19:

 

sie starb kurz nachdem sie den Briefg eschrieben hat. und siue wusste es.



Geschrieben von pcdfan am 17.01.2008 um 17:22:

 

achso. dann ist es ok.



Geschrieben von kleine-Araberstute am 19.01.2008 um 18:15:

 

Gut, dass ich deinen Segen habe großes Grinsen

Ich habe Cavien meinem Deutschlehrer gegeben und der hat für mich mal Korrekturgelesen - sprich ich werd mich jetzt ransetzen und alles ausbessern, dann müsste es fehlerfrei sein. Und danach kommt der nächste Teil online Augenzwinkern
[Ich editiere, wenn bis gleich keiner geantwortet hat xD]

Liebe Grüße
Kerstin



Geschrieben von pcdfan am 19.01.2008 um 18:29:

 

Was hat er denn zu der Geschichte gesagt?



Geschrieben von kleine-Araberstute am 19.01.2008 um 18:33:

 

Er findet sie spannend und möchste das nächste Kapitel +stolz+
Er meinte, dass er die Namen schwierig fände - was mir aber ziemlich schnuppe ist, das sind MEINE Namen und ich LIEBE sie - und dass ich viele Adjektive verwende...o.o" Mit den Adjektiven hat er Recht, aber ich bin der festen Überzeugung, dass ein Autor das auch irgendwie muss. Ich meine, Autoren >sehen< etwas und müssen es anderen beschreiben - das geht schlecht mit wenigen Worten großes Grinsen
Und vor allem in den Anfangsszenen lasse ich dem Leser wenig Platz sich selbst etwas vorzustellen. Denn jetzt muss er die Art von Bari kennen lernen (zischend, fauchend, feinselig und und und) oder dass Cavien ein bisschen +naja+ Cavien eben ist und bla...

Oder glaubt ihr, dass ich zu viel Adjektive verwende?

Liebe Grüße
Kerstin



Geschrieben von pcdfan am 19.01.2008 um 18:35:

 

Zum Teil zuviele. Aber ansonsten echt gut & ich kann deinem Lehrer nur zustimmen Augenzwinkern



Geschrieben von kleine-Araberstute am 19.01.2008 um 18:44:

 

Würdest du mir welche im Text markieren?

Liebe Grüße
Kerstin



Geschrieben von pcdfan am 19.01.2008 um 19:37:

 

Kann ich machen ...

Zitat:
Der Blick der pechschwarzen Katze schweifte ungeduldig suchend umher.


<< hier

Zitat:
. Sie fixierte jede Hütte des Dorfes, welches sich in einiger Entfernung von dem unberührten Grün der Natur abhob, als wolle sie durch das Holz sehen, die Menschen, die darin lebten, durchschauen.


<< hier auch etwas

Sonst hab ich jetzt nur noch ein weiteres, großes Stück der Geschichte durchgelesen, aber nur noch hier:

Zitat:
Sie hielt in der Bewegung inne und krallte sich aufgeregt an der Rinde fest. Trotz der Entfernung sah die Katze ihn, als stünde er vor ihr, mit seinen tiefschwarzen Locken, die golden glänzten, als er ins Sonnenlicht trat und ihm in die dunklen Augen fielen. Braune Augen, die ihm mit den kleinen, bernsteinfarbenen Sprenkeln einen aufgeweckten, kecken Blick verliehen.


weiß ich nicht ganz genau... Es ist nett, dass du den Jungen so genau beschreibst, anderseits ist es auch wieder zuviel :-/



Geschrieben von kleine-Araberstute am 19.01.2008 um 19:44:

 

Dankeschön. Im ersten Satz - ja, das weiß ich, ich gebe zu, aber ich kann mich von keinem Wort trennen. Ich glaub, pcdfan, dass du das kennst, oder? großes Grinsen Jeder hat so seine Lieblingsstelle ^.^

Zitat:
Sie fixierte jede Hütte des Dorfes, welches sich in einiger Entfernung von dem unberührten Grün der Natur abhob, als wolle sie durch das Holz sehen, die Menschen, die darin lebten, durchschauen.

Da ist ein einziges Adjektiv drin o.o"

VUnd Cavien viel beschreiben? o.O Ich sage doch nur, dass er tiefschwarze Locken hat und braune Augen. Und diese beiden Tatsachen hebe ich hervor, weil sie wichtig sind großes Grinsen
Ach, shit, ich fange wieder an meine Geschichte zu verteidigen. Mist. Aus, Keksi, aus! Pfui!

Danke, pcdfan +lächel+ [so langsam sollte ich doch gelernt haben, wie man mit Kritik umgeht, oder? Aber Cavien ist mir einfach so sehr ans Herz gewachsen +sfz+]

Liebe Grüße
Kerstin



Geschrieben von pcdfan am 19.01.2008 um 19:47:

 

großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen

Den Satz finde ich .. mhm .. großes Grinsen Also ich finde eben, dass du den satz verkürzen könntest, weil ich finds zuviel Beschreibung .. oder so :o

Das mit dem Aussehen hast du seeeeeeeeeeeeeeeeehr hervorgehoben und auf die dauer wird der 'Aussehen-Abschnitt' dann langweilig Augenzwinkern



Geschrieben von kleine-Araberstute am 19.01.2008 um 19:51:

 

Ich halte meine Klappe. Ich habe gerade nämlich geschlagene drei Minuten auf die Tastatur gehauen und einen Kommentar geschrieben. Nein, ich werde dazu nichts sagen. Das ist deine Meinung und ich bin froh, dass du sie mir gesagt hast großes Grinsen

Ich schreib jetzt schnell weiter, damit ich einen neuen Teil on stellen kann ^.^

Liebe Grüße
Kerstin



Geschrieben von pcdfan am 19.01.2008 um 20:06:

 

Mach das Augenzwinkern



Geschrieben von ~Hanni~ am 20.01.2008 um 14:02:

 

Hallu, Kerstin,

Zum Prolog kennst du meine Meinung ja schon und auch zum ersten Kapitel... größtenteils... ^^ Ich finde, dass du sehr schön beschreibst und auch anschaulich, und mich stören die vielen Adjektive überhaupt nicht, eher im Gegenteil (ich mag Adjektive, nur krieg ich selbst es manchmal nicht so wie ich will hin, schön viele zu benutzen. Kann ich bei dir in die Lehre gehn? Zunge raus ).

Zum Inhalt: Das, was du bis jetzt on gestellt hast, ist sehr gut als Einleitung zu einem Roman... Du verrätst das nötigste, weckst aber auch die Neugier mit sehr vielen ungeklärten Fragen.
Eben so, dass man weiterlesen will (!!!!!!!!!! großes Grinsen )

Sehr schön, weiter so fröhlich

hannah



Geschrieben von kleine-Araberstute am 20.01.2008 um 14:06:

 

Hallo Hannah!
Toll, dass es dir gefällt +gg+ (in Wirklichkeit hüpfe ich gerade tanzend durchs Zimmer und schreie: CANDY MOUNTAIN, Charlie, CANDY MOUNTAIN! vor Freude großes Grinsen )
Du kannst dich ja dann schonmal auf die +nachschau+ 0,0 Meter lange Liste meiner Lehrlinge eintragen ^.^

Ich schreib dann mal fleißig weiter Augenzwinkern

Liebe Grüße
Kerstin



Geschrieben von SweetSensation am 20.01.2008 um 15:12:

 

„Wach endlich auf, Cavien! Los!“, weckte ihn Baris beißende Stimme.
Müde schlug er die Augen auf und blinzelte. Alles war schwarz und das Einzige, was er in der Dunkelheit Kannst du weglassen, wir wissen ja bereits durch das "Alles war schwarz", dass es dunkel ist ausmachen konnte waren die grün leuchtenden Augen der Katze, die ihn wütend anfunkelten. Es dauerte nicht einmal eine Sekunde ehe er sich an die Ereignisse des gestrigen Abends erinnerte. Wie hätte er es vergessen können? Wie hätte er vergessen können, dass ihm etwas passiert war, was ihm niemand abnehmen würde, was er aber abstruser Weise selbst glaubte?
„Wa… Was ist denn los?“, murmelte er verschlafen und richtete sich auf, stützte sich auf seine Ellenbogen. Dem Licht wohl eher der Dunkelheit nach zu urteilen Augenzwinkern nach zu urteilen war es mitten in der Nacht.
„Was los ist? Wir müssen los!“ Cavien spürte, wie sich ihre Krallen durch die dünne Decke in deine Brust bohrten.
Ich… ich komme gleich“, war alles, was er zustande brachte. Doch es schien Bari zufrieden zu stellen, denn er spürte, wie sie vom Bett sprang. Verstehe ich nicht ganz, was erwartet Bari denn für eine Antwort? Immer noch nicht ganz in der Lage, klar zu denken, schüttelte Cavien leicht den Kopf hin und her, versuchte die Müdigkeit zu vertreiben. Er hatte am Vorabend nicht viel planen können, er war auch jetzt noch zu verwirrt, zu… Cavien war sich bewusst, dass er noch nicht einmal annähernd verstand, worauf er sich eingelassen hatte, dass er eigentlich eine Entscheidung getroffen hatte, die er später bereuen würde.Finde ich hier verwirrend, würde ich anders schreiben. Vllt "Er hatte am Vorabend nicht viel planen können, war auch jetzt noch zu verwirrt, um auch nur annäherend zu verstehen, worauf er sich eingelassen hatte." Oder so. Aber er hatte sich nun mal so entschieden und er hatte sich gestern seinen Vater vorgestellt und er hatte überlegt, was er zu ihm sagen würde. Und er wollte Aranor sehen, wollte wissen, was geschehen war. Wer er war. Warum Helena ihn nicht hatte großziehen können. An eines erinnerte sich Cavien noch mehr als deutlich: Die Tinte, mit der ihre Worte durchgestrichen worden waren. Er war sich jetzt, auch wenn er keinen Blick mehr auf den Brief geworfen hatte, sicher, dass es jemand anderes gewesen sein musste, der die Worte durchgestrichen hatte. Wieso?Wie sollte er jetzt wieder zurück auf die Felder gehen? Wie sollte er einfach so weiterleben, mit den Fragen, die ihn quälten? Wie sollte er sich wieder als ein Mitglied der Gemeinschaft fühlen, wenn er wusste, dass da mehr war? Da musste mehr sein!
Cavien fühlte sich plötzlich wie einer dieser Helden in den Geschichten. Finde hier Geschichten seltsamen, würde "Legende" vorziehen. Ein kleines Ereignis, ein Wörtchen zufiel meinst du "zu viel"?und schon war die Entscheidung gemacht finde "gefallen" schöner: Er würde Jodgarth heute mit Bari verlassen. Er würde nach Zirnail gehen und er würde sich wie ein Held fühlen. Wie ein Held seiner eigenen Geschichte. Vorbildlich würde er seinen Vater zur Rede stellen und alles erfahren, was er wissen wollte. Und dann würde er, wie alle Helden, ein neuer, mutigerer Cavien sein und zurückkehren, seine große Liebe finden und glücklich bis an sein Lebensende sein. Aber damit er dieses Heldendasein führen konnte, musste er aufbrechen.
Plötzlich hellwach warf Cavien die Decke zurück und schwang die Füße aus dem Bett. Etwas benommen stand er auf und spitzte sich etwas Wasser aus der Schüssel neben seinem Schlafplatz ins Gesicht, wusch sich die Hände und zog sich dann sein Wams über. Im Kopf ging er die Sachen durch, die er brauchen würde. Was genau erwartete ihn eigentlich? Wie lange würden sie unterwegs sein?
„Vielleicht zwei Monate“, rief Bari ihm aus dem Nebenzimmer zu, als hätte sie seine Gedanken gehört.
Überrascht blickte Cavien auf und wunderte sich plötzlich, ob sie das nicht vielleicht wirklich konnte. Höchstwahrscheinlich, woher sonst hätte sie das wissen können?Eine Katze, die sprach. Eine Katze, die Gedanken lesen konnte – das hörte sich doch gar nicht so abwegig an. Nein, natürlich nicht. ^^
„Kann ich nicht, aber ihr Menschen seid so leicht zu durchschauen.“ Sie klang zum ersten Mal nicht wütend oder bösartig oder genervt, sondern amüsiert. Naja, also das finde ich sehr unlogisch. Menschen sind zwar leicht zu durchschauen, aber ohne seine Miene gesehen zu haben, ohne im selben Zimmer gewesen zu sein, hat sie es gewusst? Ergibt für mich wenig bis keinen Sinn. „Und jetzt beeil dich ein bisschen, bald geht die Sonne auf.“
Der Dunkelheit nach zu urteilenWiederholung (derselbe Satz steht schon oben irgendwo nur mit "Licht" anstatt "Dunkelheit") bezweifelte Cavien das zwar und wunderte sich stattdessen, ob für Bari ‚bald’ die gleiche Bedeutung hatte wie für ihn, aber er sagte nichts. In Gedanken sagte er sich immer wieder die Worte in seinem Brief vor, er solle Bari vertrauen. Und das würde er, so abwegig das auch klang.Gerade war die sprechende Katze nicht abwegig.
Nicht minder abwegig wie eine sprechende Katze führt mich zu den Elben. Der Satz ergibt für mich keinen Sinn, könntest du mir den vielleicht genauer erläutern?


Also im Großen und Ganzen macht der Anfang deiner Geschichte große Lust weiterzulesen, allerdings finde ich sehr schwer mich in Cavien hineinzuversetzen, vielleicht weil seine Gedanken und Gefühle sehr konfus sind und er gerade eine sehr schwierige Zeit durchmacht, die ein junger Mann in unserer heutigen Gesellschaft wohl kaum so durchleben muss. Dein Schreibstil gefällt mir, nur ab und zu wird er ein bisschen verwirrend, was sicherlich auch mit dem komplexen Sachverhalt zu tun hat. Bari würde ich mir vielschichtiger wünschen, vor allem weil sie eine sehr wichtige Rolle einnimmt. Das Dorf ist toll beschrieben, da gibt es nichts daran auszusetzen. Ich finde auch den Gebrauch von Adjektiven nicht übertrieben, gerade diese vielen, bunt durchmischten Adjektive machen deinen Schreibstil so interessant und erwecken die Charaktere so richtig zum Leben. Also nur weiter so!



Geschrieben von kleine-Araberstute am 20.01.2008 um 15:38:

 

Meine Kommentare hab ich mal unterstrichen
großes Grinsen
Zitat:
Original von SweetSensation
„Wach endlich auf, Cavien! Los!“, weckte ihn Baris beißende Stimme.
Müde schlug er die Augen auf und blinzelte. Alles war schwarz und das Einzige, was er in der Dunkelheit Kannst du weglassen, wir wissen ja bereits durch das "Alles war schwarz", dass es dunkel ist hier bin ich der Meinung doppelt gemoppelt hält besser. für mich klingt es einfach nicht richtig, wenn ich die Dunkelheit weglasse.ausmachen konnte waren die grün leuchtenden Augen der Katze, die ihn wütend anfunkelten. Es dauerte nicht einmal eine Sekunde ehe er sich an die Ereignisse des gestrigen Abends erinnerte. Wie hätte er es vergessen können? Wie hätte er vergessen können, dass ihm etwas passiert war, was ihm niemand abnehmen würde, was er aber abstruser Weise selbst glaubte?
„Wa… Was ist denn los?“, murmelte er verschlafen und richtete sich auf, stützte sich auf seine Ellenbogen. Dem Licht wohl eher der Dunkelheit nach zu urteilen Augenzwinkern nach zu urteilen war es mitten in der Nacht. Wo du Recht hast, hast du Recht +hoppel und ändern tut+ (schönes Deutsch, wa? +stolz+)
„Was los ist? Wir müssen los!“ Cavien spürte, wie sich ihre Krallen durch die dünne Decke in deine Brust bohrten.
Ich… ich komme gleich“, war alles, was er zustande brachte. Doch es schien Bari zufrieden zu stellen, denn er spürte, wie sie vom Bett sprang. Verstehe ich nicht ganz, was erwartet Bari denn für eine Antwort? Naja... Bari hätte erwartet, dass er sofort aufspringt und fertig ist großes Grinsen Aber sie gibt sich dann damit auch zufrieden... Immer noch nicht ganz in der Lage, klar zu denken, schüttelte Cavien leicht den Kopf hin und her, versuchte die Müdigkeit zu vertreiben. Er hatte am Vorabend nicht viel planen können, er war auch jetzt noch zu verwirrt, zu… Cavien war sich bewusst, dass er noch nicht einmal annähernd verstand, worauf er sich eingelassen hatte, dass er eigentlich eine Entscheidung getroffen hatte, die er später bereuen würde.Finde ich hier verwirrend, würde ich anders schreiben. Vllt "Er hatte am Vorabend nicht viel planen können, war auch jetzt noch zu verwirrt, um auch nur annäherend zu verstehen, worauf er sich eingelassen hatte." Oder so.Danke <3 Aber er hatte sich nun mal so entschieden und er hatte sich gestern seinen Vater vorgestellt und er hatte überlegt, was er zu ihm sagen würde. Und er wollte Aranor sehen, wollte wissen, was geschehen war. Wer er war. Warum Helena ihn nicht hatte großziehen können. An eines erinnerte sich Cavien noch mehr als deutlich: Die Tinte, mit der ihre Worte durchgestrichen worden waren. Er war sich jetzt, auch wenn er keinen Blick mehr auf den Brief geworfen hatte, sicher, dass es jemand anderes gewesen sein musste, der die Worte durchgestrichen hatte. Wieso?Einbildung, hat es sich selbst eingeredet, kann nicht nachvollziehen, warum sie es durchgestrichen hätte - männliche Intuition. Keine Sorge, er schaut es sich später im Licht nochmal an und dann ist er sich 1oo% sicher Augenzwinkern Wie sollte er jetzt wieder zurück auf die Felder gehen? Wie sollte er einfach so weiterleben, mit den Fragen, die ihn quälten? Wie sollte er sich wieder als ein Mitglied der Gemeinschaft fühlen, wenn er wusste, dass da mehr war? Da musste mehr sein!
Cavien fühlte sich plötzlich wie einer dieser Helden in den Geschichten. Finde hier Geschichten seltsamen, würde "Legende" vorziehen. Aber Legenden sind... nun ja, haben einen Funken Wahrheit. Das müssen Geschichten nicht haben.Ein kleines Ereignis, ein Wörtchen zufiel meinst du "zu viel"?Ups, peinlich...und schon war die Entscheidung gemacht finde "gefallen" schönerich auch. Danke ^.^: Er würde Jodgarth heute mit Bari verlassen. Er würde nach Zirnail gehen und er würde sich wie ein Held fühlen. Wie ein Held seiner eigenen Geschichte. Vorbildlich würde er seinen Vater zur Rede stellen und alles erfahren, was er wissen wollte. Und dann würde er, wie alle Helden, ein neuer, mutigerer Cavien sein und zurückkehren, seine große Liebe finden und glücklich bis an sein Lebensende sein. Aber damit er dieses Heldendasein führen konnte, musste er aufbrechen.
Plötzlich hellwach warf Cavien die Decke zurück und schwang die Füße aus dem Bett. Etwas benommen stand er auf und spitzte sich etwas Wasser aus der Schüssel neben seinem Schlafplatz ins Gesicht, wusch sich die Hände und zog sich dann sein Wams über. Im Kopf ging er die Sachen durch, die er brauchen würde. Was genau erwartete ihn eigentlich? Wie lange würden sie unterwegs sein?
„Vielleicht zwei Monate“, rief Bari ihm aus dem Nebenzimmer zu, als hätte sie seine Gedanken gehört.
Überrascht blickte Cavien auf und wunderte sich plötzlich, ob sie das nicht vielleicht wirklich konnte. Höchstwahrscheinlich, woher sonst hätte sie das wissen können?Kann sie nicht...Eine Katze, die sprach. Eine Katze, die Gedanken lesen konnte – das hörte sich doch gar nicht so abwegig an. Nein, natürlich nicht. ^^großes Grinsen
„Kann ich nicht, aber ihr Menschen seid so leicht zu durchschauen.“ Sie klang zum ersten Mal nicht wütend oder bösartig oder genervt, sondern amüsiert. Naja, also das finde ich sehr unlogisch. Menschen sind zwar leicht zu durchschauen, aber ohne seine Miene gesehen zu haben, ohne im selben Zimmer gewesen zu sein, hat sie es gewusst? Ergibt für mich wenig bis keinen Sinn. Naja, Bari ist ein paar tausend Jahre alt und sie hat nicht nur elbische Instinkte sondern auch Katzeninstinkte - sie ist sehr gut darin, Stimmungen zu spüren, drücken wir es mal so aus ^.^„Und jetzt beeil dich ein bisschen, bald geht die Sonne auf.“
Der Dunkelheit nach zu urteilenWiederholung (derselbe Satz steht schon oben irgendwo nur mit "Licht" anstatt "Dunkelheit") Ups.bezweifelte Cavien das zwar und wunderte sich stattdessen, ob für Bari ‚bald’ die gleiche Bedeutung hatte wie für ihn, aber er sagte nichts. In Gedanken sagte er sich immer wieder die Worte in seinem Brief vor, er solle Bari vertrauen. Und das würde er, so abwegig das auch klang.Gerade war die sprechende Katze nicht abwegig.
Nicht minder abwegig wie eine sprechende Katze führt mich zu den Elben. Der Satz ergibt für mich keinen Sinn, könntest du mir den vielleicht genauer erläutern?Ich hab vergessen, ihn kursiv zu machen. Er denkt: Nicht minder abwegig wie 'eine sprechende Katze führt mich zu den Elben.' Sprich: Er vertraut Bari, so idiotisch das auch klingt, aber 'eine Katze führt mich zu den Elben' klingt genauso idiotisch xD


Also im Großen und Ganzen macht der Anfang deiner Geschichte große Lust weiterzulesen, allerdings finde ich sehr schwer mich in Cavien hineinzuversetzen, vielleicht weil seine Gedanken und Gefühle sehr konfus sind und er gerade eine sehr schwierige Zeit durchmacht, die ein junger Mann in unserer heutigen Gesellschaft wohl kaum so durchleben muss. Dein Schreibstil gefällt mir, nur ab und zu wird er ein bisschen verwirrend, was sicherlich auch mit dem komplexen Sachverhalt zu tun hat. Bari würde ich mir vielschichtiger wünschen, vor allem weil sie eine sehr wichtige Rolle einnimmt. Das Dorf ist toll beschrieben, da gibt es nichts daran auszusetzen. Ich finde auch den Gebrauch von Adjektiven nicht übertrieben, gerade diese vielen, bunt durchmischten Adjektive machen deinen Schreibstil so interessant und erwecken die Charaktere so richtig zum Leben. Also nur weiter so!

Dankeschön!
Caviens Reaktionen sind für mich (noch) sehr schwer, da ich zwar schon 12 Monate mit ihm arbeite, aber er dennoch in einer anderen Zeit & Kultur aufgewachsen ist, die ich selbst erschaffen habe. Ich weiß, dass es irgendwann leichter für mich wird großes Grinsen
Was genau meinst du mit "Bari wünsche ich mir vielschichtiger"?

Liebe Grüße
Kerstin



Geschrieben von kleine-Araberstute am 22.03.2008 um 20:14:

 

Hallo!
Endlich, endlich, endlich geht es weiter (ja, ich bin stolz auf mich, dass ich mich doch nach einer halben Ewigkeit wieder rangesetzt habe, ein bisschen überarbeitet (siehe auf Seite 1, da hab ich oben den Link mit der vollständigen Version gepostet), viel weitergeschrieben.
Ich bin zwar alles andere als begeistert von dem, was ich fabriziert habe, möchte, da ich selbst nicht weiterkomme, es aber genau deshalb hier on stellen.
Ich hoffe auf viele, mir helfende Kommentare (ich stelle jetzt auch nochmal den Anfang vom 1. Kapitel online, da ich ein bisschen gewerkstelt habe und verändert - nicht wunderngroßes Grinsen ). Zwar ist das Kapitel noch lange nicht beendet, aber naja xD


Liebe Grüße
Keksi

_______________________________

Vergangene Dinge


»Wach endlich auf, Cavien! Los!«, weckte ihn Baris beißende Stimme.
Müde schlug er die Augen auf und blinzelte. Alles war schwarz und das Einzige, was er in der Dunkelheit ausmachen konnte, waren die grün leuchtenden Augen der Katze, die ihn wütend anfunkelten. Es dauerte nicht einmal eine Sekunde, ehe er sich an die Ereignisse des gestrigen Abends erinnerte. Wie hätte er es vergessen können? Wie hätte er vergessen können, dass ihm etwas passiert war, was ihm niemand glauben würde, an dessen Wahrheit er selbst jedoch abstruser Weise keine Zweifel hatte?
»Wa… Was ist denn los«?, murmelte er verschlafen und richtete sich auf, stützte sich auf seine Ellebogen.
»Was los ist? Wir müssen los!« Cavien spürte, wie sich ihre Krallen durch die dünne Decke in seine Brust bohrten.
»Ich … ich komme gleich«, war alles, was er zustande brachte. Doch es schien Bari zufrieden zu stellen, denn er spürte, wie sie vom Bett sprang. Mit einem Kopfschütteln versuchte Cavien, die Müdigkeit zu vertreiben und seine honigflüssigen Gedanken zu beschleunigen. Es blieb erfolglos. Er hatte am Vorabend nicht viel planen können, nicht viel nachgedacht, war auch jetzt noch zu verwirrt, um auch nur annähernd zu verstehen, worauf er sich eingelassen hatte. Aber er hatte sich nun mal so entschieden und er hatte sich gestern seinen Vater vorgestellt und er hatte überlegt, was er zu ihm sagen würde. Und er wollte Aranor sehen, wollte wissen, was geschehen war. Wer er war. Warum Helena ihn nicht hatte großziehen können. An eines erinnerte sich Cavien noch mehr als deutlich: Die Tinte, mit der ihre Worte durchgestrichen worden waren. Er war sich jetzt, auch wenn er keinen Blick mehr auf den Brief geworfen hatte, sicher, dass es jemand anderes gewesen sein musste, der die Worte durchgestrichen hatte. Wie sollte er einfach wieder zurück auf die Felder gehen? Wie sollte er einfach so weiterleben, mit den Fragen, die ihn quälten? Wie sollte er sich einfach wieder als ein Mitglied der Gemeinschaft fühlen, wenn er wusste, dass da mehr war? Da musste mehr sein!
Cavien fühlte sich plötzlich wie einer dieser Helden in den Geschichten. Ein kleines Ereignis, ein Wörtchen zu viel und schon war die Entscheidung gefallen: Er würde Jodgarth heute mit Bari verlassen. Ein Wörtchen zu viel und schon war da diese Ungewissheit. Er würde nach Zirnail gehen und er würde sich wie ein Held fühlen. Wie ein Held seiner eigenen Geschichte. Vorbildlich würde er seinen Vater zur Rede stellen und alles erfahren, was er wissen wollte. Und dann würde er, wie alle Helden, ein neuer, mutigerer Cavien sein und zurückkehren, seine große Liebe finden und glücklich bis an sein Lebensende sein. Die Geschichte von Cavien würde man sich erzählen, wenn Jungen und Mädchen ums Feuer versammelt saßen und den Erzählungen der Älteren lauschten. Aber damit er dieses Heldendasein führen konnte, musste er aufbrechen.
Augenblicklich hellwach warf Cavien die Decke zurück und schwang die Füße aus dem Bett. Etwas benommen stand er auf, spitzte sich eine Handvoll Wasser aus der Schüssel neben seinem Schlafplatz ins Gesicht, wusch sich die Hände und zog sich dann sein Wams über. Im Kopf ging er die Sachen durch, die er brauchen würde. Was genau erwartete ihn eigentlich? Wie lange würden sie unterwegs sein?
»Vielleicht zwei Monate, wenn du wirklich so lahm bist, wie ein Mensch«, rief Bari ihm aus dem Nebenzimmer zu, als hätte sie seine Gedanken gehört.
Überrascht blickte Cavien auf und wunderte sich plötzlich, ob sie das nicht vielleicht wirklich konnte. Eine Katze, die sprach. Eine Katze, die Gedanken lesen konnte - das hörte sich doch gar nicht so abwegig an.
»Kann ich nicht, aber ihr Menschen seid so leicht zu durchschauen.« Sie klang zum ersten Mal nicht wütend oder bösartig oder genervt, sondern amüsiert. »Und jetzt beeil dich ein bisschen, bald geht die Sonne auf.«
Den Lichtverhältnissen nach zu urteilen bezweifelte Cavien das zwar und wunderte sich stattdessen, ob für Bari ‚bald’ die gleiche Bedeutung hatte wie für ihn, aber er sagte nichts. In Gedanken sprach er sich immer wieder die Worte in seinem Brief vor, er solle Bari vertrauen. Und das würde er, so irrsinnig das auch klang. Nicht minder verrückt wie ‚eine sprechende Katze führt mich zu den Elben.’»Was werde ich brauchen«?, fragte er stattdessen und betrat das Vorzimmer. »Was erwartet mich«? Seine Stimme war noch heiser vom Schlaf. Es kratzte in seinem Hals und er schüttete sich etwas Wasser aus dem Krug ein. Das kalte Nass beruhigte nicht nur seine Kehle, sondern hielt auch seine Gedanken im Zaum. Er würde nachdenken, wenn sie aufbrachen. So hatte er es immer gemacht, so kannte er sich selbst. Erst die Entscheidung treffen, dann darüber nachdenken. Es hatte ihn nur allzu oft in Schwierigkeiten gebracht, aber Cavien war froh, dass etwas Bekanntes zwischen all dem Neuen war. Er war doch nicht ein ganz anderer geworden.
Noch ehe er in Gedanken widersprechen konnte, schüttelte er den Kopf. Erst aufbrechen, dann denken.
»Hast du eine Landkarte«?, fragte Bari und blickte ihn an. Hätte sie Augenbrauen, so war sich Cavien sicher, dass die Katze sie hochgezogen hätte.
»N… Nein.« Natürlich hatte er keine. Landkarten waren Besitz der Dorfältesten, niemandem des einfachen Volkes war es vergönnt, einen Blick in solche Schätze zu werfen.
»Kennst du wenigstens das Palom-Gebirge«?, fragte Bari und Genugtuung lag in ihrer Stimme. Anscheinend war es ihr sehr wohl bekannt, dass Bauern nicht in Landkarten blickten, sondern nur zu wissen hatten, wie man die Felder bestellte und erntete.
Stummes Kopfschütteln. Cavien kam sich dumm, so unwissend vor. Der Blick dieser Katze hatte es geschafft, dass er sich selbst die Schuld für seine mangelnde Bildung gab. Zwar konnte er lesen und vielleicht sogar schreiben, wenn er sich Mühe gab, aber von dem Land, in dem er lebte, und überhaupt der ganzen Welt außerhalb Jodgarths wusste Cavien nichts. Es hatte nie eine große Bedeutung gespielt. Er lebte hier, im Südwesten, gut versteckt hinter dem Lacarm-Wald. Aber genauso plötzlich, wie er erfahren hatte, dass er mehr als nur ein Bauersjunge war, wurde ihm bewusst, dass er auch mehr als ein Bauersjunge wissen müsste.
»Menschenelb«, brummte Bari leise. »Öffne die Tür!«
Cavien gehorchte. Die schwarze Katze huschte ins Dunkel hinein und verschmolz augenblicklich mit ihrer Umgebung.
»Bari?«
»Sei gefälligst ruhig!«, zischte es. Wieder gehorchte Cavien, wortlos.

Er hatte soeben begonnen, seinen Rucksack sorgfältig zuzuschnüren, als er ein Kratzen an der Tür vernahm. Noch immer hatte er sich keine Gedanken gemacht, eher mit der Tatsache gekämpft, noch nicht nachzudenken. Er würde mitgehen, seinen Vater zur Rede stellen und als Held wiederkommen. Alles, was in ein bisschen verwunderte, war, warum man eine Katze nach ihm geschickt hatte - oder überhaupt die Tatsache, dass man jemanden geschickt hatte. Und in dem Brief seiner Mutter hatte sie von etwas anderem geschrieben. Nicht nachdenken. Noch nicht , ermahnte er sich selbst, als seine Überlegungen einen panischen Unterton annahmen und hektisch in seinem Kopf hin und her sausten.
Cavien ging zur Tür und öffnete sie. Bari flitzte ins Zimmer, ein schwarzer Blitz mit zwei leuchtendgrünen Stecknadelköpfen, welche ihre eigene Dunkelheit auf bedrohlichste Art durchbrachen. Die Augen leuchteten aufgeregt. Auf dem Rücken festgebunden, trug die Katze ein zusammengerolltes Stück Pergament. Ihr Schwanz zuckte ungeduldig hin und her.
Cavien fragte nicht, wie sie es vollbracht hatte, das Pergament dort zu befestigen, er bückte sich stattdessen einfach nur und löste es. Sowieso hatte der Junge das Gefühl, dass bei Bari weniger mehr war. Merkwürdig war die Katze auch schon so. Angsteinflößend, ja, Cavien hatte Angst vor diesen Augen. Aber dennoch lieferte er sich ihr aus, gehorchte, und daür gab es keinen Grund. Vielleicht lag es einfach nur an Caviens Natur; er wiederspach selten, denn Lydia hatte ihm in einem Anflug von Fürsorge beigebracht, den Mund zu halten. Vielleicht, und das hielt er für wahrscheinlicher, oder hoffte zumindest darauf, war es aber auch nur Baris Art. Cavien war sich relativ sicher, dass selbst Johann, der furchtloseste Junge Jodgarths und in dessen Schatten Cavien immer gestanden hatte, diesen Augen nachgeben würde.
Bari sprang auf den Küchenstuhl und streckte sich genüsslich. Dann musterte sie Caviens Rucksack, der halb zugeschnürt aber immerhin gepackt an der Wand lehnte. »Soso«, kommentierte sie. Immer noch sagte Cavien kein Wort. Vorsichtig rollte er das leise raschelnde Pergament auseinander. Cavien konnte schwach einzelne, feine Tintenlinien erkennen, die zusammenliefen, die leicht schimmerten, die von etwas kündeten, was er noch nie auf einen Blick gesehen hatte. Schnell trat er in den Schein des Ofenfeuers.
Und keuchte überrascht auf.
Er brauchte nicht die kleinen, über die gesamte Zeichnung verteilten Buchstaben zu entziffern. Es genügte, wenn er die Berge, Wälder und Flüsse sah, es genügte, dass auf der linken Seite eine große Windrose im Feuerschein schimmerte, und es genügte, dass oben der Name 'Nachariah' prangte. Eine Landkarte.
»Bari, woher hast du die?«, plazte es aus ihm heraus.
»Woher wohl? Simsalabim, sie wuchs auf einem Baum.«
»Du hast eine Karte gestohlen? Von Gerd?« Gerd kam dem Amt eines Ältesten, eines Anführers, wohl am nächsten. Er war Müller, lebte jedoch in einer Hütte im Dorf, denn in seinen Mühlen lebten seine fünf Söhne. Er besaß drei Mühlen, alle recht nah beieinander am Fluss. Gut, man konnte vielleicht nicht von einem Fluss sprechen, es war eher ein großer Bach, aber es genügte, um den Stein zum Mahlen zu bringen. Gerd war außerdem derjenige, auf den so gut wie alle hörten. Er war gerecht und wohlhabend und er kümmerte sich um die Menschen. Man vertraute ihm. Eine Karte Nachariahs hatte jedes Dorf vor Jahren vom König erhalten und man hatte sich in Jodgarth nicht lange beraten müssen, um zu entscheiden, dass Gerd sie verwahren sollte.
»Wenn sie nicht auf einem Baum gewachsen ist, wird es wohl so sein.«
Cavien faltete die Karte sorgfältig wieder zusammen.
»Dann möchte ich, dass du sie zurück bringst.«
»Den Teufel werd ich tun. Wir brauchen diese verdammte Karte, schließlich wolltest du wissen, wohin wir müssen. Pack sie in deinen Rucksack, dann können wir endlich los.« Die Stimme der Katze klang bedrohlich, befehlend. Und Cavien hätte gehorcht, würde es sich nicht um Gerds Besitz handeln.
»Du kannst doch nicht einfach eine Karte klauen!«
»Hast du Geld«?, zischte Bari bedrohlich leise. »Dann kannst du es ihm ja unter der Tür durchschieben. Wenn nicht, find dich damit ab und komm endlich in die Pfoten.« Sarkasmus schwang in jedem einzelnen Wort mit.
»Bring sie zurück.« Cavien überraschte sich selbst, als er widersprach. Aber er wollte keine Eigentümer von Gerd stehlen - direkt oder indirekt. Der Müller hatte ihm schon mehrfach geholfen, im Winter, wenn Cavien kein Geld für Mehl hatte, im Sommer, wenn Cavien die Ernte abtragen musste. Stets hatte er ihm etwas geliehen, ob gemahlenes Korn oder die Arbeitskraft einer seiner Söhne. Tiefe Dankbarkeit erfüllte ihn jedes Mal beim Gedanken an Gerd. Er konnte doch nicht von ihm stehlen!
Auch Bari blinzelte leicht ungläubig, als sie die Stimme des Jungens vernahm. Dann sprang sie von ihrem Stuhl und bohrte ihre Krallen blitzschnell in Caviens Brust, riss ihm die Karte aus den Händen und landete geschmeidig auf dem Boden, noch ehe er begriffen hatte, wie ihm geschah. Sie stolzierte zu dem Rucksack und ließ die Karte hineingleiten, schaffte es irgendwie, die Schnüre zu binden.
»So«, sagte sie, mit sich selbst zufrieden. »Und jetzt komm endlich.«
Ihr Blick bohrte sich drohend in ihn und ihre Krallen hatten Caviens Widerspruch im Keim erstickt. Er schluckte und nickte nervös. Stolpernd und unter Baris Blick schrumpfend, schaffte es Cavien dennoch zurück in seinen Schlafraum. Er griff wieder unter die Matrazte, zog das braune Säckchen hervor. Die Münzen im Innern klimperten leise, als er das Medaillon herauszog und das Säckchen dann an seinem Gürtel fest band, sicherheitshalber noch einmal daran zog, um sich zu vergewissern, dass es ihm nicht abhanden kam. Cavien fuhr, Neugierde in seinem Blick, mit dem Daumen über das Elbensymbol, ehe er sich das Medaillon um den Hals hängte, es gut unter seinem Wams versteckte. Schließlich bewaffnete er sich noch mit seinem Bogen, welcher gut geschützt in einem Lederfutteral steckte, und seinem Köcher mit den wenigen Pfeilen, und hängte sich beides über die Schulter. Er zog noch ein, zwei Mal daran, damit es ihn beim Gehen auch nicht behinderte, und kam zurück in die Küche. Baris Schwanz zuckte ungeduldig und ließ Cavien über seine eigenen Füße fallen, als er zu seinem Rucksack ging, um sich auch diesen über die Schulter zu werfen. Er fing sich gerade noch, ein ächtliches Schnauben aus Baris Richtung.
Mittlerweile waren die ersten Sonnenstrahlen über das Land gekrochen und berührten zärtlich Wiesen, Bäume und Häuser. Sehnsüchtig blickte Cavien aus dem östlichen Fenster auf den roten Ball. Er mochte Sonnenaufgänge, es bedeutete, dass ein neuer Tag begann. Eine neue Chance, ein unbeschmutztes Blatt. Sonnenaufgänge hatten etwas Tröstliches, ein neuer Anfang, während Sonnenuntergänge den Tag mit sich nahmen, ihn verdunkeln ließen, egal wie perfekt er gewesen ist. Egal, wie sehr man sich wünschte, er würde noch ewig dauern, die Sonne nahm keine Rücksicht, die Nacht wartete bereits ungeduldig darauf, die Dunkelheit über das Land werfen zu dürfen und alle Hoffnung zu verschlucken. Schwarz.

* * *

Bari musste nicht mehr lange warten. Schon bald darauf hatte Cavien sich von seiner Hütte verabschiedet, sie dann und wann mit Fragen wie »Wann werde ich wiederkommen«? genervt, die sie alle mit einem vernichtenden Blick beantwortet hatte, und sie in die ersten Sonnenstrahlen entlassen. Die Katze hasste die Sonne. Jedes Mal aufs Neue zeigte sie Bari ihr Leid vor, verhöhnte sie. Weckte ihren Hass. Jedes Mal aufs Neue kroch sie über die Landschaft hinweg und wollte alles umarmen, jeden Grashalm begrüßen und davon überzeugen, dass die Welt ein Keks sei, bestehend aus vielen kleinen Kekskrümeln, die mit vereinten Kräften etwas schaffen konnten. Die Sonne wollte alles und jeden davon überzeugen, dass das Leben Kleinigkeiten bereit hielt, Überraschungen, wie Schokosplitter oder anderen unnützen Kram. Darauf konnte Bari getrost verzichten, das brauchte sie nicht. Es reichte, wenn sie jeden Morgen aufs Neue in das fröhliche Gesicht der Sonnenstrahlen blicken musste. Und diese sogenannten Überraschungen konnten ihr gespart bleiben. Sie wollte nur so schnell wie möglich nach Zirnail, wollte nur so schnell wie möglich voran kommen. Alles musste fertig werden.
Bari war sich vollkommen sicher, dass es gut gehen würde, dass es funktionierte. Cavien war ein Mensch – was sollte da passieren?
Mit stolz erhobenem Schwanz und teuflisch blitzenden Augen trotzte sie der Sonne, lachte ihr ins Gesicht. Bari ließ sich nicht verhöhnen. Nicht jetzt.
Endlich hatte Cavien die Tür hinter sich geschlossen. Und schritt quer über den Dorfplatz.
»Wohin des Weges«?, fragte sie und konnte das drohende Knurren nicht zurückhalten.
»Mich... verabschieden.«
Cavien war so einfach zu verunsichern, es würde ein Leichtes werden.
»Und was bringt uns das? Wir müssen los, du Dummkopf. Also komm in die Pfoten, für Abschiede ist keine Zeit.« Ein Blick genügte und Cavien änderte seine Richtung. Wie gesagt, ein Kinderspiel.

* * *



Ich hab noch ziemlich viel übrig, aber sonst ist er Post zu lang, der Rest kommt, wenn jmd geantwortet hat großes Grinsen



Geschrieben von binchen9894 am 26.03.2008 um 22:24:

 

toll,toll,toll!!!
mannö,warum hab ich grad nur son tief>.<



Geschrieben von kleine-Araberstute am 26.03.2008 um 22:28:

 

Vielen Dank fröhlich
Aber, wow, du liest schnell.



Geschrieben von Freches Möhrchen am 26.03.2008 um 23:59:

 

@binchen
Dito!! Ich hab grad auch voll ein Tief böse traurig traurig
Aber eins muss ich dir lassen kleine Araberstute: Du kannst wahnsinnig toll Fantasygeschichten schreiben! fröhlich Total spannend, alles spitze geschildert.. es kommt wir vor als würde ich immer direkt daneben stehen und alles beobachten. Du hast das seltene Talent die Leute in deiner Geschichte mitzunehmen, zu fesseln und bis zum Ende des Textes und sogar noch etwas darüber hinaus nicht wieder loszulassen.Augenzwinkern
Ich habe gerade alles durchgelesen, von dem was bisher auf dieses document geschrieben wurde, dessen Link du ganz vorne reingestellt hast.. Echt irre!! geschockt geschockt
lg


Forensoftware: Burning Board, entwickelt von WoltLab GmbH