Geschrieben von Aperio am 01.03.2007 um 19:28:
Wiegenlied
Nacht für Nacht besuch' ich dich
und schleiche an dein Bettlein mich;
leg' meine Hand an deinen Hals
und ruhe mit dir abermals.
Im Dunkeln liegst du da und träumst
vom Glücke, das du stets versäumst,
und wünschst dir nur ein bisschen Licht
auf dass all die Dunkelheit zerbricht.
Ich tauche ein in deinen Traum
und wag' mich in den finster'n Raum,
in dem dein Körper hängt geschunden
mit Narben und gar blut'gen Wunden.
Deine Seele schreit die Kraft sich h'raus,
der Tod genießt den Leichenschmaus
und vor deinen Augen wird gefesselt
dein Engel - beginnt das Gemetzel!
Fass' meine Hand, klamm're dich an mich,
ich verspreche dir, ich errette dich!
Ich beiße deine Fesseln durch
und hebe uns zum Himmel hoch!
Der Traum war schön, du hast gelitten
dich mit Hölle und Himmel gestritten;
ich spüre ihn, spüre deinen Frust
und mit ihm fühle ich die Lust.
Ich knie mich zum Bette nieder -
hörst du sie auch, die Wiegenlieder?
So senk' ich meinen Kopf herab
und setze meine Lippen an;
Ein Duft, bekannt und heißgeliebt -
still' die Sehnsucht, die mich trieb!
Die Zähne stechen sich durch deine Haut,
hör' auf, sei still, schrei' nicht so laut!
Und auf dein Laken tropft das Rot
das Gott mir doch so oft verbot;
du schmeckst so gut, ich will noch mehr
ich trinke deinen Körper leer!
Erhebe dich und deinen Geist
heut' Nacht wurdest du vereist!
Nacht für Nacht besuch' ich dich
und schleiche an dein Bettlein mich;
um Gott, den Satan zu verfluchen
und uns neue Opfer zu suchen;
Nacht für Nacht besuch' ich dich
und schleiche an dein Bettlein mich:
ich bin der Engel deiner Nacht
der über deine Seele wacht.
pfiadgod.
Geschrieben von pringles am 13.05.2007 um 20:07:
hallo aperio
sagt dir das wort sprachfluss etwas? davon sehe ich hier nämlich leider nur sehr wenig, es stockt und ich stolpere sehr durch deine zeilen
ich sehe im übrigen nur klischees welche du bedienst, aber das wäre ja nicht einmal das schlimmste, insofern sie daseinsberechtigung hätten
alles in allem hättest du aus deinem text wesentlich mehr herausholen können, die metrik schwankt und lässt zu wünschen übrig
glückstreffer bestätigen die aussnahme
metrikanalyse
Nacht für Nacht besuch' ich dich
und schleiche an dein Bettlein mich;
leg' meine Hand an deinen Hals
und ruhe mit dir abermals.
XxX (xX')xX
xXxXxXxX
(x')XxXxXxX
xXxXxXxX
laut betonungslehre ist die erste zeile ein 3 hebiger trochäus mit gehobenem schlussakkord, bzw männlicher kadenz
die restlichen beiden metren sind auftaktik in einem reinen 4 hebigen jambus gestaltet
die elisionen (') sind zwar schlüssig, aber nicht notwendig
die worte sind verdreht und lassen vermuten das du zwar weißt was du aussagen möchtest, doch nicht genau weißt es umzusetzen
seit wann gibt es in der deutschen sprache so unschöne sätze die sich der metrik unterwerfen und dem reim geschuldet sind?
das wort bettlein stößt mir sauer auf,ich mag es nicht, ist aber geschmackssache
vielmehr stören mich die wilden elisionen in deinem gesamten gedicht, sie sind meißt sinnlos und tragen nicht zum verständnis bei
vor "abermals" gehört ein komma, zumindest würde ich hier gerne eine pause dementsprechend lesen
Im Dunkeln liegst du da und träumst
vom Glücke, das du stets versäumst,
und wünschst dir nur ein bisschen Licht
auf dass all die Dunkelheit zerbricht.
xXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxX
XxXxXxXxX
die ersten drei zeilen, ein reiner 4 hebiger jambus, die 4.zeile ein 4 hebiger trochäus mit männlicher kadenz
dein metrikschema ist sehr sprunghaft, dein sprachgefühl allerdings recht in ordnung, die metren sind zwar wirr aber sauber
die letzte zeile passt klanglich nicht ins bild, es stört mich erheblich
Ich tauche ein in deinen Traum
und wag' mich in den finster'n Raum,
in dem dein Körper hängt geschunden
mit Narben und gar blut'gen Wunden.
Deine Seele schreit die Kraft sich h'raus,
der Tod genießt den Leichenschmaus
und vor deinen Augen wird gefesselt
dein Engel - beginnt das Gemetzel!
xXxXxXxX
xXxXx(X'x)X /uwäh!
xXxXxXxXx
xXxXx(X'x)Xx /naja
XxXxXxXx(X'x) /jetzt hättest du mich kotzen sehen müssen...
xXxXxXxX
XxXxXxXxXx
xXx - xXxxXx (völligst unschlüssig und unpoetisch, der bindestrich ist als gedankengang deplaziert und trägt nicht zur metrik bei, grauenhaft)
metrisch wundert mich immernoch das du fähig bist ganze sätze zu bewerkstelligen ohne das du dabei selbst über deine worte stolperst...oder ich muss davon ausgehen das du gerne im dreck kriechst und es dich nicht weiter stört alle meter wegen der metrik lang zu liegen, du vergewaltigst die sprache
der wechsel vom anfänglichen jambus, hin zum trochäus stört ungemein, mir ist klar das du es als stilmittel versucht hast, aber das ist leider daneben gegangen - für mein empfinden
der metrische bruch ist in beiden fällen nicht gerechtfertigt
Fass' meine Hand, klamm're dich an mich,
ich verspreche dir, ich errette dich!
Ich beiße deine Fesseln durch
und hebe uns zum Himmel hoch!
(x')Xx(XX)xXxX /spondäus ist in der deutschen metrik nicht möglich,also ist diese betonungsart unzulänglich, es kann keine betonte silbe auf eine betonte silbe folgen, die elision ist diesmal schlüssig
XxXx(XX)xXxX /du trennst durch kommata, aber die metrik leidet dennoch
xXxXxXxX
xXxXxXxX
chaos pur kann ich da nur sagen, ordne die worte, sie sind aushängeschild deiner aussage
Der Traum war schön, du hast gelitten
dich mit Hölle und Himmel gestritten;
ich spüre ihn, spüre deinen Frust
und mit ihm fühle ich die Lust.
xXxXxXxXx
XxXxxXxxXx
xXxxXxXxX
XxXXxXxX
auch hier wieder, chaos
du hast ab der der 2. zeile den daktylus angewandt, das passt so gar nicht ins muster und kam für mich mehr als überraschend, sehr unschön
entscheide dich für ein metrisches muster
Ich knie mich zum Bette nieder -
hörst du sie auch, die Wiegenlieder?
was ist das denn? wozu dieser einwurf? er gliedert sich rein akustisch nicht ein und ist vollkommen deplaziert
bei der betonung von "knie" bin ich mir unschlüssig, ich knie, ich kni-e?
ich nehme mal die letztere, somit wäre die strophe wenigstens metrisch sauber und hätte eine angehende daseinsberechtigung
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
wunder wat hübsch...gucke da ein metrum
So senk' ich meinen Kopf herab
und setze meine Lippen an;
Ein Duft, bekannt und heißgeliebt -
still' die Sehnsucht, die mich trieb!
Die Zähne stechen sich durch deine Haut,
hör' auf, sei still, schrei' nicht so laut!
Und auf dein Laken tropft das Rot
das Gott mir doch so oft verbot;
du schmeckst so gut, ich will noch mehr
ich trinke deinen Körper leer!
xXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxX
XxXxXxX
xXxXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxX
was das denn? ein durchgängiger jambus

oh mein gott ^^
bis auf die 4 zeile, sehr gut und auch inhaltlich sehr nett
4. und 5. zeile würde ich metrisch ausbessern, aber das siehst du ja selbst denke ich
Erhebe dich und deinen Geist
heut' Nacht wurdest du vereist!
wieder ein zweizeiliger einwurf, naja ok, wie gehabt
xXxXxXxX
x(XX)xXxX
falsche betonung, zwei aufeinander folgende betonte silben stören das metrum
Nacht für Nacht besuch' ich dich
und schleiche an dein Bettlein mich;
um Gott, den Satan zu verfluchen
und uns neue Opfer zu suchen;
XxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxXx
XxXxXxxXx
falsche betonung in der letzten zeile... opf-er zu su-chen X-x x X-x
das wort bettlein hatten wir schon, eine wiederholung in einem so langen gedicht empfinde ich als störend und macht den text langweilig
Nacht für Nacht besuch' ich dich
und schleiche an dein Bettlein mich:
ich bin der Engel deiner Nacht
der über deine Seele wacht.
XxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxX
reines metrum, bis auf die erste zeile, stört aber nicht allzusehr, da sie den schlussakkord darstellt...wie in der vorigen strophe auch schon
die wiederholung der ersten beiden zeilen hat mich nicht zufrieden gestellt
pfiadgod.
deine reime sind rein, aber langweilig, der paarreim bzw stabreim ist nicht sehr interessant
das wort pfiadgod ist mir unklar und geht für mich nicht einmal als neologismus in die analen der geschichte ein
fleißig üben, das wird schon noch
glg pringles
ps: vielleicht ist dir mein kommentar hilfreich, ich hab mir mühe gegeben, viel glück..