Geschrieben von Löa am 14.01.2007 um 18:38:
Kurzgeschichte: Das Kind
Hallöle... ^^
Eigentlich schreibe ich ja im Moment die Geschichte 'Das Interview'. Ich bin auch fleißig am weiterarbeiten, allerdings war mir vorhin mal danach wieder eine Kurzgeschichte zu schreiben.
Ich würde sie nun gerne hier bewerten lassen, ich selber finde sie ganz in Ordnung, die Aussage an sich finde ich persönlich sehr schön [Jaha, eigen Lob stinkt xD]. Wer Kritik, Verbesserungschläge usw. hat, dann nur her damit
Ich bin für alles offen. Na ja, lange Rede kurzer Sinn, hier ist die Geschichte.
Das Kind
Es war der erste Tag im Frühling, der wirklich schön war. Ein alter Mann setzte sich im Park auf eine verlassene Bank. Einen Moment umhüllte ihn nur Stille, während er dasaß und seinen Gedanken nachhing. Doch plötzlich fiel ihm auf, wie laut doch alles war, eine Welle der Schönheit schien ihm direkt ins Gesicht zu schlagen. Warum? Da war das Gezwitscher der ersten Vögel, voller Freude begrüßten sie den Frühling. Genauso die Sonne, welche auch dem alten Mann fröhlich ins Gesicht lächelte und ihm sanft über die alte Haut strich. Der blaue Himmel über ihm war mit etlichen Emotionen getränkt, voller Schönheit prangte er da und zeigte einem eine unendliche Freiheit, welche nur die Vögel in vollen Zügen genießen konnte. Außerdem war da das Gelächter von Kindern, kleinen Kindern. Sie lachten fröhlich und laut, während sie spielten und wild durcheinander rannten oder aber sie unterhielten sich fröhlich mit ihren Eltern, schleckten ein leckeres Eis oder saßen einfach da und genossen diese Reinheit. Ein vollkommen bunter Haufen, der mehr Fröhlichkeit hätte ich nicht bringen können.
Sie taten, was ihnen gerade in den Sinn kam, nicht ahnend, wie kalt und grausam diese Welt im Grunde doch war. Sie waren noch in der Lage sich an den Dingen zu erfreuen, die wunderschön aber winzig klein waren - an einem bunten Schmetterling, einem hüpfenden Vogel, einer lächelnden Blüte. Eine Gabe, die auch sie mit der Zeit verlieren würden. Trauer schlich sich in die Gesichtszüge des alten Mannes. Er hatte diese Gabe schon lange verloren. Schon vor vielen, vielen Jahren. Er hatte gelernt, wie kalt doch das meiste auf dieser Welt war, wie viel Ungerechtigkeit und Hass sie beherrschte. Ja, all das hatte er gesehen, doch er hatte vergessen auf die kleinen Dinge zu achten. Auf die Liebe zwischen Mutter Kind. Auf die Schönheit eines kleinen Schmetterlings. Auf das fröhliche Gezwitscher der Vögel, das durchaus in der Lage war, Trost zu spenden. All diese Dinge hatte er missachtet, er hatte diese Gabe verloren, welche die Kinder um ihn herum noch besaßen, er hatte sie verloren, er hatte den Fehler gemacht. Den Fehler, den alle Menschen taten, wenn sie älter wurden.
Keiner der Menschen war irgendwann mehr in der Lage für ein einfaches, wahres Lächeln dankbar zu sein. Die kleinen, schönen Dinge gerieten in Vergessenheit, dabei waren doch gerade sie in der Lage in schweren Zeiten Halt zu spenden, wenn man glaubte alles andere hätte einen verlassen. Der alte Mann seufzte. Zu spät kam diese Erkenntnis, denn er selber würde in gar nicht allzu langer Zeit sterben und diese kalte Welt, welche dennoch so viel Schönheit und Wärme besaß, hinter sich zurück lassen und die Menschen würden einfach weiter diesen einfachen, großen Fehler machen.
Dieser Gedanke bereitete ihm Schmerzen, sein Gesicht war eine einzige, traurige Miene, bis ihm plötzlich ein Kind ins Auge fiel. Es stand nur wenige Meter von ihm entfernt völlig still da und betrachtete ihn mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Die Kinderaugen brachten Ruhe und Frieden. Plötzlich fing das Kind fröhlich an zu lachen. Dann fuhr es sich mit der Hand über das Gesicht und schien das Lachen für einen kurzen Moment in der Hand zu halten. Seine Miene war wieder ernst geworden. Dann öffnete es die Hand und pustete über seine Handfläche und dem alten Mann das Lachen direkt ins Gesicht. Das Kind fing erneut an zu lachen, es winkte und lief davon. Unwillkürlich breitete sich ein Lächeln auf dem Gesicht des Mannes aus, während eine riesige Dankbarkeit in ihm aufflammte.
LG Löa
-Edit-
Wer noch einen besseren Vorschlag für den Titel hat, der möge ihn mir doch bitte nennen, weil ich persönlich den jetzigen nicht so sehr mag.
[hach, ich mag deinen Nocknamen *lol*]