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Geschrieben von nechtan am 08.11.2006 um 23:13:

  Aymara - Wenn ich mit den Pferden tanze | Dritter Teil online

Ich weiß, ich weiß...Alle die schon mal angefangen haben, irgendeine Story von mir zu lesen denken sich wahrscheinlich: Nein, bei der fang ich garnicht erst wieder an, die schreibt eh nicht weiter. Doch diesmal wird das garantiert anders sein, weil ich schon sehr viel geschrieben habbe und mich das Thema mal so richtig brennend interessiert. Die anderen Themen haben mich einfach bloß in diesem Moment fasziniert, aber diese Story hier ist keine "Phase"m ich denke da werde ich endlich mal durchhalten^^ Und wenn nicht: Nevt mich einfach lange genug Augenzwinkern Sooo, lange Rede, kurzer Sinn, hier kommt der Anfang:

Aymara - wenn ich mit den Pferden tanze

Diese geschichte schreibe ich glaube ich meinem Pferd zu liebe. Nicht das ich mit ihm all das erlebt habe, aber ich habe durch es viel gelernt und erst deshalb bin ich in der Lage, dies zu schreiben.

1. Melbourne
Melbournes Hufe wirbelten den Sand auf, als er fleißig und gleichmäßig vorwärts ging, in nettem Trab und aufrechter Haltung. Nach einigen Sekunden senkte er den Kopf und hob den Schweif noch etwas an, vollkommen entspannt schien er dahinzuschweben, immer auf das Mädchen, das ihn vorwärts trieb konzentriert.
Plötzlich jedoch riss er den Kopf empor und stand beinahe noch im selben Augenblick. Fragend wandte er den Blick zu der blonden Sophia und spitzte neugierig die Ohren.
„Sophia, das war dein Fehler. Du hast ihm den Weg abgekürzt, sieh mal wo du stehst.“, die Blonde hatte gerade eine Bodenarbeitstunde bei Rainer im Roundpen.
Und wie immer hatte der großgewachsene, schlanke Mann recht, Sophias Füße zeigten genau vor das Pferd, Melbourne hatte mit seinem plötzlichen Anhalten also absolut richtig gehandelt. „Braver Junge.“, lobte das Mädchen den kleinen Wallach etwas verspätet ging wieder auf ihre Position schräg hinter das Pferd.
Kurz überlegte sie, wandte den Blick dann in die Richtung, in die Melbourne gehen sollte, richtete die Peitschenspitze auf die Fesseln seiner Hinterbein, schnalzte kurz mit der Zunge und ging schließlich los.
Sogleich setzte sich der Rappe in Bewegung und kaute genüsslich ab, im Wissen, alles richtig gemacht zu haben. „Gut so.“, meinte Rainer jetzt und lächelte seine Schülerin kurz an, dafür dass sie erst seit wenigen Monaten Unterricht bei ihm nahm machte sie sich sehr gut.
„Und jetzt lass ihn wieder antraben!“, forderte er sie auf und studierte jede ihrer Bewegungen. Sophia hob die Peitsche etwas an, sodass sie auf das Sprunggelenk des Schwarzen zeigten und übte mit ihrem flotten Gang etwas Druck aus. Der Wallach verstand und machte einen vergnügten Satz, bevor er wieder in einen taktreinen Trab verfiel.

Lächelnd kraulte Sophia ihrem Melbourne die Stirn und strich ihm dann über den Hals. „Mein kleiner Prinz…“, flüsterte sie dem Rappen leise zu und nahm ihm dann das Halfter ab, um ihn in den Auslauf zu entlassen. Der Wallach kaute noch zufrieden ab, bevor er die Ohren freundlich spitze und zu seiner Herde trottete. Den Hals nach vorne gereckt und den Schweif aufgestellt gab er ein leises Wiehern von sich, um die Anderen auf sich aufmerksam zu machen.
Sophia blickte ihrem Pferd noch kurz nach, dann wandte sie sich ab und machte sich auf den Weg zur Sattelkammer. Dort angekommen drückte sie leicht gegen die Tür, sodass diese sich mit einem Quietschen öffnete und schließlich einen Blick in die Kammer gewährte. Der Geruch von Leder stieg dem Mädchen in die Nase und sie schritt langsam in den halbdunklen Raum, um das Halfter ihres Wallachs an seinen Platz zu hängen.
„Du hast dir deinen Rang bei Melbourne wirklich gut erarbeitet, ihr werdet zu einem richtigen Team!“, ertönte hinter ihr die Stimme Rainers und Sophia drehte sich lächelnd um. „Danke.“, erwiderte sie und fuhr dann fort: „Ich merke auch, wie ich schwierige Situationen mit ihm immer besser meistern kann, er wird wirklich zu einem Traumpferd.“ Die Blonde fing richtig an zu strahlen, als sie an die schöne Zeit mit dem Rappen dachte. „Nein, Sophia. Er war immer schon ein Traumpferd, aber jetzt lernst du, richtig mit ihm umzugehen. Raufsetzen und losreiten ist eben nicht alles.“ Sophia nickte, wusste nicht so recht, ob das nun ein Kompliment sein sollte, oder nicht. „Du kannst ein Pferd nicht verändern, du kannst nur anders über es denken.“, fuhr er fort und lächelte das Mädchen dann an.
Er wusste, wie schwer sie es mit Melbourne gehabt hatte, doch jetzt war es schön zu sehen, wie die beiden miteinander umgingen und ihre Fortschritte zu bemerken.
Er hatte immer gewusst, dass Melbourne eigentlich ganz anders war, er hatte nie zu denen gehört, die den kleinen Tinkerwallach als gefährlich einstuften, denn er war keineswegs so, wie er immer gewirkt hatte. Er war einfach ein sehr sensibles Pferd, mit dem es sehr behutsam zu sein galt. Man konnte diesen Rappen nicht so behandeln, wie es leider die meisten Reiter taten, eigentlich konnte man so mit keinem Pferd umgehen. Eine gute Ausbildung und Konsequenz waren nicht alles – die Körpersprache der Tiere zu erkennen und zu beobachten, wie sie sich in der Herde verhielten, was sie taten, um ihren Artgenossen mitzuteilen was sie von ihnen wollten – das war der Schlüssel zum Erfolg. Jede noch so kleine Bewegung konnte etwas falsches sagen und Melbourne war eines dieser Pferde, die das am aller wenigsten wegstecken konnten.
Sophia blickte kurz zu ihrem Trainer, ihrem Vorbild, auf und begann schließlich: „Ich habe gehört Sabine geht am Wochenende auf eine Auktion…Wirst du mitgehen?“ Der Mann zuckte mit den Schultern, überlegte kurz und meinte dann: „Ich würde eh nur wieder ein Pferd anschleppen, das für ihren Schulbetrieb untauglich ist, da soll sie lieber alleine hingehen und ein paar treudoofe Ponys ersteigern.“, er musste grinsen, schließlich war es bisher immer so gewesen, dass er der war, der irgendein „Problempferd“ im Reitstall unterstellte und es, nachdem er mit ihm gearbeitet hatte, weiterverkaufte.

2. Der Unfall
Leise Schritte hallten im dunklen Stall wider, hin und wieder hörte man das Räuspern eines Mannes, oder das Schnauben von Pferden. Eine dunkle Gestalt näherte sich langsam dem rot leuchtenden Lichtschalter und betätigte ihn.
Erst flackerte das Licht in der Stallgasse nur, dann erhellte es jedoch auch die einzelnen Boxen.
Nur wenige waren besetzt, sie waren mit Matratzenstreu gebettet und im ganzen Stall hatte sich ein übler Geruch verbreitet. Die meisten Pferde standen vollkommen abgestumpft mit dem Kopf in die hintere Ecke ihres Gefängnisses, andere hingegen beobachteten den Mann, der eine Peitsche mit sich trug, aufgeregt.
Zielstrebig steuerte er die hinterste Box des Gebäudes an, schon von weitem waren aus ihr die auf dem blanken Boden widerhallenden Schritte eines Pferdes zu vernehmen, sein aufgebrachtes Schnauben und der hektische Atmen.
Durch einen schmalen Lichtstrahl, der durch ein Loch im Mauerwerk fiel, konnte man seinen zierlichen Kopf entdecken, den ein halb zerrissenes Halfter bestückte. Als der Mann dem kleinen Verließ des Pferdes immer näher kam, stürmte dies mit angstgeweiteten Augen in die hinterste, halbdunkle Ecke riss den Kopf hoch und schnaubte panisch.
Das weiße in den Augen der kleinen Stute war nicht zu übersehen, ihr Blick verfolgte jede Bewegung des Fremden – doch war er ihr nicht ganz fremd, wo er doch der gewesen war, der sie hier eingesperrt hatte.
„Hey, ruhig. Spiel dich nicht so auf!“, die Stimme des Mannes klang kalt und beinahe mechanisch, als hätte er diese Worte schon tausend Mal gesagt. Ein verängstigtes, kaum hörbares aber beinahe flehendes Wiehern verließ die Kehle des Pferde und es sprang seitlich gegen die kaltfeuchte Wand – sie wollte entkommen, nur entkommen.
Mit einem Ruck öffnete ihr Peiniger die Schiebetür der Box in einer Lautstärke, dass die Scheckstute sich vor Schreck aufbäumte und ihren Leib dabei gegen die Boxenwand schlug.
Sie gab einen Ton von sich, der fast wie ein Aufschrei klang und schlug nach hinten aus - einmal, zweimal…Dann ließ sie ein lauter Knall und ein ihm folgender Schmerz innehalten. Die Stute wieherte wieder verzweifelt, als würde sie die anderen Pferde um sich herum um Hilfe bitten, doch diese wagten es nicht, sich zu bewegen, wagten kaum zu atmen.
„Gib endlich Ruhe!“, schrie der Mann sie an und peitschte erneut, doch diesmal hatte er die lange Rute nur durch die Luft zischen lassen. Aus der puren Verzweiflung heraus, begann die Stute, wild um sich zu schlagen, sie bäumte sich immer und immer wieder auf – wenn sie nicht fliehen konnte, dann würde sie kämpfen!
Plötzlich flog der Mann gegen die nur einen Spalt weit geöffnete Boxentür, sackte kurz zusammen und krümmte sich sogleich vor Schmerz. „Du Teufelstier!“, brüllte er keuchend und robbte langsam aus dem dunklen Gefängnis, des immer noch tobenden Pferdes. Sie hatte ihn erwischt, doch konnte der Mann nicht spüren, wo sie ihn mit ihren Hufen getroffen hatte, zu sehr tat ihm die ganze rechte Seite seines Körpers weh. Hinter sich zog er mit letzter Kraft, am Boden liegend, die Schiebetür zu und ließ seine Hände schließlich auf den kalten Steinboden sinken.
Nach einigen Sekunden ballte er sie zur Faust, der Schmerz hatte nachgelassen und er konnte spüren, das sie ihn wohl am Brustkorb getreten hatte, denn eine seiner Rippen durchfuhr nun ein pochender Schmerz.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht richtete sich der Verletzte auf, als er stand, sah er die Stallgasse nur noch in verschwommenen Grautönen und der Magen schien sich in seinem Leibe umzudrehen. Er musste sich etwas gebrochen haben, sonst würde er nicht so reagieren.
Etwas taumelig begann er den erhellten Gang entlang zu gehen, die Peitsche hatte er in der Box liegen lassen. Den einen Arm hielt er sich gegen die Brust, auch humpelte er etwas - sein Bein hatte sie wohl auch erwischt!
Mit düsterer, wütender Miene wandte er sich ein letztes Mal um, blickte in die verängstigten Augen des verstörten Tieres und fauchte: „Desdemonia!“

Erschöpft öffnete der Mann die Haustür und ließ sich dann vollkommen entkräftet und schweißnass auf den Boden gleiten, seine schmutzigen Finger zogen eine etwas dunkle Spur über den blank geputzten Fliesenboden.
Von den Schmerzen in der Brust geplagt schloss er die Augen und gab ein lautes Stöhnen von sich. Wieder verschwamm alles in seinem Blickfeld und er konnte die Schritte seiner Frau auf dem harten Untergrund vernehmen „klack, klack, klack…“, dann wurde alles schwarz und ruhig.
„Horst, Horst? Schatz hörst du mich?“, benommen öffnete der Dunkelhaarige die Augen, als ihm seine Ehefrau, Maria, leichte Ohrfeigen verpasste, damit er endlich aufwachte, in ihm schwirrten die Gedanken der jungen Stute, die dunkle Stallgasse…Dann schien er wieder in die Realität zurückzukehren - sein Umfeld wurde ihm klarer und er sah kurz zu der schlanken, vielleicht sogar dürren Frau auf. „Hhmhm?“, machte er leise. Erinnerte sich langsam was geschehen war. Ihm rann etwas Blut aus dem Mund und seinen Brustkorb durchfuhr erneut dieser fürcherliche Schmerz, der ihm die Luft abzuschnüren schien. Er stöhnte wieder auf, hielt die Hand auf die schmerzende Stelle, ließ jedoch gleich wieder von ihr ab, das machte alles nur noch schlimmer.
„Was ist denn passiert? Wer hat dich denn so zugerichtet?“, die Stimme der kleinen Frau drang an seine Ohren, es klang gedämpft und unwirklich. „Das Pfe…“, seine Augen rollten kurz, er glaubte kaum noch Luft zu bekommen, die Schmerzen nicht mehr aushalten zu können und sein Kopf nickte wieder zur Seite – er hatte wieder das Bewusstsein verloren.
In Windeseile stöckelte die schon etwas ältere Dame in das geräumige Wohnzimmer, griff nach dem Telefon und wählte sofort die Nummer des Notarztes, ihr Mann brauchte so schnell wie möglich Hilfe. Als jemand den Hörer abnahm, wartete sie keine Sekunde, es sprudelte förmlich aus ihr heraus:„Hallo? Können sie mir bitte helfen? Mein Mann…ich glaube er hatte einen Unfall, mit den Pferden. Kommen sie bitte so schnell wie möglich, ich glaube er hat innere Verletzungen, er blutet aus dem Mund und verliert immer wieder das Bewusstsein!“, „Moment, immer mit der Ruhe! Wer ist denn da überhaupt und wo wohnen sie?“…

Die Flügel der Notraufnahme flogen auf, überall roch es noch Medikamenten und Desinfektionsmittel. Ein Arzt in weißem Kittel mit abgenommenen Mundschutz eilte durch die Tür, verlangsamte jedoch sein Tempo, als sich die Flügel wieder verschlossen hatten. Sofort sprang Maria auf, ob ihr Mann tot war? „Was?“, doch konnte sie nicht weitersprechen, denn der Arzt begann sofort zu erklären: „Wir werden ihren Mann operieren müssen, doch der Eingriff ist nicht allzu groß.“ „Warum? Was, was ist denn mit ihm?“, besorgt versuchte sie einen Blick in den Saal zu werfen, vergebens es war eine Doppeltür. „Die gebrochene Rippe sticht in die Lunge, daher kommen auch die Blutungen aus dem Mund, doch hat der Knochen das Lungenfell noch nicht ganz durchbohrt. Haben sie keine Angst, ein solcher Eingriff ist für mein Team und mich beinahe Routine.“ „Aber…Wie hoch ist das Risiko, das er es nicht überlebt?“ “Gleich null, wie gesagt das Lungenfell ist nicht einmal ganz zerstört…Außerdem hat er sich die Kniescheibe angebrochen.“ Selbst unter Schock stehend ließ sich Maria auf einen der Stühle nieder und bettete die Stirn in ihre zierlichen Hände – Das konnte doch alles nicht wahr sein!
„Kennen sie denn den Unfallhergang?“ „Nein, er war nicht ansprechbar als ich ihn gefunden habe, aber ich denke es war etwas mit den Pferden…Oh mein Gott…Ich habe ihm doch immer gesagt, er soll nicht so rau mit ihnen sein…“


„Dieses verdammte Mistvieh!“, fluchend setzte sich Horst an den Küchentisch, sein Arm wurde mit einer Binde stabilsiert und unter seinem dünnen Hemd zeichnete sich ein enger Verband ab. „Bitte sag mir, dass du mit der Stute nicht weiterarbeiten wirst!“ bat Maria, nein sie flehte. Nun ließ auch sie sich am Tisch nieder und schob ihrem Mann den heißen Tee hin, mit viel Zucker, so wie er es mochte. „Mit diesem Teufelstier?“, erwiderte er. „Niemals, die ist doch besessen!“, er legte eine Pause ein, rührte nachdenklich in der Tasse herum. „Ich werde sie am Wochenende bei der Auktion versteigern. Es gibt viele Menschen, die einen Mustang haben wollen und wenn nicht, dann werden wenigstens die Schlachter zum Zuge kommen.“
Maria schluckte. Ihr Mann war in den letzten Jahren so kaltblütig geworden. Nach seinem Reitunfall war alles anders geworden, wo er doch früher so einfühlsam gewesen war.
Doch auch heute beobachtete sie ihn noch, wie er abends an der Box von seinem unreitbaren Powerface stand und ihm traurig die Stirn kraulte. Warum konnte es nicht mehr so sein, wie es einst einmal mit ihm gewesen war? Er war so gefühlskalt geworden, nichts berührte ihn mehr und es schien, als mache er die Pferde für seinen Unfall verantwortlich. Maria befürchtete, dass es nun, nach dem Vorfall mit der Mustangstute, noch dramatischer wurde. Wie oft hatte man Horst schon gedroht, ihn wegen Tierquälerei anzuzeigen? Er hatte Glück gehabt, bisher hatte hier noch niemand Besuch vom Tierschutzverein gehabt.
Verträumt stocherte die schmale Frau in ihrer Tasse herum, starrte die hübsche Vase auf dem Tisch an und gab einen leisen Seufzer von sich. „Was ist?“, wollte Horst plötzlich wissen, sah sie griesgrämig an. „Ach nichts…“ „Ja dann.“
Wann hatten sich die beiden das letzte Mal richtig unterhalten? Es schien ihr eine Ewigkeit herzusein…







Geschrieben von lale lela am 09.11.2006 um 09:33:

 

Ich find den Teil wirklcih schön.
Und wnen du weiterschreibst les ich auch weiter, ansonsten mach ich mal zorros*g*



Geschrieben von Kidekat am 09.11.2006 um 11:02:

 

Find den ersten Teil sehr schön.
Screib ruhig weiter großes Grinsen



Geschrieben von Lyra am 09.11.2006 um 22:39:

 

Dein Stil ist wunderschön und überaus flüssig zu lesen - ich war vom ersten Wort bis zur letzten Zeile wie an den Monitor geklebt ^^ Nur weiter so fröhlich



Geschrieben von Kjara am 10.11.2006 um 22:10:

 

Find ich schön und flüssig geschrieben.
Man kanns gut lesen.



Geschrieben von nechtan am 12.11.2006 um 20:49:

 

Danke für die (postitven) Kommentare! *ganz doll freu*
Also, hier kommt der nächste Teil, gefällt mir persönlich nicht so...



3. Die Auktion
Die Auktionshalle war staubig und voll, manche Menschen hatten nur noch Stehplätze erobern können und so waren alle auf dichtestem Raum gedrängt, warteten auf den Beginn der Versteigerung ab. Doch es war nicht irgendeine Auktion, nicht etwa von alten Büchern, oder Möbeln – nein – hier suchten Pferde einen neuen Besitzer!
In der Menschenmasse hatten auch Rainer und Sabine einen Platz gefunden, erwartungsvoll und gespannt saßen sie auf den knarrenden Plastiksitzen…
Rainer starrte etwas verträumt auf den Sand, in der Mitte der Auktionshalle, dort wurden die verschiedenen Pferde vorgeführt. Warum war er eigentlich wieder mitgegangen? Er belastete Sabine doch eh immer nur finanziell mit den Pferden, die er kaufte. Außerdem hatte er, wenn er mit seinen Schützlingen arbeitete, oft wenig Zeit für die Reitschüler, die ihm zugeteilt wurden. Er durfte heute einfach kein Pferd kaufen!
Nun begann etwas Musik zu laufen, Rainer hatte sich noch nie erklären können, warum bei solchen Attraktionen immer Musik lief, für ihn machte diese das Warten nicht angenehmer.
Beide gingen sie stumm ihren Gedanken nach, hin und wieder wippten sie ungeduldig auf den Sitzen auf und ab, dann saßen sie wieder nur da und starrten gebannt auf den Vorhang, durch den die Pferde in die Halle gebracht wurden.
Dann verstummte die Musik langsam und plötzlich begann der Ansager: „Guten Tag und Herzlich Willkommen auf unserer Auktion. Auch dieses Mal werden wieder über hundert Pferde hier versteigert! Wir hoffen es ist für jeden etwas dabei.“ – Wieder diese Musik.
Sabine seufzte, hoffendlich ging es jetzt auch gleich los. Sie hasste es, in solchen Menschenmassen zu sein, zu allem Überfluss war es auch noch tierisch staubig, das hatte der Hallensand zu verantworten.

Nun verklang die Hintergrundmusik erneut und es wurde augenblicklich still, in der Halle. Dann ertönte wieder die Stimme des Ansagers: „Und als Erstes werden sie einen Haflingerwallach von Alonso sehen, 2004 geboren.“
Schon öffnete sich der Vorhang und eine schlanke Frau führte einen recht hübschen Haflinger herein. Der Zweijährige beäugte alles genau, war für sein Alter jedoch erstaunlich ruhig und benahm sich äußerst anständig. Nachdem Mensch und Pferd eine Runde gedreht hatten, ließ sie Frau den Wallach antraben, er hatte nette Gänge und bestach durch schöne Aufrichtung – eigentlich ein Prachtkerl.
„Zu jung…“,murmelte Sabine, Rainer hörte gar nicht zu, regte sich innerlich nur über die Führweise der Besitzerin des Pferdes auf, wie sie ihn erwatungsvoll und unsicher anstarrte, es wäre kein Wunder gewesen, wenn er ihr an der hand durchgegangen wäre.
„Der Mindestbetrag für diesen jungen Kerl beträgt 600€. Wer bietet mehr?“, schon wurden wild Zahlenkombinationen herumgebrüllt – der kleine Wallach war begehrt, trotz seines Alters.
Letztendlich ersteigerte ihn ein dunkelhaariger Mann für 1800€ - eigentlich ein anständiger Preis.
Die nachfolgenden Pferde waren für den Schulbetrieb eher ungeeignet, doch dann wurde ein 12-jähriger Norweger vorgeführt. Er gefiel Sabine auf Anhieb und sie beschloss, auf ihn zu bieten – höher als 3000€ würde sie jedoch niemals gehen.
Das Mindestgebot lag bei 1000€, erst ließ die Blonde ein paar andere bieten, dann war sie die, die auf die 1700 ging.
Eine Frau hob die hand und bot gleich 2000, das konnte knapp werden…
Der Preis stieg an, schließlich war er bis auf die 2800 geklettert, doch Sabine musste diesen Wallach haben!
Das war ihr letzte Chance dachte sie und so bot sie die 2900, danach würde sie es aufgeben.
Und siehe da: Die andere Frau gab auf! Glücklich rutschte Sabine auf ihrem Stuhl umher und stieß Rainer fröhlich an, er lächelte sie zu Gratulation kurz an, war aber immer noch mit sich selbst beschäftigt.
Dann öffnete sich der Vorhang wieder, doch diesmal fehlte das Pferd, das durch ihn hindurchgeführt werden sollte. In der Halle wurde es kurz mucksmäuschenstill, dann ertönte ein schrilles Wiehern und eine recht kräftige Scheckstute preschte mit ihrem halb zerrissenen Halfter in die Auktionshalle.
Ein Mann humpelte ihr hinterher, im Gesicht krebsrot vor Wut – es war Horst. Nun kamen ihm noch einige jüngeren Burschen zur Hilfe, doch die Stute war geschickt und entkam den Männern immer wieder.
Vollkommen verblüfft stand Rainer auf, starrte die Jungstute an und flüsterte dann: „Das ist doch ein Mustang.“ Auch Sabine betrachtete das Pferd genauer, dann konnte sie nur noch entgeistert nicken.

Das, was aussah wie ein harmloses Spiel, ging immer weiter. Die Stute bäumte sie auf, wandte sich dabei um und lief in die andere Richtung weiter. Doch was viele in diesen Momenten übersahen, war die blanke Angst in den schwarzen Augen der Scheckin.
Sie machte auch keinen gepflegten Eindruck – ihr Fell hatte längst den Glanz verloren, ihre Mähne war zum Teil ganz kurz geschubbert und ihre Hufe waren in einem miserablen Zustand.
Horst wurde immer wütender und griff nun zu seiner Peitsche. Aggressiv ließ er sie durch die Luft zischen, doch diesmal würde die Stute nicht inne halten. Sie preschte einfach weiter, immer weiter, Sprung für Sprung.
„Halt!“, die Stimme Rainers war in der ganzen Halle zu vernehmen, so still war es noch immer. Man konnte sogar das schwere Atmen der Scheckstute hören.
Blitzschnell erhob sich der Mann von seinem Sitz, lief die Treppen herunter und sprang in den Zirkel, in dem die Pferde vorgeführt wurden.
Sabine setzte schnell ihren „Den-kenne-ich-nicht“ Blick auf – immer musste er so ein Tamtam machen.!
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, versuchte Rainer die Männer per Handzeichen wegzulotsen, sie gehorchten sogar, nur Horst zog vorher noch eine miesgelauntes Grimasse. Doch ihm war es recht – sollte sich der Kerl doch mit diesem Teufelstier rumschlagen.
Nun war es auch um das Pferd herum wieder ruhig und es verlangsamte sein Tempo. Aufmerksam sah es in die Mitte, zu Rainer. Was wollte er nur?
Er senkte seinen Blick und „schnitt“ der Stute den Weg ab, dazu zeigte er mit seinen Beinen vor das Pferd und blieb einfach stehen, dabei atmete er tief aus. Wie von Geisterhand blieb die Jungstute stehen, sie traute der Sache noch nicht ganz, doch verstand sie Rainer und seine Gesten. Wie hatte sie das vermisst? Ein Leittier, das ihr durch Körpersprache vermittelte, was sie zu tun und zu lassen hatte?
Nun hielt Rainer seinen Blick wieder ganz gesenkt und ging auf die Stute zu. Er sah sie nicht an, nicht einmal ihre Beine, nur den Boden, die Linie, die direkt auf das Pferd zuführte.
Die Namenlose riss den Kopf hoch und preschte sofort davon, sie hatte zwar Angst, doch machte sie immer noch das, was der Dunkelhaarige von ihr wollte. Leise lobte er die Stute, auch wen sie seine Sprache nicht verstehen konnte, aus seiner Stimmlage konnte sie deutlich die Wohlgesonnenheit herauslesen.
So machte er es noch eine ganze Weile, ging auf sie zu und ließ sie weichen. Würde man von einem Wildpferd nicht erwarten, dass es kämpfte? Doch daran hätte Rainer gar nicht erst denken sollen. Als die Scheckin nämlich wieder gefasster war, stellte sie ihn auf die Probe – hatte er wirklich das Zeug zum Leittier?
Sofort wandelte sich ihre Angst in Angriffslustigkeit und sie legte die Ohren flach an. Sie trabte an, auf Rainer zu. Doch dieser blieb ruhig, machte alles wie vorher. Seine Haltung blieb aufrecht, sein Blick gesenkt und seine Gesten freundlich, aber bestimmt – nur Schwache griffen an.
Und es geschah alles so, wie es seine Richtigkeit hatte: Die Namenlose rannte den Mann nicht um, sie trabte an ihm vorbei, konnte ihm durch seine Ausstrahlung nichts tun. Eigentlich wollte sie doch gar nicht kämpfen.
Doch aus der puren Verzweiflung heraus, preschte sie wieder auf ihn zu, er verhielt sich ebenso, wie die Momente zuvor – ruhig. Da verlangsamte sie ihr Tempo, bäumte sich minimal auf und wandte sich wieder ab.
Natürlich – Rainer war bei jeder Attacke ausgewichen, doch seine Dominanz teilte er trotzdem mit.
Nach dem fünften Versuch, den Dunkelhaarigen einzuschüchtern, blieb die Gescheckte stehen. Rainer nutzte die Gelegenheit und begann wieder, sie weichen zu lassen. Und sie tat es, nur weil er es gerne so wollte – denn er war ein Leittier und er war es, der sie verstand.
Erschöpft trabte die Jungstute schließlich im Kreis, fügte sich ganz ohne Zwang und horchte auf die Körpersprache des Mannes – alles sah aus wie ein wunderschöner Tanz.
Schließlich brachte Rainer den Mustang zum halten und bewegte sich mit gesenktem Blick auf sie zu. Diesmal atmete er dabei aus, er signalisierte ihr damit, dass sie nun nicht weichen brauchte. Neugierig, aber immer noch misstrauisch wandte sie ihren Kopf zu ihm. Er blieb vor ihr stehen, machte jedoch keine Anstalten, sie zu berühren – warum auch?
Nun hob er seinen Kopf und wandte sich wieder von ihr ab, doch die Haltung seiner Schulter verriet, dass er der Stute immer noch alle Aufmerksamkeit schenkte. Langsam, begann er zu gehen, blickte einmal kurz zurück – sie sollte mitkommen.
Unsicher folgte sie ihm, doch ging sie ihm auch wenn er kleine Haken schlug hinterher – er war nun ihr Leittier.
Die Menschen in der Halle standen nun, einer nach dem anderen, auf und begannen zu klatschen. Dies erschreckte die junge Mustangstute, als würde sie sich entsinnen, wo sie war, wollte sie wieder davonlaufen, als Rainer jedoch ausatmete und sich der Stute wieder zuwand, blieb sie ihm vertrauend stehen.
Er hatte gesagt, sie solle nicht rennen.





Geschrieben von Kjara am 12.11.2006 um 21:29:

 

Find ich voll cool!
Interessant ist das.
Am besten fand ich den Teil, wo er die Sachen macht..



Geschrieben von .jinx am 13.11.2006 um 17:11:

 

Gefällt mir persönlich sehr gut. Hab allerdings noch einen Fehler gefunden.
Zitat:
Horst wurde immer wütiger und griff nun zu seiner Peitsche.

Das sollte wütender heissen, nehm ich an. Wütig - gibts das Wort im hochdeutschen?



Geschrieben von nechtan am 13.11.2006 um 19:18:

 

@ Nikki:

Oh, danke^^ Hab wohl nicht drüber nachgedacht. *ausbessern geh*



Geschrieben von Lyra am 13.11.2006 um 20:49:

 

Ich lese selten Pferdegeschichten, in denen Gesten und Gedanken so genau und vor allem so gut niedergeschrieben werden.
Hut ab! Du schaffst es immer wieder, mit viel Einfühlungsvermögen auf die jeweilige Situation einzugehen fröhlich



Geschrieben von nechtan am 13.11.2006 um 21:14:

 

Ui, danke fröhlich *ganz dolle froi*



Geschrieben von lale lela am 14.11.2006 um 13:46:

 

Hammer
Das iste inafch super geschrieben, ich hing die ganze Zeit vor dme Bildschrim während cih gelessen habe.
Will ncoh mehr*g*
Aber ersteinmal *nechtan feierlich keks überreich*

Gegenbesuch? siehe Sigi



Geschrieben von nechtan am 14.11.2006 um 13:56:

 

Danköschön! *an keks knabber*
Klar werd ich mir deine Geschichte ma anschauen^^



Geschrieben von nechtan am 29.11.2006 um 18:22:

 

Uhh...Ich muss mich bei allen, die auf einen weiteren Teil gewartet haben entschuldigen, diesmal liegt es aber glücklicher Weise nicht daran, dass ich die Lust an der Story verloren hab^^ Ich konnte in letzter Zeit einfach zu wenig an den Pc, da der alte jetz total kaputt ist, aber die Daten konnte man (zum Glück) noch retten und jetzt setze ich mich an den nächsten Teil, ein bissel hab ich ja schon.

lg, Sally



Geschrieben von nechtan am 18.01.2007 um 22:24:

 

So, es hat wirklich lange genug gedauert - hier ist der nächste Teil^^

~°~°~

4. Erinnerungen und ihre Narben
Sophia trat eifrig in die Pedale ihres Fahrrads und versuchte mit jedem Tritt noch ein wenig an Tempo zuzulegen. Auch die vielen kleinen Schlaglöcher des Feldweges schreckten sie nicht ab, schnell zu fahren, schließlich wollte sie mit Melbourne arbeiten, bevor die Pferde auf die Koppel kamen.
Über den Feldern hing noch der nächtliche Nebel, der nun langsam zu verschwinden schien, in Schwaden kroch er über das feuchte Gras und gab den Ebenen etwas Verwunschenes.
Sophia hatte im Moment jedoch keine Augen für die Schönheit in der Natur, schien beinahe besessen davon, den kleinen Tinker noch vor dem Weidegang abzufangen. Ihr Haar tanzte im Fahrtwind und ihre Ohren froren ein wenig und die Backen des Mädchens schienen beinahe zu leuchten.
Aber als sie die Koppeln des Gutes erblickte, drosselte sie ein wenig das Tempo, denn die Pferde hatten bereits begonnen, sich das frische Gras schmecken zu lassen. Nun würde die Blonde wohl Mühe haben, ihren kleinen Racker von dem Grün loszureißen, aber es war meist nur eine Frage der Zeit, bis es ihr gelang.

Angekommen lehnte sie ihr Fahrrad an die Stallwand und betrat schließlich die alte Scheune, die kurzerhand zu einem großen Offenstall umgewandelt geworden war. Noch war keiner da – wahrscheinlich hatte Sabine die Pferde hinausgelassen und war dann zurück ins Wohnhaus gegangen.
So früh traf man hier meist niemanden, nur manchmal waren schon ein oder zwei Mädchen da, die sich zum Füttern hatten einteilen lassen.
Nachdem Sophia gesehen hatte, dass noch nicht gemistet wurde, beschloss sie, dass sie den Rappen sofort holen würde, dann musste sie wenigstens nicht helfen. Denn auf solch eine Arbeit hatte se gerade wirklich keine Lust.
Schnell ging sie zur Sattelkammer hinüber und schloss diese auf, bevor sie hinein trat und zu Melbournes Halfter ging. Mit einem Lächeln auf den Lippen las sie alle Pferdenamen, die über den Haken standen. ‚Sheridan, Paul, Filou, Moritz, Casanova.’ Nachdem sie diesen Namen gelesen hatte, verschwand das Lächeln auf ihren Lippen und sie starrte eine Weile den leeren Haken an.
Sie erinnerte sie gut an das, was vor gut einem halben Jahr passiert war und auch jetzt noch hätte sie anfangen können zu weinen. Traurig setzte sie sich auf einen Hocker und stützte den Kopf mit der Hand, starrte ein wenig ins Leere.
Es war im Winter gewesen. Sie wusste es noch ganz genau – damals, als Julian so unbedingt ausreiten wollte, obwohl es doch so glatt gewesen war. Sophia hatte ihm nur noch gesagt, dass er sie nicht mehr alle beisammen habe. Er war einfach so los geritten und das nächste, was sie von ihm hörten, war dass der Krankenwagen und der Tierarzt gleich am Unfallort eintreffen können. Sophia war damals mitgekommen, wollte wissen, was passiert war. Julian war mit Casanova eine vereiste Böschung hinauf geritten und der Schimmel musste den Halt verloren haben, Julian wusste nur noch, dass sich der Wallach mit ihm überschlagen hatte. Dann hatten sie ihn ins Krankenhaus gebracht und Casanova hatte der Tierarzt nur noch den Bolzenschuss geben können – Sophia wurde jetzt noch schlecht, wenn sie sich das Bild des Schimmels vorstellte, wie er dort auf drei Beinen stand, trotz der Schmerzen voller Vertrauen zu ihnen hinüber sah und der Tierarzt nur meinte „Ich kann für ihn nichts mehr tun“, dann ist er zu dem Hengst gegangen, hat ihm beruhigend eine Hand auf den Mähnenkamm gelegt und danach hatte Sophia nur noch den Knall und den dumpfen Aufschlag des Pferdekörpers gehört.
Julian hatte sie seitdem nur wenige Male gesehen, aber sie wollte ihn auch nicht mehr sehen – er war unerträglich geworden. Sicher, das was passiert ist, war schlimm, aber es ist nun mal passiert und auch Sophia konnte dagegen nichts tun.
Schließlich steigen der Blonden doch noch Tränen in die Augen, doch erlaubte sie ihnen nicht, über ihre Wangen zu kullern.
Sie schüttelte kurz den Kopf, um auf andere Gedanken zu kommen und packte Melbournes Halfter, bevor sie sich auf den Weg zu den Koppeln machte.

Gedankenversunken strich Sophia mit der Kardätsche über das glänzende Fell ihres Wallachs und kraulte dabei sanft seinen Mähnenkamm. Ob sie doch mal wieder zu Julian gehen sollte, vielleicht war mittlerweile ja doch alles wieder einigermaßen normal? Sie hätte den Jungen wirklich gerne wieder gesehen, aber den Julian den sie sehen wollte, dass war der alte Julian.
Plötzlich wurde sie durch einen lauten Aufschlag aus ihren Gedanken gerissen und auch Melbourne machte einen kleinen Satz zur Seite. Das Geräusch war aus dem hintersten Teil des Stalles gekommen, man konnte in die Box des Paddocks von hier nicht hineinsehen und so beschloss Sophia, nachzusehen.
Vorsichtig lugte sie durch die Gitterstäbe und blickte in ein überraschtes Augenpaar. Vor ihr stand eine etwas abgemagerte Jungstute, die wohl gerade gegen die Wand getreten hatte. Ihren Kopf schmückte ein zerrissenes Halfter – die Mustangstute.
Doch bevor Sophie etwas sagen konnte, war die Stute auch schon in Panik in den kleinen Auslauf geprescht – Sophia akzeptierte die Entscheidung der Gescheckten und zuckte nur kurz mit den Schultern. Seit wann sie wohl da war und wie sie hieß?




Geschrieben von lale lela am 19.01.2007 um 14:09:

 

Hi der teil ist wirklich schön.
Du schafst es immer wider so zu schreiben das man sich super in die Geschichte hinein versetzen kann.
Ich bin echt froh das du weiter geschrieben hast
*nechtan keks zuschieb*



Geschrieben von nechtan am 19.01.2007 um 14:12:

 

Sach ma is das grad Zufall? Hab auch grad deine Story bewertet^^ Danke für deinen Kommentar!

lg, Sally



Geschrieben von nechtan am 24.01.2007 um 16:06:

 

*push*



Geschrieben von .jinx am 24.01.2007 um 18:20:

 

jaja, komm ja schon xD
rot="fehler"
fett=Korrektur


Zitat:
Original von nechtan
Sophia trat eifrig in die Pedale ihres Fahrrads und versuchte mit jedem Tritt noch ein wenig an Tempo zuzulegen. Auch die vielen kleinen Schlaglöcher des Feldweges schreckten sie nicht davon ab, schnell zu fahren, schließlich wollte sie mit Melbourne arbeiten, bevor die Pferde auf die Koppel kamen.
Über den Feldern hing noch der nächtliche Nebel, der nun langsam zu verschwinden schien, in Schwaden kroch er über das feuchte Gras und gab den Ebenen etwas Verwunschenes. Das Wort passt meiner Meinung nicht so ganz. Etwas Magisches oder Zauberhaftes wär evetuell besser...
Sophia hatte im Moment jedoch keine Augen für die Schönheit in der Natur, sie schien beinahe besessen davon, den kleinen Tinker noch vor dem Weidegang abzufangen. Ihr Haar tanzte im Fahrtwind und Komma! xD ihre Ohren froren ich find, das tönt komisch... Hab allerdings keine Verbesserungsvorschläge. Schau doch mal in einem Synonymwörterbuch nach ^^ein wenig und die Backen Backen - Das is zu umgangssprachlich. Oder bissu Schweizerin? ^^ Ich würd Wangen schreiben des Mädchens schienen beinahe zu leuchten.
Aber als sie die Koppeln des Gutes erblickte, drosselte sie ein wenig das Tempo Satzstellung gefällt mir net. "Drosselte sie das Tempo ein wenig" wär besser..., denn die Pferde hatten bereits begonnen, sich das frische Gras schmecken zu lassen. Nun würde die Blonde wohl Mühe haben, ihren kleinen Racker von dem Grün loszureißen, aber es war meist nur eine Frage der Zeit, bis es ihr gelang.

Angekommen lehnte sie ihr Fahrrad an die Stallwand und betrat schließlich die alte Scheune is keine Scheune mehr. Da wäre "die ehemalige Scheune" wohl passender. Und eine Scheune wird nicht kurzerhand umgebaut..., die kurzerhand zu einem großen Offenstall umgewandelt geworden war. Noch war keiner da – wahrscheinlich hatte Sabine die Pferde hinausgelassen und war dann zurück ins Wohnhaus gegangen.
So früh traf man hier meist niemanden, nur manchmal waren schon ein oder zwei Mädchen da, die sich zum Füttern hatten einteilen lassen.
Nachdem Sophia gesehen hatte, dass noch nicht gemistet wurde worden war. Das ist Vorzeitigkeit!, beschloss sie, dass sie den Rappen sofort holen würde, dann musste sie wenigstens nicht helfen. Denn Da könntest du auch einen Nebensatz machen. "..., dann musste sie wenigstens nicht helfen, denn auf solche Arbeit hatte sie gerade..."auf solch eine Arbeit hatte se gerade wirklich keine Lust.
Schnell ging sie zur Sattelkammer hinüber und schloss diese auf, bevor sie hinein trat und zu Melbournes Halfter ging. Mit einem Lächeln auf den Lippen las sie alle Pferdenamen, die über den Haken standen. ‚Sheridan, Paul, Filou, Moritz, Casanova.’ Nachdem sie jedoch diesen Namen zweimal Namen. Buchstaben wär besser... gelesen hatte, verschwand das Lächeln auf von ihren Lippen und sie starrte eine Weile den leeren Haken an.
Sie erinnerte sie gut an das, was vor gut zweimal gut, auch wenn net im gleichen Zusammenhang. Beim zweiten Mal würde ich "ungefähr" schreiben...einem halben Jahr passiert war und auch jetzt noch hätte sie anfangen können zu weinen. Traurig setzte sie sich auf einen Hocker und stützte den Kopf mit der Hand, starrte ein wenig ins Leere.
Es war im Winter gewesen. Sie wusste es noch ganz genau – damals, als Julian so unbedingt ausreiten wollte, obwohl es doch so glatt gewesen war. Sophia hatte ihm nur noch gesagt, dass er sie nicht mehr alle beisammen habe. Er war einfach so los geritten und das nächste, was sie von ihm hörten, war, (Komma) dass der Krankenwagen und der Tierarzt gleich am Unfallort eintreffen können. Sophia war damals mitgekommen, wollte wissen, was passiert war. Julian war mit Casanova eine vereiste Böschung hinauf geritten und der Schimmel musste den Halt verloren haben, Julian wusste nur noch, dass sich der Wallach mit ihm überschlagen hatte. Dann hatten sie ihn ins Krankenhaus gebracht und Casanova hatte der Tierarzt nur noch den Bolzenschuss geben können – Sophia wurde jetzt noch schlecht, wenn sie sich das Bild des Schimmels vorstellte, wie er dort auf drei Beinen stand, trotz der Schmerzen voller Vertrauen zu ihnen hinüber sah und der Tierarzt nur meinte „Ich kann für ihn nichts mehr tun“, dann ist er zu dem Hengst gegangen, hat ihm beruhigend eine Hand auf den Mähnenkamm gelegt und danach hatte Sophia nur noch den Knall und den dumpfen Aufschlag des Pferdekörpers gehört.
Julian hatte sie seitdem nur wenige Male gesehen, aber sie wollte ihn auch nicht mehr sehen – er war unerträglich geworden. Sicher, das was passiert ist war, war schlimm, aber es ist war nun einmal passiert und auch Sophia konnte dagegen nichts tun.
Schließlich steigen stiegen der Blonden doch noch Tränen in die Augen, doch erlaubte sie ihnen nicht, über ihre Wangen zu kullern.
Sie schüttelte kurz den Kopf, um auf andere Gedanken zu kommen und packte Melbournes Halfter, bevor sie sich auf den Weg zu den Koppeln machte.

Gedankenversunken strich Sophia mit der Kardätsche über das glänzende Fell ihres Wallachs und kraulte dabei sanft seinen Mähnenkamm. Ob sie doch mal wieder zu Julian gehen sollte, vielleicht war mittlerweile ja doch alles wieder einigermaßen normal? Sie hätte den Jungen wirklich gerne wieder gesehen, aber den Julian den sie sehen wollte, dass nur ein s war der alte Julian.
Plötzlich wurde sie durch einen lauten Aufschlag aus ihren Gedanken gerissen und auch Melbourne machte einen kleinen Satz zur Seite. Das Geräusch war aus dem hintersten Teil des Stalles gekommen, man konnte in die Box des Paddocks von hier nicht hineinsehen und so beschloss Sophia, nachzusehen.
Vorsichtig lugte sie durch die Gitterstäbe und blickte in ein überraschtes Augenpaar. Vor ihr stand eine etwas abgemagerte Jungstute, die wohl gerade gegen die Wand getreten hatte. Ihren Kopf schmückte ein zerrissenes Halfter – die eine? Mustangstute.
Doch bevor Sophie etwas sagen konnte, war die Stute auch schon in Panik in den kleinen Auslauf geprescht – Sophia akzeptierte die Entscheidung der Gescheckten und zuckte nur kurz mit den Schultern. Seit wann sie wohl da war und wie sie hieß?



Joa, ich finds recht gut, mit der Vorzeitigkeit hassu wohl noch einige Problemchen smile
lg Nik



Geschrieben von Lyra am 24.01.2007 um 18:26:

 

Diesen Teil finde ich nicht so schön, wie die anderen, da muss ich dich leider enttäuschen Augenzwinkern Du hast zwar versucht, Gefühle reinzubringen, aber mich hat das Ganze nicht wirklich berührt.

Trotzdem, schreib weiter großes Grinsen großes Grinsen


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