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Geschrieben von Startpost-Retter am 23.09.2006 um 22:49:

Pfeil Verboten

Ich habe mich an eine neue Story gewagt. Eher ein kleines Projekt, weiß nicht ob es Anklang findet. Manches ist teilweise wirklich passiert, die Personen wurden nach realen Vorbildern geschaffen. Lest einfach mal rein und scheut euch nicht mir eine Kritik hinzuklatschen, np smile
---

Ich hatte mir beiweitem nicht gedacht, dass es doch noch einmal so weit kommen würde...Immerhin war es bis vor kurzem noch unvorstellbar gewesen, frau hatte bis dato nicht einmal mit dem Gedanken gespielt, ob und wann und wo und wie. Nicht den kleinsten Funken Vorstellungskraft hatte man verschwendet, nicht einmal geträumt, obgleich letzteres sowieso eher abwegig war. Doch nun genug des zusammenhanglosen Gefasel, wen interessieren schon solche Gedankengänge, zumal sie so verschleiert und verknotet sind? Eigentlich begann es ja vor einem Jahr...
Der erste Schultag nach den Sommerferien, zehnte Klasse. Ein Neuanfang, etwas Besonderes. Man traf auf alte Freunde und Feinde gleichermaßen, auf Neuankömmlinge. Die Karten wurden sozusagen neu gemischt und verteilt...Mein Freundeskreis war nicht unbedingt der größte, dafür besaß ich genug Feinde. Nun ja, sogesehen habe ich wohl etwas übertrieben. Viel eher lag es an mir selbst und meiner durchaus komplizierten Art mit anderen leuten umzuspringen. Trotzdem war die Vorfreude auch bei mir von Anfang an dagewesen und tatsächlich schien das neue Jahr grundlegende Veränderungen mit sich zu bringen – nicht zuletzt der brasilianische Austauschschüler sollte etwas Abwechslung in das trübe Alltagsleben bringen. Zufälligerweise hatte er sich zu meiner Linken platziert und insgeheim war ich ihm auch nicht abgeneigt. Er sah in der Tat sehr gut aus: Circa 1,80 m groß, dunkle, beinah schwarze Haare, ebenholzfarbene Augen, schlank, sportlich und immer ein sympathisches Lächeln auf den Lippen...nein, natürlich hegte ich keine tiefgründigeren Gedanken!

Gerade war ich dabei den neuen Stundenplan ächzend zu übernehmen, als mich ein Wurfgeschoß,aus Papier kunstvoll zur Kugel geformt, am Hinterkopf traf und mich unwillkürlich dazu bewegte, mich umzudrehen.
„Lilly was soll der Schwachsinn? Stör mich nicht!“, tadelte ich meine beste Freundin, jedoch mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ja, Gerlinde konnte ich wirklich und zweifelsohne als Freundin bezeichnen, wenngleich ich desöfteren schräge Blicke oder auch einmal wüste Beschimpfungen ihrerseits kassierte, was ich aber ganz gut wegstecken konnte. Sie holte mich einfach immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, war ich wiedermal auf einem meiner Höhenflüge. Nur sie bei ihrem richtigen Namen zu nennen, Gerlinde, wagte selbst ich nicht. Der letzte, der sie damit aufgezogen hatte, hatte das Schlachtfeld mit blutiger Nase verlassen und das war vor ungefähr drei Jahren – wir waren damals in der siebten Klasse. Heute waren wir beide fast 16 und ansatzweise erwachsen.
„Hehe, du Glückliche, endlich darf ich dich beglückwünschen. Ich denke mit deinem Lieblingslehrer, sollte deine Mathematiknote kein Problem mehr sein.“, antwortete sie, ohne überhaupt auf die Anwesenheit des neuen Klassenlehrers zu achten, der zugegebenermaßen etwas verloren wirkte, wie er da vor der Klasse stand. Aber mein Mitleid hielt sich in Grenzen, zumal Herr Stein nicht gerade Sympathien erweckte. Schon allein diese hagere, mickrige Statur entzog ihm jegliche Macht über seine Schüler. Die Hornbrille und das enggeknüpfte, karierte Hemd im Einklang mit der mausgrauen Krawatte förderten seine Autoritätsposition nicht unbedingt.
„Echt, wir haben wirklich unseren lieben Andi?“, fragte ich und grinste breit in mich hinein. Auf der ganzen Schule fand sich kein einziger Lehrer der sich auf meiner persönlichen Beliebtheitsskala so weit oben befand, wie eben jener Andreas Heinest, einer der jungen Sorte. Vor genau zwei Jahren war er an die Schule gekommen. Ich – damals im zarten Alter von 13 oder 14 – hatte sofort Gefallen an ihm gefunden, hatte sogar ein klitzekleines bisschen für ihn geschwärmt. Doch nun widmete ich mein Interesse eher jungen Typen, wie Bruno unser Austauschschüler einer war.
„Jop, dann brauch ich dieses Jahr auch keine Hausaufgaben machen und-“, setzte ich zu einer Antwort an, wurde jedoch vom Gong unterbrochen, der die nächste Stunde ankündigte. Tatsächlich schien Stein heilfroh zu sein, als er das Klassenzimmer fluchtartig verlassen konnte und in der Hektik auch noch seine Federmappe liegen ließ.
„Was für eine Memme.“, seufzte ich und erwartete mit Genuss die nächste Stunde – Mathematik. Alsbald trat Heinest auch ein, ließ seinen Blick durch das Klassenzimmer schweifen, schenkte mir ein freundliches Lächeln, welches ich unbewusst erwiderte und begann mit seiner sonoren, männlichen Stimme zu sprechen. Ein Knuffen in den Arm lenkte meine Aufmerksamkeit auf Bruno, der mir sein Wörterbuch zuschob und mit dem Finger auf ‚sympathisch’ zeigte, gleichzeitig zu Heinest hinübernickte und eine fragende Miene aufsetzte. Ich nickte nur begeistert und deutete dann mit der typischen Handbewegung an, dass ich nun meine volle Konzentration dem Lehrer zukommen lassen wollte. Während die anderen sich weiterhin langweilten, konnte ich die Augen nicht von Heinest wenden, ertappte mich sogar ein paar Mal dabei, wie ich seine Worte gierig aufsog und frech kommentierte. Aber er war ja schließlich mein Lieblingslehrer...
Heinest war eher der sportliche Typ, mittelgroß, hatte faszinierende, bersteinfarbene Augen und leicht lockiges Haar. Außerdem hatte ich ihn als unverbesserlichen Optimisten und die Sanftheit in Person kennengelernt. Er schien sich nicht verändert zu haben, obwohl er nun doch schon einige Zeit die nervenden Schüler am Halse hatte. Die Stunde verrann wie im Zeitraffer und bald war auch der Schulschluß in Sicht.



Geschrieben von Jojoo am 24.09.2006 um 11:45:

 

Gefällt mir bis jetzt gut, auch wenn ich noch nicht weiß auf was du damit hinauswillst.
wird bestimmt noch kommen.
Freuie mich wenn du weiter schreibst!



Geschrieben von Gestuet-Himmelwiese am 24.09.2006 um 15:07:

 

WOW!!!
Die fängt schon Hammer an! Solche Geschichten liebe ich!
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!!
HDL



Geschrieben von Katkatz am 24.09.2006 um 15:11:

 

gefäll mir die gecshichte, dein schreibstil ist auch schön. werd die neuen teile auch mal lesen, bin gespannt wies weiter geht und so!



Geschrieben von No LiMiT am 24.09.2006 um 16:04:

Daumen hoch!

ich liebe deinen schreibstil. großes Grinsen

benutz bisschen weniger ausschmückende adjektive, ansonsten klasse sache, wenn auch nicht für jedermann. sieh nur zu, dass das nicht in so ne gzsz-like verzweigte soapopera-lovestory ausartet.

Zitat:
Original von Skyline
"ja, lena ist nichtmehr mit mir zusammen, nachdem sie mitgekriegt hat dass ich bisexuell bin und mit marco, petra und hannes ins bett gegangen bin. das hätte sie mir ja noch nicht übel genommen, aber da war doch neulich die sache mit ihrem lehrer, herr heinz... und naja, sie ist eh grad depri und lässt sich jeden tag von peter trösten. und da hab ich halt zu ihr gesagt "geh doch zu jochen, den magst du doch eh viel lieber" ... und sie hat gemeint, "ja, aber was wird denn dann aus angelina und fritz?", da hab ich den braten schon gerochen. aber als jochen dann neulich so komisch zu mir war, wusste ich erst recht das da was nicht stimmt. und lena, franz und jochen wollten sich eh an dem abend treffen, also hab ich günther beauftragt, mich mal hinter jochen herzufahren. du glaubst nicht wen die da getroffen haben!..."


greez, limit.



Geschrieben von Mandüüü am 24.09.2006 um 16:54:

 

Also, ich fang mal mit dem Lob an Augenzwinkern
Ich finde deinen Schreibstil sehr schön, er ist flüssig und angenehm zu lesen, die Geschichte ist schön ausgeschmückt, was mir auch sehr gut gefällt.
Sehr schön finde ich auch, dass man nicht wirklich vorhersieht, was weiter geschehen wird, wobei ja bisher noch nicht ganz klar ist, worum es genau geht, was du aber auch schon gesagt hattest ^^

So, jetzt zur Kritik:
Sind nur drei Dinge, die mir aufgefallen sind, wobei die ersten beiden nur Tippfehler sind, also, nichts weltbewegendes.

Zitat:
Original von Evi
ihn als unvrbesserlichen Optimisten

hier fehlt das "e" vergessen

Zitat:
kein Wunder, da wir einsr durch eine Stammbaumrekonstruktion

und hier hast du "einsr" statt "einst" geschrieben. Wie gesagt, nur kleine Tippfehler
So, meine letzte "Beanstandung":

Zitat:
die wohl meine etwas herabwürdigenden Blicke registriert hatte.

Ich mag das "herabwürdigenden" nicht so, hätte an deiner Stelle eher "abwertenden" genommen, aber ist halt nur meine Meinung Augenzwinkern

ich werde deine Geschichte jedenfalls weiterlesen, eben aus den oben genannten Gründen und weil es mich neugierig gemacht hat, was jetzt weiter passiert Augenzwinkern

LG, Mandüüü



Geschrieben von No LiMiT am 24.09.2006 um 18:34:

 

Zitat:
Original von Evi
Danke dir No limit.
Und danke auch Mandüüü.
Ich habe alle Fehler ausgebessert. Und das mit dem 'herabwürdigend' - da hast du vollkommen recht. Ich hatte nur das'abwertend' vergessen, weil ich im Moment zuviele Gedanken im Kopf hatte großes Grinsen
Werde es gleich ändern.

wenn wir schon bei lexikalischen fehlern sind...

Zitat:
vom notdürftigen Gong



Geschrieben von .:butter..fly:. am 24.09.2006 um 19:20:

 

Ui, mal wieder eine richtig tolle Geschichte... Dein Schreibstil ist der absolute Hammer, also meinem Empfinden nach... Ich mag dieses ironisch geschriebene, ein bisschen zynisch. Toll ^^
Ich werde auf jeden Fall weiter lesen Augenzwinkern

Liebe Grüße
Butterfly



Geschrieben von Mandüüü am 30.09.2006 um 19:08:

 

Wieder ein, wie ich finde, sehr schöner Teil Augenzwinkern
Schön geschrieben und nicht irgendwie langweilig. Obwohl ja nicht soo viel passiert, ist das Ganze doch schön interessant geschrieben und meiner Meinung nach hätte man nicht mehr aus diesen "Ereignissen" herausholen können. (Also, iwie ist das jetzt ziemlich komisch erklärt, aber ich kann mich mal wieder nciht in Worte fassen ^^'')

so, jetzt zum "unangenehmen" Teil :p
Nein, kleiner Scherz Augenzwinkern

Mir sind zwei Sachen aufgefallen...

Erstmal muss hier das Komma weg (wenn ich mich nicht irre... Aber ich seh irgendwie keinen wirklichen Sinn, hier ein Komma zu setzen... oO)

Zitat:
In der ersten Pause, zog ich Bruno auf die Tanzfläche.


Dann hier ein Tippfehler, nix weltbewegendes:

Zitat:
„Ach, kauf dir doch nen Lutscher und sei glücklicj“

Halt kein "j" sondern ein "h" Augenzwinkern

LG, Mandüüü



Geschrieben von Mandüüü am 04.10.2006 um 18:19:

 

Sry, dass ich zum anderen Teil nix gesagt habe, aber bin grad etwas gestresst, wegen Schule...
Also, wieder zwei schöne Teile, wobei mir, bis auf die dinge, die Laura Freude schon gesagt hat, nichts aufgefallen ist...

Werd jetz wahrscheinlcih am Freitag wieder Zeit haben, und dann nächstes WE, also, ich bleib schon ein "treuer Leser" Augenzwinkern

LG, Mandüüü^^



Geschrieben von Mandüüü am 15.10.2006 um 19:02:

 

endlich Augenzwinkern
Hab schon auf den nächsten Teil gewartet... ^^
gefällt mir eigentlich ziemlich gut, nur hab wiedermal was zu bemängeln... (ich weiß, ich bin schrecklich ^^')

Also:
Zitat:
Original von Evi
Augenrollend erhob ich mich aus dem Sofa.

Hätte vllt. vom Sofa geschrieben... aber naja, kA, hört sich für mich persönlich etwas seltsam an, aber das wird wohl für jeden anders sein
Zitat:
Es war mir seit jeher unmöglich gewesen mich einfach in mein Bett zu kuscheln und sofort einzuschlafen.[(quote]
Wenn ich mich nicht irre, müsste nach unmöglich gewesen ein Komma gesetzt werden...
[quote]Es war nicht einfach mich aus dem Bett zu quälen, das Frühstück hinunterzustopfen und mich im Halbdunkeln auf den Weg zur Bushaltestelle zu machen, doch ich schaffte es.

hm, dieses "hinunterstopfen" find ich nicht so schön. Fänd "hinunterwürgen" irgendwie schöner... ^''
Zitat:
„Aha...du hast nicht etwa Probleme zuhause?“, hakte Heinest nach, wenn gleich sehr vorsichtig, fast so, als wäre es ihm unangenehm nachzufragen.
Hm, wird wenngleich nicht zusammen geschrieben? Sry, wenn ich mich irre, aber iwie, kA... ^^''
Zitat:
„Um Gottes Willen nein.“, antwortete ich entsetzt und trat von einem Bein auf das andere.
Kommt nach "Um Gottes Willen" nicht vllt. ein Komma? Aber, ich muss zugeben, bei sowas hab ich nicht so ne Ahnung von Kommasetzung, nur ich meine, es sonst so zu lesen oO

Sry noch mal, wenn ich mich irgendwo vertan habe, wegen Kommasetzung usw.
Also, nicht unbedingt auf mich hören, hab da selber keine wirkliche Ahnung von, zumindest nicht viel. Wenn was nicht stimmt, was ich bemängelt habe: bitte berichtigen Augenzwinkern



Geschrieben von theroorback am 18.10.2006 um 00:10:

  RE: Forbidden

Zitat:
Original von Evi
Ich habe mich an eine neue Story gewagt. Eher ein kleines Projekt, weiß nicht ob es Anklang findet. Manches ist teilweise wirklich passiert, die Personen wurden nach realen Vorbildern geschaffen. Lest einfach mal rein und scheut euch nicht mir eine Kritik hinzuklatschen, np smile
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Ich hatte mir beiweitem nicht gedacht, dass es doch noch einmal so weit kommen würde...Immerhin war es bis vor kurzem noch unvorstellbar gewesen, frau hatte bis dato nicht einmal mit dem Gedanken gespielt, ob und wann und wo und wie. Nicht den kleinsten Funken Vorstellungskraft hatte man verschwendet, nicht einmal geträumt, obgleich letzteres sowieso eher abwegig war. Doch nun genug des zusammenhanglosen Gefasel, wen interessieren schon solche Gedankengänge, zumal sie so verschleiert und verknotet sind? Eigentlich begann es ja vor einem Jahr...
Der erste Schultag nach den Sommerferien, zehnte Klasse. Ein Neuanfang, etwas Besonderes. Man traf auf alte Freunde und Feinde gleichermaßen, auf Neuankömmlinge. Die Karten wurden sozusagen neu gemischt und verteilt...Mein Freundeskreis war nicht unbedingt der größte, dafür besaß ich genug Feinde. Nun ja, sogesehen habe ich wohl etwas übertrieben. Viel eher lag es an mir selbst und meiner durchaus komplizierten Art mit anderen leuten umzuspringen. Trotzdem war die Vorfreude auch bei mir von Anfang an dagewesen und tatsächlich schien das neue Jahr grundlegende Veränderungen mit sich zu bringen – nicht zuletzt der brasilianische Austauschschüler sollte etwas Abwechslung in das trübe Alltagsleben bringen. Zufälligerweise hatte er sich zu meiner Linken platziert und insgeheim war ich ihm auch nicht abgeneigt. Er sah in der Tat sehr gut aus: Circa 1,80 m groß, dunkle, beinah schwarze Haare, ebenholzfarbene Augen, schlank, sportlich und immer ein sympathisches Lächeln auf den Lippen...nein, natürlich hegte ich keine tiefgründigeren Gedanken!

Gerade war ich dabei den neuen Stundenplan ächzend zu übernehmen, als mich ein Wurfgeschoß,aus Papier kunstvoll zur Kugel geformt, am Hinterkopf traf und mich unwillkürlich dazu bewegte, mich umzudrehen.
„Lilly was soll der Schwachsinn? Stör mich nicht!“, tadelte ich meine beste Freundin, jedoch mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ja, Gerlinde konnte ich wirklich und zweifelsohne als Freundin bezeichnen, wenngleich ich desöfteren schräge Blicke oder auch einmal wüste Beschimpfungen ihrerseits kassierte, was ich aber ganz gut wegstecken konnte. Sie holte mich einfach immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, war ich wiedermal auf einem meiner Höhenflüge. Nur sie bei ihrem richtigen Namen zu nennen, Gerlinde, wagte selbst ich nicht. Der letzte, der sie damit aufgezogen hatte, hatte das Schlachtfeld mit blutiger Nase verlassen und das war vor ungefähr drei Jahren – wir waren damals in der siebten Klasse. Heute waren wir beide fast 16 und ansatzweise erwachsen.
„Hehe, du Glückliche, endlich darf ich dich beglückwünschen. Ich denke mit deinem Lieblingslehrer, sollte deine Mathematiknote kein Problem mehr sein.“, antwortete sie, ohne überhaupt auf die Anwesenheit des neuen Klassenlehrers zu achten, der zugegebenermaßen etwas verloren wirkte, wie er da vor der Klasse stand. Aber mein Mitleid hielt sich in Grenzen, zumal Herr Stein nicht gerade Sympathien erweckte. Schon allein diese hagere, mickrige Statur entzog ihm jegliche Macht über seine Schüler. Die Hornbrille und das enggeknüpfte, karierte Hemd im Einklang mit der mausgrauen Krawatte förderten seine Autoritätsposition nicht unbedingt.
„Echt, wir haben wirklich unseren lieben Andi?“, fragte ich und grinste breit in mich hinein. Auf der ganzen Schule fand sich kein einziger Lehrer der sich auf meiner persönlichen Beliebtheitsskala so weit oben befand, wie eben jener Andreas Heinest, einer der jungen Sorte. Vor genau zwei Jahren war er an die Schule gekommen. Ich – damals im zarten Alter von 13 oder 14 – hatte sofort Gefallen an ihm gefunden, hatte sogar ein klitzekleines bisschen für ihn geschwärmt. Doch nun widmete ich mein Interesse eher jungen Typen, wie Bruno unser Austauschschüler einer war.
„Jop, dann brauch ich dieses Jahr auch keine Hausaufgaben machen und-“, setzte ich zu einer Antwort an, wurde jedoch vom Gong unterbrochen, der die nächste Stunde ankündigte. Tatsächlich schien Stein heilfroh zu sein, als er das Klassenzimmer fluchtartig verlassen konnte und in der Hektik auch noch seine Federmappe liegen ließ.
„Was für eine Memme.“, seufzte ich und erwartete mit Genuss die nächste Stunde – Mathematik. Alsbald trat Heinest auch ein, ließ seinen Blick durch das Klassenzimmer schweifen, schenkte mir ein freundliches Lächeln, welches ich unbewusst erwiderte und begann mit seiner sonoren, männlichen Stimme zu sprechen. Ein Knuffen in den Arm lenkte meine Aufmerksamkeit auf Bruno, der mir sein Wörterbuch zuschob und mit dem Finger auf ‚sympathisch’ zeigte, gleichzeitig zu Heinest hinübernickte und eine fragende Miene aufsetzte. Ich nickte nur begeistert und deutete dann mit der typischen Handbewegung an, dass ich nun meine volle Konzentration dem Lehrer zukommen lassen wollte. Während die anderen sich weiterhin langweilten, konnte ich die Augen nicht von Heinest wenden, ertappte mich sogar ein paar Mal dabei, wie ich seine Worte gierig aufsog und frech kommentierte. Aber er war ja schließlich mein Lieblingslehrer...
Heinest war eher der sportliche Typ, mittelgroß, hatte faszinierende, bersteinfarbene Augen und leicht lockiges Haar. Außerdem hatte ich ihn als unverbesserlichen Optimisten und die Sanftheit in Person kennengelernt. Er schien sich nicht verändert zu haben, obwohl er nun doch schon einige Zeit die nervenden Schüler am Halse hatte. Die Stunde verrann wie im Zeitraffer und bald war auch der Schulschluß in Sicht.

Das ist die erste Geschichte, die ich mal länger als 5 Zeilen gelesen habe - aber länger halte ich das wirklich nicht aus. Eure Geschichten sind alle langweilig, immer das gleiche und diese gezwungenen autobiographischen Aspekte nerven mich.



Geschrieben von bad_girls am 18.10.2006 um 01:31:

 

Normale menschen schreiben auch nicht in der ich form, wenn es nicht einen triftigen grund gibt



Geschrieben von Sometimes am 07.11.2006 um 19:44:

 

also mir persönlich gefallen Geschichten in der "Ich-Form" fast besser, aber des will ich hier jetzt auch nicht disutieren Augenzwinkern

Mir gefällt die Geschichte ganz gut bis jetzt und sie ist auch eine der ersten die ich ganz durchlese, liegt vielleicht auch daran, dass es noch nicht so viel gibt Augenzwinkern
Finds gut, dass du nicht in der optimalen Deutschen Sprache schreibst (<geiler Ausdruck) sondern des bissal "verjugendlichst" großes Grinsen
Liebe Grüße
Lisa


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