Geschrieben von Lolle am 22.04.2006 um 22:34:
Abigail - Wege zum Glück oder Scheiße - Wie find ich wieder zurück?
Hi Leudöö
Hier mal meine neue Deprigeschichte,
vielleicht gefällt sie euch.
Handelt um Abigail[14], deren Eltern sich getrennt haben, ihr Schwarm sie versetzt und so weiter und so fort. Lests mal durch und fragt bei Fragen
Rollen such ich eigentlich keine, aber wer unbedingt mitmachen will - PN
‚Tuuut... Tuuut’ –für einen Moment herrschte Stille, zumindest für den Zuhörer. In meinem Kopf hörte ich stattdessen noch immer das Tuuten, nur einige 1000 Frequenzen lauter. Deshalb brauchte ich erst mal eine Weile, bis ich die sanfte Jungenstimme die aus dem Telefon drang registrierte. Mein Herz klopfte für einige Sekunden nicht mehr, doch als ein weiteres, entnervtes ‚Hallo’ aus dem Hörer kam, riss ich mich zusammen und traute mich zu einem mutigen: „Hey Sean... Hast.. hast du Lust mit mir zum Schulball zu gehen?“ Darauf ertönte nur ein entschuldigender Seufzer und wieder die Stimme Sean’s. „Sorry Abs, ich... ich geh mit Charlize.“ – „Fuck!“, fluchte ich in den Hörer, war hinterher verwundert, dass ich das gesagt hatte bevor ich auf den roten Hörer der auf einer Taste des Telefons abgebildet war gedrückt hatte. Nachdem ich das getan hatte konnte ich mir ein verärgertes ‚Scheiße’ nicht mehr verbitten. Wütend schleuderte ich das Telefon weg, ein lautes ‚Krach’ zeigte mir, dass der Hörer nicht wie erwartet auf einem Kissen landete, sondern den Weg gegen die Betonwand gewählt hatte. Auch diesmal konnte ich ein verbissenes ‚Verdammt noch mal!’ nicht zurückhalten, sprang von meinem Bett auf und stellte mich ans Fenster. Draußen musste ich sofort auf ein verliebtes Paar starren, das auf einer Bank im Park saß, zu dem das Fenster aus dem ich sah gerichtet war. Wie ich diese Wohnung hasste. Wieder kamen die Bilder in meinen Kopf zurück, wie mein Vater meine Mutter mit sämtlichen Schimpfwörtern bewirft, sie nichts gegen seine Schläge tun kann und ich... ich in der Ecke des ungemütlichen Hausflurs sitze und mein Herz die Hundertergrenze erreichen, mir Tränen über die kindliche Wange rollen. 4 Jahre war das jetzt her, aber diese Bilder ließen sich einfach nicht aus meinem Kopf vertreiben. In dem Moment, in dem ich das dachte kullerte wieder eine glitzernde Träne über mein Gesicht. Ich wischte sie unsanft mit dem Ärmel des pechschwarzen Pullovers, den ich trug, ab. Dabei fiel mein Blick auf mein mit Aufklebern verziertes Skateboard, auf dem meine Schwester gerade im Garten herumturnte. Gefühllos riss ich das Fenster auf und brüllte 2 Stöcke herunter, Richtung meiner Schwester: „Ape, du dumme Kuh! Nimm deine dreckigen Pfoten von meinem Board oder ich kill deine Shelly!“ – Shelly. Sie hatte früher mir gehört, Shelly war eine Puppe, hergestellt von Baby Born. Diese Shelly war April in den letzten Monaten total ans Herz gewachsen, und was ich meiner Schwester eben zugerufen hatte war natürlich gelogen. Auch wenn das jetzt kindisch kommen wird – aber ich mag diese Shelly mindestens genauso doll. Meine schwarzen Haare wirbelten kurz in der Luft als ich mich auf der Ferse umdrehte um die Treppe zum Garten hinunter zu stürmen.
