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Geschrieben von Aleu am 04.03.2006 um 22:16:

  Aus der Situation heraus | kA wie man das nennen soll...

Hey!
Also, mir gehts momentan net so besonders, Grund ist schon in der Geschichte drin (Warnung: Es geht - iwie ^^ - um TH, is aber keine FF)
Ja, und dann hab ich mich heute annen PC gesetzt und hatte auf einmal ein paar Sätze im Kopf, die meine Situation heute beschreiben.....und dann hab ich, was mir heute passiert ist, eben mal aufgeschrieben.
Der Schluss stimmt übrigens nicht, der war nicht so extrem, aber sonst hätte ich meinen ganzen weiteren Tagesablauf abschreiben müssen ^^

Also, würde mich über Lob & auch Kritik sehr freuen fröhlich




Ich drückte auf den Aus-Knopf des Telefons, warf es auf mein Bett und rannte aus meinem Zimmer.
Am Telefon war meine Freundin gewesen, die mir gesagt hatte, dass ich schon eine halbe Stunde früher zu ihr kommen konnte.
Madleen war auch bei ihr.

Ich schnappte meine Jacke, rief meiner Mutter im Vorbeigehen zu, dass ich jetzt schon zu Laura gehen würde und schon fiel die Haustür hinter mir ins Schloss.
Ich trabte locker die Straße entlang, was bei dem Schnee, der hier noch lag, nicht ganz so einfach war.
Mein Atem erschien stoßweise als kleine Wölkchen vor meinem Mund.

Es war ein ganz normaler Samstag im März.
Ein ganz normaler Tag? Ja, heute schon.
Morgen würde jedoch nicht normal sein, jedenfalls nicht für meine Freundinnen.
Sie würden morgen, wenn ich noch im Bett lag und träumte, nach Nürnberg fahren, um sich dort 5 ½ Stunden in die Kälte zu stellen?
Bescheuert könnte man dazu sagen, aber wenn man die Aussicht hatte, die sie hatten, wäre es wohl für viele schon wieder verständlich.
Die Aussicht auf einen Platz in der ersten Reihe, direkt vor Bill oder Tom.

Bill und Tom, allein der Gedanke an die beiden Namen versetzte mir einen Stich.
Sofort fielen mir auch die anderen beiden ein, Gustav und Georg.
Eine dumme Idee, denn das verpasste mir noch zwei weitere Stiche.
Laura und Madleen würden morgen wieder mit den Vieren rocken dürfen, während ich den morgigen Tag wohl damit verbringen würde, darüber nachzugrübeln, wieso das alles so ungerecht war.
Schließlich waren wir schon zu dritt auf einem Konzert gewesen, wieso durften die beiden dann nochmals, im Gegensatz zu mir?

Ich seufzte tief und zwang mich, an die Textzeile eines Songs zu denken, den ich in den letzten Tagen fast pausenlos gehört hatte: „’s ist alles egal, denn jetzt ist es zu spät, drum hör auf zu jammern, weil eh nix mehr geht!“
Denn genau so war es. Mit diesem Gedanken konnte ich die Tränen, die schon wieder aufsteigen wollten, unterdrücken.

Mittlerweile hatte ich das Haus, in dem Laura wohnte, erreicht.
Bevor ich klingelte, hielt ich noch einmal inne.
Was war, wenn sie heute davon sprechen würden?
Was war, wenn sie kein anderes Thema haben würden als das morgige Konzert?

Ich verdrängte den Gedanken und drückte auf die Klingel.
Sie würden wohl so taktvoll sein und es in meiner Anwesenheit nicht erwähnen, schließlich bedauerten sie es fast genauso wie ich, dass ich sie nicht begleiten konnte.
Es dauerte keine halbe Minute, bis ich Madleen’s und Laura’s Dauer-Gekicher von drinnen hören konnte, ehe Laura freudestrahlend die Tür aufriss und mir sogleich um den Hals fiel.
Madleen begrüßte mich anschließend kaum weniger stürmisch.
Wir verzogen uns sofort nach oben in Laura’s kleines, aber doch gemütliches Zimmer.

Als ich den Raum betrat, starrten mich vier Augenpaare aus jedem Winkel des Zimmers an.
Normalerweise genoss ich die „Anwesenheit“ der Jungs, doch heute nicht.
Heute fühlte sich jeder einzelne Blick von ihnen, obwohl er nicht mal echt war, wie Messerstiche an, wie feste, tiefe Stiche.
Stiche, die Wunden hinterließen, die so schnell wohl nicht mehr verheilen würden.
Ich senkte meinen Blick, ob keinen der Vier sehen zu müssen und ließ mich stattdessen auf die Couch in der Ecke sinken.
So hatte ich wenigstens die meisten Poster im Rücken.

Wir unterhielten uns – wie immer – über Tokio Hotel.
Heute allerdings konnte ich nicht so locker und ausgelassen wie sonst immer über die vier Jungs reden.
Madleen und Laura jedoch überschlugen sich fast in ihren Erzählungen und wir tauschten nochmals die Erlebnisse vom Konzert aus, obwohl wir sie doch alle auswendig kannten.
„Und morgen rocken wir genauso!“, drang plötzlich Laura’s Stimme an mein Ohr.

Mein Kopf zuckte nach oben, ich starrte Laura fassungslos an.
Madleen blickte ebenfalls erschrocken zu Laura und anschließend besorgt zu mir.
Laura, der wohl auch aufgefallen war, was sie gerade gesagt hatte und mich nun vorsichtig anblickte.
Ich spürte, wie sich meine Miene verhärtete und ich schließlich sogar ein Lächeln auf mein Gesicht zwang.
Doch ich sah den beiden an genau an, dass sie in meinen Augen gesehen hatten, dass sie die kleinen Wunden, die die Blicke vorhin geschlagen hatten, wieder neu aufgerissen hatten, einzig und allein mit diesem einen Satz.

Laura erwachte aus ihrer Starre und stammelte sich irgendwas von einer Entschuldigung zusammen und Madleen schien ihre Stimme vollkommen verloren zu haben.
Auch mir erging es kaum besser, mein Hals fühlte sich trocken und ausgelaugt an, sodass ich gerade noch mit krächzender Stimme ein „Schon okay“ herausbrachte.
Ich drückte mich von der Couch hoch und taumelte gedankenversunken und starr geradeaus schauend zur Zimmertür.
Aus dem Augenwinkel sah ich, das Madleen aufspringen und mich aufhalten wollte, doch ich schüttelte wie in Trance mit dem Kopf und sie ließ sich wieder etwas zurücksinken.
Laura sah mich nur beschämt an.
Ich ging aus der Tür, stolperte die Treppe hinab und trat aus der Haustür.

Ein kalter Wind schlug mir ins Gesicht, kühlte meine heißen Wangen.
Ich verharrte einen Moment vor der Tür, ging dann jedoch mit raschen Schritten die Straße entlang.
Der Wind fuhr mir durch die Haare und trieb die Tränen, die stumm über meine Wangen rannten, bis zu meinem Kinn hinab.
Ich beschleunigte meine Schritte noch etwas, bis ich schließlich rannte.
Ich rannte die Straße entlang, nicht darüber nachdenkend, wohin.

Auf einmal fand ich mich am Waldrand oberhalb unseres Dorfes wider.
Die Bäume, die hier standen, wiegten sich leicht im Wind und das Gras unter meinen Füßen raschelte, als ich darüber hinweg zu einer alleinstehenden, mit einer dünnen Schneeschicht bedeckten Bank ging.
Es hatte wieder zu schneien begonnen, stellte ich fest, als ich meinen Blick über das Tal, das nun unter mir lag, schweifen ließ.
Eine dicke, mit Blicken nicht durchdringbare Wolke hing schwer darüber und ließ ihre Schneeflocken auf das Dorf und die drei Umliegenden fallen.

Ich atmete tief die frische Luft hier oben ein und versuchte, meinen Herzschlag wieder zu beruhigen.
Die Tränen hatten aufgehört, über meine Wangen zu laufen und ich wurden langsam wieder etwas ruhiger.
Die Stille, die hier oben herrschte und nur vom Rauschen des Windes und dem Rascheln der Blätter unterbrochen wurde, wirkte entspannend auf mich.
Ich lehnte mich nach hinten und schloss die Augen.




Lg,
Aleu Augenzwinkern



Geschrieben von Hannah14 am 04.03.2006 um 23:37:

 

Ich find die Story gut.
Sehr gut sogar.
Kurzgeschichte,wie man es nennen will

Flüssiger Schreibstil,man kommt nicht aus dem 'leserythmus' und gut die Gefühle rübergebrachtAugenzwinkern

Hannah



Geschrieben von Aleu am 05.03.2006 um 00:02:

 

Huhu!
Danke für Kommentar und Lob Augenzwinkern *freu* *knuddl*



Geschrieben von Aleu am 06.03.2006 um 19:13:

 

Öhm, ich hatte eigentlich nie vor, meine eigenen Threads zu pushen, aber iwie hätte ich doch gerne noch ne Rückmeldung!? =/



Geschrieben von cowgirlyhorse am 11.03.2006 um 14:08:

 

Ich liiiiebe deinen Schreibstiel und freue mich schon auf den nächsten Teil!!!!
großes Grinsen

lg



Geschrieben von Aleu am 11.03.2006 um 14:25:

 

*hrhr*
Danke fröhlich *knuddl*

Nja, ich weiß net, wie ich weiterschreibe, weil entweder schreib ich normal weiter oder ich schreib anders weiter (<-- SINN!!!???), aber dann isses mit TH und muss verschoben werden.....ich guck mal, was draus wird Augenzwinkern



Geschrieben von cowgirlyhorse am 11.03.2006 um 15:19:

 

Axoooo. Hm, schade.
Hoffe, es geht weiter.
Wenn, dann kannste evt. mal mit dem Mod oder so labern (schreiben) und den mal fragen, wie das ist. Evt. könnte ers dann verschieben. Frag doch einfach mal nach.
Würde mich interessierren, wies weiter geht!!! ^^

lg



Geschrieben von Johnnie am 12.03.2006 um 00:29:

 

geschrieben is sie echt super aber ich kann natürlich nicht nachvollziehen, dass es ohr wegen den jungs so schlecht geht ^^
aber du bringst es recht gut rüber, sodass ich zumindest ziemlich genau weis, was und warum sie das so bedrückt.

nur weiter so cool



Geschrieben von Aleu am 12.03.2006 um 00:59:

 

Hey Johhnie!
Danke für Kommentar fröhlich
Ja, okay, denk dir einfach, deine Freundinnen könnten zu nem Meet&Greet oder so mit deinem absoluten Lieblingsstar und du kannst net mit usw.....vllt gehts dann besser vorstellen ^^
Aber danke für Lob *freu*



Geschrieben von Manhattan am 28.03.2006 um 17:35:

 

Hey,
in die Gefühle der Hauptperson bzw dir kann man sich sehr gut hineinversetzen, der Text ist sehr flüssig zu lesen, rechtschreibung und grammatik gut, was will man mehr?XD



Geschrieben von Aleu am 28.03.2006 um 21:35:

 

Hey!
Danke fürs Kommi, Manhattan Augenzwinkern fröhlich

Lol, ich kann mich nimmer soooo gut reinversetzen, weils vorbei is.....mir gehts eben wieder gut.... Augenzwinkern ^^


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