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Geschrieben von Rika-chan am 19.02.2006 um 20:26:
Nachts, wo so manches zum Leben erwacht... [Horror, Liebe, Fantasy]
Ich habe eine neue Story angefangen. Würde mich über einige Kritiken und so freuen ^.~
Nachts, wo so manches zum Leben erwacht...
Ein greller Lichtblitz zeriss das nächtliche Dunkel, während schwarze Schatten schutzsuchend umherirrten. Ein Mann, der eine Frau mit Kind fest an sich drückt, torkelte Orientierungslos durch die verregneten Seitenstraßen am Rande von New York City, wo die ganzen Einfamilienhäuser ihren Platz hatten.
Aber nicht nur seine Gangart, nein Auch sein Äußerliches schien manche Blicke der verübergehenden Passanten auf sich zu ziehen. Seine Kleidung und sein langer Schwarzer Umhang waren zerfetzt und blutrot verfärbt, sein Haar zerzaust und seine Augen hatten ein Stück Wahnsinn intus.
Das Kind in den Armen der Frau schrie, es schrie erbarmungslos und strampelte, da Kälte seinen kleinen, wehrlosen Körper beherrschte. Warum holte es niemand aus diesem Albtraum?
Die Frau, deren eigentliche Schönheit durch die nasse Kleidung und das verfilzte Haar etwas getrübt wurde, wimmerte und ein paar Tränen zierten ihre herrlichen Wangen.
Immer weiter und weiter humpelte das Paar mit dem Baby durch die Straßen, bis sie ganz alleine in einer Sackgasse standen.
„Rod... Was jetzt..?“, die Frau begann vor Kälte zu zittern, „Wohin...?“
Der Blick des Mannes war zum Himmel gerichtet, an dem sich in der frühen Dunkelheit, die Sterne, die eigentlich zu sehen sein sollten, von schwarzen Gewitterwolken verdeckt wurden. Heute Nacht war es soweit...
Er musste seine Frau und sein Kind loswerden, bevor er nicht mehr wusste was er tat.
„Komm...“, sanft drückte er sie mit einer Hand an ihrem Rücken vorwärts, „Mal sehen ob wir nicht ein gemütliches Plätzchen für uns finden. Hab keine Angst, Marilyn, hab keine Angst“
Der Druck, den er mit der Hand auf den Rücken der Frau namens Marilyn ausübte, ließ er nach und seine Hände wanderten nach unten zu ihrer Hüfte.
„Glaubst du, du schaffst es die Mauer hochzuklettern, wenn ich dich stütze?“, wieder wanderte sein Blick zum Himmel, an dem es wieder blitzte und einige Sekunden später der Donner folgte.
Die Tropfen des niederprasselnden Regens befleckten sein Gesicht und er ließ die Hüften seiner Frau kurz los um sich, mit dem Ärmel seines Mantels übers Gesicht zu fahren.
Ihm blieb nur noch eine Stunde bis Mitternacht.
„Ich weiß nicht, aber Rod.. was hast du vor?“
„Frag nicht, Schatz, okay? Also? Würdest du es schaffen?“, langsam wurde er ungeduldig. Was erlaubte sich dieses Weibsstück? Er hatte ihr doch eigentlich den Befehl gegeben dort hochzuklettern oder nicht?
Gut, vielleicht hatte er es als Frage formuliert, aber es war eine Anweisung gewesen.
So langsam stieg ihm schon die bekannte Aggressivität hoch, die sich jedes Mal zu Vollmond in seinem Körper breit machte.
Die Frau nickte vorsichtig, „Aber was ist mit ihr?“, vorsichtig strich sie mit ihren hübschen Fingern über den noch so kleinen Schädel des Baby’s.
„Ihr wird schon nichts passieren. Also? Eins, zwei uuuund drei!“, unter einem leisen Stöhnen wuchtete er sie auf die Mauer, die, die Sackgasse von einer weiteren Seitenstraße trennte.
Schließlich sprang er mit einem gekonnten Handgriff, mit dem er sich an einem hervorstehenden Ziegel festhielt, auch hinauf.
Das Baby wimmerte leise... anscheinend hatte die Kälte ihm die Kraft zum Schreien genommen, und als es zusammen mit seinen Eltern, auf der anderen Seite der Mauer weiter durch die Straßen irrte, machte es keinen Mucks mehr.
Sein Vater ließ seine Frau hie und da einmal stehen, klingelte an einer Haustür und bat um ein Plätzchen für die Nacht, doch nirgendwo bekamen sie die eigentlich so berühmte Gastfreundschaft der New Yorker zu spüren. Überall wurde ihnen die Tür vor der Nase zugeschlagen und jedes Mal wurde der innere Druck auf Rod’s Gemüt stärker, seine kleine Familie an einen sicheren Ort zu bringen bevor es zu spät war, doch schon bald begann er sich damit abzufinden, dass es wohl keinen Sinn hatte.
Seufzend ließ er die Schultern sinken, während sich eine unbeschreibliche angst wie ein Wurm einen Weg durch seine Eingeweide bahnte.
Langsam gelangten sie zu einem Stadtpark, auf dem Mittags immer die Kinder mit ihren Hunden spielen gingen.
Die Frau mit dem Kind löste sich von ihrem Mann und ließ sich auf einer eiskalten, hölzernen Bank nieder, die den Trampelpfad durch die schöne Wiese zierte.
Vorsichtig folgte Rod seiner Frau, ließ sich neben sie nieder und einige Minuten saßen sie einfach nur da und sahen einigen alten Menschen dabei zu wie sie ihre Hunde noch ein letztes Mal spazieren führten, als plötzlich eine zittrige, alte stimme hinter ihnen erklang.
„Kann ich ihnen helfen? Sie sehen so durchfroren und traurig aus...“
Das Ehepaar wirbelte erschrocken herum und Rod sprang sogar auf seine Beine und blickte dem alten Tatargreis, der sie eben in ihrem Selbstmitleid gestört hatte, aggressiv an, „Kümmern sie sich um ihren eigenen Kram!“
„Nun mal langsam, Freundchen, ich tue ihnen schon nichts, aber vielleicht nehmen sie das Angebot eines alten Mannes an, wenn sie ihrer armen, unterkühlten Frau und ihrem Kind mal etwas länger ins Gesicht schauen als nur einige Sekunden“, das Gesicht des sich auf seinen Gehstock stützenden Mannes wurde verschmitzt und schelmisch als Rod tat wie geheißen und seine kleine Familie lange musterte.
Erst jetzt viel ihm auf das die Ärmel des Kleides seiner Frau Marilyn viel zu kurz, ihre Strumpfhose zerrissen von den vielen Zäunen über die sie öfters mal Klettern mussten und eigentlich naturell rosiges Gesicht fast blau vor Kälte war. Sein Kind hatte nicht mehr als einen dünnen Strampler an und ihm war so kalt das es sogar aufgehört hatte zu schreien.
Rod’s Gesichtsausdruck wurde weich. „Nun gut, wenn sie so darauf bestehen...“
Der Mann mit dem Gehstock nickte großzügig lächelnd und machte eine Handbewegung die, die drei durchnässten Menschen auffordern sollte ihm zu folgen, als er auf sein Haus, das zufällig keine 10 Meter entfernt lag.
10 Minuten später saßen sie dann alle gemeinsam am warmen Kamin, während der alte Herr ihnen eine warme Mahlzeit bescherte und ihnen eine Bett für die Nacht zurecht machte.
Als er schließlich in die Küche kam, fragte Marilyn, die eigentlich die ganze Zeit recht still gewesen war neugierig:
„Wieso helfen sie uns? Sie kennen uns doch gar nicht“, sie hob die Tasse Kaffee vor ihr noch ein Mal an ihre wunderschönen Blutroten Lippen und streichelte mit der anderen Hand ihrer kleinen, inzwischen gesättigten Tochter über die Wange.
„Ach, mir ist sofort als ich aus dem Fenster gesehen habe aufgefallen das etwas mit ihnen nicht stimmt, da sie so zitterten. Und da meine Frau vor einem Jahr verstorben ist, bin ich sowieso ganz allein, also wieso sollte ich dann nicht helfen?“, während der Gastgeber antwortete, huschte Rod’s Blick immer wieder zu der großen Standuhr aus Edelholz hinüber, die an der Wand neben dem Kamin stand und leise tickte.
Noch 5 Minuten bis Mitternacht. Er kratzte sich am Kopf.
„Ich denke wir sind müde, ist es uns erlaubt ins Bett zu gehen?“
„Aber natürlich“, der alte Mann lächelte freundlich und beschrieb ihnen den Weg, doch sein Lächeln verschwand als Rod Marilyn unsanft am Handgelenk packte und zusammen mit dem Baby hinter sich herzog. Besorgt kratzte sich der Mann, der eben noch so freundlich gelächelt hatte am Kopf.
Im Schlafzimmer angekommen legte Marilyn das Baby erst mal in die schon vorbereitete Wiege und gab ihm einen Gute-Nacht-Kuss.
Dann sah ihren Mann besorgt an. „Was hast du denn? Warum bist du denn so aggressiv?“, langsam begann sie ihr Kleid aufzuknöpfen.
Rod, der sich auf den Bettrand gesetzt hatte, hatte anscheinend nicht vor seinen Umhang auszuziehen.
„Nichts, ich bin nur ein bisschen gestresst, schließlich haben wir immer noch keine feste Bleibe, geschweige denn Geld“
„Mach dir nichts draus, Hauptsache, wir überleben diese Nacht. Hätte der nette alte Mann uns nicht aufgenommen, wären wir erfroren...“, sie streichelte ihrem Mann über die Wange, dessen Drei-Tage-Bart dabei ganz schön piekste.
Rod lächelte traurig und starrte aus dem Fenster.
„Naja, ich für meinen Teil bin müde. Was du machst ist mir egal“, Marilyn streckte sich genüsslich, gähnte und wollte gerade ihre Bettdecke umschlagen und darunter schlüpfen, als plötzlich der Schein des Vollmondes das Zimmer erhellte.
Anscheinend hatten die schwarzen Wolken den Mond endlich freigegeben, sodass er seine berühmte schwarze Magie verteilen konnte.
Plötzlich wurde Rod ganz warm und kalte Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Er starrte zum Mond, wie ein Wolf in der Sahara.
Seine Pupillen färbten sich Blutrot und harmonierten perfekt mit seinem schwarzen Haar, das ihm leicht verfilzt in die Augen viel. Sein Atem wurde schneller und seine Hände krallten sich in das Bettlaken, während lange, weiße Reiszähne über seine Unterlippe wuchsen.
Das alles konnte Marilyn nicht sehen, da Rod mit dem Rücken zu ihr saß. Was war mit ihm los? Warum begann er so zu röcheln.
„Rod?“, fragte sie müde und streckte ihre Hand nach ihm aus, während in seinen Gedanken sich plötzlich alles rot färbte.
Er hatte Hunger, ja Hunger – Blut! Blut!
Er wirbelte herum und bei seinem Anblick schrie Marilyn auf. Was war das? War das eine Halluzination oder war das da tatsächlich ihr Mann?
„Hehehe, Blut, Blut!“, kläffte dieser und sein schwarzer Umhang umhüllte seinen Körper wie ein Kokon.
Die Frau auf dem Bett konnte nichts sagen. Eine unbeschreibliche Angst erfüllte ihren Magen – eine Angst, die ihr den Atem nahm.
Wie er da so da stand, vom Vollmond beschienen und mit einer riesigen Gier, die fast in Wahnsinn überging, in den Augen, sah er aus wie ein Tier, nein wie ein ganzes Rudel voll ausgehungerter Wölfe, die nur darauf warteten das sie einen Fehler machte und sich bewegte.
Marilyns Mann war tatsächlich ein Vampir. Aber gab es so was nicht nur in Märchen? Und würde er sie töten oder sie ebenfalls in einen Vampir verwandeln?
Plötzlich ein Wimmern und Rod’s Blick, der eben noch auf seiner Frau gelegen hatte hsuchte hinüber zu der Wiege.
„Blut, Blut!“, vorsichtig trippelte er auf das ins Visier genommene Objekt zu und lugte über den Rand.
Da war es, das kleine hilflose Baby, wie es so dalag. Er wollte es töten, ja töten! Der Drang dazu wurde immer größer. Aber war es nicht sein Baby? Egal! Er war hungrig sehr hungrig, und das Blut eines Baby’s war frischer als der einer Frau.
„Nicht mein Baby!“, Marilyn sprang auf und hastete auf die Wiege zu. Sie stieß ihn von ihr weg, packte ihr Kind und drückte es ganz fest an sich.
Ein Zischen drang aus Rod’s Kehle, das dem einer Schlange ähnelte. Er richtete sich auf und sah seine Frau an. Sie war so schön und jung. Vielleicht sollte er tatsächlich erst die Frau nehmen, schließlich war ja an ihr mehr dran, oder?
Er machte einen Satz auf sie zu, packte sie am Arm und zog sie an sich heran. Sein Blick bohrte sich in den der Frau und der Drang sie zu beißen, in seinem Innern wuchs immer mehr.
Sein Gesicht näherte sich immer mehr des ihren, doch als es schließlich an ihrem Hals angekommen war, begann sich Marilyn heftig zu wehren. Sie riss sich von ihm los, legte ihr Baby aufs Bett und stellte sich davor.
Nein, sie wollte nicht so sterben, nicht als Opfer ihres eigenen Mannes.
„Du verdammtes Miststück!“, lispelte der Vampir und machte wieder einige Schritte auf sie zu. „Komm her!“
Diesmal packte er sie fester und rammte seine Fangzähne in ihre Kehle. Sie versuchte ich von sich wegzudrücken, doch er war stärker und die Taumelei artete in einen richtigen Verteidigungskampf aus.
Marilyn stolperte rückwärts und versuchte sich irgendwie vor seinem Biss zu schützen. In ihrer Panik rannte sie schränke um, stieß sich hier und da den Kopf an, doch letzt endlich war Rod stärker.
Er saugte ihr Blut aus und ließ sie mit ihr auf den Boden sinken, wo er, über sie gebeugt immer weiter trank.
Von dem Krach aufgeweckt, betrat jetzt auch noch der alte Mann da Zimmer. „Alles in Ordnung bei ihnen, OH!“, erschrocken machte er einige Schritte zurück als er die gruselige Gestalt über dem toten Körper der Frau erblickte, und als sie dann zischend herumwirbelte und nach ihm zu schnappen schien, hielt sich der alte Mann selber für verrückt. So etwas gab es doch nur in Büchern, oder?
Die Gestalt sprang auf, riss das Fenster auf und floh in die Dunkelheit.
Der alte Mann torkelte in den Raum und sah sich um. Was sich ihm Bot glich einem Schlachtfeld für Hundekämpfe. Schränke, die Bettdecke, die Umhänge, der Boden... Überall war Blut.
Plötzlich wurde er aus seinen panischen Gedanken gerissen, als er das Baby schreien hörte.
Und nun werde ich euch zum ersten mal in der ganzen Geschichte den Namen des Kindes, des Vampirkindes nennen...
Ihr Name ist Mayura – Mayura Dracula-Stone...
Geschrieben von Rou am 19.02.2006 um 21:09:
Hey Shadz <3 +Keks geb+
Ich muss sagen - WoW - Der erste Satz ist echt hammers und vielsagend, spornt einen echt zum Lesen ab. Im 2. ist aber ein Zeitfehler drinne
Zitat: |
Ein Mann, der eine Frau mit Kind fest an sich drückt, torkelte Orientierungslos durch die verregneten Seitenstraßen am Rande von New York City, wo die ganzen Einfamilienhäuser ihren Platz hatten. |
'Ein Mann, der seine Frau mit Kind fest an sich
drückte' wäre in dem Falle richtig ^^''
Ansonsten: Die Überschrift sagt nicht sonderlich viel über die Geschichte aus, also über den Inhalt, aber dieser Teil gefällt mir wirklich sehr gut, würde sehr gerne mehr lesen <333
An manchen Stellen geht zwar alles etwas schnell voran, aber ich denke dies muss man nicht soooo eng sehen, da es schließlich immer noch in Maßen ist
MfG; Fröschii
Geschrieben von Rou am 21.02.2006 um 17:04:
Ich will echt nich spammen - aber Ju - Wann gehts endlich weiter?
Geschrieben von Maaike am 21.02.2006 um 19:37:
außer ein paar rechtschreibfehler hab ichnix gefunden!!
is schön..also weider soo!!
Lg Rocki <.-
Geschrieben von Sandy am 21.02.2006 um 20:02:
Ja, die Story lohnt sich zu lesen, weiter so
Geschrieben von Nici am 22.02.2006 um 20:22:
Wirklich super!
Da läuftz einem echt kalt den Rücken herunter!!
Mach schnell weiter!
Geschrieben von Rika-chan am 23.02.2006 um 16:19:
Schön das es euch gut gefällt. Ich stelle einen neuen Teil rein, von dem ich mir aber nicht sicher bin, ob er euch gefällt.

Lest selbst
Nachts, wo so manches zum Leben erwacht...
Ein Mädchen von etwas 15 Jahren saß auf einem Baum, das sanftschwarze Kleid lag ihr behutsam über den Knien und bedeckte teilweise ihre Schneeweiße Strumpfhose.
Mit einer Sehnsucht, die sich deutlich in ihren grünen, ja fast gelben, Augen wiederspiegelte, sah sie zu wie einige Schüler die Green London Highschool verließen und sich wild umherquatschend auf den Nachhauseweg begaben.
Viele Schüler warfen einen Blick auf das Seltsame Mädchen, dessen schwarzes Kleid, sie wie eine kleine Hexe aussehen ließ.
Mayura war nicht beliebt in der Klasse, wenn man das überhaupt sagen konnte, denn alle Schüler und alle Lehrer ihrer Schule konnten sie nicht leiden. Ihr seltsames äußeres, ihre gelben Augen und ihr manchmal übertrieben arrogantes Auftreten ließen viele von ihnen eine gewisse Abneigung gegen sie hegen. Auch wenn sie vielleicht eingebildet und eitel rüberkam, sie litt unter den verächtlichen Blicken ihrer Mitschüler, die fast allesamt in Schuluniform auftraten. Doch Mayura war eben anders. Sie hasste die knappen Röcke, die ihnen vorgeschrieben wurden zu tragen und sie sah es auch nicht ein sich zu schminken, wie es wohl andere Mädchen in ihrem alter bereits taten.
Mayura redete nicht viel, aber dazu hatte sie auch nie wirklich Lust, denn sie wusste, wenn sie den Mund aufmachte hielten sie wirklich alle für verrückt, wenn sie es nicht bereits schon taten. Denn wenn Mayura redete, schien einem das Herz zu gefrieren: Ihre Stimme hatte einen gelassenen, monotonen Unterton hatte einen Hauch von Eiseskälte intus.
Viele ihrer Mitschüler lästerten in ihrem Beisein über sie. Sie machten sich keine Gedanken ob Mayura Gefühle hatte oder nicht, denn für sie war sie nur ein Monster. Das schüchterne Monster Mayura, deren Stimme fast jedes Herz für einige Minuten zum gefrieren brachte.
Doch was konnte sie dafür wer sie war?
Sie war nun mal nicht die Tochter eines reichen Schnösels, dessen Familie im Geld schwamm. Nein, denn zur Zeit lebte sie bei ihrem 85 Jahre alten Großvater, den sie mit allen Taten unterstützte.
Ihr Großvater war die Seele von einem Mensch. Er war der einzige, mit dem Mayura redete, mit dem sie lachte und dem sie ihr Herz öffnete. Doch leider war er eben schon 85. Ein hohes Alter für einen Mann, der das Zigarrerauchen als ein Hobby ansah, oder?
Naja, aber vielleicht hatten die Vampire ihm vor 15 Jahren einen Engel geschickt. Er wusste wer Mayura wirklich war, er wusste wer ihre Eltern waren und er wusste wieso eine gewisse Kälte ihre Stimme beherrschte, vor der sie sich manchmal selber fürchtete, wenn sie, sie mit den Stimmen anderer verglich.
Mayura’s Großvater hatte es nie übers Herz gebracht, ihr zu sagen wer sie ist, und bis jetzt konnte er sie oft davor schützen an Mitternacht ihre wahre Gestalt zu zeigen. Er wusste das es für ihn ein hohes Risiko war, sich mit dem Vampirmädchen einzulassen, doch in den letzten Jahren hatte er sie sehr, sehr liebgewonnen, wie sie so neugierig die Welt erkundete, wenn er dabei war. Er hatte sie großgezogen...
Doch Mayura war ein Bastard, wie sie sich selbst nannte. Sie war halb Mensch, halb Vampir. Sie hasste es zu sein wer sie wahr. Jedes Mal zu Vollmond, wenn sie der grauenhafte Blutdurst überkam, hatte ihr Großvater ein paar rohe Steaks parat, und manchmal auch ein paar frische Fische. Es war normal für Vampire, dass sie großen Durst hatte, doch es war nicht normal, das sie an Vollmond ihren freien Willen behielt.
Das alles war eben ein Symptom dafür, dass sie ein Bastard war, nicht mehr als ein Bastard...
Mayura ließ vorsichtig die Beine baumeln. Sie hatte seltsamer Weise, oft das Bedürfnis auf einen Baum zu klettern, wieso wusste sie auch nicht. Ihre gelben Pupillen flitzten von einer Person zur anderen, so als würde sie jemanden suchen.
Und plötzlich stand ihr Atem für eine Sekunden lang still. Da war er... Da war der großgewachsene junge Mann, dessen Augen Mayura jedes Mal zum schmelzen brachte, wenn sie einen Blick zu ihm warf.
Sein dunkelblondes Haar fiel ihm sanft über die Augen und beim Lachen zeichneten sie leicht einige Grübchen auf seinen Wangen ab. Außerdem hatte er starke Oberarme und einen wunderschönen Hals.
Moment Mal! Hals? Wie würde es wohl schmecken, einmal sein Blut auf der Zunge zu schmecken.
Schnell versuchte Mayura diese Gedanken wieder wegzuwischen. Sie konnte ihn doch unmöglich beißen. Und was wäre wenn doch? Wenn Vampire jemanden in den Hals bissen, bevor es Vollmond war, würde das Opfer auch zu einem Vampir. Stopp! Weg damit.
Der kleine Halbvampir auf dem Baum ließ den Jungen namens Andrew nicht aus den Augen. Sie wusste das er ein ganz schöner Mädchenschwarm war, und jedes Mal, wenn eines dieser mit Silikon aufgeplusterten kleinen Tussis auf ihn zugewatschelt kam, die Arme um ihn legte und ihn sanft umarmte, kochte Mayura’s schwarzes Vampirblut vor Wut auf.
Aber es gab noch schlimmere Mädchen. Viele versuchten dadurch bei ihm zu landen, das sie ihre Reize spielen ließen. So Etwas konnte sich Mayura meistens gar nicht mit ansehen.
Auch dieses Mal begann eine dieser Glucken, mit aufgesetztem Schlafzimmerblick, bei ihm Eindruck zu schinden, indem sie die Arme um seinen Hals schmiss und ihm irgendetwas ins Ohr flüsterte.
Andrew machte einen Schritt zurück und schüttelte entgeistert den Kopf. Nein?
Was hatte sie ihm denn gesagt? Neugierig hob Mayura ihr feines Stupsnäschen in die frische Frühlingsluft und sah leicht triumphierend zu den beiden hinunter.
Doch plötzlich platzte ihr der Kragen. Das Mädchen nahm seine Hand und legte sie es nah an ihre Brust. Wie dreist war das denn? Noch während Andrew rot wurde und versuchte etwas zu unternehmen, war Mayura vom Baum gesprungen und hatte das Mädchen von ihm weggestoßen. Ihre Augen funkelten wie Diamanten im Mondlicht und ihre Gesichtszüge waren wütend. Konnten diese blöden Ziegen nicht endlich die Finger von Andrew lassen.
Als sich Mayura umblickte, merkte sie das der halbe Schulhof, einen großen Kreis um die beiden Mädchen gebildet hatte. „Schlägerei!“, grölten sie.
Was? Schlägerei? Nein, das wollte sie doch gar nicht! Sie wollte sich nicht prügeln...!
Als ihr Blick auf das Mädchen viel das sich wutentbrannt erhob und wütend schnaubte, rang sich das kleine Vampirmädchen ein Schlucken ab.
„Soso, du willst also Streit, ja? Kannst du haben, du kleines Miststück“, das Mädchen funkelte sie an, „Niemand geht dazwischen wenn ich gerade dabei bin zu flirten, verstanden?“
Mayura blieb stehen. Innerlich zitterte sie vor Angst, doch das einzige was die Umstehenden zu sehen bekamen, war ein undeutbares Pokerface.
Geschrieben von Quarter Horse am 23.02.2006 um 16:38:
Einfach nur genial
Sonst lese ich nicht gerne so lange Texte aber diese hier sind super und sehr schön zu lesen. Hab alles in einem Fluss durchgelesen, es ist einfach klasse.^^
Nicht aufhören zu schreiben^^
Geschrieben von Jule11 am 23.02.2006 um 16:58:
Wow!!! Das ist eine richtig tolle Story!
Vor allem die Idee mit dem Vampirmädchen... Die ist echt richtig megageil! Ich glaube über so etwas hat noch keiner etwas geshcrieben oder irre ich mich da? Jedenfallls hast du eine tolle chreibweise und ich freue mich auf jeden fall auf ein Fortsetzung!
Geschrieben von Maaike am 23.02.2006 um 18:21:
ja..da gibts einfach keine kritik!!
des mit dem vampirmädchen find ich eine geniale idee..
un am besten find ich Pokerface <--cool..^^
Lg Rocki <.-
Geschrieben von Nici am 23.02.2006 um 20:12:
Super!
Du beschreibst es einfach klasse, man kann sich richtig in die Person hineinversetzen!
Ich würde gerne mehr davon hören!!
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