Geschrieben von Britta am 17.02.2006 um 12:00:
Kurzgeschichte - vorläufig titellos
Ist heute Morgen aus einer Laune heraus entstanden
Der Witz an der Sache: Weiß selber nicht genau, wie es weitergeht!
Poste es trotzdem mal... Kritik natürlich erwünscht
--- Teil 1 ---
Ich laufe… das dumpfe Pochen meiner Turnschuhe begleitet mich. Die kühle Luft betäubt mein Gesicht… lässt die Tränen verflüchtigen, umschmeichelt meine erfrorenen Lippen wie in eisiger Liebkosung. Und dennoch steht mir der Schweiß auf der Stirn.
Weiter, immer weiter weg von dem Ort, an dem die Stimmen auf mich lauern… mir bösartige Worte ins Ohr flüstern… Es ist deine Schuld! Nur deine…
Die Dunkelheit lässt Konturen verschwimmen, verschluckt die glänzenden Farben der Natur, hinterlässt eine Schneise der Schwärze und des Unbekannten. Im kühlen Nordwind wiegen sich die Bäume wie in einem mystischen Tanz, der die ganze Nacht dauern soll. Biegsames Holz knarrt unter der Last.
Ich laufe weiter… das Band, das meine Haare im Zaum halten sollte hat sich schon nach wenigen Metern des holprigen Marsches gelockert. Widerspenstige Strähnen gelockten, farblosen Haares kleben mir im Gesicht. Sie erscheinen mir wie Fremdkörper… widerliche Insekten, die nicht von mir lassen wollen.
Mein Weg führt mich über die Brücke. Die Erschöpfung lässt mich beinahe zu Boden gleiten. Ich stöhne, drücke meine Handfläche auf die schmerzende Seite. Als würde ein Messer in meine Rippen gerammt… Ich blicke mich um. Die Nacht umgibt mich wie ein schwarzes Leichentuch.
Langsam, fast andächtig schreite ich zur eisernen Brüstung. Das Gelände drückt in meine Brust, als ich mich nach vorne lehne… ich spüre ganz deutlich die nasse Kälte des Metalls durch meine Weste. So intensiv erscheint mir dieser Augenblick, dass mir beinahe schwindelig wird…