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Geschrieben von Tannchy am 29.12.2005 um 19:42:
Cowboy's Tale
Jaa, lang lang ist's her da hat die Tanne mal eine kleine Geschichte verfasst xD und ihre Beta-Leserin war die Luca (wenn man das so bezeichnen kann ^^)
Und wenn es so lang her ist, warum poste ich die dann hier, fragt man sich? Ganz einfach, weil ich nach der langen Zeit wieder Lust hatte, daran weiterzuschreiben! ^^ Damit ich euch nich mit den ersten 7 Kapiteln sofort erschlage, poste ich am besten erstmal das 1. Kapitel.
Anmerkungen: Ähnlichkeiten mit jeglichen Personen sind nicht beabsichtigt.
Kapitel eins
Die Sonne schien in Bills Zimmer als er aufwachte. Er rieb sich die Augen, streckte sich und saß aufrecht in seinem Bett. Er konnte direkt aus dem Fenster sehen und erblickte die Weiden mit den vielen Pferden darauf. Wie immer freute er sich auf den bevorstehenden Tag, hüpfte aus dem Bett und schlurfte zum Badezimmer. Nachdem er sich frisch gemacht hatte zog er sich um und begab sich nach unten in die Küche. Seinen Kragen richtend lief er auf seine Frau Becky zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Guten Morgen, Schatz. “ sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen und setzte sich an den bereits gedeckten Frühstückstisch. „Ich hoffe, du bist ausgeruht. Tony kommt nachher vorbei, ihr wolltet heute doch die Rinder auf die Ostweide treiben. “ bemerkte Becky während sie ihm ein Stück Rührei auf seinen Teller legte. Er zögerte nicht und antwortete: „Stimmt, ich muss ja Bandit noch im Round Pen bewegen“, während er mit seiner Gabel im Rührei herumstocherte. „Dann beeil dich, er wird um zehn hier sein.“ gab Becky zurück und lief ans Waschbecken. „Ich hab noch Zeit!“ rief Bill mit vollem Mund. Es dauerte nicht lange und er hatte sein gesamtes Frühstück aufgegessen. Satt begab er sich aus dem großen Haus mit Terrasse und machte sich auf den Weg zu den Paddocks.
„Hallo, Junge!“ flüsterte Bill als er Bandit am Paddock traf und seine Stirn streichelte. Er ging auf den Paddock und halfterte den Quarter Horse Wallach auf, den er erst so selten geritten ist. Das Reiten junger Pferde war Bills Hobby. Er liebte es ihnen die grundlegenden Dinge beizubringen und das Wilde zu zähmen. Während er Bandit vom Paddock führte, den staubigen Sandweg des Geländes entlang überlegte er welchen Weg er und Tony wohl nehmen sollten, um die Rinder auf die Ostweide zu bekommen. Natürlich gab es mehrere Wege, nur konnte er sich nicht entscheiden. Er würde wohl den sichersten wählen, nachdem er sich mit Tony und Cathy beraten hatte.
Bill band Bandit an dem Holzpfahl, der sich in unmittelbarer Nähe der Sattelkammer befand an und klopfte ihm den Hals. Er putzte Bandit und kratzte seine Hufe aus, um ihn danach zu trensen. Er wählte ein einfach gebrochenes Snaffle-Bit, das er in einem seiner Trainings-Kopfstücke verschnallte. Der Round Pen war überdacht, sodass die Sonne nicht hinein scheinen konnte. Bill war froh, dass er sich für ein Dach entschieden hatte, da die Sommer wirklich unerträglich waren. Also ging er mit dem Wallach in den Round Pen. Dort scheuchte er ihn ein wenig, sodass er Bewegung hatte. Bandit powerte manchmal los, wenn er auf ihm saß, sodass er dies zu verhindern versuchte. Bill trieb Bandit mit Stimme und Schnalzen bis der Wallach schnaubte und von selbst in den Trab fiel.
„Bandit hat tolle Gänge!“ hallte es durch den Round Pen. Bill drehte sich um und sah Cathy, die ihn anlächelte und auf Bandit zeigte. „Ja, mit etwas Training wird noch was aus ihm.“ Gab Bill zurück, während er auf Cathy zuging. „Guten Morgen, erstmal.“ Sagte Cathy als sie mehrere Schritte in die Mitte des Round Pens machte. „Erstmal muss ich die Zeit finden, mich um ihn kümmern zu können.“ Bill schaute ernst auf den Wallach, der nun nicht weit von den beiden da stand und den Boden beschnüffelte. „Wen nimmst du denn zum Treiben?“ fragte Bill Cathy, die ihn angrinste. „Ich denke, ich werde mir heute Blacky nehmen!“ Bill sah sie herausfordernd an: „Ach? Und wann hast du ihn eingeritten? Gestern Nacht?“ Cathy sah hin und her: „Eingeritten? Gar nicht! Ich werd mich mal drauf setzen und gucken was passiert.“ Bill zuckte mit den Schultern. „Nagut, aber wenn auch nur eine Kuh entwischt, mache ich dich dafür verantwortlich.“ Cathy sah ihn nachgeben an „Ok, Ok. Ich werde Lilly nehmen.“ Sie drehte sich um und ging aus dem Round Pen hinaus. „Blacky kannst du bitte für mich füttern!“ rief Bill ihr hinterher.
Cathy stapfte mit einem Eimer voller Hafer zu Blacky, dem schwarzen Quarter Horse Hengst. Der Rappe wurde unruhig, als er das Mädchen mit dem Eimer auf ihn zukommen sah. Er rupfte an dem Strick, mit dem er an dem Marterpfahl gebunden war, weit entfernt von jeglichen Stuten und stieß seinen Kopf stürmisch in den Eimer mit dem leckeren Inhalt. Cathy lächelte bei dem Anblick und streichelte das seidig glänzende, pechschwarze Fell des muskelbepakten Hengstes. Sie mochte Blacky sehr. So sehr. Die Anspielung auf ihn vorhin im Round Pen ist leider etwas untergegangen. Bill schien nicht zu verstehen. Wie gerne würde sie diesen Hengst einmal reiten, wenn auch nur fünf Minuten. Cathy seufzte bei diesem Gedanken und nahm den inzwischen leeren Eimer wieder mit in die Futterkammer. Lilly war Cathy sehr bekannt. Sie ritt sie eigentlich jeden Tag. Die Paint Horse Stute war nicht sehr anders als die anderen Pferde auf der Ranch, doch war es ein Vergnügen sie zu reiten. Sie konnte wirklich alles, reagierte auf die feinste Hilfe. Obwohl Cathy das mochte, suchte sie doch etwas neues, eine Herausforderung. Sicherlich dürfte sie einen der Wallache oder der neuen Stuten einreiten. Doch wollte sie nur Blacky reiten. Mr. Black Smith. Er hatte einen tollen Stammbaum, geprägt von den besten Reining-Pferden. Am liebsten hätte sie Blacky von Bill abgekauft, jedoch fehlte es ihr an Geld. Wahrscheinlich hätte er ihr ihn sowieso nicht verkauft, aber es war ein Traum von ihr. Sie mochte Bill wirklich sehr, sowie die Ranch und die Pferde. Die BD Ranch hatte erstklassige Pferde aus eigener Zucht. Der Deckhengst Justa Big Deal gab die Grundlage für die guten Fohlen. Jedoch gab es auch Fohlen von anderen Hengsten, die manchmal zu Besuch auf die Ranch kamen. Dann suchte Bill einige seiner Stuten (meist Fohlen von Big Deal) aus, die von dem fremden Hengst gedeckt wurden. Die Fohlen wurden alle klasse. Eins von ihnen war Mr. Black Smith. Cathy dachte über all dies nach, während sie At Last A Lilly fütterte.
Die Straße staubte als Tony mit seinem Pick Up die sandige Einfahrt der BD Ranch entlang fuhr. Er sah Becky aus der Türe treten und fuhr immer langsamer, bis er schließlich stand. Nachdem er die Handbremse angezogen hatte, stieg er aus dem Pick Up aus und setzte seine Sonnenbrille auf. Mit einem Lächeln zupfte er an seinem Hut und gab Becky die Hand. „Guten Morgen, Becky!“ „Morgen, Tony! Bill ist im Round Pen, wenn du ihn suchst.“ Tony nickte und ging in Richtung Round Pen.
Es war schon jetzt sehr warm und Tony konnte sich vorstellen wie der weitere Tag aussehen würde. Seine schweren Stiefel zogen Staubwolken hinter sich her, gefolgt von einem hellen metallischen Geräusch seiner Sporen. Bevor er in den Round Pen trat, rief er hinein „Howdy, Bill! Bereit ein paar Kühe zu jagen?“ Im Round Pen wurde es ruhig. Tony hörte die Schritte von Bill und die eines Pferdes. Die Tür öffnete sich und Bill trat hinaus, Bandit im Schlepptau. „Hey Tony! Wie läuft es denn so mit deinem Trainings-Betrieb?“
„Ich kann nicht klagen“, sagte Tony mit einem Grinsen. Bill klopfte seinem alten Kumpel auf die Schulter und ging mit ihm zum Anbinder. Beide redeten über ihre Pferde und machten sie nebenbei fertig. Cathy kam dazu, Lilly am Führstrick. „Hi Tony, wie geht’s?“ Tony lächelte „Super. Wie ich sehe hast du Lilly gut trainiert.“ Cathy grinste und wurde etwas rot. „Ach was… bei so einem Reitlehrer kann doch nix schief gehen“ sie linste zu Bill, der sie ebenfalls angrinste. „Du reitest also Skippy?“ fragte Cathy. „Jap, Bill meinte, wenn ich schon hier bin, dann solle ich auch mein altes Pferd reiten!“ „Sicher“, erwiderte Cathy, die sich daran erinnerte wie es war als Tony noch auf der BD Ranch gearbeitet hat.
„So, welchen Weg wollen wir denn jetzt nehmen?“ warf Bill ein, der seine Frage endlich beantwortet haben wollte. „Auf dem Weg hierher bin ich am Rail River vorbeigefahren. Die Gegend gehört dem alten Hawspoon. Er kennt mich, wir können auf seinem Land entlang gehen.“ Bill sah Tony an. „In Ordnung, dann reiten wir erst am Rail River entlang und biegen dann in die Coil Pad ein. Von dort aus dürfte es dann nicht mehr lang sein.“ Bill hatte sonst keine Schwierigkeiten die Rinder auf die Ostweide zu treiben, doch dieses Jahr wurden viele Verträge geändert und viele aus seiner Gegend sind umgezogen. Bill, Tony und Cathy machten also ihre Pferde für die Rinder-Treib-Aktion fertig.
Geschrieben von Tannchy am 30.12.2005 um 12:54:
Kapitel zwei
Die Sonne schien unerträglich heiß, hätten die drei nicht ihre Hüte aufgehabt wären sie schon längst aus dem Sattel gefallen. Doch munter trieben sie die große Rinderherde vor sich her. Cathy ritt eine Weile neben Tony, mit dem sie sich prächtig unterhielt. Er erzählte ihr viel von seinem Aufenthalt in Texas und wie anders es dort doch ist als in South Dakota. Auch von Pferden, die er zum Training hatte erzählte er ihr. Sie hing förmlich an seinen Lippen. Tony war ein guter Erzähler, stellte sie fest. Als sie den Rail River erreichten unterbrach Tony seine Erzählungen und ritt nach vorne zu Bill, um mit ihm etwas abzuklären. Als sie ihm so hinterher sah, verloren in Gedanken, stellte sie fest, dass sie Tony gern hatte… also wirklich gern. Als sie das bemerkte schüttelte sie energisch ihren Kopf und konzentrierte sich wieder auf Lilly, deren Zügel schon beinahe auf dem Boden schlürften. Hastig sammelte sie die Zügel wieder auf und trabte an.
Als der Rail River überquert war ging es eine Wiese entlang. Bill ritt weit vorne bei den Rindern und schickte die Hunde hin und her. Die Australian Shepherds rannten und hechelten hinter den Rindern her. Wie sie da so zwischen den Rindern umherwuselten und von keinem einzigen der Hufe getroffen wurden fand Bill immer wieder erstaunlich. Doch konnte er nicht lange zusehen, er musste ein Rind zur Herde zurücktreiben, das sich abgesondert hatte. Mit einer Handbewegung brachte er sein Pferd herum und galoppierte zurück zum Rind. Tony hatte es auch mitbekommen und begab sich an Bills Platz, damit die Rinder nicht plötzlich die Richtung wechselten. Cathy ritt nun auf die andere Seite, diese absichernd. Bill brauchte nicht lange, der erfahrene Cowboy brachte das Rind mit seinem Quarter Horse schnell zurück zur Herde und trabte entspannt hinten ran. Der Weg wurde immer staubiger, da sie nun das Coil Pad erreicht hatten. Nun konnten sie kaum noch etwas erkennen, überall aufgewirbelter Sand und Staub. Sie riefen sich mehrmals zu, dass alles in Ordnung ist und schafften es schließlich aber doch zur Ostweide. Als sie dort ankamen trieben sie die Rinder dann noch schließlich hinein. Bill ritt den Zaun ab, während Tony und Cathy die letzten Rinder hineinbrachten. Tony wusste, dass die Weide mehrere Hektar Land besaß und wartete dort darauf, dass Bill zurückkam. Insgeheim hoffte er sehr, dass nichts kaputt war und saß von Skippy ab. Er ließ ihn etwas grasen. Inzwischen war die Sonne schon rötlich golden am Horizont und schimmerte durch die Bäume. Tony setzte sich neben sein Pferd ins Gras und schielte zu Cathy hinüber, die ihr Pferd ebenfalls grasen ließ. Sie kam nun auf ihn zu. Mit ihrem Ärmel wischte sie sich den Schweiß von der Stirn und ließ sich neben Tony ins Gras plumpsen. „Ja, ja, ganz schön anstrengend, was?“ Tony sah sie neckend an. „Also für mich nicht, aber wenn du eine Pause brauchst, verstehe ich das“, sagte Cathy scherzend. Tony gähnte und streckte sich. Dann legte er einen Arm um sie. Er zog sie näher zu sich und bohrte mit seiner rechten Faust in ihren Schädel. „Bist ja ganz schön groß und frech geworden“, grinste er und ignorierte das wehleidige Meckern von Cathy. Als er sie losließ sah er eine Vogelscheuche vor sich sitzen, ihre Haare so verwuschelt wie noch nie. Er musste lauthals lachen, Cathy sah ihn nur böse an. „Haha, vielen Dank“, knurrte sie und versuchte ihre Haare wieder glatt zu bekommen. „Wenigstens BIN ich älter geworden“, sagte sie eingeschnappt und linste ihn schräg an. Sie konnte der Kopfnuss von Tony ausweichen und rannte rüber zu Lilly. Zuerst verfolgte Tony sie, dann blieb er auf halber Strecke stehen und grinste nur.
„Der Klügere gibt nach“, sagte er simpel und drehte sich wieder um. Cathy blieb noch etwas bei Lilly stehen, etwas unsicher und beschloss dann aber wieder sich ins Gras zu setzen. Sie behielt Tony aber noch im Auge. „Und wie lange bleibst du noch?“ Tony sah Cathy an. „Bill hat mir ein Zimmer gegeben. Mal sehen, er meinte ich solle Mr. Black Smith mal reiten“, sagte Tony, etwas nebenbei. Cathys Augen wurden größer. „Du sollst Blacky reiten?“ fragte sie verdutzt. Als er sie dann verwundert ansah, drehte sie sich wieder weg und sah auf den Boden. „Öh, ja. Wieso? Ist was mit ihm?“ „Nein… nein, es ist nichts mit ihm.“ Cathy war enttäuscht. Klar, Tony war ein richtiger Trainer, sie nicht. Aber warum hat Bill ihr das nicht erzählt? Darum also war er heute auf der Ranch. Sonst waren die jungen Hengste immer auf den Weiden. „Und wann willst du ihn reiten“, fragte Cathy. „Mal sehen, morgen wahrscheinlich.“ Tony sah in den Sonnenuntergang. „Aha…“, gab sie zurück. Tony sah sie wieder etwas verwundert an. Sie sah auch in den Sonnenuntergang. Tony nutzte das aus und warf sich auf sie. „Ha, ha“, rief er triumphierend „ich hab dich!“ Cathy war so erschrocken und realisierte das ganze erst ziemlich spät. „Hey, geh runter“, rief sie lachend. „Nicht immer so ernst, Cathy… ich seh dich lieber lachend.“ Mit einem Zwinkern ließ er sie wieder los. Doch Cathy lag noch immer so da und starrte in die Luft. Kurz nachdem sich Tony wieder hingesetzt hatte lugte er dann über sie in ihr Gesicht. „Du kannst wieder aufstehen“, rief er.
Flink kam Cathy auf ihre Beine und sah ihn leicht verärgert an. „Versuch das noch mal und du…“ ihr Satz wurde durch Bill unterbrochen, der von seinem Ritt wiederkam und berichten wollte. „Versuch was noch mal?“ Tony stand fix auf, setzte seinen Hut richtig auf und klopfte den Dreck von seiner Hose. „Ach, nichts, Bill. Erzähl, ist der Zaun in Ordnung?“ Bill sah etwas skeptisch drein, doch berichtete „Leider nicht ganz. Hinten am Feld des alten Weasley sind 4 Bretter morsch und 3 durch. Ich fürchte da müssen wir reparieren.“ Cathy wechselte den Blick zwischen Bill und Tony, die sehr ernst dreinschauten. „Das heißt, wir müssen Becky anrufen und sie mit dem Pick Up und Brettern und dem ganzen Zeug herschicken“, schlug Tony vor. „Sieht so aus“, antwortete Bill mit einem etwas genervten Blick. Er stieg ab und holte sein Handy aus der Tasche. Es dauerte nicht lange und er hatte Becky erreicht und alles berichtet. Wie es schien machte sie sich gleich auf den Weg. Zufrieden steckte er sein Handy wieder in die Tasche. Cathy ging zu Lilly und sattelte sie ab. Den schweren Sattel legte sie neben die Stute. Auch Tony und Bill hatten inzwischen ihre Pferde abgesattelt, da Becky mit dem Auto sicher 3 Stunden zu ihnen brauchen würde.
Langsam verschwand die Sonne hinterm Horizont. Man konnte Menschen, Pferde, Hunde und Rinder nur noch als schwarze Figuren ausmachen, also entschloss Bill ein Feuer zu machen. Da es aber so sehr trocken und heiß war, suchten sie sich Steine und platzierten sie weiter abgelegen von den Rindern und den Sträuchern in einem kleinen Platz voller Sand. Dort machten sie ein kleines Lagerfeuer, suchten Holz und zündeten ein Taschentuch an, das sie in die trockenen Hölzer warfen. Nach kurzer Zeit lagen die Hunde neben dem warmen Feuer und auch Bill, Cathy und Tony setzten sich dazu. Cathy musste es jetzt wissen und fragte „Tony soll morgen also Blacky reiten? Dann wird er ja endlich eingeritten.“ Bill wandte seinen Blick vom Feuer in ihre Richtung und hörte auf im Feuer mit einem Stock herumzustochern. „Ja, ich habe ihn gebeten, sich ein bisschen um den Black zu kümmern“, antwortete er. „Ah… ja.“ Cathy konnte sich nicht helfen, aber irgendwie fühlte sie sich hintergangen. Klar, Bill wusste nicht, dass sie Blacky reiten wollte. Und wie gesagt war sie kein Trainer. Sie spürte eine kleine Verzweiflung in sich hochkommen. Und den unbeteiligten Blick von Tony konnte sie nicht ertragen. „Ich geh mal nach den Pferden gucken“, suchte sie sich als Ausrede aus, um vom Lagerfeuer weg zu kommen. Mit einem Seufzer stand sie bei Lilly und streichelte sie. Plötzlich wurde es hell und sie drehte sich um. Becky war angekommen und schien sie mit ihren Scheinwerfern an. Becky stieg aus dem Pick Up Truck und lief zum Lagerfeuer. Bill war bereits aufgestanden und lief seine Frau zu begrüßen. Tony saß noch am Feuer und streichelte Fox, der neben ihm lag. Der Hund war schon lange auf der Ranch, einer der besten dort, dachte sich Cathy, während sie auch zu Becky ging. Als Bill zum Pick Up lief und die Sachen auslud. Cathy stand nur da und sah zu. „Ihr könnt schon mal die Pferde satteln“, rief ihr Bill zu, als er die schweren Bretter hinaushob. „Alles klar“, rief Cathy zurück und winkte ihm zu. Mit schnellem Schritt lief sie zu Tony, der am Feuer saß und blieb stehen. Tony sah gedankenverloren in das prasselnde Feuer. Grinsend lief Cathy zu ihm, schlich sich leise von hinten an und sagte in sein Ohr „Nicht immer so ernst, lächele doch lieber.“ Erschocken fuhr Tony herum und grinste sie an. „Alles klar, dass ich mir so was immer gefallen lassen muss“, spottete er scherzhaft und erhob sich. Fox hob ebenfalls seinen Kopf und lief ihm hinterher. Cathy sah den beiden nach und musste lächeln. Ja, sie mochte ihn.
Geschrieben von .endless am 02.01.2006 um 20:59:
Hey Tanncherli xD
Scheene Geschichte, wobei man die Sätze noch etwas mehr ausschmücken könnte ...
Aber ansonsten echt schick ;D
Geschrieben von Tannchy am 02.01.2006 um 22:35:
hey!
Jemand hats gelesen! xD ein Grund das nächste Kapitel hochzuladen ^^
danke, danke
Kapitel drei
Mit den Pferden ritten sie dann zu dem kaputten Zaunabschnitt. Das dauerte schon seine Zeit und das Reparieren noch mal so lang. Cathy war schon ziemlich müde, als Tony und Bill fertig wurden. „Und müssen wir jetzt den ganzen Weg zurück reiten?“ Cathy sah etwas ungläubig zu Bill, der immer noch sehr ernst guckte. „Na selbstverständlich, was glaubst du denn?“ Tony grinste „Jap, oder brauchst du etwa eine längere Pause?“ Er spielte auf vorhin an. Das ließ sich Cathy nicht gefallen, außerdem hatte sie schon gemerkt, dass Bill nur Spaß machte. Doch bevor sie etwas sagen konnte warf Bill ein „Becky hat ein Zelt mitgebracht, wir werden heute hier schlafen und morgen zurück reiten.“
Die drei ritten also zum Lagerfeuer, an dem Becky schon das Zelt aufgebaut hatte. „Super“, rief Tony, der sich von Skippys Rücken schwang. Becky schaute auf und lächelte. „Ich habe eine Suppe gekocht“, rief sie den dreien zu und klopfte etwas Ruß von ihrer Hose. Bill liebte seine Frau. Sie war immer schön, egal was sie tat. Er ging auf sie zu, hatte zuvor Tony seine Zügel in die Hand gedrückt und umarmte sie. Diese war etwas überrascht, doch drückte ihn fest. Cathy lächelte, die beiden waren einfach ein wunderschönes Paar, beschloss sie. Und wie sie den beiden zusah, wurde sie unangenehm von einem gewissen Tony Olsen gestört. Grinsend sagte er „Wie spannend.“ Cathy schaute böse drein und klopfte vorne auf seinen Hut, der ihm dann ins Gesicht rutschte. „Hey“, rief er ihr hinterher, seinen Hut wieder richtig aufsetzend. „Was?“ Sie drehte sich zu ihm um. Er sah sie nur an und zwinkerte. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und führte die beiden Pferde an den Zaun. Cathy stand noch immer da und wurde leicht genervt. Sie machte sich keine weiteren Gedanken und führte Lilly weiter.
Es war inzwischen 2 Uhr morgens und alle gingen schlafen. Das Zelt war nicht sehr groß und die Vier lagen so ziemlich aufeinander. Um 6 Uhr morgens standen sie dann auf. Nach einem kleinen Frühstück wurde das Zelt abgebaut und Becky stieg in den Pick Up. Bill, Tony und Cathy machten ihre Pferde fertig und auf den Weg zurück. Die 19-jährige Cathy ritt viel neben Bill, mit dem sie über Bandit redete. Sie lernte viel von ihm, er war ihr Trainer. Zwischendurch sah sie nach hinten und fand dort einen Tony, der ernst auf seinem Pferd saß und die Landschaft betrachtete. Nach langer Zeit kamen sie wieder auf der BD Ranch an. Bill war froh, dass es nicht länger gedauert hatte. Becky kam nach draußen und nahm Bill sein Pferd ab. „Danke, Schatz“, sagte er, während er sie küsste und sich auf den Weg nach drinnen machte. Er musste verdammt nötig auf die Toilette. Tony und Cathy versorgten ihre Pferde, ehe sie nach innen gingen. Bill war soweit fertig und ging zum Paddock. Heute war es nicht so heiß wie gestern, er nahm sich also vor noch etwas zu trainieren. Er holte Bandit vom Paddock und machte ihn soweit fertig.
Hufe hoben sich schwer vom Boden und trafen mit voller Wucht wieder auf. Muskeln spannten an und langes Haar wehte im heißen Wind. Buckskin-farbenes, verschwitztes Fell schimmerte in der sengenden Sonne, Leder knarrte und Metall klirrte. Schnell atmend galoppierte der Wallach auf dem staubigen Platz, sein Reiter ihn führend. Bandit war ein Quarter Horse im Stock-Type, nicht sonderlich groß, kompakt gebaut und kräftig. Bill hatte keine Schwierigkeiten mit dem Youngster, er ritt ihn wie einen 4-jährigen, obwohl er gerade mal 2½ war. Er hatte den Wallach noch nicht lange unterm Sattel, aber lange genug, um ihn zu kennen und zu wissen wie er auf bestimmte Dinge reagierte. Es schien überhaupt keine Verständigungsprobleme zwischen den beiden zu geben. Bill gab ihm eine Hilfe und Bandit führte sie aus. Cathy saß auf einem der Balken, die dem Zaun um den großen Platz Halt gaben und sah ihrem Trainer zu. Sie konnte kaum fassen, wie gut Bill mit Pferden umgehen konnte. Irgendwann stoppte das Tier, es stand nur da und atmete durch weit geblähte Nüstern. Aus seinem Maul kam schaumiger Speichel, der durch das Gebiss mit Kupfereinlage entstanden war. Noch immer kaute der Wallach auf dem Gebiss herum. Die langen, offenen Zügel lagen inzwischen auf seinem Hals und Bill saß nur in dem schweren Sattel. Er schien mit ihm zu reden, doch konnte Cathy ihn nicht verstehen. Mit einem Hopser landete Bill auf dem Boden, nahm Bandits Zügel und führte ihn vom Platz. Auch Cathy sprang vom Pfosten und lief dem Mann schnell hinterher.
„Lass mich ihn für dich abwaschen“, schlug sie vor. Dankbar gab ihr Bill die Zügel in die Hand und machte sich auf den Weg in die Futterkammer. Mit flottem Schritt ging Cathy Bandit anbinden und versorgen. Während sie in wusch ging ihr vieles durch den Kopf. Heute sollte Tony mit Mr. Black Smiths Training anfangen. Sie wusste immer noch nicht, was sie davon halten sollte. Etwas geschafft schaute sie drein und beendete die Waschaktion. Das Wasser kippte sie aus dem Eimer auf den trockenen Boden, der es sofort aufsaugte. Nachdem auch das kühle Nass von Bandit mit einem Schweißmesser abgezogen wurde, kam Bill mit dessen Futterration zurück. „Danke, Cathy“, sagte er, als er das Quarter Horse fütterte. „Ist doch kein Problem“, antwortete sie. „Übrigens, Tony meinte er sei sehr an Blacky interessiert.“ Schweigen. Das ist doch ein schlechter Scherz, dachte sie sich. „Und wie kommt das, bitteschön? Er kennt ihn doch gar nicht“, sagte sie etwas temperamentvoller, als sie eigentlich vor hatte. Leicht überrascht sah Bill in ihre ernsten Augen. „Er hat ihn sich heute schon mal angesehen, freut sich auf das Training und mag seinen Bau“, antwortete Bill in einem erklärenden Ton. Eine Stimme kam in Cathy zum Vorschein ‚Sag es ihm doch einfach, sag ihm, dass du Blacky magst und du ihn einreiten möchtest!’ Doch sie ignorierte diese Stimme, biss sich auf die Lippe, murmelte etwas, das sich nach einem „aha“ anhörte und ging.
Es war zwar ziemlich heiß an diesem Tag, doch gegen Mittag fing es an zu nieseln. Mit einem Blick auf ihre Armbanduhr stellte Cathy fest, dass es schon ziemlich spät geworden war und sie noch zu Lilly wollte. Also lief sie aus Bills und Beckys großem Haus, in dem sie wohnen durfte, rüber zum Paddock. Die breite Krempe ihres Huts hielt den Regen aus ihrem Gesicht, der aber angenehm kühl auf ihre Arme rieselte. Es wurde nur selten kühl, wenn es regnete, heute war einer dieser Tage und irgendwo war Cathy dafür dankbar. Auf dem Weg zu den Paddocks wurde sie von Geräuschen, die aus dem Round Pen kamen, angehalten. Neugierig ging sie dem nach. Vorsichtig öffnete sie das Tor einen Spalt und lugte hindurch. Es waren Tony und Mr. Black Smith. Der Rapphengst trabte auf der gegenüberliegenden Seite des Rondells und der junge Mann lief ihm hinterher, hielt seinen Hut dabei und scheuchte ihn damit. Aus dieser Szene konnte sie schlussfolgern, dass der Hengst wohl bald zu ihrem Teil des Round Pens gelaufen käme, da es keinen anderen Weg gab. Schnell schloss sie also das Tor, um nicht umgerannt zu werden. Nun stand sie wieder draußen. Aber die Neugier ließ sie nicht lange dort verweilen. Sie linste zwischen den Brettern hindurch und konnte sehen, dass die beiden in der Mitte standen. Schnell also huschte sie hinein, stand so, dass Tony sie nicht sehen konnte. Der dunkle Hengst blickte aber aufmerksam zu ihr hinüber, das zur Folge hatte, dass auch Tony sich zu ihr umdrehte.
„Hey, na? Was gibt’s?“ hallte es durch den Round Pen. „Nichts… ich, äh, wollte dir nur etwas zusehen“, antwortete das Mädchen hastig und von sich ablenkend. Tony war schon wieder mit Blacky beschäftigt, dem er den Führstrick einhakte. In der Mitte des Platzes setzte Cathy sich auf einen Eimer, der dort lag und sah zu. Sie kannte Tonys Stil nur zu gut, damals hat sie ihm oft zugesehen, wie er die jungen Pferde einritt. Zwar regnete es nicht rein, doch drang der kühle Wind durch die Öffnungen zwischen Dach und Wand. Als sie den beiden so zusah, konnte sie sich oft nicht entscheiden auf wen sie sich konzentrieren sollte. ‚Waah, natürlich auf Blacky’ dachte sie sich frustriert. Der Rappe galoppierte kraftvoll an der Bande entlang, buckelnd und bockend. Das Mädchen sah nun zu Tony, der nur stand und ein hämisches Lächeln auf den Lippen hatte. Stirnrunzelnd blickte ihn Cathy an. Dann wandte er sich zu ihr, immer noch grinsend. „Ich wette, ich kann mich in einer Stunde auf ihn setzen“, forderte er sie heraus. Etwas ungläubig grinste sie zurück „DAS will ich sehen!“.
Geschrieben von .endless am 02.01.2006 um 23:16:
Go Tannchy, go! xD
Ist ja richtig spannend ^^
Geschrieben von Tannchy am 02.01.2006 um 23:19:
meep, ich hab nen leser x3 du machst mich glücklich
und deshalb, stell ich gleich das 4. on xD
Kapitel vier
Zwar war Tony ein guter Trainer und Blacky ein gutes Pferd, doch konnte sie sich nicht vorstellen, dass Tony sich so schnell auf den doch sehr temperamentvollen Hengst setzen konnte. Der Hengst bockte noch immer extrem und galoppierte gefährlich nahe an dem jungen Mann in der Zirkelmitte vorbei. Ein unheimliches Funkeln spiegelte sich in den Augen des Pferdes und des Mannes wider. „Na los“, holte Tony sie zurück aus ihren Gedanken „schaffe ich es oder nicht?“ Nach einem intensiven Blick in seine Augen fragte Cathy „Wie kommst du denn jetzt darauf?“
„Weil ich mir bei ihm durchaus vorstellen kann, dass ich mich schon in einer Stunde draufsetzen kann“, antwortete er sicher. „Willst du jetzt Rodeo-Reiter werden, oder wie?“ kam es neckend von Cathy zurück. „Also glaubst du es nicht?“ „Hm… nein.“ „Nagut, du wirst schon sehen.“ Tony machte weiter während Cathy sich immer noch über Tonys Sicherheit wunderte. „Ach übrigens, wenn ich es doch schaffen sollte, dann bist du mir was schuldig“, hallte es durch den Round Pen. „Und wenn ich Recht haben sollte, dann bist du mir was schuldig“, rief sie zurück. Das würde jetzt spannend werden. Das Mädchen stellte sich auf eine lustige Show ein und musste grinsen.
„Du hast noch 20 Minuten“, verkündete sie, nach einem Blick auf die Uhr. Lässig lief Tony dem nun ruhigeren Hengst hinterher, ihn weiter vorwärtstreibend. ‚In 20 Minuten schafft er es niemals Blacky so ruhig zu bekommen, dass er aufsitzen kann… oder?’ Etwas machte sich Cathy sorgen. Schließlich ging es hier um einen Hengst, der doch etwas kräftiger als ein Wallach ist und seine Stärke auch einsetzt. Als sie so weiterhin darüber nachdachte verzog sich ihre Mine langsam zu einem besorgten Stirnrunzeln. Was würde passieren, wenn er stürzte? Ja wenn er sogar so schlimm vom Pferd fiele, dass er sich was tat? Sie wollte gerade ihren Mund öffnen, um ihrer Sorgen Kund zu tun, als Tony in die Hände klatschte und rief „So, jetzt geht’s los!“. Verwundert blieb Cathy der Mund offen stehen, schloss ihn aber schnell als sie realisierte wie dämlich das aussehen musste. So setzte sie lieber einen skeptischen Blick auf, der ihn bestimmt ärgern würde. Interessiert sah sie dem weiteren Geschehen zu.
Ruhig ging Tony auf den Hengst zu. Er sprach nicht. Auch vermied er direkten Augenkontakt. Er erregte die Aufmerksamkeit des Hengstes, indem er mit leicht gebeugten Knien und gesenktem Kopf in seine Nähe ging. Als er merkte, dass das Pferd stehen blieb und sogar interessiert seinen Kopf nach ihrem reckte, ließ Tony seine defensive Haltung fallen und trat aufrechter an ihn heran. Es waren nur noch Zentimeter, die die beiden voneinander trennten. Cathys Körper war angespannt, ganz im Gegenteil zu Tonys. Er war so gelassen und benahm sich als wäre alles ganz normal und selbstverständlich. ‚Wie macht er das?’ fragte sie sich. Nun berührte die Hand des jungen Mannes die Nüstern des Hengstes, seine Handfläche strich über sein Maul, nach oben über die Ganaschen, dann auf die Stirn zwischen den tief dunkelbraunen Augen des Rappens. Seine zweite Hand folgte der ersten und so griff er nach dem Mähnenkamm des Pferdes, ging langsam auf die linke Seite und streichelte ihm die Flanken und den Rücken. Das Mädchen sah ihm zu, beobachtete jede kleinste Bewegung von Tony und versuchte ihre Schlüsse und Gründe aus ihnen zu ziehen. Allmählich dachte sie wäre der Zeitpunkt für ihn gekommen aufzusteigen und gerade als er in der richtigen Position war ließ er Blacky los. Er stand da. Stand neben dem Rapp-Hengst und sah ihn nicht an. Tony ging sogar von ihm weg. ‚Was ist jetzt los?’. Cathy wusste nicht was als nächstes kam, Tony hat sie schon immer überrascht. Ihr war klar, dass dies seinen Grund hatte, also sagte sie nichts. Mit kurzen, bedachten Schritten entfernte sich Tony von Blacky, lief auf den Hufschlag des Round Pens. Plötzlich folgte ihm der Hengst, mit gesenktem Kopf, gespitzten Ohren und ruhigem Schweif trottete er seinem Trainer hinterher. Das war einfach unglaublich, Cathy wusste nicht was sie tun sollte. Klar, sie hatte schon öfter zugesehen, wie Tony oder Bill mit den jungen Pferden im Round Pen gearbeitet hatten und hatte schon mindestens eine Millionen Mal gesehen, wie die besagten Pferde ihnen hinterher gingen. Aber bei Blacky konnte sie es sich einfach nicht vorstellen. Nicht bei Mr. Black Smith. Auf der einen Seite fühlte sie Stolz, Stolz, dass Tony es geschafft hatte. Auch fühlte sie Freude, sie freute sich dieses Bild zu sehen, dass Blacky so anhänglich sein konnte. Doch zwischen diesen Gefühlen, der Freude und dem Stolz piekte sie dieses eklige Gefühl von Eifersucht. Die Eifersucht, dass sie Blacky, ihren Blacky, nicht einreiten durfte. Ihn nicht dazu bringen konnte ihr zu folgen. Natürlich, sie hatte es noch nie probiert, doch war sie davon überzeugt, dass sie es nicht geschafft hätte. ‚Oder es jemals schaffen würde’, gab sie sich bitter zu.
Inzwischen ist Tony einige Runden mit Blacky im Schlepptau gelaufen und begab sich wieder in die Zirkelmitte. Dort holte er den Anbindestrick aus seiner Hosentasche, den er dort vorher verstaut hatte heraus und legte ihn über den Hals des Hengstes. Inzwischen war es so still geworden, dass Cathy nur noch das ruhige Atmen vom Pferd hörte und ihren eigenen lauten Herzschlag. Und da geschah es. Tony stand an Blackys Schulter und holte Schwung. Ganz unspektakulär und selbstverständlich schwing er sich auf den Rücken des Rappen. Cathy fand sich in einer stehenden Position wieder, sie war wohl vor lauter Anspannung aufgestanden und als sie dies bemerkte setzte sie sich schnell wieder hin. ‚Ich darf Blacky nicht erschrecken’, dachte sie während sie Tony zusah, der einfach nur saß. Sie beobachtete, wie er den Hals des Pferdes unter sich streichelte und beruhigende Worte flüsterte. Es war einfach nicht zu fassen, noch vor wenigen Momenten war dieser Hengst so unruhig, so stolz und groß. Und jetzt stand er da, friedlich und gehorchend. Auch sah er plötzlich nicht mehr so groß aus. „Hey, das ging doch gut“, rief Tony strahlend. Es lag wohl daran, dass Cathy etwas geplättet war, denn sie brachte nur ein halbherziges Lächeln hervor, das schnell wieder verschwand. Der junge Mann bemerkte es nicht, denn er war zu sehr mit dem Pferd beschäftigt. Er saß, das konnte Cathy ihm nicht abstreiten, jedoch wollte sie es nicht so ganz wahr haben. Locker ging Tony vom Pferd, tätschelte es noch etwas und führte den Hengst zu Cathy. „Scheint so, als hätte ich gewonnen“, sagte er fast schon beiläufig. Das Mädchen lächelte sarkastisch und dachte sich ‚Wie arrogant kann man sein?’ „Tja, scheint so! Du hast es geschafft, mein Glückwunsch. Ich wünsche dir dann noch weiterhin viel Erfolg mit Mr. Black Smith!“ Die letzten Worte hatte Cathy beinahe schon in sein Gesicht gespuckt, sie stand auf und ging aus dem Round Pen. Es war als sie in die erneut durch die Wolken brechende Sonne sah, dass sie die Tränen in ihren Augenwinkeln bemerkte. Mit ihrem Ärmel wischte sie sie weg und schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter auf dem Weg zum Haus. Sie hätte nicht so reagieren sollen, dachte sie während sie die Tür öffnete und in den Raum trat. Tony hat doch nur seine Arbeit gemacht. Trotzdem hätte diese Wette nicht sein müssen, was dachte er von ihr? Im Moment wusste sie nichts mit sich anzufangen, also ging sie auf ihr Zimmer, warf sich auf das Bett und vergrub das Gesicht im Kissen.
Tony stand da, alleine mit dem Pferd im Round Pen. Gerade eben hatte er noch mit Cathy gesprochen, doch auf einmal ist sie ausgetickt. ‚Was war denn mit ihr los?’ dachte er sich verwirrt. Hatte er etwas Falsches gemacht? Oder sie beleidigt? Vorher war sie doch so begeistert über die Wette gewesen. Er schloss die Augen, holte tief Luft und seufzte „Frauen!“ Dann drehte er sich zu Blacky, streichelte ihn und führte ihn aus dem Rondell. Draußen schienen die Sonnenstrahlen auf das pechschwarze Fell des Hengstes und ließen es silbrig schimmern. Mr. Black Smith war schon ein toller Quarter Horse Hengst, ein typisches, kompaktes Exterieur und auch charakterlich war nichts an ihm auszusetzen. Zwar kannte er ihn noch nicht lange, aber die Arbeit eben hat ihn ihm etwas näher gebracht. Während er so überlegte band er Blacky an und versorgte ihn.
Geschrieben von .endless am 02.01.2006 um 23:34:
Tannchüü -> schreib doch ned so toll, da wird man ja süchtig xD
Geschrieben von Tannchy am 02.01.2006 um 23:35:
argh, du bist so lieb x3 ich schreib grad das 8. kapitel. ;D
Geschrieben von .endless am 02.01.2006 um 23:37:
Und, hat der Bücherverlag schon zugesagt? xD
Geschrieben von Tannchy am 02.01.2006 um 23:44:
lol, sagen wirs mal so: ich habe noch nicht direkt nachgefragt ;D
Geschrieben von .endless am 02.01.2006 um 23:44:
Na dann mal los xD
Es gibt schon eifrige Leser ^^
Geschrieben von *Samson* am 02.01.2006 um 23:59:
Mein Gott, da hatte ich jetzt aber viel zu lesen.
Story gefällt mir sehr gut. Auch sonst habe ich eigentlich nix auszusetzten. Habe jetzt keine Rechtschreib-oder zeichensetzungsfehler gefunden und auch sonst. Sehr schön geschrieben.
Geschrieben von Tannchy am 03.01.2006 um 00:11:
ui, ein zweiter Leser ^^ vielen Dank, dass auch du dir die Mühe gemacht hast, gleich alle 4 kapitel zu lesen
ich kann dann ja gleich das 5. posten xD
Kapitel fünf
„Cathy?“ Es klopfte erneut an die Tür. Cathy öffnete ihre Augen, sie musste eingeschlafen sein. Langsam drehte sie sich um und antwortete „Ja, was gibt’s?“ „Kommst du runter essen?“ Es war Becky. Das Mädchen überlegte etwas bis sie meinte „Ja, ich komme gleich!“ Becky verschwand und Cathy drückte noch mal ihren Kopf ins Kissen ehe sie aufstand. Etwas lustlos richtete sie die Decke und ging zur Tür hinaus. Unten saßen Bill, Becky und Tony am Tisch und aßen eine Pute. Cathy setzte sich wortlos auf den letzten freien Stuhl und aß ihre Putenkeule. „Dann werde ich nachher noch die Pferde füttern und dann machen wir Schluss für heute“, beendete Bill seinen Satz. Becky freute sich „Gut, dann kannst du mir nachher helfen die Besenkammer zu entrümpeln.“ Bill nickte nur und Tony grinste. ‚Tony sollte Becky auch helfen’, dachte sich Cathy und schüttelte den Kopf. Durch ihre Bewegung machte sie auf sich aufmerksam und Tonys Grinsen wurde noch breiter als er sie ansah. Genervt blickte sie finster drein und fragte „Was gibt’s da zu grinsen?“ Tony lachte nur und stocherte in seinem Kohl. „Nichts, gar nichts. Hast du gut geschlafen?“ Verwirrt guckte Cathy zu Becky, die auch lächeln musste. Woher wusste er, dass sie geschlafen hatte? Bill sah von seinem Teller auf und meinte nur trocken „Cathy, du solltest deine Haare kämmen.“ Cathy wurde sich jetzt bewusst wie ihre Haare aussehen mussten. Schnell strich sie sie mit ihren Händen glatt und murmelte etwas, das sich wie ein Fluch anhörte. Schnell aß sie weiter und schenkte Tony keine Beachtung mehr. „Es war sehr lecker, Becky“, sagte sie und erhob sich mitsamt ihrem Teller vom Tisch, um ihn in die Küche zu bringen. „Was ist mit Cathy los“, wollte Becky wissen. Tony schob sich eine Gabel Putenfleisch in den Mund und zuckte nur mit den Schultern. Fragend richtete sie ihren Blick an Bill, der nur mit vollem Mund „woher soll ich das wissen?“ antwortete. Becky war entschlossen es selbst herauszufinden und stand ebenfalls vom Tisch auf. Das junge Mädchen war schon auf dem Weg nach draußen als Becky sie aufhielt. „Was ist mit dir los? Ist etwas passiert? Hat es mit Tony zu tun?“ „Wie kommst du darauf?“ „Ich bin nicht blind, Cathy.“ Becky wusste einfach zu gut über alles und jeden bescheid, dachte sich Cathy. „Nein, es ist nichts, Becky. Wirklich.“ Sie wusste, dass Becky ihr nicht glauben würde, also verließ sie schnell die Küche mit den Worten „Ich gehe noch mal schnell zu Lilly, ihr Auge sah so komisch aus!“ Noch bevor Becky antworten konnte, fiel die Tür zu und sie stand allein da.
Es war inzwischen halb dunkel geworden und Cathy erkannte alles nur noch an den Umrandungen. Sie sah Lilly an ihren großen, weißen Flecken und ging auf sie zu. „Was soll ich nur tun“, flüsterte sie Lilly leise zu während sie sie streichelte. Die Stute blieb ruhig stehen und genoss die Streicheleinheiten. „Ich sollte dankbar für das alles hier sein. Nicht jeder hat so ein tolles Leben wie ich. Aber doch fehlt mir etwas.“ Eine Träne lief ihre Wange hinunter. Eine Hand fiel auf ihre Schulter, sie zuckte zusammen und ihre Augen weiteten sich. „Cathy.“ Es war Tony. „Es ist nichts mit Lillys Auge, stimmt’s?“ Sie drehte sich nicht um. „Es ist nicht nett, anderer Leute Gespräche mitzuhören“, sagte sie leise. „Aber es ist nett andere Leute einfach so stehen zu lassen?“ sagte er mit tiefer Stimme, nahe ihrem Ohr. Cathy schloss ihre Augen. Er hatte Recht und es tat ihr weh. Plötzlich tat ihr alles weh. Die Erkenntnis, dass sie Unrecht hatte, im Affekt gehandelt und Tony so ungerecht behandelt hatte. Tony drehte sie langsam zu sich um und sah sie an. Es war schon so dunkel, dass nur noch sehr wenig zu erkennen war, aber er sah die Tränen. Sie wusste, dass er das tat, aber in dem Moment war ihr alles egal. Eine Hand fuhr zu ihrer Wange, die sanft die Tränen wegwischte und sie öffnete ihre Augen. „Es tut mir leid“, wisperte sie. Tony lächelte nur und nickte. Er legte beide Hände auf ihre Schultern und flüsterte in ihr Ohr „Du schuldest mir noch etwas.“ Cathy schreckte auf, ihre Augen weit offen. Mit einem hämischen Grinsen ließ er sie los und ging. Sie stand noch etwas da, perplex von dieser Aktion und wusste nicht recht was sie denken sollte. Alsbald wurde es ihr kühl, also ging sie auch ins Haus, lief langsamen Schrittes zur Tür, denn irgendwie war es ihr etwas unwohl geworden.
Im Haus ging sie ohne Umweg direkt nach oben auf ihr Zimmer. Sie lief nicht schnell, aber nahm nicht wirklich etwas von ihrer Umgebung wahr. Die Tür fiel ins Schloss und Cathy ließ einen langen Seufzer heraus. ‚Ich muss schlafen’, dachte sie, obwohl sie doch aber vorhin schon etwas geschlafen hatte und sie von Tony ganz schön erschreckt wurde. ‚Wahrscheinlich hat mich das alles total fertig gemacht.’ Sie beeilte sich beim Umziehen und schlüpfte in ihr warmes Bett. Auch unten waren Becky und Bill soweit fertig damit den Schrank auszuräumen. Tony saß die ganze Zeit am Kamin, Fox an seiner Seite. Allmählich machten aber auch diese drei Schluss und gingen schlafen.
Geschrieben von *Samson* am 03.01.2006 um 00:20:
Ja ich habe direkt alle 4 gelesen.*schulterklopf* Besser jetzt als Nie, Nach dem 10.kapitel hät ich das auch nicht mehr gemacht xD
du schreibst einfach zu viel, aber guuuuuuuut!
Der Teil ist auf jeden Fall auch wieder sehr gut gelungen und ich freue mich mehr zu lesen.
Geschrieben von Tannchy am 04.01.2006 um 20:56:
dann präsentiere ich euch
Kapitel sechs
„Hey Tony, es ist schon sieben, verschlaf nicht!“ Nach einem langen Gähnen antwortete Tony Bill, der vor der Tür stand „Ja in Ordnung.“ Langsam kroch er aus dem Bett, sein Weg führte ihn zum Bad, in dem er sich Wasser ins Gesicht klatschte. Danach ging er wieder in sein Zimmer und zog sich an. Inzwischen wieder munter lief er die Treppen nach unten mit einem Lächeln auf den Lippen. „Guten Morgen, Becky“, rief er ihr zu. Diese schüttelte nur den Kopf und sagte „Mit 25 ein Trainer, aber trotzdem verschlafen…“ Beide lachten und gingen ins Esszimmer. Dort saß auch schon Bill, der vor seinem leeren Teller auf sein Essen wartete. Nach einigen Minuten stellte Tony fest, dass Cathy sich noch nicht blicken gelassen hatte, also beendete er das Schmieren seines Brotes und bemerkte „Cathy schläft wohl immer aus.“ „Nein, Cathy ist schon vor 2 Stunden aufgestanden, weil sie sich heute die 3-jährigen auf der Koppel ansehen wollte“, sagte Bill, nachdem er einen Schluck Kaffee genommen hatte. Tony schluckte seinen Bissen Brot runter und antwortete etwas leiser „Ach so.“
Es war lange her, dass Cathy die Fohlen – inzwischen Pferde - das letzte Mal sah und doch erkannte sie alle wieder. Vor allem die von Big Deal stachen besonders hervor, wie sie fand. Eines nach dem anderen sah sie sich die gut genährten, inzwischen kräftigen 3-jährigen an und stellte hier und da Dinge über ihr Exterieur fest. Viele der Pferde würden verkauft werden, doch einige würde Bill behalten, sie versuchte schon jetzt die Pferde zu finden, die Bill wohl behalten würde. Gerade als sie sich eine Tochter von Last Remedy Ranger, einem erfolgreichen Cutter, ansehen wollte, stupste sie ein Dun von der Seite an. Ihr blick schweifte über sein seidiges Fell, seinen guten Knochenbau und die schon jetzt auffallend ausgeprägten Muskeln. „Na, wer bist du denn?“ Interessiert strich sie mit der Hand über seine Flanken und bestaunte den Hengst schon regelrecht. Beim näheren Hinsehen fielen ihr immer mehr Besonderheiten an dem Quarter Horse auf. Er hatte eine Schnippe, die nach oben hin dünner wurde, dann aber zu einer Blesse verformte. Sonst trug er keine Abzeichen, nur einen dunklen Aalstrich auf seinem Rücken und Zebrastreifen an den hinteren Seiten der Vorderbeine. Inzwischen bemerkte sie, dass sie diesen Dun noch nie zuvor gesehen hatte und fragte sich wer wohl der Vater sei. Sie musste unbedingt mehr über diesen Hengst erfahren. Sie sah sich um, um nach anderem Nachwuchs zu sehen, den sie ebenfalls nicht kannte, doch stellte sie fest, dass es keine weiteren gab. Ein letztes Mal strich sie dem kleinen Unbekannten durch die Mähne ehe sie ging.
Bill war inzwischen zu den Paddocks gegangen, um das alte Stroh darin durch neues auszutauschen. Dabei musste Tony helfen, der mit der Mistgabel die Strohballen auf dem Paddock verteilte. Bill unterbrach kurz seine Arbeit und wandte sich zu Tony. „Heute kommt Michael McGranegan, er will sich die 3-jährigen ansehen.“ Auch Tony hielt kurz inne, wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Aha, will er sich wieder einen Hunternachwuchs zulegen?“ Bill verteilte das Stroh nun wieder. „Ich weiß nicht, er meinte nur er suche ein neues Pferd.“ Michael McGranegan lebte nicht weit von der Ranch entfernt, er besaß viel Land und darauf standen seine „West River Acres“, ein großes Gut mit erfolgreichen Hunter-Pferden. Tony wusste, dass Bill nichts vom Hunter hielt, er mochte eher den für ihn klassischen Stil, das Westernreiten. Auch er selbst schätze die Reining mehr als das Springen, zumal er früher selber in Europa die klassische Reitweise kennen gelernt hatte. Es war für Bill in gewisser Weise immer etwas schwierig Pferde aus seiner eigenen Zucht wegzugeben, da sie schließlich alle sehr gute Pedigrees hatten. Auf der anderen Seite musste er natürlich wirtschaftlich denken. Jedes verkaufte Pferd bedeutete Profit und einen guten Ruf für seine Zucht. Jedoch fragte er sich, weshalb McGranegan unbedingt seine Pferde wollte, denn diese waren hauptsächlich für die Reining und das Cow-work gezüchtet. Er hatte nur wenige Pleasure-Pferde, die für die Hunterklassen geeignet waren und meist entschied sich McGranegan nicht für diese. Im Prinzip konnte es ihm ja auch egal sein, solange gut für die Pferde gesorgt war. Um nachher zu dem Nachwuchs zu fahren mussten er und Tony sich etwas beeilen, also legten sie einen Zahn zu. Als sie nun fertig waren, kam auch schon Michael McGranegan die Einfahrt hochgefahren. Der teure Land Rover glänzte in der heißen Mittagssonne und kam zum Stehen. Aus der Tür kam McGranegan, der einen weißen Filzhut und eine Sonnenbrille trug. Seine Cowboystiefel waren wie immer frisch poliert und sein typisches Grinsen war in seinem Gesicht. „Bill, mein alter Freund“, rief der Mann aus Kentucky ihm zu. Mit einem Lächeln gab Bill McGranegan die Hand. Tony musste sich ein Grinsen verkneifen, da er genau wusste, dass dieses Lächeln ein falsches war, gab dann aber höflich die Hand. Gerade als er sich umdrehen und gehen wollte, hörte er eine weitere Autotür auf und zu gehen. Jack McGranegan. Warum er? Warum musste ausgerechnet er an diesem Tag auf die BD Ranch kommen? In Tony verkrampfte etwas und er konnte sich nicht vom Fleck rühren. „Nanu. Wen haben wir denn da? Mein Vater hat mir gar nicht erzählt, dass du hier bist, Olsen.“ Tony gab sich gar nicht erst die Mühe seine Mundwinkel zu heben oder seinen Gesichtsausdruck sonst zu verändern. Er zögerte sogar, als Jack ihm die Hand reichen wollte. Mit einem kühlen Blick sah Tony von Jacks Hand in sein Gesicht. Der Sohn von McGranegan hatte blonde Haare, grüne Augen und trug einen schwarzen Filzhut, der sein Gesicht in einen für Tony unangenehmen Schatten hüllte. Jacks Grinsen wurde breiter als er merkte, wie Tony zögerte. Während die beiden so da standen, beredeten Bill und Michael schon den Vertrag. Nun packte Tony regelrecht Jacks Hand und hielt sie fest, während er ihm in die Augen sah. Das Grinsen war verschwunden. Doch als Bill und Michael weggingen, in Richtung Haus, kam es wieder. Obwohl Tony Jacks Hand schon für eine ziemlich ungewöhnlich lange Zeit fast schon drohte zu zerquetschen, ließ er erst von ihm ab, als Bill nach ihm rief. Dann ließ er los und ging. „Ich hoffe, du kommst mit zu den Dreijährigen“, rief ihm Jack hinterher. Tony murmelte etwas und ließ sich gar nicht stören auf seinem Weg zum Haus.
Es war nicht lange her, dass Tony auf der BD Ranch gearbeitet hatte. Damals war er ein talentierter junger Reiter, der Trainer werden wollte und viele verschiedene Pferde ritt. Eines seiner bevorzugten Pferde war ein Paint Horse Wallach, der eigentlich ein Unfall war. Der kleine Smoke stammte von einer Quarter Horse-Stute, die von einem ausgerissenen Paint Horse-Hengst gedeckt wurde. Nachdem Bill den Hengst nicht behalten wollte, da er ein einfarbiges Paint Horse war, nahm Tony sich seiner an. Der kleine tat ihm leid und so wollte er ihm eine Chance geben. Smoke wurde von Tony aufgezogen und mit drei Jahren ritt er ihn ein. Es waren die ersten drei Jahre von Tony auf der Ranch und er hatte viel dazu gelernt. Nach schließlich weiteren 5 Jahren hatte er Smoke so weit, dass er schon mehrere Turniere mit ihm gegangen war und nun die Meisterschaft von South Dakota anstand. Seine Disziplin war die Reining. Viele nahmen teil, auch Jack McGranegan mit seinem Quarter Horse-Hengst Hollywood King. Jack und Tony kannten sich damals noch nicht, doch würden sie dieses Turnier nie vergessen. Einer nach dem anderen ritten die Teilnehmer die vorgesehene Pattern. Nun war er an der Reihe. Er sah zu den Richtern, galoppierte los und gab sein bestes. Am Ende war er sehr mit Smoke zufrieden, denn von allen Seiten kam großes Lob als er den Platz verließ. Viele meinten sogar, dass er den Sieg schon in der Tasche habe, doch war Tony nie jemand, der das Geschwafel von anderen sonderlich ernst nahm. Vorallem nicht, wenn es ums Reiten ging. Und er schien Recht zu behalten. Denn als er Jack McGranegan und Hollywood King bei ihrem Ritt zusah, merkte er, wie die Jury sich etwas oberflächlich Notizen machte, viel miteinander redete und in Papierstapeln herumwühlte. Als schließlich der Score von 275,1 über seinem war, stand der Sieger fest. Bill kam zu Tony, der ihn damals begleitet hatte und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Tony,…“ „Ist schon gut Bill, ich weiß was du sagen willst. Aber ich habe kein Problem mit einem zweiten Platz, ehrlich.” Bill sah ihn aufmunternd an. „Ok, Junge. Komm, du musst zur Siegerehrung.“ Beide gingen sie zu Smoke zurück. Noch auf dem Weg dorthin kam Jack auf seinem Hengst an ihnen vorbeigeritten. „Guter Ritt, Olsen. Aber nicht gut genug, fürchte ich“, sagte Jack etwas beiläufig. Tony wunderte sich etwas, sah sich Hollywood an und bemerkte das Blut an seinen Mundwinkeln. Er sagte nichts weiter dazu. Sicherlich wird der Bit-Judge das gesehen haben und wenn das Pferd tatsächlich blutig im Maul gewesen wäre, hätte er Jack disqualifitiert. Er machte sich keine weiteren Gedanken dazu und ging zur Siegerehrung. „Und den ersten Platz belegen Jack McGranegan und Hollywood King, herzlichen Glückwunsch“, sagte der Richter an und übergab die Schleife und den Pokal mit einem Lächeln. Tony dachte nichts. Es würde schon alles seine Richtigkeit haben. Er nahm seine Schleife entgegen und bedankte sich. Als alle Reiter später an den Hängern ihre Pferde einluden, kam Jack plötzlich an Bills Hänger. „Wie kommt es, dass du dir mein Pferd so genau angesehen hast? Noch nie ein reinrassiges Quarter Horse gesehen?“ Die Betonung lag auf reinrassig und Tony merkte es. Plötzlich wurde ihm klar, weshalb die Richter in den Papierstapeln gewühlt hatten. Sie hatten sich Pedigrees angesehen. Und nicht nur irgendwelche, sondern die von Smoke und Hollywood King. Bei dieser Erkenntnis kam in Tony eine Wut hoch, die drohte ihn zum Explodieren zu bringen. Er versuchte ruhig zu sprechen, versagte bei dem Versuch aber. „Was willst du? Was sollen diese Anspielungen? Mein Pferd ist auch reinrassig, solange es von einem Quarter und einem Paint Horse stammt. Woher kennst du den Pedigree von meinem Pferd so genau?“ Jack grinste nur. „Nunja, man muss sich ja erkundigen über seine Konkurrenz. Außerdem ist ein Breedingstock genauso unerwünscht wie ein unbekannter Hengst.“ Tony kam ihm einen Schritt näher. „Und bist du jetzt stolz, dass dein Pferd gewonnen hat, weil es ein ‚reinrassiges’ Quarter Horse ist?“ Dieses Wissen von Tony schien Jack nicht vermutet zu haben und so zögerte er kurz, bis er sagte „Dachtest du wirklich eine Chance gegen West River Acres-Pferde zu haben? Du mit deinem Mix!?“ Die Wut schwoll und schwoll in Tonys Brust bis er Jack schon beinahe anbrüllte „Scheint, als ob es vorteilhafter für mich gewesen wäre, wenn der Bit-Judge ein guter Freund meines Vaters gewesen wäre, damit ich mein Pferd im Maul hätte blutig reiten können ohne disqualifiziert zu werden!“ Während Tony so auf Jack einredete, ging er mehrere Schritte auf ihn zu und machte sich immer größer als Jack ihm nach hinten auswich. Doch Jack gab ihm wieder nur ein dummes Grinsen. „Ich hätte so und so gewonnen. Hier geht es nur um die Besten, Olsen, merk dir das. Da wird keine Rücksicht aufs Pferd genommen.“ Tonys Augen weiteten sich, wurden aber wieder kleine Schlitze als er voller Ekel vor Jack auf den Boden spuckte und zurück zum Hänger ging. Bill sah mit seinem anklagenden Blick zu Jack, schüttelte den Kopf und stieg in den Pick Up.
Geschrieben von *Samson* am 04.01.2006 um 21:29:
Ui wieder ein teil. Auch sehr schön gelungen.
Steige nur nicht so ganz durch den letzten teil, also als es zu dem Turnier kam, hat Tony schon auf der Ranch jetzt gearbeitet oder war er da uaf der Ranch von diesem anderen Typen?
Geschrieben von Tannchy am 04.01.2006 um 22:58:
das isn flashback, als er noch bei bill gearbeitet hat ^^ danke
Geschrieben von Lisaa am 05.01.2006 um 17:38:
huhu
habe ma das erste kapitel durchgelesen..
gefällt mir echt gut, vielleicht noch nicht perfekt (aber wer schreibt schon so lol) aber doch find ich echt gut.
werde dann bald mal weiter lesen, wenn ich wieder zeit hab x)
aber *thumbsup* ^^
Geschrieben von Maaike am 05.01.2006 um 20:19:
wow wie schön...ich geb keine kritik ich les eher^^ da ich gern wetsern reit..schön xDD
Lg Rocki >.-
Geschrieben von Luca am 04.03.2006 um 14:40:
Muhaha xD habe den Theard ja gar nicht bemerkt ^^.
Na ja, Beta-Leserin xD? Ich habe ja nur mit dir weiter gesponnen, wie's weiter gehen kann. Aber ich sehe schon, du bist immer noch nicht weiter +schmoll+.
Der strahlende Jack xDDD
+lol+ Schreib weiter, los.
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