Geschrieben von Startpost-Retter am 09.12.2005 um 22:01:
Dreck | kleine Lebensgeschichte
Schon etwas sehr viel älter. War mal ein Deutschprojekt.
Anders. Anders war ich schon immer. Auch als ich bei "Gleichgesinnten" war.
Soweit ich denken kann, war ich anders und habe immer das gemacht was ich wollte. Ich glaube seit meinem siebten Lebensjahr ist Exploited meine Lieblingsband. Zum Trotz meiner Mutter. Sie war zwar froh, dass ich kein Rosa-Püppchen war, aber ganz so extrem wollte sie es dann doch nicht. Sie hat mich gelassen , hat mir aber auch klare Grenzen gesetzt. Meine Eltern sind seit 1993 getrennt und ich bin frh darüber. Keinen einzigen Moment habe ich ihn vermisst und ich wünschte ich hätte gar keinen Vater. Ich bezeichne ihn nicht als meinen Vater. Ich kenne ihn - aber er kennt mich nicht.
Und gleichmal vorweg - Wir, damit meine ich meine Mutter, meine Schwester und ich, sind nicht irgendwelche die vom Staat leben , meine Mutter hat ihr eigenes Restaurant und verdient auch ganz gut - und trotzdem bin ich am Abgrund gelandet - konnte mich dank Hilfe von Jani hochziehen.
Mit sechs Jahren bin ich zur Schule gegangen und auch wenn man es kaum glauben mag - ich war Klassenbeste und extrem unbeliebt. Das kam wohl eher nicht von den guten Note, sondern vom meinem Auftreten. Ich persönlich denke von mir, dass ich gut erzogen bin und auch sehr höflich, tolerant und sozial, trotzdem lasse ich mir von niemandem was gefallen und sag meine Meinung. Ich denke, das war es, was meine Grundschul"freunde", gestört hat. Mich hat es nicht gestört,ich wollte anders sein und mich zurückziehen anstatt mich Barbies zu spielen.
Mit Zehn bin ich dann aufs Gymnasium gegangen, wo ich natürlich auch blöd angemacht wurde. Ich verzog mich immer mehr in eine Art Traumwelt, die immer noch der Realität entsprach. Komisch - ich weiß. Außenstehende können das wahrscheinlich schlecht verstehen. Ich habe zu der Zeit sehr viel gelesen und mich mit Musik vollgedröhnt.
Mit Elf bin ich dann aus der Kirche ausgetreten, obwohl meine Großeltern sehr religiös sind,aber sie haben mich gelassen. Ich fand die Kirche einfach nur scheiße - habe aber die anderen akzeptiert.
Ich war auch auf dem Gymnasium sehr gut, musste nicht lernen habe aber trotzdem gute Noten geschrieben. Deswegen hatte ich viel Zeit Musik zu hören und durch die Stadt zu laufen. Nach und Nach bekam ich immer mehr mit Leuten zu tun, die "normale" Leute als Penner hinstellen. Ich glaub, Stix und Ploi fanden mich irgendwie interessant, wie ich auftrat, und wir Drei verstanden uns richtig gut. Ich ging vor der Schule zu ihnen und nach der Schule verbrachte ich den ganzen Tag mit ihnen. Zu der Zeit war ich ungefähr zwölf und Stix müsste 27 gewesen sein und Ploi 19. Mit der Zeit habe ich immer mehr Punks kennengelernt. Mit Punks meine ich echte Punks - keine Pseudopunks wie sie heutzutage Mode sind. Heute weiß man gar nicht mehr was Punks sind.
Ich fand das Gefühl irgendwie richtig schön, mit so vielen netten Leuten zusammenzuhängen, die genauso waren wie ich und die gleichen Probleme hatten. Meine besten Freunde zu der Zeit waren Stix, Ploi,Tixi,Drew und Nassi. Wir haben alles miteinander gemacht. Die Fünf lebten auf der Straße und ich war eben "Außenseiter". Aber sie haben mich so angenommen und ich war sowieso die meiste Zeit bei Ihnen. Zu der Zeit wusste ich schon, dass die Fünf Drogenabhängig waren, war aber naiv um den Ernst der Sache zu erkennen. Leider. Heute habe ich immer noch Schuldgefühle ihnen nicht geholfen zu haben.
Kurz vor meinem Vierzehnten Geburtstag hatte ich ziemlichen Stress mit meiner Mutter, weil ich mein Leben ja nur noch auf der Straße verbringen würde und alles Andere vernachlässigen würde. Ich muss dazu sagen, ich bn zu der Zeit immer noch zur Schule gegangen und habe weiterhin gute Noten geschrieben. Ich glaub ich war irgendwie hochbegabt oder so. Jedenfalls ist der Streit mit meiner Mutter eskaliert und ich wollte raus.
Ich hab meine Sachen gepackt und ging zur Brücke. Stix & Co. wollten mir das zuerst nicht abkaufen, schließlich war ich das Nesthäckchen der ganzen Gruppe und der Altersunterschied zu der jüngsten Tixi war gute 8 Jahre. Aber ich bleib dabei, ich wollte aber nur kurze Zeit wegbleiben. Aber irgendwie gefiel mir dort das Leben und ich wollte dableiben. Ich ahb längere Zeit mit meiner Mutter darübergeredet und sie sagte, es sei meine Sache. Jetzt werden viele sagen, was meine Mutter doch für eine Rabenmutter wäre , aber ich finde, sie ist eine gute Mutter. Sie hat mich akzeptiert und rekzeptiert und mich so leben lassen wie ich es wollte. Sie meinte nur, ich soll keine Drogen nehmen und mich regelmäßig melden. Ich besuchte sie später immer noch, zu der Zeit wo es mir noch gut ging.
Viele können sich das Leben auf der Straße nicht richtig vorstellen, alles wohl nur asoziale Leute, die vom Staat leben.
Wenn wir vom Staat gelebt hätten, dan hätte man vielleicht auh genug Geld gehabt. Stix und Drew haben auf Papier gar nicht gelebt, lebten von Anfang an auf der Straße, Ploi wusste nicht mehr wo er her kam. Ich lebte offiziell noch bei meiner Mutter.
Zu meinem Geburtstag hab ich von Ploi einen Hund geschenkt bekommen, Che hieß er und war ein Rottweiler - Pit - Bull Mix. Überlebt hat er nur vier Monate - er hat nichts vernünftiges zu essen bekommen und ich denke, auch wenn es sich hart anhört, er hatte ein schönes Leben. Er hat zwar nichts tolles zu essen bekommen,aber dafür Liebe und Wärme und Zuwendung. Gestorben ist er denke ich, an einer Alkoholvergiftung und Unterernährung.
Ploi & Co. haben mir das Überlebebn beigebracht. Von den besten Schnorrermethoden, bis zum Prügeln. Man musste sein Revier gut verteidigen können, auch als vierzehn - jähriges Mädchen. Ich war nie ein Freund von Gewalt, geprügelt habe ich mich trotzdem gerne. Nicht mit irgendwelchen Posern oder so, ein mit stärkeren, ich wollte nämlich zeigen,dass ich dem Leben auf der Straße gewachsen war.
Oft sind wir fünf zusammen pogen gegangen,aber diese Menschenmenge war mir irgendwie fremd und unheimlich. Warum weiß ich nicht, aber ich war lieber alleine, alleine mit PLoi, Tixi,Nassi,Drew und Stix.
Ich lebte ungefähr zwei Monate auf der Straße, als es Ploi immer schlechter ging. Ploi und Ich waren unzertrennlich gewesen. Wir haben uns Alles geteilt, haben in einem Schlafsack geschlafen und waren einfach nur Freunde. Ich konnte ihm Alles sagen. Aber ihm ging es schlechter und schlechter. Ich hab gedacht er wäre irgendwie krank oder so. Nassi meinte, es läge an seinem Drogenkonsum. Ich habe zu der Zeit immer noch keine Drogen genommen, und hatte es auch nicht vor. Eines Abends wollten die Anderen Pogen gehen, irgendwo war was angesagt. Ich wollte aber nicht mit,sondern mich um Ploi kümmern. Wir unterhielten uns lange und er meinte letztenendes, er wäre in mich verliebt und er könne so nicht weiterleben. Ich wollte noch etwas sagen, aber Ploi schlief ein, ganz fest. Ich konnte nicht weinen, ich habe in dem Moment nichts gefühlt, nicht gedacht. Ich merkte nur unheimliche Leere in mir. Er war nicht da. Ich weiß nicht, warum ich das geta habe, aber ich habs leider getan. Jetzt weiß ich, dass es das Schlimmste war, was ich jemals hätte tun können. Ich nahm Plois Tasche und nahm sein Heroin und spritze es mir. Ich weiß es nicht mehr genau, aber Nassi und Tixi haben es mir später erzählt. Irgendwie waren in dem Moment alle Probleme weg und ich fühlte mich gut. Alles war weg und in dem Moment hätte es ewig so weitergehen können. Was dann genau passiert ist weiß ich nicht mehr.
Ich bin dann später aufgewacht und die Anderen lagen neben mir und haben sich wohl ziemliche Sorgen um "Klein-Maybe" gemacht. Maybe - so hat mich Ploi immer genannt, ich habe nämlich immer "Maybe" gesagt, vorallem wenns mir scheiße ging. Nur Ploi hatte mich so genannt. Und nun auf einmal die Anderen. Ich verstand es nicht.
Tixi und Stix sind dann gegangen und Nassi und Drew waren noch bei mir. Sie haben mir nichts gesagt, aber irgendwie fühlte ich wieder diese Leere und wollte sie vergessen. Ich griff zu irgendeiner Flasche und trank sie. Mir war alles egal. Hauptsache keinen Schmerz mehr spüren. Wieder war ich weg, und mein Leben war weg. So ging es dann Tag ein Tag aus. Ich hab mich immer wieder vollgedröhnt mit Alk und Drogen. Ich glaub ich war selten die alte Kleine-Maybe. Zur Schule bin ich dann nicht mehr gegangen, müsste so anfang 15 gewesen sein. Dann lernte ich Jäjä kennen, er war zu der Zeit 37 oder 38. Ich weiß es nicht mehr genau. Ich empfand nichts für ihn, für mich gab es nur noch Ploi. Den Rest muss ich gar nicht über Jäjä erzählen. Kurz : Er hat mich vergewaltigt und ich wurde danach schwanger. Danach war er weg. Ich trank und nahm weiterhin meine besten "Freunde". Ich wollte die Realität verdrängen, was mir auch gelungen ist. An jenem Abend habe ich jedenfalls soviel Alk getrunken und nahm noch irgendwelche Drogen. Ich war weg - dieses Gefühl hatte ich noch nie. Es ist schwer zu beschreiben und nur Jene werden das verstehen - die genauso bescheuert waren wie ich.
Aufgewacht bin ich aber dann im Krankenhaus und kA, ich wollte abhauen, aber irgendwie ging es nicht, das Gefühl der Trauer und der Schmerz hielten mich fest. Ich konnte nicht weglaufen, eigentlich das erste Mal in meinem Leben. Ich musste mich damit abfinden, auch wenns schwer fiel. Jedenfalls bekam ich die Nachricht, dass ich schwanger war - wusste ich doch. Er fragte mich, ob ich das Kind behalten würde oder nicht. Ich antwortete ja, ohne darüber überlegt zu haben. Ich hatte kein schlechtes Gewissen oder irgendwelche Schuldgefühle, ich wusste es wäre die einzigste vernünftige Lösung. Ich müsse erstmal mein beschissenes Leben in den Griff bekommen. Ich trieb ab. Viele sehen es als Mord - ich sehe es als Erlösung meines ungeborenen Babys.
Paar Tage später verließ ich dann das Krankenhaus und kam zu meinen "zuhause". Ich habe mir vorgenommen, nicht mehr zu trinken und Drogen zu nehmen, aber irgendwie fehlte mir diese Kraft und jemand, der mir helfen könnte. Ploi war weg. Mein Ich war weg. Klar, mit den Anderen habe ich mich auch sehr gut verstanden, es war meine Familie, aber niemand war nur annähernd so wie Ploi. Ich nahm wieder Drogen. Hätte ich damals aufgehört, wär mein Leben anders verlaufen. Positiv oder Negativ, ich weiß es nicht. Irgendwann in dieser Zeit kam mein erstes Tattoo, "Ploi". Wurde natürlich auf die tolle Knastmethode gemacht. Dann folgten noch zwei weitere Tattoos und drei Piercings.
Schon vorher habe ich mich geritzt, auch ziemlich heftig. War mir aber egal. Alles war mir egal. Auf einmal gab eine Wende in mein Leben und ich wollte weg aus Köln. Ich packte meine Sachen und fuhr nach Hamburg. Was ich da wollte wusste ich nicht. Ich ging querfeldein durch irgendwelche Parks und fühlte mich irgendwie frei und hatte nicht das Gefühl, dass ich weglaufen würde, so wie vorher. Ich wusste, dass es der richtige Weg war. Ich setzte mich in irgendeinen Park und spritze mir wie so öfters meine tollen Spritzen. Auf einmal kam jemand auf mich zu, es war komisch, irgendwie war er so "anders", und doch irgendwie gleich. Er setzte sich neben mich und meinte, ob das wirklich nötig wäre. Normalerweise hätte er eine auf die Fresse bekommen, so wie jeder Andere auch der mich angelabert hatte, aber er war kein Jeder. Es war Jani. Ich meinte, für mich wäre es zur Zeit nötig und ich erzählte ihm mein ganzes Leben. Es war wie mit Ploi. Es war einfach für mich da.
Er war kein Punk - ich war zwar auch keiner und ich bin und war nie einer. Aber er war auf den ersten Blick Gothic oder Satanist. Ich wusste es nicht - fragte aber. Er lachte mich an und küsste mich. Es war einfach schön und ich fühlte mich irgendwie fremd. Dieses Gefühle hatte ich nie, irgendwie war ich glücklich. Von mir aus, hätte das immer so weiter gehen können. Irgendwie wurde es später und er meinte, er wüsste einen guten Platz wo ich übernachten könne. Er brachte mich zu einer leeren Fabrikhalle, die leer schien, aber ungefähr 150 Punks lebten dort. Mein Zuhause. Ich war direkt willkommen und trotz meines jungen Alters , ungefähr Ende 15, wurde ich aufgenommen. Ich unterhielt mich viel und irgendwie fanden die Anderen mich wieder Interessant. Der Alltag war eigentlich immer Derselbe. Die Nacht durchmachen, in irgendwelchen Fabriken war immer was los, am frühe Morgen nach Hause kommen, bis zum Nachmittag schlafen und dann schnorren gehen. Und zwischendurch immer die tollen Drogen nehmen. Denn die Drogen bestimmen das Leben, man ist hilfslos.
Nachts ist es kalt und feucht,man hat kaum zu essen und zu Trinken und man hat Angst. Angst den nächsten Tag nicht zu überleben. Doch überleben - das habe ich gelernt.
Am Nächsten Tag holte mich Jani ab. Wir sahen uns seitdem jeden Tag, ich lebte weiterhin im Besetzten Haus und nahm weiterhin meine Drogen. Nicht mehr so viel, aber immernoch zuviel. Jani und waren gute Freunde, oder auch mehr. Ich weiß nicht ob es Liebe war, wir haben nie darüber geredet. Wir haben uns oft geküsst und auch miteinander geschlafen. Für uns war es normal. So ging es dann ein halbes Jahr und dann kam der Tag wo Jani mir gesagt, dass es wegziehen müsse. War kein Problem für mich, für mich wr Jani die Einzigste wichtige Person für mich in Hamburg und es wäre mir nicht schwer gefallen. Dann meinte Jani es wäre Finnland. War für mich kein Problem, ich sah dadrin einen Neuanfang, ich könne von neu anfangen. Von da an war uns klar,dass wir uns lieben. Ohne je darüber geredet zu haben.
Zwei Wochen später ging es dann nach Finnland. Ich machte eine Therapie, die vier Monate ging. Als ich dann "rauskam" , war es ein tolles Gefühl, ich war einfach stolz auf mich und war einfach nur glücklich. Ich brauchte weder Drogen noch Alk. Geraucht hab ich nie - war mir zu uncool. Ich glaube, ich war schon süchtig, aber eher nach Jani. Wir kannten uns dann schon mehr als ein Jahr und ich war 16 und wir waren einfach unzertrennlich. Dann kam der Zeitpunkt, wo ich was machen wollte in meinem Leben, Abitur oder Fachabitur machen und ne Ausbildung. Da ich aber kaum finnisch konnte,blieb mir nur eine Möglichkeit, ich musste wieder nach Deutschland. Jani konnte nicht mit, er hatte seinen festen Job und wollte nicht aufhören, das habe ich auch nicht erwartet. Ich war ja erst 16 und er 23 und ich hatte kein festes Lebe so wie er. ALso zog ich nach langem hin und her wieder nach Deutschland, also nach Köln und nun bin ich immer noch hier. Ich hab wieder Kontakt zu meiner Mutter. Sie hat mir nie Vorwürfe gemacht.
Ich weiß, dass ich, die Kleine-Naive-Maybe, stark geworden bin, stark durch Schmerz, Trauer und Realität. Einige werden jetzt denken, die hat sich doch nur mit Drogen zugedröhnt um nichts von der Realität mitzubekommen, am Anfang ja, aber jeder der einen Entzug hinter sich hat, weiß wovon ich rede.
Jetzt sind gute 11 Monate vergangen und ich bin immer noch mit Jani zusammen und sind soweit auch glücklich. Ohne Jani wäre ich wahrscheinlich schon tot. Die Drogen hätten mich besiegt, so wie bei Ploi. Ich bin zwischendurch auch noch meine Familie besuchen gegangen. Stix, Tixi und Nassi waren immer noch dort, wo ich sie verlassen hatte - ohne ein Wort. Als ich ankam, war es wie immer. Äußerlich habe ich mich auch nicht verändert, nur innerlich - ich bin reifer geworden. Jedenfalls haben wir uns lange unterhalten, über mich und über sie. Die Drei haben sich auch nicht verändert, sich genauso wie früher. Drew war nicht mehr da, Selbstmord. Er könne nicht mehr so leben, hat er gesagt und sich den goldenen Schuss gesetzt. Irgendwann hätte ich das auch getan.
Jetzt leb ich mit Nassi in einer Wohnung in Köln, Nassi macht auch einen Entzug und ihm gehts gut. Über unser Leben damals haben wir nie wieder gesprochen. Unser Leben ist schön, wir haben zwei Hunde, 11 Ratten und 3 Katzen,sowie 5 Lemminge, irgendwie helfen sie uns, unsere Vergangenheit zu verarbeiten, nicht zu vergessen, das wollen wir auch gar nicht. Letztenendes war es ja auch eine schöne Vergangenheit, die uns stark geprägt hat und uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind.
Schuldgefühle habe ich immer noch gegenüber Ploi & Co., ich hätte Ihnen und somit auch mir viel ersparen können. Aber ich weiß, dass ich nichts hätte daran ändern können und einerseits bin ich auch froh, dass alles so passiert ist.
Ich bin dadurch geprägt worden und kann so auch von mir sagen, dass ich viel erlebt habe.
Inzwischen gehe ich wieder zur Schule, 12. Klasse einer Fachhochschule. Sobald ich mit meiner Ausbildung fertig bin, werde ich zurück zu Jani ziehen. Er ist mein Leben, ohne ihn hätte mein Leben keinen Sinn mehr.
Kontakt habe immer noch zu den Leuten aus dem besetzten Haus und auch zu denen von der Straße. Stix hat auch einen Entzug hinter sich, ist aber wieder zurückgekommen, zurück in den Teufelskreis. Ohne Jani wäre ich auch nicht hier wie ich es jetzt bin, denn er hat mir die Kraft gegeben.
Ich wiederhole nocheinmal zum Schluss, dass ich kein Punk bin, vielleicht sehen mich einige als einen,okay, aber ich würde mich nie als einen bezeichnen. Ich kann nur sagen, dass ich kein Pseudo bin. Ich weiß wovon ich rede, ich weiß was es heißt, Dreck zu sein.