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Geschrieben von -SugarHorse- am 24.11.2005 um 13:46:

  IS - mehr hinderlich als nützlich ?

Ich war vor kurzem in einen Fotografenforum ... da gab es einen Beitrag von einem, netten Herren, der Pferde fotografiert und sagt, das IS - hinderlich bei Bewegungsaufnahmen sei :

E-Mail an mich hier:
Hallo Tanja,
das ist eigentlich einfach zu erklären. Dazu muß man sich vor Augen
halten: was soll der IS eigentlich tun?
Er soll die unwillkürlichen Bewegungen des Fotografen (Zittern, Atmen,
laufen, Fahrzeug) die er der Kamera verleiht ausgleichen.

In dem Objektiv sind elektronische Bauteile, sogenannte Gyros. Diese
erfühlen die Bewegung/Lageveränderung des Objektives in zwei Achsen,
rechnen blitzschnell und verschieben eine Linsengruppe in die
entsprechende Richtung, so daß das Bild auf der Filmebene /Chip wieder
stillsteht.

Soviel zur Technik...

Bei unbewegten Motiven funktioniert das wunderbar. Durch diese Technik
sind wesentlich längere Belichtungszeiten möglich, ohne daß es zu
Verwacklungsunschärfen kommt.
Auch ein Fotograf, der sich in einem fahrenden Auto befindet, kann
wesentlich einfacher scharfe Fotos machen, als ohne IS.

Wie sieht es aus, wenn sich ein Motiv bewegt?
Da gibt es zwei Möglichkeiten dieses zu fotografieren. Entweder hält
man
die Kamera still und nimmt bei entsprechend langen Belichtungszeiten in
Kauf, daß das Motiv verwischt. Der IS wird den Hintergrund schön scharf
halten. Oft ist ja ein verwischtes Objekt ja gewünscht. Soll beides (HG
und Motiv) scharf sein, braucht man entsprechend kurze
Belichtungszeiten. Logischerweise erübrigt sich dann der IS, da es bei
sehr kurzen Belichtungszeiten keine Verwacklung gibt.
Faustformel: Umkehrzahl der Brennweite entspricht der mindest kürzesten
der Belichtungszeit.
200mm Brennweite wäre demnach 1/200tel oder kürzer angesagt.
Bei Digitalkameras sind es jedoch andere Zahlen. Bei 200mm und 1,5 Crop
ergibt das equiv. 300mm, also 1/300tel oder kürzer.

Bei den aktuellen Digis und gutem Licht sind solch kurze
Belichtungszeiten leicht zu erreichen.

Wie sieht es aus wenn man das bewegte Motiv scharf haben möchte und der
Hintergrund verwischt sein soll, oder egal ist? (Mitzieher)
Bei guten Lichtverhältnissen gilt wieder das oben gesagte.

Bei schlechtem Licht sollte man jetzt meinen, daß der IS das Verwackeln
ausgleicht. Das tut er jedoch nicht oder nur bedingt. Da er nicht weiß,
warum sich das Objektiv bewegt, wird er versuchen diese Bewegung
auszugleichen. Durch das Ausgleichen wird er dir das Motiv zuerstmal im
Bild verschieben, weil er nachregelt. Du merkst das und willst
nachkorrigieren. Das registriert wiederum der IS und bewegt nun die
Linse in die umgekehrte Richtung. Es kommt also zu einem unbewußten
Schaukeln des Systems, denn ist sehr minimal. Kostet aber Schärfe, da
der IS nicht den optimalen Punkt treffen wird.
Wenn sich das Motiv nur horizontal bewegt kann man am IS diese
bewegungsrichtung ausschalten, so daß er nur vertikale Bewegungen
ausgleicht. Da ist er eindeutig ein Vorteil (Motorsport auf geraden
Strecken z.B.)
Beim Springreiten geht man jedoch in der Regel nicht nur waagerecht
sondern auch mit dem Auf-und Ab des Reiters mit.
Jetzt kommt der IS komplett ins Trudeln.
Auch spielende Hunde, Kinder oder ähnliche Motive bewegen sich nur
selten absolut horizontal.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen...



Ist das wirklich so? - Dann würde der IS eigentlich ja nur was bei Potrais, und das auch nur MINIMAL helfen?!

Falls das wirklich so währe, ist es doch bestimmt auch möglich den IS - bei Bewegunsbildern auszustellen?

Bin dankbar für jede Antwort-Ausführung



Geschrieben von sunny10 am 24.11.2005 um 15:07:

 

Hmm, bin jetzt kein Spezialist und kann deshalb nicht alels genau widerlegen, was der Kerl sagt, aber in den wesentliche Punkten hat er, soweit ich weiß, Recht.
So, wie ich das bsiher verstanden habe, bringt dir IS bei bewegten Objekten nciht wirklich viel. Du kannst es dir ähnlich vorstellen wie mit einem Stativ. Da wackelt zwar die Kamera nicht, aber die Schärfe bei schnell bewegten Objekten wird auch nicht unbedingt verbessert. Es ist eigentlich darauf konzipiert, dass bei still stehenden oder langsam bewegten Objekten Wirkung erzielt wird, indem kleine, unabsichtliche Bewegungen des Fotografen reduziert werden.
Allerdings ist es bei (Reit-)Sportaufnahmen wirklich nicht immer so toll, da es erstens mal, wie schon gesagt, nicht wirklich viel bei Bewegungsaufnahmen bringt. Außerdem jedoch, und das ist meienr Meiung nach ein sehr wesentlicher Punkt, sagen sehr viele Fotografen, dass IS oftmals den Autofokus spürbar verlangsamt.
Wie gesagt, ich bin mir nicht bei allem zu 100% sicher, auch die Fotografen von dslr-forum.de, wo ich solche Erfahrungen sammel, haben ja nicht immer Recht. Allerdings kann ich noch dazusagen, dass ich z.B. sowohl das 75-300mm III USM als auch das 75-300mm IS USM mal probieren durfte (an der 300D meines Onkels ^^), und auch meiner Meinung nach hat das IS-Objektiv wirklich mehr Probleme beim Scharfstellen von schnell bewegten Objekten als das III USM. Augenzwinkern

Zu deiner Frage: Ja, ich persönlich würds auf ejden Fall eher für Portraits als für Bewegungsbilder empfehlen, allerdings kann es bei Potraits schon ein Stückchen helfen. Somit ist es zwar wirklich hilfreich, aber eben nur in speziellen Einsatzbereichen.

Naja, muss jeder selbst entscheiden, aber meiner Meinung nach ist es für Reitsportfotografen nicht wirklich notwendig und somit nur ein lästiger Kostenpunkt. ^^



Geschrieben von -SugarHorse- am 24.11.2005 um 16:44:

 

Augenzwinkern Danke Sunny!



Geschrieben von bambam am 24.11.2005 um 17:34:

  RE: IS - mehr hinderlich als nützlich ?

Zitat:
Original von -SugarHorse-
Ich war vor kurzem in einen Fotografenforum ... da gab es einen Beitrag von einem, netten Herren, der Pferde fotografiert und sagt, das IS - hinderlich bei Bewegungsaufnahmen sei :

E-Mail an mich hier:
Hallo Tanja,
das ist eigentlich einfach zu erklären. Dazu muß man sich vor Augen halten: was soll der IS eigentlich tun?
Er soll die unwillkürlichen Bewegungen des Fotografen (Zittern, Atmen,
laufen, Fahrzeug) die er der Kamera verleiht ausgleichen.

In dem Objektiv sind elektronische Bauteile, sogenannte Gyros. Diese erfühlen die Bewegung/Lageveränderung des Objektives in zwei Achsen,
rechnen blitzschnell und verschieben eine Linsengruppe in die
entsprechende Richtung, so daß das Bild auf der Filmebene /Chip wieder
stillsteht.

Soviel zur Technik...

Bei unbewegten Motiven funktioniert das wunderbar. Durch diese Technik
sind wesentlich längere Belichtungszeiten möglich, ohne daß es zu
Verwacklungsunschärfen kommt.
Auch ein Fotograf, der sich in einem fahrenden Auto befindet, kann
wesentlich einfacher scharfe Fotos machen, als ohne IS.

Wie sieht es aus, wenn sich ein Motiv bewegt?
Da gibt es zwei Möglichkeiten dieses zu fotografieren. Entweder hält
man
die Kamera still und nimmt bei entsprechend langen Belichtungszeiten in
Kauf, daß das Motiv verwischt. Der IS wird den Hintergrund schön scharf
halten. Oft ist ja ein verwischtes Objekt ja gewünscht. Soll beides (HG
und Motiv) scharf sein, braucht man entsprechend kurze
Belichtungszeiten. Logischerweise erübrigt sich dann der IS, da es bei
sehr kurzen Belichtungszeiten keine Verwacklung gibt.
Faustformel: Umkehrzahl der Brennweite entspricht der mindest kürzesten
der Belichtungszeit.
200mm Brennweite wäre demnach 1/200tel oder kürzer angesagt.
Bei Digitalkameras sind es jedoch andere Zahlen. Bei 200mm und 1,5 Crop
ergibt das equiv. 300mm, also 1/300tel oder kürzer.

Bei den aktuellen Digis und gutem Licht sind solch kurze
Belichtungszeiten leicht zu erreichen.

Wie sieht es aus wenn man das bewegte Motiv scharf haben möchte und der
Hintergrund verwischt sein soll, oder egal ist? (Mitzieher)
Bei guten Lichtverhältnissen gilt wieder das oben gesagte.

Bei schlechtem Licht sollte man jetzt meinen, daß der IS das Verwackeln
ausgleicht. Das tut er jedoch nicht oder nur bedingt. Da er nicht weiß,
warum sich das Objektiv bewegt, wird er versuchen diese Bewegung
auszugleichen. Durch das Ausgleichen wird er dir das Motiv zuerstmal im
Bild verschieben, weil er nachregelt. Du merkst das und willst
nachkorrigieren. Das registriert wiederum der IS und bewegt nun die
Linse in die umgekehrte Richtung. Es kommt also zu einem unbewußten
Schaukeln des Systems, denn ist sehr minimal. Kostet aber Schärfe, da
der IS nicht den optimalen Punkt treffen wird.
Wenn sich das Motiv nur horizontal bewegt kann man am IS diese
bewegungsrichtung ausschalten, so daß er nur vertikale Bewegungen
ausgleicht. Da ist er eindeutig ein Vorteil (Motorsport auf geraden
Strecken z.B.)
Beim Springreiten geht man jedoch in der Regel nicht nur waagerecht
sondern auch mit dem Auf-und Ab des Reiters mit.
Jetzt kommt der IS komplett ins Trudeln.
Auch spielende Hunde, Kinder oder ähnliche Motive bewegen sich nur
selten absolut horizontal.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen...



Ist das wirklich so? - Dann würde der IS eigentlich ja nur was bei Potrais, und das auch nur MINIMAL helfen?!

Falls das wirklich so währe, ist es doch bestimmt auch möglich den IS - bei Bewegunsbildern auszustellen?

Bin dankbar für jede Antwort-Ausführung


Nun der Herr hat fast überall recht.

Wo er recht hat: IS hilf dir nicht ein bewegtes Objekt scharf abzubilden. Da brauchst du nach wie vor die nötige Verschlusszeit. In diesem Sinne erübrigt sich auch die Diskussion über IS beim Springen oder anderen sich schnell bewegenden Objekten. Ob er jetzt aber auch hinderlich ist, kann ich nicht mit absoluter Sicherheit sagen, dazu fotografiere ich einfach zuwenig Springen. Bei Flachrennen hatte ich bis jetzt aber noch nie ein Problem.

Wo er nicht recht hat: 200mm sind 200mm, auch mit Cropfaktor 1.5 oder 1.6 das hat mit dem Circle of Confusion zu tun und nicht mit dem Cropfaktor.

Ob IS für dich wichtig ist hängt davon ab was du alles Fotografierst. Wenn du nur sich schnell bewegende Objekte fotografierst dann ist IS definitiv eine Fehlinvestition und du solltest lieber in lichstarke Objekte investieren. Wenn du aber auch noch anderes fotografierst und auch mal bei weniger Licht eine scharfe Aufnahme möchtest, ist IS unbedingt zu empfehlen.

Beispiel diese Aufnahme hier: Link Entstand mit dem 100-400 IS Objektiv auf 400mm Brennweite bei ISO 640. Nach gängiger Regel sollte man min 1/400stel Verschlusszeit haben, um das zu erreichen hätte meine Kamera auf nahezu ISO 10'000 gehen müssen was absolut unmöglich ist selbst bei Kameras neuester Generation. Da ich IS hatte blieb ich auf ISO 640 und belichtete mit 1/30stel. Ehrlich gesagt dachte ich nicht wirklich dass das Bild scharf wird. Aber es wurde und ist heute eines meiner lieblingsbilder. Ohne IS? Nicht möglich, mit IS ein Klick. Für mich ist IS jeden Franken wert, da es mir erlaubt Bilder zu schiessen die ohne gar nicht möglich sind. Ob es für dich wichtig ist musst du selbst entscheiden.

Das IS den Fokus verlangsamt kann ich nicht bestätigen. Meine beiden IS Linsen fokussieren mit und ohne IS in etwa gleich schnell. Bei schlechtem Licht hilft IS sogar den Fokus zu verbessern, da auch die Sensoren kein verwackeltes Bild bekommen sondern gleich ein scharfes.



Geschrieben von -SugarHorse- am 24.11.2005 um 18:21:

 

Spezialisiert habe ich mich auf nichts bestimmtest bzw. meine Favouriten sind Tiere großes Grinsen darunter auch SEHR SEHR OFT PFERDE über 80% ... und das natürlich in jeder Form Portrai/Bewegung (Koppel - unterm Reiter) und Springen ..

Danke
Tanja Augenzwinkern



Geschrieben von Bobbala am 02.12.2005 um 18:36:

 

man kann den IS auf 2 stellungen schalten.
im modus 2 ist er auch für die pferdefotografie sinvoll.
da er nur die bewegung vertikal stabilisiert.. und somit verwackler weniger werden..
im modus 1 mitziehn ist nicht Augenzwinkern



Geschrieben von -SugarHorse- am 02.12.2005 um 19:09:

 

Zitat:
Original von Bobbala
man kann den IS auf 2 stellungen schalten.
im modus 2 ist er auch für die pferdefotografie sinvoll.
da er nur die bewegung vertikal stabilisiert.. und somit verwackler weniger werden..
im modus 1 mitziehn ist nicht Augenzwinkern


Gut zu wissen ! Danke !



Geschrieben von GrAfFiTtY am 02.12.2005 um 20:08:

 

Ich hab da auch ne Frage großes Grinsen
Die 5D und 7D von Minolta haben das ja schon in der Kamera eingebaut. Kann man das da aus-/vertikal-einstellen? Oder ist das da anders, als wenns im Objektiv ist?



Geschrieben von -SugarHorse- am 03.12.2005 um 10:25:

 

Zitat:
Original von GrAfFiTtY
Ich hab da auch ne Frage großes Grinsen
Die 5D und 7D von Minolta haben das ja schon in der Kamera eingebaut. Kann man das da aus-/vertikal-einstellen? Oder ist das da anders, als wenns im Objektiv ist?


Mh .. du meinst diese CCD-Shift Anti-Shake TechnologieSystem?
Ja, das ist soweit ich weiß abzustellen!


Grüsse



Geschrieben von sunny10 am 03.12.2005 um 13:17:

 

Ja, soweit wie ich das beim Lesen von einigen Artikeln verstanden habe, ist die Funktion auch bei den Minoltas auszustellen. Augenzwinkern



Geschrieben von GrAfFiTtY am 03.12.2005 um 18:40:

 

Aaaha.
Ich war heut im Laden und hab mich nochmal beraten lassen, die meinten, dass nützt nicht wirklich was... beim Teleobjektiv dann vielleicht, aber so nicht so sehr. Also darauf soll man nicht unbedingt achten, beim Kauf. Hmm...


Forensoftware: Burning Board, entwickelt von WoltLab GmbH