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Geschrieben von Pferdefan-Jana am 18.10.2005 um 17:47:
Vampir bleibt Vampir
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Der alte Vampir saß traurig in seiner Gruft und starrte ins Leere. Draußen prasselte der Regen. Er stütze den Kopf in die Hände. Der Schmerz saß tief in ihm. Aber warum nur? Müde stand er auf und lief rastlos umher. Er wusste es nicht. Nur war sein Kopf müde, leer und traurig. Er hatte keine Ahnung was er tun oder lassen sollte. Er fühlte sich, als hätte sich ein schwarzes Loch in seinem Innern ausgebreitet und fraß ihn von innen auf. Seufzend näherte er sich dem Ausgang seines Zuhauses. Er schob die schwere Steinplatte zur Seite und trat ins Freie. Der Regen durchnässte in Kürze seinen Umhang. Fliegen war bei diesem Wetter unmöglich. Ein einsames Glühwürmchen flog vorbei. Er fing es mit einer Hand und hielt es in seiner Faust gefangen. Es flog verwirrt gegen seine Finger und suchte einen Ausweg. Jetzt wusste der Vampir was los war. Er war es leid grausam zu sein. Mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen öffnete der die Hand. Unsicher flog das Glühwürmchen davon. Bald verlor sich das dünne Licht in der Dunkelheit. Der alte Vampir kam an einem hell erleuchteten Fenster vorbei. Er warf einen flüchtigen Blick hinein. Eine dicke Frau knetete in einer Küche einen Kuchenteig. Traurig sah der Vampir ihr zu. Durch die Scheibe hörte er das Lied vom Affenbrotbaum. Da wurde die Musik von einem spitzen Schrei übertönt. Die dicke Frau hatte ihn entdeckt. Sie drängte sich an Wand, die dem Fenster gegenüberlag. Doch der Vampir schüttelte traurig den Kopf. Er wollte kein Blut mehr. Und schon gar nicht von der unschuldigen dicken Frau mit ihrem Kuchenteig. Nein! Er würde lieber verhungern, als weiterhin Menschen zu Vampiren werden zu lassen. Es war schon für ihn grausam genug. Er sah sich nach etwas um mit dem er seinen Eid vollenden könnte. Doch das einzige was er fand war ein rotes, durchnässtes Gummiband, welches auf dem Gehsteig lag. Der Vampir hob es auf und zog es sich über das Handgelenk.
„So lange ich dieses Gummiband trage, werde ich kein Blut mehr trinken!“, rief er laut in die Nacht hinein.
Da stieg ihm ein Geruch in die Nase. Er folgte dem Duft und stand wieder vor demselben Fenster. Im Haus stand die dicke Frau und hielt sich den Daumen. Sie hatte sich geschnitten.
„Blut!“, dachte der Vampir.
Etwas loderte in ihm auf. Er riss sich das Gummiband vom Handgelenk und stürzte los.
Geschrieben von Nöwilla am 18.10.2005 um 19:08:
RE: Vampir bleibt Vampir
irgendwie.... cool!
Ist mal was total anderes als das, was die meisten so schreiben... gefällt mir ziemlich gut. vielleicht, weil ich Vampire immer schon interessant fand ^^
Geschrieben von Rai-Reitstall-Liberty am 18.10.2005 um 19:32:
^Klingt interresant!!
Geschrieben von Suleika am 18.10.2005 um 19:41:
Ja vorallem das ende klingt gut^^.
Super Kurz Geschichte.
L.G Suleika
Geschrieben von Pferdefan-Jana am 18.10.2005 um 21:00:
hey dankeschön! *übersoviellobfreu*
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