Geschrieben von Marina am 03.10.2005 um 23:36:
Schwarze Flammen in mir (Arbeitstitel) | Fantasy | Kapitel 5 online
N'abend
Jaah, endlich hab ich's auf die Reihe gekriegt und ein Thema gefunden.
Die Story beginnt in den frühen 80ern (ist aber nicht weiter wichtig).
Der 1. große Teil wird spielen, wenn die Hauptperson ca. 15 ist. Der 2. mit etwa 23. Weiteres noch in Planung (;
Am Anfang ist's etwas ... brutal? ^^ Aber das ist wirklich nur der Anfang und ich hoffe mal, die Mods würgen mich deswegen nicht ab xD
Tcha dann ... enjoy it
Ach ja ... bitte ermutigt mich ein bisschen und schreibt ganz ganz viel Kritik +smile+
Ich hoffe, euch gefällt's.
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Prolog
Im frühen Mittelalter begannen die Menschen erstmals sich den Mythos vom Inkubus zu erzählen, von einem männlichen Dämon, einem gefallenen Engel, der seiner unnatürlichen Gier nach Frauen erlegen war und aus dem Himmel verstoßen wurde. Es hieß, er überfiele nachts die Schlafenden, um ihnen erotische Träume zu bringen und sie wenn nötig zu vergewaltigen.
Die verschiedensten Wesen gingen aus Verbindungen dieser Art hervor. Weibliche Abkömmlinge bildeten den weiblichen Gegenpart des Inkubus. Die sogenannten Sukkubi suchten nachts schlafende Männer heim, um ihr Sperma und ihre Lebensenergie zu rauben und traten hierbei in der Gestalt schöner Frauen oder auch der jeweiligen Ehegattin auf.
Männliche Kinder dagegen waren oft missgebildet, konnten jedoch auch eine magische Begabung in sich tragen (so sollen etwa der sagenumwobene Zauberer Merlin oder auch Alexander der Große angeblich aus einer solchen Verbindung entstanden sein).
Von letzterem erzählt diese Geschichte.
Kapitel 1
Die Nacht war bereits hereingebrochen, als Anna-Maria Escher an jenem Abend im September aus dem kleinen Linienbus stieg und sich durch die dunklen Straßen ihres 4.000-Seelen-Dorfes auf den Nachhauseweg machte.
Der Herbst machte sich in dieser Nacht erstmals bemerkbar. Sobald Anna in den weißen Lichtpegel einer Straßenlaterne trat zeigte sich die beinah winterliche Kälte in den kleinen Nebelwolken, die ihr Atem bildete. Die 34jährige zog den leichten Sommermantel enger um ihren Körper und kramte wenige Minuten später mit klammen Fingern ihre Schlüssel aus den Tiefen der kleinen schwarz-grünen Tasche.
Es war still im Haus, still und dunkel und Anna hatte plötzlich das Gefühl, drinnen sei es sogar noch kälter als draußen. Es fühlte sich immer gleich an, wenn sie nach einem hektischen Arbeitstag die schwarze Diele betrat. Als sei dieses Haus tot und leblos. Als wäre vor zwei Monaten zusammen mit Annas Ehemann auch das Haus gestorben.
Ein Bild von ihm zierte die Wand direkt gegenüber der Haustür.
Tiefschwarzes Haar – wie Annas.
Hellblaue Augen – wie Annas.
Ein ausgelassenes, ehrliches Lächeln – wie einst auch Annas.
Josef Escher. Für einen kurzen, nein, einen winzigen Moment schienen Annas Augen aufzuleuchten. Maria und Josef.
Ein schöner Zufall, hatten viele gesagt. Schicksal, hatte Josef gesagt.
Und damit nicht genug: Im Weihnachtsgottesdienst hatten sie sich kennen gelernt, am Heiligen Abend vor fast zehn Jahren.
Und nun ... war das Haus tot.
Mit einem Ruck riss die junge Frau ihren Blick von der Fotografie und schälte sich aus ihrem Mantel. Ein kurzer Druck auf den großen schwarzen Knopf des Wohnzimmerradios hauchte den Wänden und Möbeln wieder etwas Leben ein.
Leise summend angelte Anna-Maria einen glänzenden Messingtopf aus der Küchenzeile und setzte Wasser auf.
Wenige Stunden später löschte die junge Witwe das Licht, kroch unter die kühle Bettdecke und beendete den Tag wie gewohnt mit einem kurzen Gebet. Der Mond warf milchiges Licht in das großzügige Schlafzimmer und ließ das einsame Kopfkissen neben dem ihren seltsam leuchten. Stumm fuhr Anna flüchtig mit den Fingerspitzen über die leere Betthälfte neben sich, bevor sie sich auf die andere Seite drehte und die Augen schloss.
Dunkelheit. Flammen. Schwarze Flammen.
Von plötzlicher Panik ergriffen riss Anna Mund und Augen auf.
Atmen, atmen!
Es war als hätte jemand heißes Blei in ihre Lunge gegossen. Unvermittelt griff sie nach ihrem Hals, nahm kaum wahr, wie sich ihre Fingernägel tief ins eigene Fleisch gruben. Nein, bitte! Lass mich atmen!
Verzweifelt rollte sie mit den Augen, versuchte durch den Tränenschleier etwas zu erkennen, doch die Welt um sie herum bestand nur noch aus flackernden schwarzen und roten Schatten.
Dann, wenige Sekunden später, von denen jede einzelne Anna wie eine Ewigkeit vorkam, begann sich eine dunkle Silhouette vor dem Sturm aus Licht und Farben abzuzeichnen.
Tiefschwarze Haut ...
Ein runder, kahler Kopf ... Hörner! Wahrhaftig, zwei gedrehte Hörner ragten aus den Schläfen hervor.
Und Augen ... zwei stechend, leuchtend rote Augen, blutrot, dachte Anna sofort.
Schrei!
Sie wollte schreien, einfach nur noch schreien, um Hilfe schreien, denn das, nein, DAS konnte kein Traum sein!
Doch sie konnte nicht schreien ...
Eine Hand streckte sich nach ihr aus ... schmale, schwarze Finger, lange Nägel ...
Nein, bitte nicht!
In dem Moment als die fremde Hand Annas Haut berührte war es, als hätte jemand ihren Körper in Brand gesetzt. Eine unglaubliche Hitze brachte jede Faser ihrer Glieder zum Glühen und ein brennender Schmerz breitete sich, angefangen bei ihrer Brust, im Bruchteil einer Sekunde in ihrem ganzen Körper aus.
Das Ringen um Luft – vergessen.
Der Versuch, zu schreien – aufgegeben.
Panik und Schmerz, das waren alle Empfindungen, zu denen Anna noch in der Lage war.
Ohnmächtig vor Angst, unfähig sich zu bewegen starrte sie in die schwarze Fratze des Dämons, dessen Gesicht sich nun unendlich langsam dem ihren zu nähern schien.
Ein verzweifelter Versuch, zurückzuweichen blieb ohne Erfolg.
Entsetzt erkannte Anna, wie er seine grässliche Fratze zu einem hämischen Grinsen verzog, um im nächsten Moment ihre Lippen mit seinem Mund zu verschließen.
Nein, nein!
Mit letzter Kraft versuchte Anna die Augen zu schließen, um nicht weiter mit ansehen zu müssen, was hier mit ihr passierte.
Es war zwecklos.
Die blutroten Augen des Dämons bohrten sich nahezu in die ihren und fachten das Feuer in ihrem Inneren weiter an.
Hilflos, ohnmächtig, sich dagegen zu wehren nahm die junge Frau wahr, wie sich langsam ihre Beine öffneten und die leuchtenden Augen direkt vor ihrem Gesicht vor Gier zu flackern begannen.
Der Schmerz, der darauf folgte, ließ Anna endlich das Bewusstsein verlieren ...
Mit einem gellenden Schrei fuhr die 34jährige senkrecht in ihrem Bett auf.
Licht! Licht!
Mit heftig zitternden Händen tastete sie hektisch nach dem Lichtschalter über dem Nachttisch. Trockene, erstickte Schluchzer schüttelten Annas erhitzten Körper.
Endlich flammte die grelle Deckenleuchte auf und tauchte den Raum in kaltes, weißes Licht.
Das Haus war still und tot wie noch vor wenigen Stunden, oder waren es nur Minuten gewesen?
Anna zog die Beine an und schlang haltsuchend die Arme um ihren bebenden Körper, als ein erneuter Weinkrampf sie packte und zur Seite sinken ließ. Unwillkürlich krallten ihre Hände sich in die weiche Decke und zerrten sie über ihren Kopf.
Selbst wenn es sie gekümmert hätte, unmöglich hätte die junge Frau sagen können, wie lange sie sich in dieser Position unter der Decke zusammenkauerte und einfach nur weinte. Irgendwann musste sie dabei erneut eingeschlafen sein.
Als Anna ihre Augen wieder öffnete war der hohe Raum bereits von Sonnenlicht durchflutet.
Im Bruchteil einer Sekunde kehrte die Erinnerung an die letzte Nacht zurück.
Dunkelheit ... Flammen ... Schwarze Flammen ...
Unvermittelt griff sie sich an die Kehle.
Durchatmen ....
Du kannst wieder atmen ...
Langsam, zögernd, als koste jede Bewegung sie unendliche Überwindung, schlug Anna die Decke zurück und schwang die Beine aus dem Bett.
Der lange Spiegel neben der Kommode zeigte ihr, was sie schon wusste.
Sie war totenbleich. Ihre Augen blutunterlaufen. Tiefe Kratzspuren zierten ihren Hals.
Mit zitternden Fingern hob die dunkelhaarige Frau ihr kurzes Nachthemd um wenige Zentimeter an. Die Innenseiten ihrer Oberschenkel waren übersäht mit schwachen Brandmalen.
Drei Wochen später machte Anna-Maria Escher einen Schwangerschaftstest.
Er war positiv.
Geschrieben von Marina am 04.10.2005 um 19:23:
N'abend,
vielen Dank für die Comments
²Like Me, das ist genau das, was ich in meinem letzten Post meinte.
Mir geht's da genauso wie dir.
Aber wenn ich jetzt anfange, die ganze Zeit nur um's erste Kapitel zu kreisen, komm ich mit dem Schreiben womöglich nicht in die Gänge und das möcht ich nicht riskieren ... Ich hoffe du verstehst, was ich meine ^^
Der Traum wird mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann nochmal neu geschrieben.
Ich freu mich allerdings auch wie'n Schnitzel, dass es ein paar Leute (bzw eine xD Luthien) doch irgendwo gefesselt hat ...
Was ich bei mir selbst bei den GB-Stories beobachten kann:
Ich klick was neues an, les den ersten Satz und klick mich entweder sofort wieder weg oder ich les ein Stückchen weiter. Falls ich weiterlese ist's ziemlich selten, dass ich bis zum Schluss voll auf das Geschriebene konzentriert bin, d.h. entweder brech ich doch mittendrin wieder ab oder ich les es halbherzig zu Ende, aber danach nie wieder xD
Mein Ziel ist im Prinzip, selbst einer dieser seltenen Fälle zu sein: bei denen man der Story während dem Lesen seine volle Aufmerksamkeit schenkt und jeden Satz verschlingt.
Klingt jetzt vielleicht etwas hochtrabend

Aber es ist ja nur ein Ziel, wahlweise auch Wunschtraum ^^ Das wird sich zeigen.
(... July? Vroni? Wo seid ihr? xD)