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Geschrieben von HafiGirl am 13.09.2005 um 13:53:

  Das Tal der Pferde

Lucy wartete sehnsüchtig auf das Klingelzeichen, welches die Sommerferien bekannt gab. Es war Anfang August und niemand in der Klasse 8a konnte mehr still sitzen. Endlich wünschte Fr. Hausbruck allen erholsame Wochen und sogleich machte die Schulglocke drei dumpfe Schläge. „Endlich!“, schrie Lucy. Sie rannte mit ihren Freundinnen und Freunden aus dem Schulhaus und freute sich schon auf das große Ereignis, welches ihre Mutter angekündigt hatte. Schon oft hatte das Mädchen nachgehackt, was es wohl sei, aber die Antwort war nur: „Abwarten und Tee trinken. Du wirst es schon noch sehen.“ Natürlich, was kann man einem 14-jährigen Teenager schon großartiges schenken? Lucy griff nach ihrem Fahrrad und fuhr auf einen kleinen Hof, der etwas abseits von München stand. Lucy war froh, nicht irgendwo in der Innenstadt zu wohnen, und genoss es. Auch wenn sie sich manchmal etwas verloren und einsam fühlte, so tröstete sie doch das Reiten. Jeden Mittwoch radelte sie zu einem Gestüt, das nicht weit von ihrem Haus war. Mittlerweile ritt sie schon acht ganze Jahre! Einmal durfte sie mit ihrem Lieblingspferd Dream an einem Springturnier teilnehmen, auf dem sie 2. wurde! Leider wurde das Pferd dann verkauft. Erst vor kurzem. Wohin, wusste sie nicht. Der Schimmel mit der anmutigen Haltung und der Rasse Araber gefiel ihr von Anfang an. Wie lange hatte sie die Nächte und Tage durch geweint, wie lange kein Wort mehr darüber verloren. Sie stieg vom Fahrrad und schob es in die Garage. Dann klingelte sie an der Tür und drückte sie auf. „Mama, hallo!“, rief sie, „was ist denn nun die große Überraschung? Du musst es mir einfach sagen!“ Doch ihre Mutter, Britta, ließ dafür nur ein geheimnisvolles Lächeln von sich. „Ach, Ma!“ Lucy platzte fast vor Aufregung. Doch sie gab nicht auf. „Sag, Mama, wann ist es denn so weit?“ Britta überlegte kurz und sprach: „Übermorgen, also eigentlich ist es schon da, aber…“ Wieder schaute ihre Mutter mit wohlwissendem Blick auf sie. „Aber was?“, fragte Lucy. Doch Britta war schon in der Küche verschwunden und rief: „Komm zum essen, Schatz!“ Lucy seufzte und schlenderte zum Esstisch, wo ein Teller mit Spagetti stand. Hastig löffelte das Mädchen und ging auf ihr Zimmer. Da keine Hausaufgaben zu machen waren, schaltete sie ihre Stereoanlage ein und hörte laute Musik. Der Tag war im Nu verstrichen und nach einem lustigen Fernsehabend ließ Lucy sich um 22.30 Uhr ins Bett fallen. Auch der nächste Tag war nicht recht viel spannender. Fieberhaft überlegte Lucy, welches Ereignis ihr bevorstand. An vieles hatte sie gedacht, zum Beispiel an eine Katze, ein neues Fahrrad, ein eigener Computer und an Kleinkram wie neue Reitstiefel. Doch insgeheim ahnte sie, dass es etwas besseres sein würde. Um 21.00 Uhr ging sie ins Bett, um ausgeschlafen zu sein. Ihren Wecker stellte sie auf sieben Uhr; das machte sie eigentlich nur, wenn Schule war. Sie zog sich Jeans und ein Shirt an, Turnschuhe und knotete ein Haarband an. Was würde es bloß sein? Sie atmete tief ein und aus und machte sich Schritt für Schritt auf den Weg nach draußen. Ihre Mutter stand schon da und winkte einem Auto zu, welches mit einem Pferdeanhänger vorfuhr. Lucy stockte der Atem. Ein Pferd?! Sie riss den Mund auf und weitete die Augen. Ein Mann Mitte 60 löste das Schloss des Anhängers und führte einen wunderschönen, eleganten Schimmel heraus. „Dream!“, schrie Lucy. Ihre Mutter lachte herzhaft und sagte: „Ganz recht, mein Kind. Er gehört dir, dir ganz allein.“ Freudentränen rannen über das Gesicht des Mädchens. Sie umschlang den Hals des edlen Hengstes und tätschelte ihm den prachtvollen Körper. Der Mann nickte und sagte: „Ein schönes Tier. Ich würde ihnen gerne Futter verkaufen; ich bin Bauer.“ Britta winkte ihn zu sich hinüber und auch Lucy. „Lucy, bitte geh in den Kuhstall und bringe ihn in die große Box mit Padock.“ Lucy nahm ihr geliebtes Pferd am Halfter und führte es in eine große, geräumige Box mit viel Licht. „Oh Dream!“, haute Lucy dem Araber ins Ohr, „wir gehören einfach zusammen.“ Die folgenden Tage verbrachte Lucy fast die ganze Zeit im Stall, bei Dream, ihrem Pferd. Das Reiten wollte sie erst nach einer Woche beginnen, damit der Schimmel sich einmal eingewöhnen konnte. Doch endlich war sie um! Sattel, Trense etc. waren längst gekauft worden, es konnte also losgehen. Britta hatte von der riesengroßen Kuhweide ein Stück abgetrennt, ideal als Reitplatz geeignet. Grasen konnte Dream auch mit den Kühen. Lucy putze ihr Pferd, so gut sie nur konnte. Ein silberner Glanz lag auf Dreams Fell. Dann hob sie den Sattel auf den Rücken des Tieres und trenste auf. Der polierte Sattel und die eingefettete Trense glänzten edel in der Sonne. „Es geht los, mein Lieber!“, sagte Lucy freudig. Sie band den Hengst los und stieg schwungvoll auf. Dream war schwer zu reiten, zumal er erst fünf Jahre alt war. Doch Lucy hatte ihn im Griff. Sie trieb in eifrig auf den Reitplatz und winkte ihrer Mutter zu, die gespannt am Koppelzaun lehnte. „Mein Schatz“, rief sie, „sei vorsichtig! Ein Hengst, besonders ein Araber, ist störrisch!“ Lucy nickte und verdrehte die Augen. Mütter! Sie gab leichten Schenkeldruck und ließ Dream antraben. Er schnaubte voller Bewegungsdrang und hob stolz seinen eleganten Schweif. Das Mädchen lächelte und ließ ihn durch die Mitte der Bahn gehen. Dann rief sie: „Mama, bitte hol ein Kavaletti und stell es in der Mitte auf, danke.“ Schon war Britta verschwunden und kam mit einem blau-weiß lackiertem Stab wieder. „Schön von dir!“, dankte Lucy und trieb Dream in den Galopp. Eilig und voller Anmut setzte er über das Hindernis und galoppierte einige Runden.



Geschrieben von Anne am 13.09.2005 um 14:00:

 

Gefällt mir ganz gut, finde es allerdings nicht so gut, wo da steht, sie will ihn erst nach 1 Woche reiten und schon war sie um. Da würd ich das genauer erklären, dass sie ihn jeden Tag putzt, mit ihm spazieren geht oder so. Außerdem würd ich nicht sagen, dass Araberhengste störrisch sind, oder?!
Sonst aber ganz schön, schreib mal weiter!



Geschrieben von HafiGirl am 13.09.2005 um 15:48:

 

Danke! Ich werde die Geschichte nochmals überarbeiten und irgendwann dann neu reinstellen. Aber jetzt geht's erstmal weiter, wenn mehr Kommentare da sind.



Geschrieben von *Verena* am 13.09.2005 um 16:07:

 

Finds voll schon geschrieben, bitte schreib weiter!



Geschrieben von HafiGirl am 13.09.2005 um 16:32:

 

Lucy war so froh, als sie sich am Abend todmüde ins Bett sinken ließ. Sie starrte auf die Decke und flüsterte: „Das war der schönste Tag meines Lebens; Dream ist fabelhaft.“
Sie knipste die Lampe aus und schlief fast nach einer Minute schon ein. Um sieben Uhr wurde sie von dem unfreundlichen Lauten des Weckers geweckt. Das Mädchen streckte sich und gähnte benommen. Schon war sie im Bad, machte sich fertig und zog sich an. Britta war auch schon aufgestanden und hatte Frühstück gemacht. „Ich wusste, dass du kommst.“, sagte sie ohne sich umzudrehen, „auch wenn es noch früh ist. Ich habe Dream schon gefüttert. Willst du jetzt gleich reiten, Liebes?“ Lucy setzte sich auf einen Stuhl und sagte: „Ja. Wenn du willst, kannst du zuschauen. Glaubst du, ich kann bald ausreiten? Soll ich eigentlich noch zum Verein; vielleicht mit Dream …“ „Ausreiten, sagst du? Nun ja, morgen fahre ich in die Stadt und kaufe Gamaschen. Aber warte erst noch ein Weilchen. Man weiß ja nie, was passiert, wenn man das Pferd noch nicht richtig kennt. Aber zum Reitverein kannst du natürlich reiten. Es ist ja nicht weit.“ Lucy stopfte sich gerade den letzten Bissen ihres Käsebrotes in den Mund und nickte eifrig. Schon war sie weg. Bei Dream angekommen, wurde sie von lautem Wiehern und Muhen begrüßt. „Morgen alle miteinander!“, rief sie in den Kuhstall hinein. Sie lief zu Dreams Box und tätschelte ihm den edlen, langen Hals. „Hier hast du eine Karotte, Kleiner. Wir reiten heute zum Reitverein. Was sagst du dazu?“ Der Hengst hob den Kopf und blähte die Nüstern auf. Lucy musste kichern, dann putzte sie ihn und ging wieder zu ihrer Mutter. „Ich habe schon bei Herrn Felsen, deinem Reitlehrer angerufen. Er wird dich um zehn Uhr zusammen mit vier weiteren Kindern erwarten. Du bist der einzige Privatreiter. „Wirklich? Das ist schade. Ich hatte gehofft, mit einer anderen Freundin ausreiten zu können. Aber ich glaube, wir reiten auch manchmal in der Stunde ins Gelände. Ähm … gehst du mit mir mit? Ich reite nur im Schritt. Bitte!“ Britta lachte und nickte. „Natürlich komme ich mit. Der Hengst hat Temperament. Da kann man dich nicht schon am zweiten Tag alleine lassen. Du brauchst keine Angst zu haben.“ Lucy schaute ihre Mutter entrüstet an. „Hab ich doch gar nicht!“ Sie schüttelte den Kopf und sah auf ihre mit goldenen Pferden geschmückte Armbanduhr. „Neun Uhr“, sagte sie halblaut. „Hm.“, seufzte Britta, „wir gehen in einer halben Stunde los. Soll ich mit dem Rad fahren?“ Die junge Reiterin nickte und verschwand. Lucy freute sich sehr darauf, das ehemalige Vereinspferd zu reiten. Vorher hatte aber noch kein Reitschüler auf ihm gesessen. Sie holte den Putzkoffer, putzte Dream heute extra gründlich und sattelte ihn. Die Trense war mit roten Lederblumen verziert und hatte am Stirnband einen goldenen Lack, der warm in der Sonne schillerte. Endlich gingen sie munter los. Britta fuhr mit ihrem Mountainbike nebenher und besah sich das edle, jedoch robuste Pferd. „Er ist wirklich schön. Irgendwann wirst du mit ihm Turniere gewinnen, das ist sicher.“, meinte sie. Lucy klopfte voller Stolz den Hals von Dream und flüsterte ihm Gedanken ins Ohr. Nach ein paar Minuten waren sie angekommen und Lucy ritt anmutig in die Halle. Der Reitlehrer stand schon bereit und grüßte freundlich. „Ein hübsches Tier. Warum Herr Kaufmann, mein Vorgesetzter, ihn wohl verkauft hat? Aber du wirst ihn gut reiten und für ihn sorgen. Ich hoffe, wir begrüßen dich öfter hier, Lucy.“ „Natürlich, Herr Felsen.“ Lucy nickte entschlossen und ritt zielstrebig zu den anderen in die Mitte. „Links abbrechen, marsch!“ Herr Felsen hüpfte ungeduldig von einem Bein aufs andere und wedelte mit Zettel herum. „Lucy, bitte führe die Truppe an.“ Die Reiterin setzte sich vorne an und ließ den Araberhengst in einem flotten Schritt gehen. „Gut gemacht, und jetzt: Antraben und durch die Mitte der Bahn wechseln!“ Lucy gab Dream leichten Schenkeldruck und lenkte ihn durch die Bahn, bog dann rechts ab. „Sehr schön, Schüler. Was haltet ihr davon, nun nach draußen auf den Springplatz zu gehen, nachdem sich die Pferde schon etwas ausgetobt haben?“, fragte Herr Felsen. Lucy strahlte und meinte: „Oh ja! Etwas Abwechslung kann nie schaden! Bitte!“ Der Reitlehrer öffnete das Tor und schritt hinaus. „Folgt mir!“ Rasch trieben die Reiter ihre Pferde zum Springplatz. Herr Felsen zuckte mit den Achseln und forderte die Kinder auf, zu galoppieren. Lucy kam es vor, als ob Dream durch die Luft schweben würde. Sein Galopp war gleichmäßig und gut auszusitzen. Die drei Runden vergingen wie ihm Flug, bis Reitlehrer Felsen auforderte: „So, nun setzt bitte über das Hindernis, das mit der Nummer 5 markiert ist. Es ist nicht schwer. Den leichten Sitz haben wir ja schon öfter probiert.“ Dream galoppierte leichtfüßig auf die 0, 58 cm große Mauer zu. Willig sprang er darüber und es sah aus, als könnte er fliegen. „Das war gut! Genug für heute, Leute! Reitet die Pferde trocken und verpflegt sie, dann bringt sie in den Stall.“ Lucy brauchte Dream jetzt nicht mehr trocken zu reiten, sie ging sowieso nur im Schritt nach Hause. Ganz alleine, ohne ihre Mutter ritt sie. Zuhause angekommen machte sie Dream rasch fertig, gab ihm zu trinken und essen und rieb ihn trocken. Dann stolperte sie eilig ins Haus und hörte, wie das Telefon klingelte. Sofort nahm Lucy den Hörer ab und sagte: „Hallo? Hier ist Lucy!“ „Guten Tag, Lucy!“ „Herr Felsen! Was ist los?“ „Nun ja, du bist mit Dream doch schon einmal auf einem Turnier geritten, und jetzt wollte ich dich fragen, ob du bei den Vereinsmeisterschaften für uns antreten willst. Sie sind in drei Monaten.“ Das Mädchen schwieg und sprudelte dann: „Ich? Meinen sie wirklich, ich kann das? Natürlich würde ich gerne, also …“ Herr Felsen unterbrach sie heftig und meinte: „Na, das ist ja toll! Es sind nur leichte Hindernisse und die Dressur schaffst du locker! Bitte, ich kenne niemanden, der dafür besser geeignet wäre.“


Gefällt's euch? Über Lob würde ich mich riesig freuen!



Geschrieben von *Verena* am 13.09.2005 um 16:56:

 

super!
nur noch ne frage zum titeel
was hat "Das Tal der pferde" mit der Geschichte zu tun?
finde sie aber super, weiter!



Geschrieben von HafiGirl am 13.09.2005 um 17:06:

 

Das wirst du schon noch sehen! Danke, ich freue mich echt riesig über dein Lob!!!



Geschrieben von Tigertatze am 13.09.2005 um 17:28:

 

Also erlich, den namen von unserer VPH geklaut, schäm dich.^^
Nee, ist eigentlich ganz hübsch geschrieben, würde mich auf eine Fortsetzung freuen. Augenzwinkern



Geschrieben von Anne am 13.09.2005 um 17:31:

 

Gefällt mir gut smile
Freu mich auf ne Fortsetzung!



Geschrieben von HafiGirl am 13.09.2005 um 18:00:

 

Danke für das ganze Lob! Ich kann jetzt leider nur einen kleinen Teil reinstellen, aber morgen kommt garantiert der nächste!

In den nächsten Tagen bereitete Lucy sich besonders theoretisch auf alles vor. Jeden Tag las sie Bücher über Hufschlagfiguren, Pferdepflege oder die Natur der Pferde. Anschließend ritt sie zum Reitstall und nahm bei Herrn Felsen Einzelunterricht; besonders im Springen. Dieses Mal waren die Hindernisse schon 0, 85 cm hoch, 30 cm höher als beim normalen Springen in der Gruppe! Lucy war richtig glücklich, als Dream es nahm, als wäre es nur ein einfacher Ast. „Hey! Du kannst es doch prima! Nur dein leichter Sitz ist noch nicht perfekt. Du musst die Fersen trotzdem nach unten drücken!“ Die Reiterin versuchte es noch einmal. Diesmal war es ihr besser gelungen und Herr Felsen lobte sie. „Nun, Lucy, was haltest du davon, wenn wir zusammen ausreiten? Dann können wir deine Kondition testen.“ Das Mädchen strahlte und sagte: „Oh ja, bitte! Nehmen wir die Strecke mit ein paar Hindernissen? Ich würde mich freuen!“ Der Reitlehrer nickte aufmunternd und holte sein Pferd, einen braunen Trakehnerwallach, namens Torrino. Dann ritten die beiden los. Herr Felsen erzählte Lucy ein paar wichtige Regeln für einen Geländeritt und erklärte schließlich: „Wenn du zum Beispiel nachts reitest, musst du unbedingt Reflexleuchten haben. Am besten auch noch eine gelb leuchtende Weste, damit dich jeder erkennt.“ Dann forderte er zum Trab auf und nach einer Weile zum Galopp. „Da ein starker Gegenwind war brüllte er: Dort vorne ist ein Hindernis, einen Meter groß. Ich springe vor dir, also zügele dein Pferd!“ Schon war er gesprungen und Dream setzte ihm eilig nach. Er sprang viel höher als eigentlich verlangt und warf, als sie wieder im Schritt ritten, ungeduldig den Kopf hoch. „Er hat Temperament. Aber ich denke, du kommst fabelhaft mit ihm aus.“ Der Reitlehrer nickte ihr auffordernd zu und sie kehrten um, um sich auf den Rückweg zu machen. Die nächsten Wochen verstrichen schnell, und Lucy hatte viel gelernt. Sie war bereit für die Meisterschaften. Jetzt konnten sie kommen. Es waren zwei Tage, an denen das Turnier war. Samstag war Dressur und Theorie, Sonntag Springen. Am Freitag fettete sie ihren Sattel ein, ihre Trense und wusch die Schabracke. Auch Zöpfe sollte Dream bekommen. Er sah einfach umwerfend aus! Dann war endlich der Samstag da; langsam wurde es Lucy doch schon etwas mulmig zumute. Sie stand um sieben Uhr auf und machte sich bereit. Sie zog eine schneeweiße Reithose an, ein ebenfalls weißes Hemd und eine schwarze Reitjacke. Auch einen neuen Helm hatte sie. Hunger hatte sie fast keinen, aber Britta sagte ihr, wie wichtig es sei, um nicht aus Erschöpfung vom Pferd zu fallen. Sie lachte herzhaft und schmierte Lucy zwei Brote. Die Turnierkandidatin putzte Dream sorgfältig und überprüfte nochmals die Zöpfe, dann verlud sie zusammen mit Herrn Felsen, der extra gekommen war, in einen geliehenen Anhänger. „Na, bist du heute gut in Form?“ Lucy neigte den Kopf und schüttelte sich. Dann antwortete sie: „Ach, mir ist nur etwas mulmig zumute, sonst geht’s mir gut.“ Dann fuhren sie nach Neustadt, dort fanden die Vereinsmeisterschaften statt.



Geschrieben von HafiGirl am 14.09.2005 um 13:56:

 

Hey, will sich denn niemand dazu bewegen, den Text durchzulesen???



Geschrieben von Anne am 14.09.2005 um 15:05:

 

Gefällt mir immernoch gut, freu mich auf mehr!



Geschrieben von HafiGirl am 14.09.2005 um 18:23:

 

Hey, heute wird's leider nix mehr, Anne. *anneaufschulterklopfundaufmunterndanschau* Morgen, okay?



Geschrieben von *Verena* am 14.09.2005 um 19:47:

 

Aber bald!
Bitte!



Geschrieben von *Verena* am 25.09.2005 um 14:23:

 

Die Geschichte soll nicht vollkommen verschwinden, also schreib ich mal: bidde, bidde weiter!



Geschrieben von HafiGirl am 25.09.2005 um 18:18:

 

So, hier ist der nächste Teil...sorry, dass es soooo lang gedauert hat!

So aufgeregt war Lucy schon lange nicht mehr. Als sie den kurzen Weg zu dem veranstaltenden Stall hinter sich hatten, luden sie den Schimmel aus und machten sich daran, sich einzuschreiben und Programmhefte zu ergattern. Auf der Tribüne tummelten sich schon abermillionen Menschen und warteten auf den Anfang. Das Wetter war besser als erwartet. Zwar war nicht gerade Windstille, aber der Himmel hatte ein wunderschönes marine – blau. Lucy schaute auf die Uhr, halb zehn. Um Viertel nach Zehn sollte es losgehen. Dressur war nicht schwer, da könnte Lucy vielleicht noch eine Platzierung erringen. Sie putzte Dream noch einmal gründlich und setzte ihm den glänzenden Sattel auf den Rücken. Auch die Trense schickte sie sich, aufzuzäumen. Dann dröhnte eine Durchsage durch den Lautsprecher und der Hengst wippte unruhig mit den Ohren. „Liebe Turnierteilnehmer, liebe Gäste, ich bitte sie nun um geminderte Lautstärke. Nummer eins an den Start!“ Nummer eins war irgendeine Reiterin aus dem Ort, die würde Lucy locker schlagen. Lucy war die Nummer fünf, die letzte Nummer war zehn. Nur zehn Teilnehmer waren dabei. Lucy schüttelte sich und schaute interessiert zu, wie das Mädchen auf dem Braunen sich schlagen würde. Sie hatte ihn gut im Griff, aber bei dem fliegenden Galoppwechsel ging das Pferd im Kreuzgalopp. Was für ein Fehler, dachte Lucy. Die zweite Reiterin aber war deutlich schlechter. Sie hatte ein sehr temperamentvolles Pferd, das sie nicht im Griff hatte. Die dritte Teilnehmerin hatte ihren Hannoveraner gut unter Kontrolle. Jedoch unterliefen auch ihr kleine Fehler. Den vierten sah sie nicht mehr, da sie Dream auf einem anderen Platz schnell abritt. Heute hatte er einen guten Tag. Erleichtert seufzte sie und stieg ab. Nun würde sie starten; ein mulmiges Gefühl kroch in ihr hoch. Sie zitterte und ein paar Schweißperlen nässten ihr Gesicht. Der Lautsprecher rauschte unwillkürlich. Lucy hob den Kopf, um zu hören, was war. Einer der Sprecher sagte: „ So, nun kommt Nummer fünf! Nummer fünf an den Start!“ Lucy schüttelte sich und stieg flink wieder auf. Dann lenkte sie ihren Araber in die auf die Mittellinie, wobei sie die Richter freundlich grüßte. Sie schluckte noch einmal und trieb Dream auf den Hufschlag.


So, wie war das?



Geschrieben von Anne am 25.09.2005 um 19:42:

 

Gefällt mir ganz gut, aber ist ein bisschen komisch, dass sie nicht abreitet?!



Geschrieben von HafiGirl am 26.09.2005 um 14:22:

 

Ok, ich hab's geändert. Wenn mehr Kommentare da sind, schreibe ich weiter.
Findest du es jetzt besser? *liebguck*



Geschrieben von HafiGirl am 26.09.2005 um 18:10:

 

Keiner mehr? Och...naja, es geht trotzdem weiter:


Sie ging eine halbe Runde im Schritt, und trabte drei Runden. Dream machte seine Sache gut, bis auf das, dass er sich etwas unruhig wandte. Doch im Galopp war er ein echter Engel, auch der fliegende Wechsel war gelungen. Lucy galoppierte noch zweimal am Mittelzirkel, später am oberen Zirkel. Dream ging wunderbar am Zügel, ja, er machte eine sehr gute Figur. Trotzdem war er schon schweißnass, genau wie seine durchgeschwitzte Reiterin. Lucys Finger waren etwas wund, da sie vergessen hatte, sich Reithandschuhe anzuziehen, und so verzog sie leicht das Gesicht. Noch eine Runde im Trab, dachte sie. Diese Runde war die aufregendste für Lucy, sie hatte Angst, nun, im letzten Endspurt noch etwas falsch zu machen. Aber der Araber kannte keine Macken, und so war er fantastisch. Erleichtert parierte Lucy Dream zu Schritt durch und lenkte ihn geistesabwesend in die Mitte der Bahn. „Eine gute Leistung von…Lucy und ihrem Pferd Dream…“ Einer der Sprecher berichtete. Lucy atmete aus und schritt durch das Tor nach draußen, wo ihr der Reitlehrer Herr Felsen aufgeregt entgegen kam. „Lucy, das hätte ich selbst nicht besser machen können! Du warst wirklich spitze!“ Das Mädchen lächelte und stieg ab. „Finden Sie?“ Herr Felsen nickte eifrig und nahm ihr Dream ab. „Geh du nur in die Klause drüben, wärm dich auf. Nachmittag ist Springen wie du weißt. Ach übrigens, Siegerehrung in Dressur ist in…“, er schaute auf die Uhr, „…in zwei Stunden. Sei bis dahin zurück.“ „Reiten Sie Dream trocken?“, fragte Lucy. Der Reitlehrer entgegnete: „Natürlich, nun geh schon in die Klause, Mädchen. Du kannst stolz auf dich sein.“ In der Klause angekommen, sah Lucy ihre Mutter sitzen. „Mama, bist du etwa gar kein Zuschauer von mir gewesen? Hast du mich nicht gesehen?“ „Doch, Schatz, ich bin gerade hier hineingegangen und habe für dich eine Cola und Pfannkuchen bestellt. Du warst echt fabelhaft, hat auch Felsen gesagt.“ Lucy umarmte ihre Mutter und setzte sich dazu. Der Pfannkuchen und die Cola schmeckten toll, ihre Stimmung war bestens. Nun stand ihr die Siegerehrung bevor. Wie aufgeregt sie war! Ob ich wohl eine Platzierung bekomme, dachte sie. Am Platz angekommen, drängten sich Mengen von Menschen um die Teilnehmer, Lucy zwängte sich buchstäblich hindurch. Einer der Richter stand mit einem Mikrofon in der Hand neben einem Tisch, der mit Medaillen, Pokalen und Scherben gedeckt war. Er schniefte und zählte uns durch. Dann verkündete er: „Schön, dass sie sich alle hier versammelt haben, um die Sieger zu feiern und zu wissen. Ich bitte um Ruhe!“ Er machte eine kurze Pause und begann von neuem: „Platz sieben ist…Marina mit ihrem Pferd Blair. Herzlich Glückwunsch!“ Lucy blinzelte und hörte gespannt zu. Endlich kamen die ersten drei. Lucy war noch nicht genannt worden, also war sie entweder gar nicht platziert, oder unter den ersten dreien.

Ist der Teil gut, Anne, *Verena*, alle anderen?



Geschrieben von *Verena* am 26.09.2005 um 20:01:

 

ich find ihn super!
also sie wird sicher nicht 1. sein Augenzwinkern


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