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Geschrieben von Puschlpony am 03.09.2005 um 20:54:
Jhadal - Geschichte eines Ex-Galoppers
Ich habe auch mal angefangen, eine Geschichte zu schreiben. Ich freue mich über Bewertungen!
Jhadal - Geschichte eines Ex-Galoppers
Kapitel 1
Jhadal gab alles. Nur noch wenige Meter waren es zum Ziel. Die Schläge der Gerte brannten auf seiner Haut. Sein Jockey spornte ihn weiter an. Der Hengst beschleunigte seinen Renngalopp. Neben sich hörte er das schwere Atmen der anderen Pferde. Er war klitschnass geschwitzt. Nur noch ein paar Meter.. Plötzlich spürte Jhadal keine festen Boden mehr unter den Hufen. Ihm glitten die Hufe auf dem regennassen Boden ab, er schlitterte zur Seite, versuchte auszuweichen. Vergeblich. Ein anderes Pferd drängte sich vor, prallte gegen Jhadal. Dieser stürzte endgültig. Verzweifelt klammerte sich sein Jockey an ihn. Pferdeleiber schoben sich vorbei, Hufe trommelten auf dem Boden.. Er versuchte aufzustehen, doch seine Beine wollten ihn nicht tragen. Jhadal fühlte einen stechenden Schmerz in seinem linken Vorderbein. Noch einmal versuchte er aufzustehen, doch er schaffte es nicht. Dann wurde ihm schwarz vor Augen..
.. Plötzlich sah er sich als junges Fohlen mit seiner Mutter, als Jungpferd auf der Koppel tobend, sein erstes Rennen gewinnen. Dann erblickte er eine Rennbahn. Die selbe Bahn, auf der er eben noch um den Sieg gekämpft hatte. Auf der Bahn lag ein großes, schlammverklebtes Pferd. Und dann erkannte er sich..
.. Das Pferd schnappte vereinzelte Satzfetzen auf „Schnell! Schwerverletztes Pferd! Tierklinik..“ Er bekam Angst. Dann spürte er einen Stich am Hals und sofort versank er in ein wohliges Dunkel..
Jhadal erwachte in einer großen Box. Ein steriler Geruch lag ihm in der Nase. Er kannte diesen Geruch. Genauso roch sein Tierarzt immer. Das Tier blickte sich um. Niemand war in Sichtweite. Er versucht aufzustehen. Als er seine Beine sortieren wollte, merkte er, dass sein linkes Vorderbein in einem dicken Gipsverband steckte. Erschöpft schloss Jhadal die Augen. Plötzlich hörte er Stimmen. Er lag ganz still und lauschte. „Die Verletzungen sind schwer. Wahrscheinlich wird er nie wieder richtig laufen können.“ Stille. Dann hörte er seinen Besitzer: „Kann man denn wirklich nichts machen?“ Die Stimme klang besorgt. „Man könnte ihn mit Gurten aufhängen. Aber eine solche Therapie ist teuer und die Heilungschance ist leider sehr gering..“ Jhadal hörte einen Seufzer. „Das heißt wohl..“ eine lange Pause trat ein „... Schlachter?“ Er glaubte falsch gehört zu haben. „Nein!“ dachte er. „Seht doch, ich kann stehen! Seht her!“ Mühsam nahm das Pferd seine letzten Kräfte zusammen und rappelte sich auf. Dann brach er schweißnass zusammen. „Oh mein Gott!“ rief sein Besitzer erschrocken. „Tun sie doch etwas! Er wird sterben!!“ Er spürte wieder einen Stich an seinem Hals und abermals versank er in das, ihm so bekannte, Dunkel..
.. nach einem scheinbar endlos langem Schlaf wachte er auf. Immer noch befand er sich in der großen Box. Immer noch lag ein beißender Geruch in der Luft. Er schloss die Augen, in der Hoffung, dass er, wenn er sie wieder öffnen würde, zu Hause sein würde. Sein Zuhause, was war es eigentlich? Die enge Box mit den hohen Gittern? War sein Zuhause vielleicht der Pferdetransporter? Jhadal dachte nach. Er entsann sich an die glückliche Fohlenzeit auf einer großen Koppel. Zu Hause war er niemals oder nur selten aufs frische Grün gekommen. Seine vielen Besitzer, hatten sie ihn jemals geliebt? Liebe, was war das schon? Das Pferd erinnerte sich an eine Haflingerstute, die vor langer Zeit in der Box neben ihm gestanden war. Sie hatte ihm von ihrem Mädchen vorgeschwärmt, dass sich rührend um sie gekümmert hatte. Jhadal fühlte einen Stich bei der Erkenntnis, dass sich nie jemand um ihn gesorgt hatte. Er war da um Geld einzubringen. Niemand hatte sich je um sein seelisches Wohl gesorgt. Hauptsache er brachte Gewinn auf der Rennbahn. Heftig schüttelte der Hengst den Kopf, um so die Gedanken zu verbannen. Was hatte sein Leben überhaupt für einen Sinn? Für WEN lebte er? Für sich? – Wohl kaum. Plötzlich hörte das Pferd erneut Schritte auf dem Dielenboden der Stallgasse..
was meint ihr, soll ich weiter schreiben???
Geschrieben von Susanne am 03.09.2005 um 21:00:
RE: Jhadal - Geschichte eines Ex-Galoppers
Zitat: |
Original von Puschlpony
Er spürte wieder einen Stich an seinem Hals und abermals versank er in das, ihm so bekannte, Dunkel..
|
da sind die kommas (jaja, es heißt kommata, ich weiß =P) zu viel, sonst sind mir noch net mal Rechtschreibfehler aufgefallen!
Weiterschreiben?
Aba natürlisch
ich finde du hast total schön und fesselnd geschrieben!
ich würd gern wissen wie es weiter geht
LG
Susanne
Geschrieben von Farina am 03.09.2005 um 21:32:
Ich find sie auch super, bitte schreib weiter! Total spannend! Und ichb steh auf so dramatische Storys *g*
Geschrieben von Silver -w- am 03.09.2005 um 22:49:
jaa los schreib weiter is voll geil
Geschrieben von msflecky am 04.09.2005 um 10:58:
Wow, das ist echt wunderschön geschrieben. Dein Still gefällt mir sehr, ich würde gerne weiterlesen.
Geschrieben von Krizzipizzi am 04.09.2005 um 15:34:
Ich find die auch echt klasse!
ich bin immer so unbegabt, aus der Sicht eines Tieres zu schreiben,
aber du bringst das echt suppa rüber!
Also, wenn du weiterschreibst, kannste mit meinen Comments
rechnen!
Geschrieben von Nele am 04.09.2005 um 17:55:
Zitat: |
Original von Krizzipizzi
Ich find die auch echt klasse!
ich bin immer so unbegabt, aus der Sicht eines Tieres zu schreiben,
aber du bringst das echt suppa rüber!
Also, wenn du weiterschreibst, kannste mit meinen Comments
rechnen!
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Du nimmst mir die Worte aus dem Munde!Nur können Pferde in Ohnmacht fallen?Sonst super!GEfällt mir ziemlich gut!
Geschrieben von Krizzipizzi am 04.09.2005 um 17:56:
Sie können das Bewusstsein verlieren, das is schon richtig...
Aber selbst wenn nicht... Etwas künstlerische Freiheit...
Geschrieben von Nele am 04.09.2005 um 18:03:
Zitat: |
Original von Krizzipizzi
Sie können das Bewusstsein verlieren, das is schon richtig...
Aber selbst wenn nicht... Etwas künstlerische Freiheit... |
ECHT??Gut dass meiner Trixi dass nit passiert is,sie hätte ja n guten Grund gehabt.Jo...Künstlerische Freiheit is cool!Die braucht wohl jeder gute Schriftsteller ab und zu*fg*...
Geschrieben von loona12 am 04.09.2005 um 19:09:
Boah echt geilo!!! Auf jeden Fall weidaaaaa....
Geschrieben von msflecky am 04.09.2005 um 19:14:
Go,go,go *gg+ Bidde, mach weita
Geschrieben von Puschlpony am 04.09.2005 um 19:14:
na gut, dann gehts jetzt mit
KAPITEL 1 - PART II weiter
Nur um keine Verwirrung zu stiften: Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen perspektiven geschrieben, die immer abwechseln...
Das kleine Pony schubberte seinen Kopf an Leas Rücken. Das Mädchen musst lachen und streichelte Fafnir über den hübschen cremefarbenen Kopf. Sie sattelte und zäumte mit der üblichen Geschwindigkeit und schwang sich dann elegant in den Sattel. Ihr roten, langen Haare fielen in großen Locken auf ihre Schultern, die großen dunkelbraunen Augen glänzten schelmisch. Vorsichtig nahm sie die Zügel auf und gab ihrem Isländer die Hilfen zum Antreten. Fafnir gehorchte und setzte sich in Bewegung. Lea war eine gute Reiterin. Sie ritt, seit sie denken konnte. Da ihr Vater Besitzer eines kleinen Hofes war, war sie schon als kleines Kind auf ein Pferd gesetzt worden und hatte schnell gelernt mit ihnen umzugehen.
Lea ritt gerne. Wenn sie auf ihrem Pony saß, schienen alle noch so großen Sorgen der Welt vergessen, sie wurde eins mit Fafnir. Das Gefühl unbegrenzter Freiheit beherrschte ihre Gedanken. Lea war oft schusselig und schüchtern, sobald es aber um ihre geliebten Vierbeiner ging, war sie diszipliniert und wusste immer was zu tun war. Sie wünschte, es wäre auch in der Schule oder bei ihren Freunden so. Viele hatte sie nicht, mit den Mädchen aus ihrer Klasse hatte sie sich auch nur zögernd angefreundet. All das vergaß sie, sobald sie mit Fafnir im flotten Tölt über die Felder ritt. Der Isländerwallach hob stolz den Kopf. Kaum merklich trieb ihn Lea an und seine Tritte verlängerten sich. Das Mädchen saß tief im Sattel und gab sich den Bewegungen hin. Stundenlang hätte sie so weiterreiten können. Oftmals stellte sie sich vor durch ein weites Land ohne Zäune und Gatter zu reiten, ohne Pause, ohne Einhalt. Ein Blick auf ihre Uhr verriet ihr aber, dass sie jetzt unbedingt umkehren musste, wenn sie rechtzeitig ankommen wollte. Um 5 würde ihr Vater zu Hause sein, den wollte sie nicht warten lassen. Lea liebte ihren Vater sehr. Als ihre Mutter sie verlassen hatte, war ihr Verhältnis noch enger geworden. Ja, für ihren Vater würde sie immer Zeit haben. Also wendete sie Fafnir und jagte über die Felder zum heimischen Hof.
Zur selben Zeit spitze Jhadal neugierig die Ohren. Wer konnte das sein? Er hob seinen Kopf so gut es nur ging, doch leider war es nicht hoch genug, um über die Boxentür zu sehen. Das Pferd vernahm gedämpfte Stimmen. Wollten sie ihn abholen? Gar um Schlachter bringen, um dort sein Leben beenden zu lassen? Jhadal geriet in Panik. Die Stimmen waren nur noch wenige Meter entfernt. Gespannt wartete er ab und verharrte starr und hielt die Luft an. Die Menschen mussten jetzt genau bei seiner Box sein. Sie blieben allerdings nicht stehen, das Geklapper auf der Stallgasse wurde leiser, bis es ganz verklang. Erleichtert atmete der Hengst aus. Was sollte eigentlich nun mit ihm passieren? Würde er nach seinem Sturz je wieder ein Rennen laufen können? Jhadal ahnte garnicht, dass gerade in diesem Augenblick über seine Zukunft entschieden wurde...
Geschrieben von msflecky am 04.09.2005 um 19:21:
Cool! Gefällt mir sehr gut
Geschrieben von loona12 am 04.09.2005 um 19:52:
waaaaah... echt die story ist hammer!!! auf jeden Fall weidaaaaa
Geschrieben von Terrorbrötchen am 04.09.2005 um 21:29:
Gefällt mir Super
Unbedingt weiterschreiben
Hab keine Kritik mag deinen Schreibstil total gerne.
Lg
Geschrieben von Susanne am 04.09.2005 um 21:52:
Ich finde es auch immer noch klasse
Pass mal auf, irgendwann machst du Sid Konkurrenz - zumindest was den Spam in deinem Thread anbelangt *grins*
Geschrieben von Puschlpony am 04.09.2005 um 22:09:
so, einen kleinen Teil hab ich noch für euch..
„Lea?“
„Hier bin ich Papa!“, rief Lea aus der Box von Fafnir. „Ich versorgen nur noch schnell mein Pony, dann komme ich gleich zu dir, okay?“ – „Ist gut, lass dir Zeit! Ich gehe schon mal ins Haus! Komm dann bitte in die Küche, ich möchte mit dir etwas besprechen!“ Herr Heinrich schmunzelte über seien Tochter. Wie pferdeverrückt sie doch war! Aber er selbst war ja nicht viel anders. Gedankenverloren strich er Andorra, die gerade den Kopf neugierig über die Boxentür streckte, über den Stirnschopf. Dann verließ er den Stall.
Als Lea die Küche betrat, saß ihr Vater bereits an dem, von ihm liebevoll gedeckten Tisch. Sie setzte sich an ihren Platz, nahm den dampfenden Becher Kakao, der neben ihr stand – mit Haut, so wie sie es am liebsten mochte – und sah ihrem Vater direkt in die Augen. „Nun?“, fragte sie gespannt. „Du erinnerst dich doch noch sicher an Herrn Falkhorst?“ Lea nickte. „Und dass er Rennpferde züchtet weißt du sicherlich auch, oder?“ Ihre Augen weiteten sich. Sofort musste sie an Jhadal, den bildschönen schwarzen Hengst, dem erfolgreichsten Rennpferd von Herrn Falkhorst denken. „Jhadal, sein bestes Pferd, hatte vorgestern einen schlimmen Unfall auf der Bahn..“ Erschrocken fuhr Lea hoch und verschüttete dabei ihren Kakao quer über die Tageszeitung. Fluchend wischte sie notdürftig mit dem Ärmel über den kleinen See, der sich auf dem Tisch gebildet hatte. „.. aber er wird doch nicht??!!“ fing sie zögernd an. „Er ist schwer gestürzt, soweit ich weiß, ist sein linkes Vorderbein ist kompliziert gebrochen. Er wird nie wieder Rennen laufen können.“ Leas Unterlippe begann zu zittern. „..und das heißt.... Schlachter?“ Sie löste ihren Blick von der Tischplatte und sah ihren Vater an. Jhadal würde nie mehr Rennen laufen. Nie mehr siegen. „Nun, eigentlich schon“, begann ihr Vater, „aber genau an dieser Stelle kommt du ins Spiel..“ Erstaunt sah Lea ihn an.
Geschrieben von Nasty-Girl am 04.09.2005 um 22:29:
Voll schön. Gefällt mir sehr gut. Freue mich schon auf mehr
Geschrieben von Krizzipizzi am 05.09.2005 um 14:09:
Is echt hamma!
Ich könnt mir schon vorstellen, wies weitergeht! *hrhr*
Büdde weidaa!
Geschrieben von Susanne am 05.09.2005 um 14:18:
Ich wusste schon nach dem zweiten Teil was passiert xD
Aber is schön!
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