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Geschrieben von Snatsch am 11.04.2010 um 00:36:

  Der Junge, dem ein Monster innewohnte

Ja, jetzt hatte ich auch mal Lust, ne Geschichte reinzustellen. Hab schon lange nicht mehr so viel am Stück geschrieben (ausser vielleicht selten ein paar längere Forenposts) und joahr, wollte wissen, was ihr davon haltet smile .

Kapitel 1

Wieso ich? Wieso hasst mich die Welt so? Bin ich denn dazu auserkoren, zu leiden? Bestimmt tausende Male hatte sich Sara das gefragt, als sie den sandigen, knirschenden Weg angetreten hatte, der zu dem kleinen hübschen Häuschen führte, nicht weit abgelegen vom Dorf. Doch, obwohl das Haus geradezu entzückend war (wie ihre Mutter immerzu mit einem grossen Grinsen betonte, wobei ihre süssen Grübchen zum Vorschein kamen), so trügte der Schein, wie so oft, in solchen Situationen.

Sara musste oft hier hin gehen. Immer, wenn die Schmitts wieder mal auf Geschäftsreise gingen und ihren kleinen Sohn nicht mitnehmen konnten. Jonas Schmitt. Wie konnte man etwas, das so abstossend, grausam und unerbittlich war, nur Jonas nennen? Wie konnte ein Kind, das so fies und böse war, nur so unschuldig und süss aussehen? Sara schüttelte den Kopf ab so viel Unvernunft, ein Kind in die Welt zu setzen und nicht zu spüren, wie es in einem tobte, danach lechzte, nach draussen zu kommen und Unheil über die Welt zu bringen, ohne zu versuchen, es aufzuhalten. Viele hätten Sara wohl für verrückt gehalten, wenn sie sowas laut gesagt hätte, doch sie war sich sicher, dass diesem Kind ein Monster innewohnte, dass sich dessen Körper zu Eigen gemacht hatte.

Kurz vor dem Haus hielt sie an. Dieses Haus verströmte diese kalte, finstere Aura, doch obwohl man sie nicht sehen konnte, - obwohl sie wirklich stark präsent war - spürte man sie mit jeder Faser des Körpers. Die Kälte schüttelte einen und die Dunkelheit verdüsterte die Gedanken. Das Böse ist nahe, dachte sie plötzlich und sie sog scharf die Luft ein. Sie schloss die Augen, sammelte alle ihre gute Energie, - so zumindest beschrieb sie diesen Prozess, um sich gegen das Dunkle zu wappnen - atmete ein paar Mal tief durch, öffnete die Augen schliesslich wieder und ging entschlossenen Schrittes auf das Haus zu. Sie würde sich diesmal gegen das Kind zur Wehr setzen können. Diesmal würde sie die Oberhand behalten, was auch geschah, sie würde nicht aufgeben.

Nun war sie unmittelbar vor der Haustür. Einmal klopfen, die Tür würde aufspringen. Jonas würde sie mit diesem dunklen, schadenfreudigen Grinsen ansehen und sobald die Eltern weg sein würden, würde er anfangen, sie fertig zu machen... Er würde sie aussaugen. Und plötzlich war sie aller ihrer Wappnung beraubt und sie stand völlig nackt da. Ohne Schutz für ihre Seele. Zaghaft klopfte sie an die Tür. Du überstehst das, meinte sie wenig hoffnungsvoll. All ihr restlicher Mut verpuffte, als sie den kleinen braunhaarigen Jungen vor sich sah, der sie aus dunklen Augen boshaft angrinste. "Schön, dass du da bist Sara. Wir werden diese Woche viel Spass haben". Und dann lachte er. Dunkel, tief und boshaft. Eine eisige Kälte erfasste Sara.


Ich war gerade in der Laune, ne Geschichte anzufangen und irgendwie ist mir dieser Titel hier durch den Kopf geschwebt und ähm joah, jetzt habe ich mal angefangen. Die Geschichte ist sehr spontan geschrieben, ich werde sie wohl noch überarbeiten aber um eine Bewertung wäre ich trotz allem schon sehr dankbar smile .

LG,
Snatsch



Geschrieben von you and me am 11.04.2010 um 15:30:

 

bis jetzt finde ich es ganz gut. bis jetzt weiß man natürlich noch nicht so genau,warum der junge böse ist. geht es etwas in fantasy über?
den titel der geschichte finde ich etwas gewöhnungsbedürftig



Geschrieben von Linkenfels am 11.04.2010 um 17:03:

 

Mir persönlich gefällt der Titel unwahrscheinlich gut und ohne ihn hätte ich das hier vermutlich auch gar nicht gelesen. Bis hier her gefällt mir dein Stil gut, er ist flüssig zu lesen, das zweifellos und dein Ausdruck ist angenehm, ohne zu gewollt zu wirken. Jetzt habe ich zwei Ideen, wie es weitergehen könnte, die ich aber nicht äußern werde. Ich bin einfach mal gespannt, wie das hier weitergeht. Ich glaube, davon ist es dann abhängig, ob ich von der Idee im Kern eher angetan oder enttäuscht bin. Auf jeden Fall werde ich das hier noch mitverfolgen, solltest du daran weiterschreiben, was sich bisher in meinen Augen lohnen würde.



Geschrieben von Snatsch am 11.04.2010 um 21:12:

 

Hätte echt nicht mit so viel guter Kritik gerechnet. Wahnsinn smile . Hätte nicht gedacht, dass die Geschichte so gut ankommt smile .

you and me: Erstmal danke smile . Ich bin mir selbst noch nicht ganz sicher, wie es weitergehen wird, vielleicht geht es in Fantasy über aber ich meine auch in der Realität gibt es allerhand Menschen, die richtig fies und verabscheuungswürdig sind. Obwohl ich noch nie von bösen Kindern gehört habe großes Grinsen . Ja, der Titel ist gewöhnungsbedürftig, meiner Meinung nach trifft es das Ganze aber äusserst gut.

Linkenfels: Freue mich richtig über dein Lob großes Grinsen . Ja, der Titel großes Grinsen . Irgendwie gefällt er mir auch sehr gut, weil er halt auch ziemlich passend ist. Gut, dass er dich überzeugt hat zu lesen, hehe großes Grinsen . Lustig, dass dich meine Idee angeregt hat, über mögliche Wendungen nachzudenken aber ich verstehe, dass du mich nicht beeinflussen willst *lol*. Hoffe aber, dass ich deine Erwartungen trotzdem erfüllen kann und ich werde, sobald möglich, auch weiter schreiben. Mal sehen, morgen oder übermorgen kommt sicher ein neues Kapitel smile .


LG,
Snatsch



Geschrieben von Nanni am 11.04.2010 um 21:21:

 

Ich hab den Titel mit gemischen Gefühlen angeklickt und vom Inhalt her ist es auch dabei geblieben. Dein Schreibstil ist aber wirklich schön und bis zwei, drei einzelne Fehler ist mir jetzt auch nichts ins Auge gesprungen. Wenn du möchtest, kann ich nochmal genau drübergehen und es dir verbessern, aber viel ist es sicher nicht (:
Ich bin jedenfalls auch schon gespannt, wie es weitergeht großes Grinsen



Geschrieben von Snatsch am 11.04.2010 um 22:00:

 

Nanni: Verstehe ich, dass du da eher gemischte Gefühle hast großes Grinsen . Ja, fände ich toll, wenn du nochmal drüber gehen würdest und mir vielleicht sagst, wo die Fehler sind, ich möchte mich ja verbessern smile .

Ja, dann schreibe ich bald weiter, dann kannste ja sehen, ob sich deine gemischten Gefühle verflüchtigen, immerhin muss die Geschichte nicht jedem gefallen (ganz ehrlich, ich hatte Kummer, ob sie überhaupt jemandem gefällt großes Grinsen ).


LG,
Snatsch

PS: Bei den Fehlern handelt es sich da um grammatikalische oder orthographische Fehler?



Geschrieben von you and me am 12.04.2010 um 09:43:

 

Das mit dem Titel stimmt schon. Er ist schon ganz gut. Aber wenn man ihn zum ersten mal liest,denkt man schon kurz,dass der Titel sehr bedacht ausgesucht worden ist. So was hört man eben nicht so oft großes Grinsen
Bei den bösen Menschen hast du recht. Es gibt viele auch in real. Ich frage mich nur immer ob ein Mensch alleine böse wird,eigentlich kommt ja kein Mensch böse auf die Welt...



Geschrieben von Snatsch am 12.04.2010 um 12:48:

 

Sicherlich gibt es Menschen, die die Anlagen zum Böse-sein von ihren Eltern erben. Ob was darauf wird, ist allein der Erziehung und dem Willen desjenigen überlassen, denke ich mal. Kann schon sein, dass, man böse wird, sobald man Gefallen daran findet, anderen Böses zu tun, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass das jemand toll finden könnte...

Ehrlich gesagt, der Titel ist mir ganz spontan eingefallen und ähm... joahr, nicht mit Absicht gewählt aber irgendwie wollte ich ihn auch nicht ändern, denn gefallen tut er mir schon großes Grinsen .



Geschrieben von you and me am 12.04.2010 um 12:50:

 

versteh ich. ich würd meinen titel auch nicht ändern smile



Geschrieben von Snatsch am 12.04.2010 um 17:36:

 

smile .



Geschrieben von Nanni am 14.04.2010 um 14:02:

  RE: Der Junge, dem ein Monster innewohnte

als sie den sandigen, knirschenden Weg angetreten hatte,
sagt man antreten nicht eher bei Reisen bzw. längeren Strecken, während hier betreten passender wäre?

Doch, obwohl [...], so trügte der Schein, wie so oft, in solchen Situationen.
Ziemlich viele Beistriche, zumindest der letzte und meiner Meinung nach auch der erste (nach doch) sind nicht nötig.

Kurz vor dem Haus hielt sie an. Dieses Haus verströmte diese
gleich zwei Wortwiederholungen: Haus und diese. Vielleicht den zweiten Satz mit 'Es' beginnen oder 'Das Gebäude'.

doch obwohl man sie nicht sehen konnte, - obwohl sie wirklich stark präsent war - spürte man sie mit jeder Faser des Körpers.
Die zwei obwohl... vl. 'dabei war sie wirklich stark' oder vl findest du eine andere Formulierung für den Anfang ohne 'Zweifelswort' oder wie die Dinger heißen großes Grinsen

öffnete die Augen schliesslich wieder
hatte sie die denn geschlossen? Außerdem, schließlich schreibt man (zumindest in Österreich) mit ß

Joa, würd mich jetzt nicht wirklich stören beim Lesen, aber beim genauen Betrachten wär mir das halt mal aufgefallen (:



Geschrieben von Snatsch am 15.04.2010 um 12:36:

  RE: Der Junge, dem ein Monster innewohnte

Zitat:
Original von Nanni
als sie den sandigen, knirschenden Weg angetreten hatte,
sagt man antreten nicht eher bei Reisen bzw. längeren Strecken, während hier betreten passender wäre?


Hm, ich finds noch passend ... betreten finde ich nicht so gut, immerhin tritt sie ja schon den Weg an zum Haus smile .


Zitat:
Doch, obwohl [...], so trügte der Schein, wie so oft, in solchen Situationen.
Ziemlich viele Beistriche, zumindest der letzte und meiner Meinung nach auch der erste (nach doch) sind nicht nötig.


Bist du sicher? Ich weiss es zwar nicht ganz genau aber ich dachte halt, das passt. Ich werde mal meine Deutschlehrerin fragen (könnte aber durchaus sein, dass du Recht hast, war da selbst nicht wirklich sicher großes Grinsen ).

Zitat:

Kurz vor dem Haus hielt sie an. Dieses Haus verströmte diese
gleich zwei Wortwiederholungen: Haus und diese. Vielleicht den zweiten Satz mit 'Es' beginnen oder 'Das Gebäude'.


Argh! Was man alles nicht bemerkt, wenn man in der Nacht schreibt...

Zitat:
doch obwohl man sie nicht sehen konnte, - obwohl sie wirklich stark präsent war - spürte man sie mit jeder Faser des Körpers.
Die zwei obwohl... vl. 'dabei war sie wirklich stark' oder vl findest du eine andere Formulierung für den Anfang ohne 'Zweifelswort' oder wie die Dinger heißen großes Grinsen


Ui, den hab ich auch nicht gemerkt. Mal sehen, ob ichs ändern kann, ohne das es schlecht klingt, ansonsten schreib ichs ganz um smile . Oder lass es Augenzwinkern .

Zitat:
öffnete die Augen schliesslich wieder
hatte sie die denn geschlossen? Außerdem, schließlich schreibt man (zumindest in Österreich) mit ß


Hier in der Schweiz schreibt man es nicht mit so einem komischen Doppel - S. Zu ersterem kann ich nur sagen:

Sie schloss die Augen, sammelte alle ihre gute Energie, - so zumindest beschrieb sie diesen Prozess, um sich gegen das Dunkle zu wappnen - atmete ein paar Mal tief durch, öffnete die Augen schliesslich wieder und ging entschlossenen Schrittes auf das Haus zu.

Zitat:

Joa, würd mich jetzt nicht wirklich stören beim Lesen, aber beim genauen Betrachten wär mir das halt mal aufgefallen (:


Joahr, kann ich verstehen. Danke, dass du mir meine Fehler gezeigt hast, werde wohl in Zukunft besser drauf achten und die bereits bestehenden Fehler noch ausbessern großes Grinsen .


LG,

Snatsch


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