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Geschrieben von Hannii am 14.01.2010 um 17:20:

  Gymnastizierung

hallo!

ich fang mal an, wie ich auf das thema komm:
meine stute ist vor einiger zeit auf der koppel getreten worden und hatte einen bluterguss an der kruppe, der ist verheilt und sie lief wieder grad und problemfrei. vor etwa einem monat merkte meine rl, dass irgendwas nicht stimmt. sie lahmt nicht, nicht einmal minimal, aber es ist etwas. wenn ich reite und dressur mache sagt meine rl, sieht mans nichtmal, weil ich vermutlich das problem ausgleiche. lässt man sie aber gehn wie sie will sieht man, dass einfach etwas nicht stimmt. es sind keine schmerzen oder so etwas (dann würd die außerdem auch nicht so laufen WOLLEN, denn lauffreudig ist sie nicht und für gewöhnlich, wenn ihr etwas weh tut, will die keinen schritt mehr machen.
ja gut, ein so ein mann ist schon bestellt und wird sich das ganze anschaun und gegebenenfalls einrenken, vermutlich mir auch noch irgendwas verschreiben, was das pferd bekommen soll, eher alles natürlich pipapo. meine rl vermutet, dass es etwas an der hüfte ist, auch wegen dem tritt und weil es laut ihr danach aussieht.
ja, jedenfalls wollen wir sie jz nicht so stark belasten und so, sondern haben uns wirklich auf die totale gymnastizierung, ganz ohne lektionen oder so konzentriert. in der letzten reitstunde ging es beispielweise fast nur darum, dass das pferd kaut, wenn ich es sozusagen "verlange" usw.

so, lange rede kurzer sinn:
wie geht ihr das an mit der gymnastizierung, gibt es solche "übungen" jedes mal vor der schweren arbeit, gibt es tage, wo ihr euch nur auf das konzentriert (mit rl oder ohne?)?
wie sieht eine solche gymnastizierung für euch aus?
was habt ihr für "übungen"?
auf welchem ausbildungsstand ist das pferd?

ich möcht jz keine lawine lostreten, weil vl irgendwer etwas anderes unter gymnastizieren versteht als ich, mich intressiert einfach wie ihr das macht.

lg, hanni



Geschrieben von blue orange am 14.01.2010 um 22:07:

 

Gymnastizierung ist eigentlich fast alles, was ich mit meinem Pferd mache.
Im Moment gibts ein paar Sehnenprobleme usw, deswegen gehe ich mal vom Stand vor der Sehnenverletzung aus:
Unser Stand war nicht sehr konstant, immer zwischen anfänglicher Dehnungshaltung mit noch nicht ganz konstanter Anlehnung und unser höchster Punkt war einmal selbstständige leichte Aufrichtung.
"Übungen" reite ich vorallem im Schritt. Nach 5-10 Minuten am langen Zügel dahertrudeln nehm ich langsam die Zügel auf und fordere etwas Stellung und wenns geht auch Biegung, dabei immer treiben damit sie sich an die Hand dehnt. Dann forder ich ein leichtes Übertreten und dabei Stellung und meistens kommt die Biegung dann von allein, dann merk ich auch direkt, wie sie lockerer wird irgendwie, und manchmal dauert es halt seine Runden bis das überhaupt möglich ist. Mit diesem anfänglichen Schulterherein bzw. Übertreten kann ich auch gut abfragen, wie der "Trainingsstand" ist. Wenns mal gut lief, hatte ich sie richtig am Zügel, also ne gute Anlehnung und dann bleibt sie dabei auch schön flüssig im Takt, wenn wir ein bisschen raus sind, dann verkrampft sie total und ist eben super undurchlässig. Gerade dann ist es wichtig, nicht verkrampft ne Biegung zu "erzwingen", ich versuche dann immer über reine Stellung zu arbeiten, damit sie im Hals nachgiebiger wird und ich mit den Hilfen überhaupt irgendwie durchkomme Augenzwinkern . Sobald sie irgendwie locker wird (das merkt man sofort, gerade im Schritt, der fühlt sich viel weicher und schreitender an), reit ich zwischendurch fleißig große Biegungen (meist Zirkel), um die Biegung beizubehalten (Geradeaus ist am Anfang bekanntlich schwerer fürs Pferd smile ) und den "Zug" nach vorn nicht zu verlieren, was bei Seitengängen immer sehr schnell geht, wie ich finde. Ich denke, dass man auch gut mit Konterstellung arbeiten kann usw, aber das klappt bei mir irgendwie nie großes Grinsen .
Joa dann trab ich halt usw, aber zwischendurch reit ich immermal wieder Schrittarbeit ein, hat soweit immer sehr viel bei mir geholfen smile



Geschrieben von Hannii am 14.01.2010 um 22:12:

 

das mit der konterstellung fand ich ja total schwierig zum teil, aber ich hab mein pferd so weit inzwischen, dass ich, wenn ich will, auch zb linksgalopp mit rechtsstellung reiten kann...



Geschrieben von HS Sanssouci am 15.01.2010 um 14:41:

 

Gymnastizierung ist in jeder meiner Trainingseinheiten dabei. Egal was ich für ein Pferd reite, ich fange grundsätzlich mit Schritt am langen Zügel an und das nicht schlumpernder Weise, sondern schön fleißig, damit die Pferde zum Abfußen veranlasst werden und die Nase runter nehmen. Sobald sie die Tiefe suchen, fange ich mit leichtem Zügelkontakt an, das heißt nicht dass ich sie gleich durchs Genick reite, sondern ich verlange leichte Anlehnung. Die Nase soll unten bleiben und das auch im Trab. Ich nehm dafür auch gern einzelne Stangen, die ich in die Bahn lege und aus der Wendung oder auch gerade drüber reite. Viel Zirkel und Viereck vergrößern und verkleinern in unterschiedlichem Tempo gehört bei mir auch zur Gymnastizierung. Dazu zählen auch die Überwindung von kleinen Cavalettis im Schritt. Biete sich das Pferd dann von allein an reite ich es ganz normal durchs Genick. Viele Schlangenlinien, Bögen, Volten... Vorhandwendungen, Hinterhandwendungen usw. Zwischen versammelnden Lektionen lasse ich immer wieder in allen 3 GGA den Zügel aus der Hand kauen ohne das die Anlehnung flöten geht und das Pferd losrennt.
Was vor allem auch bei jungen Pferden hilft um die Spannung raus zu bekommen ist Ablongieren vor dem Reiten oder noch besser freies Laufen lassen. Damit hab ich zumindest gute Erfahrungen gemacht. Auch kleine Sprünge und In-Out-Kombis sind gut zur Gymnastizierung, wie auch Reihen.

So trainiere ich zumindest die Pferde.


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