Geschrieben von Hornisse am 19.11.2009 um 18:17:
Mal zu den ersten Sätzen:
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„Kannst du Lenny heute aus dem Kindergarten abholen? |
Der
erste Satz einer Geschichte ist (nach dem Titel) ihr Aushängeschild. Hier entscheidet sich, ob der Leser das Buch enttäuscht zuklappt oder weiterliest. Dein erster Satz ist Müll - für einen ersten Satz eben. Du musst den Leser sofort fangen, ihm keine Möglichkeit mehr geben, nicht weiterlesen zu wollen, sofort Fragen aufwerfen oder sonst was - dein Satz langweilt, animiert nicht. Hau den Leser um mit deinen erste Worten!
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Dein Schulweg führt ja direkt daran vorbei und ich muss noch ein paar Besorgungen machen.“, begann Lydia- Leos Mom- das Gespräch am Frühstückstisch am frühen Morgen. |
Orthografisch:
Bei der wörtlichen Rede macht man keinen Punkt vor die hinteren Anführungszeichen, man beendet sie nur mit einem Komma hinter diesen, also so: .... machen", begann ....
Vor einem Gedankenstrich macht man desweiteren ein Leerzeichen: ... Lydia - Leons Mom - das ....
Stylistisch:
"Mom" ist Umgangssprachloch und geht außer evtl in der wörtlichen Rede (wobei ich das im Deutschen auch schon sehr zweifelhaft finde) gar nicht.
Zu erklären, wer Lydia ist, indem du schreibst: - Leos Mom - bringt auch gar nichts, da man noch nicht weiß, wer Leo ist. Um die Beziehung zwischen den beiden klarzumachen könntest du Leo sie zB später einfach mit "Mama" oder meinetwegen auch "Mom" anreden lassen. So verwirren die zwei Namen hintereinander da nur.
"Frühstückstisch" und "früher Morgen" beißt sich aufgrund der Wiederholung, hier solltest du dir was anderes einfallen lassen.
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Die 37-Jährige war bereits eine Stunde wach und somit schon fröhlich auf den Beinen, |
Die Redewendung "fröhlich auf den Beinen sein" ist mir nicht geläufig. Sicher, dass es sie gibt? Falls nicht -> weg damit.
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Leo dagegen war gerade erst aufgestanden und war jetzt noch dabei den Rest seiner fantasielosen Träume aus seinem Hirn zu fischen. |
Wortwiederholdung von "war".
Träume und fantasielos ist sehr gewagt, da Träume der Inbegriff von Fantasie sind.
Die Metapher "fischen" finde ich hier sehr unpassend, denn das tut er ja nicht, vllt eher "zu verbannen" oder so. "Fischen" würde ja das gezielte Suchen danach meinen um dann später damit was anzufangen. Ich glaube nicht, dass das hier die Aussage sein sollte, oder?
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Als Antwort brachte er nur ein teilnahmloses „Mhm.“ hervor, während er sich nacheinander sein Müsli mit dem Löffel in den Mund schob. |
Kein Punkt hinter dem Mhm.
"nacheinander sein Müsli..." geht gar nicht, würde das Wort "nacheinander" hier streichen, denn was soll es denn hier aussagen? Nacheinander? Wonach? Völlig unklar.