___________________________________________________________________________
____________________
Gerade waren die Sommerferien eine Woche verstrichen und schon hatte sich mein Körper in den gewohnten Trott eingefunden, da merkte man mal wieder wie spannend das Leben doch war. Es bestand eigentlich hauptsächlich aus Wiederholungen, woraus man wieder unterscheiden konnte, ob es sich hierbei um neutrale, positive oder negative Wiederholungen handelte. Die neutralen, waren die, die sich eigentlich täglich ansammelten und schon zur Normalität zählten. Die positiven, auf die man sich freute, wenn sie erneut eintrafen und die negativen, bei denen man genau wusste, dass sie ein Fehler waren und sie trotzdem genauso lebte wie das letzte mal. Und genau diese Negativen machten mir momentan das Leben zur Hölle. Ich wusste natürlich was passieren würde und es würde mit tausendprozentiger Sicherheit wieder geschehen, es war nie anders und es würde nie anders sein. Verdammt, wie ich meine Naivität verfluche!
Bevor ich nun tiefer meiner Vergangenheit, beziehungsweise in meiner Traumzukunft gedankliche Aufmerksamkeit widmen konnte, wurde meine Aufmerksamkeit, durch die Nennung meines Namens in die Realität zurückgezogen.
>>Luisa!<<
Mein Name hörte sich mit dieser Stimme und aus diesem Munde so schäbig und grausig an, dass ich innerlich zusammenzuckte.
Hastig fuhren meine Augen vor zum Pult und ich blickte in die verärgerten Augen meiner Lehrerin.
>>Na, was gibt’s denn da draußen so spannendes zu sehen.<<
>>Nichts, Frau Müller<<
Schämend senkte ich meinen Blick gen Tischplatte, so alsob mich ihre Ertappung in tiefe Schuldgefühle gerissen hätte, was es aber bestimmt nicht getan hatte.
Sie war zufrieden und widmete sich wieder ihrem Unterrichtsstoff, aber lies mich dennoch keine Minute unüberwacht. Dann endlich das erlösende Klingeln, wie eine Dynamitstange, die meine Gefängnistür in ihre Einzelteile zersprengte und mich den süßen Duft der Freiheit atmen lies.
Die Schule war aus, nun war ich wieder allein. Allein und einsam mit meinen Gedanken, die mir nie die Chance einer Pause gönnen wollten.