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Geschrieben von animal.love am 24.01.2009 um 21:41:

  x. Fluten




Die Angst dich zu verlieren wäre zu groß. Die Angst mich selbst zu verlieren noch größer.
Es scheint als würde ich über meinem eigenen Körper schweben, ihn begutachten, wie ihn die Wellen nach links und rechts scheuchen. Wie ein Hund seine Schafsherde zusammen hält. Doch ich bin nicht der Hund der alles kontrollieren kann, auch nicht das Schaf das vielleicht einen Ausweg findet zu fliehen, einen Zeitpunkt finden kann, um den Schutz der Herde zu verlassen. Nein. Ich weiß nicht was ich bin, denn die Fluten sollten die Herde sein. Doch sind Wellen, die einem das Wasser in die Lungen pressen Schutz? - Der Schutz einer Herde? Niemals.
Ich bin ein stummer Beobachter, sehe wie ich der Treppe zu dem Tod immer näher trete. Es wird heller, das Licht, doch werde ich von einer erneuten Welle in die tiefen gerissen. Die Seelentore weit aufgerissen, einen stummen Schrei auf den Lippen. Wie soll ich reagieren? Was soll ich machen? Atmen. Ja, atme. Nein, es geht nicht. Du darfst nicht aufgeben! Niemals aufgeben, war das nicht die Regel, die einem die Eltern immer versucht hatten, einzuflößen? Wie sie einem die erste Nahrung zuflößen liesen. Doch klappte es nicht immer. Oft ist der Wiederstand zu groß, genauso wie jetzt. Das Wasser scheint gewonnen zu haben, doch schließlich werde ich von einem Strudel nach oben gezogen. Das Wasser scheint sich zu lichten, es wird heller. Die Seelenspiegel immer noch weit aufgerissen ringe ich nach Atem. Versuche das göttliche Gefühl in die Lungen zu pumpen, sie auszufüllen, doch erreichen nur schmerzen meine Sinne.
Was nun? Hoffen das der Hund nicht wieder kommt und das Schaf versucht wieder in die Herde zu bringen, nachdem es endlich geschafft hat, zu entkommen? Den Fängen des Hundes zu entfliehen. Nein, soweit sollte es nicht kommen. Noch nicht.
Meine Seele scheint immer noch über mir zu fliegen. Der Körper jedoch schwimmt auf der Wasseroberfläche dahin. - Wie ein Stück Treibholz. Einsam. Verlassen. Hingeschmissen. Weggeschmissen. Unnutzbar. Nicht mehr nutzbar. Ausgeblichen. Verblasst. Ein Nichts!
Es scheint als wäre es nicht mehr zu gebrauchen, doch tankt es Kraft. Genießt die frische Luft die durch seine Brust und seine Lunge gepumpt wird. Die Kraft des Lebens. Der neue Saft der durch seine Adern fließt, ihn erwecken lässt. Ihn wieder zurück in die Realität finden lässt...

x__ Verloren. Das ist wie man mich zeichnen sollte.

Arica erhob den Kopf schwerfällig. Ihr Körper lag leblos an einer Bucht. Angeschwemmt wie das Treibholz, dass neben ihr lag. Es war die ganze Zeit neben ihr her geschwommen, wie ein Glücksbringer der sie nicht mehr verlassen mochte. Er hielt an ihr fest, genauso wie ihre Seele an ihrem Körper festzuhängen schien. War sie in den Fluten nicht abgerissen, würde sie es auch nun nicht tun. Sie hatte es geschafft zu entkommen, sich dem wunderbaren Licht zu entreissen, dass so unscheinbar anlockend gewirkt hatte. Aber hatte es doch nur auf sie so gewirkt, oder?
Sie wusste es nicht. Dieser Schein, er schien in ihren Seelenspiegeln. - Ganz hinten, kaum erkennbar - noch zu leuchten. Zu strahlen. Immer noch anwesend zu sein. Parat um ihn immer wieder heraus zu holen, wie man ein altes verstaubtes Buch aus einem Schrank holte, um etwas nachzuschlagen. - Etwas wiederzufinden und zu das gesuchte zu finden.
Doch was suchte sie? Ihr Neues leben. Würde sie es hier finden? Könnte sie es? War ihr Blick doch noch nicht über das Land gewandert. Nein, wollte sie es auch noch nicht. Das einzige auf was ihr Blick gerichtet war, waren die Fluten vor ihr. Neben ihr platschte das Wasser an ihren Körper, der immer noch regungslos da lag. Die Seele schwebend darüber, die sich jedoch gegen das Licht entschieden hatte.

x__ Allein gelassen zu werden ist schlimmer, wie wenn man weiß das niemand da ist.

Ein Ruck durchfuhr meinen Körper. Angst und doch ein wohliges Gefühl schienen ihn zu durchströmen. Das helle Licht das mich geblendet hatte, mich vor dem gewarnt hatte, was hätte kommen können, war verschwunden. Weg. Genauso wie das Treibholz, das sich langsam seinen Weg wieder in die Fluten bahnte. Eine Welle schwappte auf das Stück Holz, zog es ein Stück mit sich in die Fluten, lies es jedoch wieder an den Rand gleiten. Immer wieder. Dasselbe Spiel und irgendwann verlor das Treibholz. Gewollt oder ungewollt, dass war keine Frage. Es hatte verloren, genauso wie keiner fragte, ob das der Wunsch von mir selbst gewesen war. Wollte ich hier sein? Wollte ich das das geschehen war, was geschehen war? - Nein, sicherlich nicht.
Doch drehte sich alles. Wusste ich doch nicht was ich wollte. Noch nicht. Hatte ich noch nie gewusst was ich wollte. Aufeinmal legte sich eine Silhouette über meinen Körper. Die sanfte Stimme die die Kehle eines männlichen Wesens verlies, durchfuhr meine Sinne und lies sie sich merklich schärfen.

x__ Ist man alleine, ist sogar ein Fremder ein Freund.

Arica blickte in die Augen jenens der damals den Schatten über sie geworfen hatte. Waren all ihre bedenken verflogen, lag nur noch die Tiefe Angst des Lichtes in ihren Gedanken. Wartete darauf befreit zu werden. Von dem der ihr gegenüber stand? Dessen Züge ein sanftes lächeln zierte. Unwiderstehlich? War sie sich doch nicht sicher, wie sie sich über den Fremden äußern sollte. Wollte sie sich auch darin noch nicht im klaren sein. Die Angst etwas falsch zu tun war zu groß, wusste sie auch nicht was es war, etwas hatte sie schon falsch gemacht. Sie hätte mit den Fluten reisen sollen. Sich auf die Reise machen, doch hatte sie es nicht getan. War sie wieder zu einem Außenseiter geworden, hatte sich wieder auf die ander Seite gekämpft. Wieder etwas falsch gemacht.
Was konnte sie eigentlich noch gut machen...?

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Geschrieben von Diabolo am 24.01.2009 um 21:46:

 

Also, alles in allem finde ich ist es ein schöner Text, vorallem der Anfang. Dieser Perspektivenwechsel ist bei Teil 1 zu 2 sehr passend, danach allerdings doch etwas irritierend. Manchmal versuchst du dich an einer sehr, sagen wir, gehobenen Wortwahl, greifst dabei aber versehentlich daneben. Ist nicht schlimm, nur weiter üben !
Was mir noch auffällt ist das Wort "Seelenspiegel". Scheinst du sehr gern zu nehmen Ist auch ein wirklich süßes Wort, ich würde es nur etwas seltener verwenden. z.B wenn du im ersten Satz "Auge" sagst und im dritten dann Seelenspiegel. Aber nicht ausschließlich "Seelenspiegel", weißt du wie ich mein?

Ich such dir nachher mal Beispiele für kleinere Ausdrucksschwächen bei dir raus, ja?
Ansonsten schön weiter üben, ich weiß ja wie stark du dich verbessert hast- und es kann weitergehen bei dir !

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Geschrieben von Ikala am 26.01.2009 um 19:03:

 

Für mein Schatzzi:

Also sprachlich nicht immer richtig aber sehr gut geschrieben
außerdem weißn nicht jeder das du die Augen des Wesens meinst
Übrigens sind die Augen nicht bei allen Wesen ein Spiegel der Seelen.
Sondern nur bei Tieren
Eine Tier kann nicht lügen im Gegensatz zum Menschen
Aber alle sind Wesen.
Du gibst dir soviel mühe um deine Sprache zu verbessern, mit Erfolg würde ich sagen
Wenn ich daran denke wie du vor einem Jahr übersetzt hast ggg
Schrecklich sag ich nur

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Geschrieben von animal.love am 01.02.2009 um 15:41:

 

vielleicht noch wer?