Geschrieben von Asta am 10.01.2009 um 18:39:
Wer hat noch ein chronisch krankes Pferd?
Hallo,
mir kam die Idee, einen Thread zu öffnen, zum Erfahrungsaustausch, wie man mit der Erkrankung des Pferdes umgeht, vll. auch zum mutmachen, ausheulen etc.
Wer hat noch ein chronisch krankes /nur bedingt oder garnicht reitbares Pferd?
Wie seid ihr damit umgegangen?
Wie schlimm war es zu wissen, dass das Pferd nie wieder voll belastbar sein wird?
Ich fange mal mit unserer Geschichte an.
Kurz nachdem ich sie bekommen hatte, hatte Fortuna schlimme Lungenprobleme und es sah so aus, als wäre sie dämpfig. Zum Glück haben wir das aber größtenteils in den Griff bekommen. Ganz weg waren die Probleme nie, aber sie kann gut damit leben.
Im Frühling 2007 wurde bei Fortuna chronische Hufrollenentzündung (HRE) festgestellt. Mich hat es schon getroffen, ich habe mich im ersten Moment sehr hilflos gefühlt und war natürlich traurig. Zwar haben wir nie eine Turnierkarriere angestrebt, aber gewisse Ziele und Pläne hatte ich schon. Ich habe mich dann unheimlich viel über Homöopathische Behandlungsmöglichkeiten informiert und Einiges ausprobiert. Ein paar Sachen haben geholfen, viele nicht. Wir sind dann bei Traumeel-Tropfen hängen geblieben, da hat sich eine kleine Besserung eingestellt.
Ich konnte Fortuna im Schritt reiten, wir gingen eigentlich nur noch ins Gelände und der Sommer 2007 war eine sehr schöne aber auch sehr schlimme Zeit. Unsere Beziehung wurde immer besser durch die Krankheit, da ich mich viel mehr vom Boden aus mit ihr beschäftigt habe, wir waren auch sehr viel spazieren. Aber sie hatte auch alle paar wochen starke Entzündungsschübe, da ging es ihr nicht gut.
Im Sommer wurde es dann etwas besser und ich konnte sie an guten Tagen ein paar hundert Meter traben. Das hat mir auch gereicht, mehr wollte ich garnicht. Plan B war immer, falls sie unreitbar wird, stelle ich sie auf eine Wiese bzw. Offenstall und nehme mir eine Reitbeteiligung, damit ich das Reiten nicht ganz aufgeben muss.
Der Winter wurde dann ganz schlimm, da die Pferde nicht mehr rauskamen. Da sah es schon so aus, dass sie unreitbar würde, da sie stellenweise auch im Schritt gelahmt hat und schmerzen hatte. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch zum ersten Mal mit dem Gedanken gespielt, ob es nicht pferdefrendlicher wäre, sie gehen zu lassen.
Irgendwie haben wir den Winter aber überstanden und sind im Frühling umgezogen, was eine komplette Haltungsumstellung mit sich gebracht hat. Von da an ging es gesundheitlich bei ihr steil bergauf. Die Lungenprobleme waren weg und sie ist zum ersten Mal wieder komplett in allen drei Gangarten klar gelaufen

Im sommer 2008 bin ich sie dressurmäßig auch wieder fast normal geritten, im Gelände haben wir mit dem Galoppieren sehr aufgepasst (nur auf gutem Boden, nicht zu schnell, nicht bergauf oder bergab). Wir haben sogar einen Tagesritt mitgemacht, was ich vor 6 Monaten niemals geglaubt hätte.
Die akute Entzündung ist abgeklungen, sie ist soweit schmerzfrei, allerdings kann sie jederzeit und sofort komplett rückfällig werden. Von daher wird sie ihr Leben lang vorne spezialbeschlag brauchen und nicht voll reitbar sein. Aber mir reicht das absolut aus, ich denke wir können beide (mittlerweile) gut damit leben.
Dann erzählt mal von Euren Schicksalen.
lg