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Geschrieben von .Pubbs. am 17.05.2005 um 20:08:

Pfeil Sacramento - Tod eines Unschuldigen

Eine Geschichte, die uns zum Denken anregen soll. Und eine Geschichte von Tod und Leben - und wie nah beide zusammen liegen...


Bitte beachtet, dass ich bei diesem Text beabsichtigt Wiederholungen und meistens gleiche Satzstellung gewählt habe; denn die Botschaft sollte gut herüberkommen.
Trotzdem bitte bewerten fröhlich .

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SACRAMENTO - Tod eines Unschuldigen

Es war Montag. Das Pferd lag dösend in seiner Box. Sacramento, tiefschwarzer Rapphengst, war das Ein und Alles seiner Besitzerin. Doch Sacramento hasste sie. Ja, er hasste sie über alles. Er genoss es, sie zu beißen, sie zu treten, sie anzugiften. Doch sie gab nicht auf. Sie hegte und pflegte ihn, schlug ihn niemals, gab ihm die Zeit, zu verstehen. Es half nichts. Sacramentos Hass wuchs und wuchs - das redeten ihr ihre "Freunde" ein. Keiner wusste warum - Schmerzen hatte er ja nicht, wie der Tierarzt feststellte. An einer belastenden Erinnerung konnte es auch nicht liegen. Sacramento kannte seine Besitzerin seit seiner Geburt. Von diesem Zeitpunkt an gehörte er ihr. Sie war immer liebevoll und fürsorglich, niemals brutal. Sie war gerecht. Ja, so konnte man es nennen. Doch sie war blind. Sie sah nicht, was Sacramento plagte.
Sie schob die Boxentür auf, betrat die Box. Hasserfüllte Augen blitzten sie an, als Sacramento einen Satz auf sie zu machte, und seine Hufe ihren Kopf nur um ein Haar verfehlte. Sie band ihn an - lang. Und sie putzte ihn. Es waren wohl zwei, drei Stunden. Eine lange Zeit in der Box eines vermeindlich bösartigen Pferdes. Aber sie vertraute ihm. War sie deshalb lebensmüde? Hoffnungslos verliebt in ein Pferd? Oder womöglich geistesgestört?
Dienstag. Die Besitzerin beschloss spontan, mit Sacramento auszureiten. Alleine. Sie war ihn noch nie vorher ausgeritten. Um ihn vor lästigen Fliegen zu schützen, nahm sie ein Fliegenspray. Sacramento hatte ja keine Angst davor. Doch als sie den Sprühhebel drückte, und die Flüssigkeit Sacramentos Hals traf, riss er sich mit schreckerfüllten Augen von seinem Halfter los - unvorstellbar - und seine Vorderhufe knallten auf ihr linkes Bein. Schnaufend setzte sie sich neben Sacramento, sie vertraute ihm noch immer. Nach einer Weile, als der Schmerz aufhörte zu pochen, stand sie auf, fest entschlossen, Sacramento zu reiten. Er konnte nichts dafür. 'Meine Schuld, ganz alleine meine Schuld!', dachte sie. Gesattelt und Gezäumt stand er nun da, sie führte ihn auf die Wiese. Sie stieg auf, ritt los. Später wird man in der Tageszeitung lesen, dass ein bösartiges Pferd seine Reiterin im wilden Galopp abwarf und sie mit ein paar Huftritten auf den Kopf tötete. Dass ein scheinbar bösartiges Pferd den Todesschuss bekommt - und elendig, mit langen Qualen, schließlich im eigenen Blut stirbt. Besser hätte das Tier es ja nicht verdient.
Doch eines wird für immer Sacramentos Geheimnis bleiben - und das seiner Besitzerin. Denn nicht er war an ihrem Tod Schuld. Niemand konnte etwas dafür. Ein Hirsch hatte ihn erschreckt, er sprang zur Seite. Er sah sie auf dem Boden liegen, der Hirsch sprang aus dem Busch, sah sie nicht, landete mit seinen Hufen auf ihrem Kopf. Sacramento verscheuchte ihn, blieb bei seiner Besitzerin. Er senkte seinen hübschen Kopf, seine Augen hatten jeglichen Hass verloren. Sie glänzten, fast so, als ob er weinen würde. Sie neigte ihren Kopf zu ihm, und lächelte schwach. "Ich liebe dich, Sacramento. Ich liebe dich.", waren ihre letzten Worte, und eine kleine Träne lief ihr Gesicht hinunter. Sie schloss ihre Augen. Sacramento wartete - wartete darauf, dass sie jeden Moment aufstehen würde, ihn zu streicheln, ihm zu sagen, dass es nicht seine Schuld war. Er wollte nicht, dass sie stirbt. Er hatte sie nie gehasst. Er hatte nur Schmerzen, unerträgliche Schmerzen. Er wartete noch immer. Doch sie regte sich nicht. Er blieb lange Zeit bei ihr. Sie war tot. Und er musste büßen. Doch nun waren sie vereint - für immer.

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Lg
.PuBbS.



Geschrieben von .Pubbs. am 17.05.2005 um 23:09:

 

Hallo? Zwanzig Leutels habens gelesen, keiner schreibt... BITTE bewertet doch mal!!

Lg
.PuBbS.



Geschrieben von SPZ-Fernandez am 17.05.2005 um 23:31:

 

Wow, ist echt suuuuuuuuper schön traurig



Geschrieben von Silver -w- am 17.05.2005 um 23:43:

 

gefällt mir super!
nur was für schmerzen hatte er?

lg,silver



Geschrieben von Streatlife am 17.05.2005 um 23:50:

 

Gott *weinz* Wie schrecklich traurig Super schön geschrieben. Aber mich würde auch interessieren, welche Schwerzen er hatte!

Streat



Geschrieben von .Pubbs. am 18.05.2005 um 09:43:

 

Er hatte Knoten in den Sehnen seiner Vorderbeine.

@ Erdbeerpony:

Neein, nicht nur zum Spaß Augenzwinkern . Ich habe geschrieben "Später wird man in der Zeitung lesen, dass ... " , weil ich klarstellen wollte, wie die Presse darüber berichtet, und erst danach den wahren Kern angesprochen. +g+.

Thx für eure Comments fröhlich .

Lg
.PuBbS.



Geschrieben von Susan am 18.05.2005 um 10:02:

 

Hammer^^ hab fast angefangen zu weinen^^

könnte aber auch an der Musik und meiner Stimmung im moment liegen >.<



Geschrieben von .Pubbs. am 18.05.2005 um 10:16:

 

Thx ^^. Könnt sein, wenn du nicht so nah am Wasser gebaut bist, dass es an der Musik + Stimmung liegt, aber ein paar im Stall haben tatsächlich losgeheult ^^. Augenzwinkern .

Lg
.PuBbS.



Geschrieben von laura am 18.05.2005 um 12:31:

 

ist das eine wahre geschichte oder erfunden? und ich dachte der tierarzt hätte nichts gefunden? naja ich mag die geschichte aber gerne,ich war auch kurz vorm heulen. ist echt schön!

laura



Geschrieben von Vally am 18.05.2005 um 14:42:

 

Oh gott... ist das schrecklich! traurig



Geschrieben von Heeschen am 18.05.2005 um 14:53:

 

Wow geschockt Du kannst echt klasse schreiben! Das ist super ... total traurig. -daumen hoch-



Geschrieben von Jessy am 18.05.2005 um 17:13:

 

Tolle geschichte!!
Ich habe auch fast geheult!!Super!!



Geschrieben von Cindy am 18.05.2005 um 17:21:

 

Super schön.. Sooo traurig. Armer Sacramento... *heulz*



Geschrieben von Kathy686 am 18.05.2005 um 18:31:

 

-



Geschrieben von .Happy am 18.05.2005 um 19:41:

 

Man ich hätte beinah geheult traurig

So traurig aber voll cool geschrieben großes Lob. geschockt



Geschrieben von Sidney am 18.05.2005 um 19:42:

 

Zitat:
Original von Susan
Hammer^^ hab fast angefangen zu weinen^^

könnte aber auch an der Musik und meiner Stimmung im moment liegen >.<

da bin ich exakt deiner Meinung... das lag bei mir definitiv an der Musik, dass ich Tränen in den AUgen hatte



Geschrieben von Aleu am 18.05.2005 um 20:15:

 

einfach nur geil, mehr kann ich dazu net sagen! Ich bin ja ein Mädel, die sowieso nah am Wasser gebaut ist, also, du kannst dir denken, was (fast) passiert ist(/wäre). Augen rollen fröhlich
LG, Aleu



Geschrieben von Fluppy am 18.05.2005 um 20:27:

 

Ich kann mich den Anderen nur anschließen: Sehr schön geschrieben. Und ja... traurig =/



Geschrieben von .Pubbs. am 19.05.2005 um 10:05:

 

Yoa thx Augenzwinkern . Es ist zu einem Teil war. Also die Details wie das Reh sind erfunden, aber die Handlung ist wahr.

Der Tierarzt hatte nicht richtig untersucht, dadurch hatte er die Knoten übersehen...

Lg
.PuBbS.



Geschrieben von Silverpaw am 19.05.2005 um 10:56:

 

traurig wie traurig...
aber eine gut gelungene Kurzgeschichte großes Grinsen Gefällt mir!


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