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Geschrieben von nathcen am 19.04.2008 um 20:30:

  Einhändige Zügelführung

Hallo (:

Ich wollte moch mal so umhören, ob ihr teilweise einhändig reitet.
Welchen Griff ihr dabei bevorzugt, aus welchen Gründen ihr das tut und welche Erfahrungen ihr so damit gemacht habt.

Vor einigen Monaten hat meine RL das ganze mal mit mir gemacht. Ich selbst halte recht viel davon, wobei ich es nur hin und wieder mache. Ist wirklich erstaunlich, wie wenig man am Ende doch braucht, um ein Pferd zu dem zu bringen, was man will. Gerade Schulterherein ist dann plötzlich kein Problem mehr. Ich finde, es zeigt einem sehr gut, was man in der zweihändigen Zügelführung noch falsch macht, bzw. das es eben nicht am Pferd liegt. Beim Traben hilft die dadurch extrem ruhige Hand Nechtan sehr, konstant und sicher in Anlehnung zu gehen ...
Ist bei uns also keineswegs eine Vorbereitung auf die Kandare - davon sind wir Meilen entfernt.
Für mich ist das eine sinnvolle Trainingsmethode, die jeder Reiter wenigstens hin und wieder "betreiben" sollte - eine Hand ist schließlich immer ruhiger als zwei und man achtet automatisch darauf, dass der Rest (Bein, Schulter, Gewicht etc.) auch stimmen.



Geschrieben von Birgit am 19.04.2008 um 20:36:

 

Hab das mit meinem in letzter Zeit öfter probiert... Sowohl mit Kandare(unter Anleitung) als auch mit nem ganz normalem Gebiss. Er reagiert sehr gut darauf. Teilweise reicht schon ein einfach anlegen des Zügels an den Hals, das funktioniert aber nur dann wenn er sich wirklich auf mich konzentriert und sehr aufmerksam ist.
Werde das weiter üben... smile



Geschrieben von Greti am 19.04.2008 um 21:40:

 

Versteh grad nicht so ganz was ihr meint..^^
Im englischen reitet man doch normalerweiße
nicht mit einer Hand? Oder bezieht ihr den Tread
nur auf Western?



Geschrieben von Birgit am 19.04.2008 um 22:13:

 

Vaquero, also ich... Augenzwinkern
So ne Mischung aus Western udn Vaquero reite ich...



Geschrieben von Jenni am 19.04.2008 um 23:06:

 

Ich bin auch mal kurz einhändig bei meiner RL, um die Zügelführung zu kontrollieren. Allerdings scheint meine Hand an sich nicht das Problem von Silene zu sein und deshalb reite ich jetzt wieder mit zwei^^

Mein großer Traum wäre natürlich mal ein Pferd auf Einhändig-Kandare reiten zu können *hüstel* Aber da reitet man locker noch 20 Jahre xDD

Finde das aber super, da man erst bei dieser Zügelführung so wirklich die Rittgkeit eines Pferdes erkennt.

In der Modernen Turnier/Englischreiterei ging das ja leider verloren. Kann mich aber, glaube ich, noch daran erinnern, dass Podhajsky etwas schrieb von einer Dressurprüfung, in der er einhändig geritten ist. Schien also mal in den hohen Prüfungen dazu zu gehören.

² Greit: Einhändige Zügelführung auf blanker Kandare gehört zu den Ausbildungszielen in der klassischen Dressur. Es ist außerdem für den Reiter ein wirksames Mittel um das Zusammenspiel der Hilfen, vor allem der Gewichtshilfen, zu erlernen (hier dann natürlich eher auf Trense).



Geschrieben von Medic Droid am 20.04.2008 um 08:07:

 

Seitdem ich vor ein paar Monaten den bericht über einhändiges ENGLISCH reiten in der Cavallo gelesen habe, bin ich öfters auch mal nur mit einer Hand geritten, eher in Situationen wo manche denken, zwei Hände die riegeln wären besser. Ich konzentriere mich so eher auf meine Schenkel und Gewichtshilfen als auf die Hände, und ich habe das Gefühl beiden Ponys tut das gut.

Was ich auch gerne mache, in Anlehnung dazu, ist mit Halsring reiten, mit einer Hand, die eigentlich nur zum Festhalten den Ring hält, sonst muss man sich da voll und ganz auf die anderen Hilfen konzentrieren. Mittlerweile können wir sogar schon recht versammt auf dem Zirkel und in der Volte galoppieren :>

LG Medii



Geschrieben von DieNicky am 20.04.2008 um 12:01:

 

Huch, das klingt ja doch interessant...grade für mein Westernenglischpony großes Grinsen
Find leider die Cavallo nicht, von der du redest, Medi großes Grinsen

Wie macht ihr das? Also...haltet ihr die Zügel dann in lockerer Verbindung wie beim Westernreiten?
Oder doch eigentlich in der etwas festeren Anlehnung wie beim Englischreiten?
Und wie stellt ihr euer Pferd ein? Also...fasst ihr dann einen Zügel nach oder reduziert ihr die Hilfen auf Schenkel und Gewicht?



Geschrieben von Medic Droid am 20.04.2008 um 12:34:

 

Ich suchs mal schnell xD

Cavallo Heft Nr. 11 November 2005, Im Handumdrehen


Ähm normalerwiese habe ich eine leichte Verbindung zum Pferdemaul, so, dass ich im Notfall noch stoppen kann, aber nicht "schummeln" kann.
Und die Ponys sind gottseidank so trainiert, dass man mit etwas Know-How auch durch Schenkel- und Gewichtshilfen die gut übern Rücken reiten kann.



Geschrieben von DieNicky am 20.04.2008 um 13:11:

 

Danke, habs gefunden großes Grinsen
Zum Glück schmeiß ich nie was weg xD



Geschrieben von Kathy686 am 20.04.2008 um 13:21:

  RE: Einhändige Zügelführung

unser Reitlehrer hat das vor ein paar monaten das erst mal mit uns gemacht. meiner meinung nach eine super übung...
"Dieser kurzzeitige Ausbildungsschritt verbessert die Durchlässigkeit des Pferds und gibt ihm Vertrauen zur Hand. Der Reiter verbessert seinen Sitz und lernt, die Hilfen gezielter und dosierter einzusetzen."

bei meiner RB und mir hat das super funktionniert, ich kanns weiter empfehlen großes Grinsen



Geschrieben von Snowi am 20.04.2008 um 18:12:

 

Wenn ich Western reite, reite ich nur einhändig. Glücklicher- (oder traurigerweise?) habe ich die Erfahrung gemacht, dass Westernpferde viel sensibler auf Gewichts- & Schenkel-, aber auch Stimmhilfen reagieren als so manches Englisch gerittenes Pferd. Deshalb würde ich im Englischen nur einhändig reiten, wenn mein Pferd & ich wirklich was können. Lieber gar nicht als falsch. Augenzwinkern



Geschrieben von nathcen am 20.04.2008 um 18:53:

 

War generell auf alle Reitweisen bezoegnm, vor allem auf die Klassosche Dressur.

Also Verbindung muss natürlich da sein, wie sonst auch.
Also für mich war/ist es eine prima Hilfe und es macht dann manchmal einfach "Klick".



Geschrieben von Alina am 20.04.2008 um 18:57:

 

Hat jemand mal ein bild?kann mir darunter irgendwie nix vorstellen großes Grinsen



Geschrieben von Jenni am 20.04.2008 um 19:47:

 

http://www.bentbranderup.dk/img/huginpassage.jpg

Hier mal Bent Branderup, einhändig auf Kandare.



Geschrieben von Snowi am 20.04.2008 um 21:14:

 

& so sieht das Ganze im Western aus.. ;D



Geschrieben von XxCrazY_KiLLerxX am 21.04.2008 um 13:26:

 

Ich reite SUsh schon oft einhändig.
Dadurch finde ich, dass ich mehr Bein und Gewichtshilfen gebe.



Geschrieben von pferdepixx am 22.04.2008 um 06:56:

 

Zitat:
Original von Nayfay
Weil manche hier auf die Schenkel- bzw Gewichtshilfen eingehen: Ich muss ein Pferd nicht einhändig reiten, um es nur durch Schenkel- und Gewichts/Kreuzhilfen zu formen, zu bewegen, zu biegen, denn das kann ich genauso gut Zweihändig, also warum sollte ich ein Pferd auf einmal Einhändig reiten müssen?


Ich denke, bzw. ich sehe es auch leider vermehrt, dass man durch die einhändige Zügelführung eine gewisse Abspaltung von dem ewigen Riegeln haben möchte, gerade auch in der Zeit, wo der Trend zwar gegen die Rollkur läuft, es aber trotzdem viele Leute tun, weil sie nicht wissen, wann der Begriff "Hyperflexion" anfängt. Einhändig reiten sollte meiner Meinung nach sofort beim reiteinstieg geübt werden und nicht, wenn es praktisch schon vorbei ist.
Ich selber achte darauf, dass meine Reitbeteiligung nicht allzuviel mit den Händen agiert (dass schaut sie sich leider von den Reitern ab, die sie als erfahrener sieht v.v) und lasse sie mindestens 3 Mal in der Woche am Halsring reiten. Und siehe da, nicht nur sie lässt immer mehr von den Zügelhilfen ab, muss sich mehr konzentrieren um mein Pony richtig über den Rücken geritten zu bekommen und langsam entwickelt sich auch eine Anlehnung ohne Zügel oder nur mit einem.



Geschrieben von Domilein am 22.04.2008 um 15:20:

 

Die etwas weiter ausgebildeten Pferde mit Bit reite ich so gut wie immer einhändig. Nur zur Korrektur greife ich mal mit der zweiten Hand rein.
Auf Wassertrense reite ich eigentlich fast nie einhändig. Halt beim Abreiten oder zur Entspannung im Gelände. Aber richtig trainieren nicht wirklich.

Was mich aber mal interessieren würde: In welche Hand nehmt ihr die Zügel? Wenn ihr Rechtshänder seit in die Rechte und als Linkshänder in die Linke?
Mir ist nämlich das Phänomen aufgefallen, dass sehr viele (auch Rechtshänder) mit Links reiten.



Geschrieben von Birgit am 22.04.2008 um 18:47:

 

Man soll ja mit der linken reiten.
Das Einhändige Reiten kommt ja von den Kuhhirten, da die meisten Menschen rechtshänder sind haben die Meist in der rechten Hand/dem rechten arm mehr Kraft, weswegen sie mit dieser Hand "arbeiten" und die andere zum koordinieren des Pferdes benutzen.
so wurde mir das erklärt... Augenzwinkern



Geschrieben von Julie am 22.04.2008 um 21:35:

 

Es ist amüsant zu sehen, wie jeder hier Zügelhilfen anprangert und von sich behauptet in Sachen Handeinwirkung ganz klar nach "weniger ist mehr" zu arbeiten.

Weniger ist eben leider nicht immer mehr. Die Hilfen müssen sich ergänzen und zusammenspielen, das geht nicht wenn man auf eine elementare Hilfegebung verzichtet. Wenn man so viel mit dem Bein macht, muss man auch so viel (nicht genauso viel, sondern perfekte Dosis eben) mit der Hand machen - alles andere wäre genauso inkorrekt wie andersrum.

Und wenn hier jetzt mittelklassige Reiter, die mit ach und Krach nur eine A-Dressur kommen, einhändig reiten, dann reiten sie bestenfalls ohne Handeinwirkung und verzichten auf Zügelhilfen. Schlimmstensfalls blockieren sie die Bewegung des Pferdes mit der Hand. Bleiben wir aber beim besten Fall: Zügelhilfen gleich null, aber wie sieht es mit den übrigen Hilfen aus? Wenn ihr euer Gewicht nach rechts verlagert, was macht euer Pferd? Traversale, Volte, oder was? Stur ganze Bahn? Tja. Was macht euer Pferd, wenn ihr die Schenkel leicht zurücknimmt? Passage? Piaffe? Nach dem Schenkel schlagen?

Wenn man die eine Hilfegebung auf ein Minimum reduziert, muss man die anderen auch reduzieren können, ohne dass das Pferd ganze Bahn die Runden abläuft.

Ich finde einhändige Hilfegebung etwas grandioses, aber es tut mir in den Augen weh, wenn jeder Kringelreiter überzeugt ist, es zu beherrschen. Und wer ernsthaft überprüfen muss, ob er riegelt oder nicht, der ist im falschen Sport tätig. Etwas Gefühl braucht man halt doch.


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