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Geschrieben von Sweetybabe90 am 02.03.2008 um 19:30:

  Reiterhof Wiesengrund 1 // Sonne, Schnee und Hufgetrappel

Reiterhof Wiesengrund 1
Sonne, Schnee und Hufgetrappel


Die fünfzehnjährige Larissa lebt mit ihrer Schwester und ihren Eltern auf dem Reiterhof Wiesengrund in den Bergen. Mit ihren beiden Pferden Wilson und Montgomery geht sie regelmäßig auf Turniere. Auch sonst dreht sich bei ihr alles um die geliebten Vierbeiner. Als eine neue Einstellerin nach Wiesengrund kommt, stellt diese bei Larissa und ihren Freunden einiges auf den Kopf ...

Kapitel Eins

Für Larissa Schmiedt war dieser erste Samstag im Mai ein Samstag wie jeder andere. Sie war unterwegs zu einem Dressurturnier mit ihrem Hannoveranerwallach Montgomery und sich ihres Sieges schon gewiss. Und selbst wenn sie dieses Turnier nicht gewann, hatte sie ohnehin bereits eine große Ansammlung von Rosetten und glänzenden Pokalen zu Hause auf dem elterlichen Reiterhof Wiesengrund in ihrem Regal stehen.
Larissa warf einen Blick nach hinten in den Pferdehänger und stellte mit einem zärtlichen Lächeln fest, dass Montgomery friedlich döste, die Unterlippe durchhängend, die Augen halb geschlossen. Montgomery, der von allen liebevoll Monty genannt wurde, war Larissa treuer ergeben als ihr zweites Pferd Wilson. Wilson war ein englisches Vollblut und eher temperamentvoll und ungestüm. Doch da Larissa bereits von Kindesbeinen an ritt, wusste sie sehr wohl wie sie mit ihm umzugehen hatte.
"Monty scheint sich ja wirklich auf das Turnier zu freuen", spöttelte Carolina, Larissas siebzehnjährige Schwester. Auch sie nahm heute an dem Turnier teil, jedoch in einer anderen Disziplin. Carolina war leidenschaftliche Vielseitigkeitsreiterin und startete heute mit ihrer Oldenburgerstute Honeymoon, die neben Montgomery Heu fraß.
"Der wird schon noch munterer", meinte Larissa unbekümmert. Sie kannte ihren Monty schon seit fünf Jahren und wusste genau, dass er noch aufdrehen würde. Carolina wandte sich mit einem Schmunzeln ab und ließ ihren Blick über die Berglandschaft schweifen. Hohe Fichten und würzig duftende Tannen säumten die Straße, die sich durch den dunklen Wald in Richtung Gut Edelweiss schlängelte. Die beiden Schwestern waren bereits im vorigen Jahr auf eben demselben Gehöft gestartet und hatten beide in ihrer Disziplin gewonnen.
Etwa zehn Minuten später fuhr Matthias Schmiedt mit seinen Töchtern und deren Pferden auf den Parkplatz des Gestüts und half Carolina dabei, die aufgeregte Honeymoon sicher aus dem Hänger zu führen. Die Fuchsstute blähte erwartungsvoll ihre großen Nüstern und wieherte einem zierlichen Pony, das seinen hübschen Kopf nach ihr umdrehte, freundlich zu. Larissa hatte mit Montgomery keine Probleme und führte ihn gleich in die ihm zugewiesene Box, auf deren Tür in schwungvoller Schrift sein Name geschrieben stand. Bald darauf hatte auch Carolina die aufgewühlte Honeymoon sicher in die Stallungen gebracht und die Schwestern erkundeten gemeinsam den Turnierplatz.
Als sie wieder in den Stall zurückkehrten, um ihre Pferde fertig zu machen, hörten sie vom Putzplatz her Schreie und panisches Wiehern. Larissa hängte Montgomerys Trense zurück an den Haken vor der Box und machte sich augenblicklich auf den Weg, um nachzusehen, was vorgefallen war und falls nötig auch in einer schwierigen Situation zu helfen. Keuchend rannte sie den breiten Weg von den Stallungen zum Putzplatz und sah wie ein dunkelhaariges Mädchen versuchte ihr Pferd einzufangen, welches sich scheinbar einfach losgerissen hatte und durch die anderen, noch angebunden Pferde gestürmt war. Das Tier des Mädchens war eine schlanke Schimmelstute mit dünner Mähne und eher feingliedrigem Körperbau.
"Seraphina, komm her. Komm schon!", lockte das Mädchen ihre Stute, die nun stehen geblieben war und neugierig an einem leeren Futtereimer schnupperte. Larissa näherte sich vorsichtig dem schwer atmenden Pferd und ergriff den herabbaumelnden Führstrick, sobald sie nahe genug war. Seraphina riss kurz erschrocken ihren Kopf nach oben und tänzelte einige Schritte zur Seite, beruhigte sich dann aber wieder. Ihre Besitzerin eilte auf Larissa zu und nahm dankend den Strick entgegen.
"Du hast toll reagiert", bemerkte sie.
"Danke." Larissa lächelte. "Ich habe auch so einen Wildfang zu Hause."
"Typisch Vollblut." Das Mädchen grinste.
"Ich bin übrigens Larissa Schmiedt, du kannst mich aber Lara nennen."
"OK, ich bin Jasmine Heckl."
"Gut, ich muss jetzt. Vielleicht sehen wir uns ja später?"
"Ja, vielleicht. Und danke nochmal!"
"Kein Problem."
Und mit diesen Worten machte sich Larissa auf den Weg zu Montgomery, schließlich hatte sie ein wichtiges Turnier zu gewinnen.


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