Geschrieben von kleine-Araberstute am 29.02.2008 um 13:45:
Leere | Kurzgeschichte
Hey guys,
also irgendwie bin ich in letzter Zeit in einem richtigen Kurzgeschichtenwahn o.o"
Jedenfalls hier mein neues Werk - weiß noch nicht genau, was ich davon halten soll, bin also gespannt, was ihr denn davon haltet. Ist relativ kurz, muss ich sagen...
Liebe Grüße
Kerstin
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Leere
„Ich kann nicht mehr.“ Ihre Stimme zittert nicht, ist nicht schwach, hallt in seinen Ohren nach, wird nicht leiser, verklingt nicht. Sie kann nicht mehr. Sie kann nicht mehr. Sie kann nicht mehr.
Eins, zwei, drei Mal hört er den Satz in seinem Kopf, doch die Bedeutung der Worte bleibt ihm verwehrt, der Zusammenhang versteckt sich.
Sie kann nicht mehr, kann nicht mehr, nicht mehr.
Er starrt sie an. Starrt. Wieso kann sie nicht mehr, kann nicht mehr, nicht mehr? Was meint sie mit Ich kann nicht mehr, kann nicht mehr, kann nicht mehr?
„Nein, eigentlich
will ich nicht mehr.“ Sie will nicht mehr, will nicht mehr, nicht mehr.
Leere in seinem Kopf. Nur der Hall. Nicht mehr, nicht mehr … nicht mehr. Sie kann und will nicht mehr.
Langsam, ganz langsam tröpfelt die Bedeutung der Worte in sein Hirn. Macht keinen Unterschied. Er versteht, ein bisschen, aber was antworten? Was antworten, wenn sie nicht mehr kann? Und nicht mehr will? Soll er nicken? Kopfschütteln? Einfach gehen?
Sie schaut ihn abwartend an. Wartet, sie wartet. Auf seine Antwort. Und er wartet auch, wartet, auf seine Stimme, die vielleicht von alleine die richtigen Worte finden wird.
Irgendwann wird ihr das Warten zu lang. „Das ist ja mal wieder typisch für dich! Starrst mich an, als würdest du nur Bahnhof verstehen! Hier mal für Dumme: Es! Ist! Aus! Vorbei, Ende, finite!“ Sie ist nicht mehr ruhig, ist wütend, laut, schreit.
Leere. Tropf, tropf, tropf. Zusammenhang leuchtet, Erkenntnis macht sich bemerkbar. Sie liebt ihn nicht mehr, liebt ihn nicht mehr, nicht mehr. Sie will ihn nicht mehr, will ihn nicht mehr, nicht mehr.
Sie schreit ihn an. Er versteht. Will nicht verstehen.
„Sag du doch auch mal was!“
Und was?
„Ah“, bringt er mühevoll hervor.
„Ihr Typen seid doch alle gleich! Total gefühllos!“ Sie funkelt ihn an, dreht sich um, geht.
Einfach weg aus seinem Leben. Wegwegwegweg. Aus seinem Leben.