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Geschrieben von Aleu am 18.12.2007 um 18:02:
The real world
Joa.
Die Idee zu der Geschichte an sich hatte ich schon vor längerer Zeit.
Richtig inspiriert dazu wurde ich dann letztendlich durch ein Buch - 'B:SEITE'.
Daraus stammt auch die Idee mit den zwei Seiten.
Aber ich will nicht zu viel verraten. ;D
Ich habe es letztens dann geschrieben. Eigentlich nur für mich selbst & so.
Von ein paar Freunden habe ich dann gehört,
dass sie's ganz ganz ganz toll fanden.
Aber gut, das waren Freunde von mir. Ich denke zwar, dass sie mir schon sagen würden, wenn's ihnen gar nicht gefallen würde.
Aber ein 'Außenstehender' kritisiert dennoch anders. (x
Und dadurch doch neugierig gemacht würde mich jetzt doch mal interessieren, was ihr davon haltet.
Also - eure Meinung dazu, direkt & frei raus. ;D
________________________________________
Imagine the real world
Where all the metaphers and pictures
aren’t just in your head.
Imagine that they are real…
Der alltägliche Lärm dringt wie aus weiter Ferne in mein Bewusstsein.
Ich sitze am Fenster, den Blick verloren nach draußen gerichtet, die Knie an den Oberkörper herangezogen.
Ich sehe aus dem Augenwinkel, wie die Anderen herumrennen, reden, lachen.
Sie scheinen bester Laune zu sein. Sie sind so blind.
Im Gegensatz zu mir.
Wer ich bin?
Nun, mein Name tut nichts zur Sache.
Ob du mich kennst, weiß ich nicht; vielleicht.
Aber siehst du mich? Jetzt, gerade, in diesem Augenblick? Siehst du mich?
Ja? Was siehst du?
Lange, braune Haare. Braune Augen, die im Licht leicht grün schimmern.
Eine schlanke Figur, gehüllt in betonende, aber dunkle Kleidung.
Ein leichtes, warmes Lächeln auf den Lippen, der Blick wach und interessiert.
Das siehst du? Das ist es, was alle sehen.
Doch es ist falsch.
Es ist nicht das wahre Bild, das sich dir bietet; es ist nur ein Schein.
Man könnte es vergleichen mit einer Schallplatte: A-Seite und B-Seite.
Die A-Seite eines Menschen ist das, was er für die Außenwelt ist, der Mensch, der er vorgibt zu sein.
Es ist die Seite eines Menschen, die jeder auf den ersten Blick sehen kann.
Die Seite, der dagegen viel zu wenig bis gar keine Beachtung geschenkt wird, ist die andere Seite – die B-Seite.
Sie stellt das dar, was der Mensch wirklich ist, sein wahres Ich, dass er vor der Außenwelt geschützt in sich verbirgt.
Es ist das, was es zu finden gilt.
Und es ist das, wonach am wenigsten gesucht wird, ist es doch viel einfacher, sich einfach dem Schein hinzugeben.
Und nicht nur die Menschen haben diese zwei Seiten – die ganze Welt besteht aus ihnen.
Du glaubst, du siehst die Welt, wie sie wirklich ist? Du irrst.
Du bist gefangen, gefangen in einer Scheinwelt, aus der du nicht fliehen kannst, weil du es nicht einmal willst, nicht einmal versuchst.
Aber ich wollte es, ich habe es versucht. Und ich bin geflohen.
Lass mich dir nun einmal zeigen, wie die wahre Welt aussieht.
Die Welt, in der man nicht von Vergleichen und Metaphern spricht, in der Glaube nicht nur gedanklich Berge versetzt, sondern es wörtlich tut.
Und in der Blicke töten können.
Das Klingeln der Schulglocke ertönt und beendet die Stunde.
Die Anderen springen auf und eilen aus dem Raum.
Ich schultere ebenfalls meine Tasche und trete durch die Tür auf den Gang heraus.
Langsam blicke ich einmal von rechts nach links, ehe ich mich in Bewegung setze.
Als erstes wirst du feststellen, dass jeder Mensch nicht so aussieht, wie du ihn kennen gelernt hast.
Du kennst das Mädchen eine Klasse unter uns, die Kleine, die jeden Kerl haben kann und im Grunde der glücklichste Mensch auf Erden zu sein scheint?
Die A-Seite.
Dort vorne läuft sie, sieh sie dir an.
Siehst du, wie bleich ihre Haut ist?
Siehst du, wie dick die Schicht Schminke ist, die sie um die Augen trägt, um die dunklen Ringe zu verbergen, die sie vom nächtelangen Weinen davongetragen hat?
Siehst du die hauchdünnen Spuren auf ihren Wangen, die Linien, die gerade erst versiegte Tränen hinterlassen haben?
Ihr geht es nicht gut, schon eine ganze Weile nicht.
Die Kerle, mit denen sie zutun hat, schaden ihr. Einige sind einfach nur laut, stur.
Andere sogar aggressiv.
Ihr Augenringe sind nicht nur die Zeichen von Müdigkeit und Weinen.
Eigentlich will sie nicht mehr, eigentlich hat sie das Gefühl, für ihr Leben genug Erfahrungen mit Jungs gemacht zu haben.
Aber was soll sie tun, kann sie es doch nicht ändern, dass sie für diese Rolle auserwählt zu sein scheint.
Die B-Seite.
Und dort drüben, siehst du das dunkelhaarige Mädchen? Kennst du sie?
Sie, die dafür bekannt ist, immer geradeheraus zu sagen, was sie denkt, die sich von niemandem etwas vorschreiben lässt und vor nichts und niemandem Angst zu haben scheint.
A-Seite.
Das Mädchen, dass vor Selbstbewusstsein und Selbstzufriedenheit nur so zu strotzen scheint – sieh dir ihre Arme an.
Siehst du sie, die feinen Linien, die sich in wenigen Zentimeter Abständen auf ihren Unterarmen abzeichnen?
Es vergeht kein Abend, an dem keine Neuen dazukommen.
Wenn wir nun an ihr vorbeigehen, sieh ihr in die Augen.
Was siehst du? Siehst du Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen?
Es sind die Augen eines unsicheren, ängstlichen und misstrauischen Mädchens, in die du blickst.
Das vorgegebene Selbstbewusstsein, es ist nichts anderes als der Schutzpanzer, die Flucht nach vorne eines unsicheren Mädchens.
B-Seite.
Du bist erschrocken?
Warum? Weil du sie täglich gesehen hast ohne zu bemerken, wer oder was sie wirklich ist, wie es ihr wirklich geht?
Du hättest deine Augen nur etwas mehr öffnen müssen, hättest nur etwas genauer hinsehen müssen.
Die Scheinwelt ist keine vollkommen andere Welt, sie ist lediglich eine Verfälschung der wahren Welt.
Ich habe dir von den Metaphern und Vergleichen erzählt.
In Wirklichkeit ist es nichts davon.
In Wirklichkeit geschehen diese Dinge genau so, wie wir sie sinnbildlich aussprechen, nur dass sie vor den Augen der Scheinwelt verborgen bleiben.
Und sie sind noch viel schlimmer als die Dinge, die wir nur übersehen.
Es sind Dinge, die in der Scheinwelt einfach nicht sichtbar sind, Dinge, die wir dort nur als Gefühle bezeichnen und die deswegen viel zu sehr unterschätzt werden.
Ich kann dir zeigen, dass das ein Fehler ist.
Aber zunächst willst du bestimmt wissen, wieso ich dir das alles erzählt habe, wieso ich dir das alles gezeigt habe.
Es geht einfach nur darum, dass es Menschen gibt, die zu verloren sind in der unechten Welt als das sie auch nur die Chance hätten, dort wieder hinauszufinden.
Doch du, du kannst es.
Wenn ich dich ansehe, dann sehe ich, dass du dazu fähig bist, aus dieser Scheinwelt auszubrechen und der Wirklichkeit zu begegnen.
Einiges von ihr kannst du schon in der Scheinwelt wahrnehmen, wenn du nur genau hinsiehst – die B-Seiten.
Doch die Vergleiche, die Sinnbilder, die keine sind, sind es, die ich dir vor allem zeigen wollte.
Vielmehr ein Bestimmtes.
Ich trete langsam einen Schritt zurück, senke meinen Blick.
Meine Finger zittern ein wenig, als ich den Reißverschluss meiner Sweatshirtjacke ergreife und langsam nach unten ziehe.
Mit einer vorsichtigen Bewegung streife ich die Jacke ab.
Ich höre, wie du scharf die Luft einziehst, doch ich wage es nicht, den Blick zu heben.
Stattdessen starre ich an mir hinab, sehe den großen, roten Fleck mitten auf dem weißen Tshirt.
Inmitten von all dem rot, etwas oberhalb des Bauchnabels, ragt das Heft eines kleinen Dolches hervor.
Ich ziehe langsam den Stoff hoch, bis man die Stichwunde darunter erkennen kann.
Mit einer vorsichtigen Bewegung streiche ich um die Klinge herum.
„Es tut nicht weh“, flüstere ich leise, den Kopf immer noch gesenkt, „nicht sehr“
Du sagst immer noch nichts, ich höre nur, wie du tief ein und aus atmest.
Ich nehme all meinen Mut zusammen und hebe meinen Blick, sehe dir direkt in die Augen.
Du starrst zurück, sprachlos, fassungslos.
„Was...Wieso...!?“, bringst du schließlich stockend hervor.
Ich kann es nicht verhindern, dass ein leichtes Lächeln meine Lippen umspielt.
Ich hatte diese Reaktion erwartet, nein, erhofft.
„Kennst du nicht den Vergleich, dass sich etwas anfühlt wie ein Schlag in die Magengegend?“, frage ich kaum hörbar.
Du nickst nur zur Antwort.
„Manchmal fühlt es sich auch an wie Stöße, manchmal sind es Dolchstöße“, erwidere ich wispernd.
Ich sehe, wie deine Augen glasig werden, die erste Träne stumm deine Wange hinabrollt.
„Wieso?“, presst du hinter vorgehaltener Hand hervor.
„Weil es Dinge gibt, die eben so schmerzen. Weil es Dinge gibt, Menschen gibt, die einem so etwas antun können. Sinnbildlich in der Scheinwelt. Wirklich in der Realität. Aber sie gehören dazu. Und sie verheilen, ebenso wie sinnbildliche Wunden verheilen“
Mit einer langsamen Bewegung schließe ich die Finger um das kalte Heft der kleinen Klinge und ziehe vorsichtig daran.
Wie in Zeitlupe entferne ich das Metall, bis ich das gesamte Messer in der Hand halte.
Du blickst mich immer noch mit weit aufgerissenen Augen an.
„Es tut weh, ja“, beantworte ich deine ungestellte Frage, „und es sind meistens andere Menschen, die einen auf diese Art und Weise verletzen“
„Ich wusste nicht...“, beginnst du.
Ich sehe dich fragend an.
„Ich wusste nicht, dass es so....wehtut“
Ich lächle erneut.
„Deswegen zeige ich es dir“
„Wieso?“
„Damit du niemals einem Menschen so wehtust. Vergiss es nie, versprich mir das“
Du siehst mich eine Weile schweigend an, immer noch entsetzt dreinblickend, ehe du bedächtig nickst.
„Wer war es?“, fragst du, „wer war das bei dir?“
Ich senke den Blick.
„Du kennst ihn nicht“
Dann drehe ich mich um, wortlos, ohne irgendeinen Abschied.
Ich ziehe die Jacke, die nur noch an einem Arm hängt, wieder vollständig an und verschließe den Reißverschluss.
Ich spüre, dass du etwas sagen willst, mir nachkommen willst, doch du kannst nicht.
Du bist überrumpelt von all dem, was sich dir eben offenbart hat.
Und der Gedanke bringt mich zum Lächeln.
Wieso ich dir nicht wahrheitsgemäß geantwortet habe, wieso ich gelogen habe, als du fragtest, wer mir das angetan hatte?
Weil ich musste.
Weil ich dir nicht sagen kann, dass du es gewesen bist.
______________________________________________
LG,
Aleu
Geschrieben von Lady Alessia am 18.12.2007 um 23:19:
Hi Aleu
Sowas, es wundert mich, dass ich die erste bin, die dir einen Komment schreibt, aber gut. Das werde ich doch gerne tun. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die wirklich guten Geschichten KGs oder Ähnliches hier übersehen werden, vielleicht weil es da schwerer ist zu kritisieren oder vielleicht weil manche gar keine Lust auf anspruchsvollere Sachen haben, wer weiß. Wie dem auch sei.. als allererstes, ich finde die KG sehr schön, die Thematik ist ansprechend und gut rübergebracht, sicherlich mit Fehlern hier und da und Dingen die verbesserungswürdig sind, aber du hast einen super Ansatz gefunden und dein Schreibstil ist es wirklich wert ausgebaut zu werden, denn du hast Talent finde ich. Deine Gedanken gehen in eine Interessante Richtung und haben einen schönen Hintergrund. Eine Thematik die ja jedem bekannt sein dürfte und schön ausformuliert. Deine Freunde haben Recht. Ich werde jetzt mal ein paar Aspekte anmerken, die man verbessern könnte. Jetzt habe ich zu wenig Zeit alles durchzugehen, aber wenn du Interesse hast kann ich das gerne nachholen und etwas intensiver angehen, also wenn du meine Hilfe annehmen möchtest.
Als allererstes, zu dem englischen Text
Wolltest du damit ausdrücken:
Stell dir die reale Welt vor
Wo alle Metaphern und Bilder
Nicht nur in deinem Kopf sind
Stell dir vor, dass sie real sind
oder doch eher
Stell dir eine reale Welt vor
Wo all jene Metaphern und Bilder
Nicht nur in deinen Gedanken existieren
Stell dir einmal vor, dass sie wahr wären
Imagine a real world
Where all known metaphers and pictures
Doesn't simply exist in your mind
Just imagine if they would come true
So würde es meiner Meinung nach mehr Sinn ergeben, deinem Wortlaut nach. Ich habe nur eine Frage, was meinst du mit "wenn alle Metaphern wahr/real/existent wären" Metaphern stehen doch sinnbildlich für eine Tätigkeit, eine Person die eben metaphorisch anders dargestellt wird. Oder wenn man eben einen Satz anders umschreibt und mit einem Sinnbild verkörpert, wie statt "die Zeit stand still" wäre ja die metaphorische Deutung beispielsweise "Alles legte sich in einen unendlichen Schlaf" als Metapher von Dornrößchen Bspw. oder "wie ein wildes Tier stürzte er sich auf ihn" Willst du damit ausdrücken, dass alles tätsächlich so wäre, aber ich glaube du wolltest eher damit ausdrücken, was wäre, wenn alle Ideale und Bilder (im Sinne von Sinnbilder, das was man vorgibt zu sein) unverblümt dargestellt werden, ohne jene verlogene Falschheit, mit der man sich selbst belegt um sich anzupassen. So wirkt es jedenfalls im ersten Teil der KG, weil du dort unten schreibst
Zitat: |
Lass mich dir nun einmal zeigen, wie die wahre Welt aussieht.
Die Welt, in der man nicht von Vergleichen und Metaphern spricht, in der Glaube nicht nur gedanklich Berge versetzt, sondern es wörtlich tut. |
Was du dann folgen lässt sind Beispiele jener Kehrseite, aber keine Metaphern, die folgen doch dann erst später. An sich wäre das richtig, weil sie es ja noch tut, aber dann schreibst du ja
Zitat: |
Ich habe dir von den Metaphern und Vergleichen erzählt. |
Es waren weder Metaphern noch Vergleiche, es war ein Blick hinter die Kulissen, hinter die Schminke, die Maske der genannten Personen. Es war wie gesagt die Kehrseite, ansonsten wäre es ja richtig.
Zum Konzept der Geschichte, dem Aufbau und vor allem dem Ende kann ich keine Kritik aufbringen, es ist einfach super. Es sind nur Kleinigkeiten die ich persönlich schöner fände, ich gebe dir mal ein/zwei Beispiele.
Zitat: |
Ja? Was siehst du?
Lange, braune Haare. Braune Augen, die im Licht leicht grün schimmern.
Eine schlanke Figur, gehüllt in betonende, aber dunkle Kleidung.
Ein leichtes, warmes Lächeln auf den Lippen, der Blick wach und interessiert.
Das siehst du? Das ist es, was alle sehen.
Doch es ist falsch.
Es ist nicht das wahre Bild, das sich dir bietet; es ist nur ein Schein.
|
Ich würde noch ein wenig mehr Charakter-bzw emotionalbezogen ran gehen. Denn an sich sieht man ja dort ein Mädchen, dass lange braune Haare hat, braune Augen und eine schlanke Figur, gut, das mit dem Lächeln ist wohl das einzige, was innen anders wirkt (anscheinend) Ich würde ielleicht noch etwas dazu schreiben wie
"Ein leichtes, warmes Lächeln auf den Lippen, der Blick wach und interessiert. Sie sieht glücklich aus. /Ein glückliches Mädchen, dass in ihren Träumen schwelgt vielleicht/ Ihre Gesichtszüge lassen sie ausgeglichen erscheinen."
So etwas in der Richtung vielleicht, natürlich nicht genau so, aber du weißt schon was ich meine
Zitat: |
Es ist nicht das wahre Bild, das sich dir bietet; es ist nur ein Schein. |
"Es ist nicht das wahrhaftige Bild, das bin nicht ich, nicht so wie du mich siehst. Es ist nur ein Schein."
Das würde etwas besser klingen, ich finde die Wortwahl "wahre Bild, das sich dir bietet" nicht so glücklich gewählt. Aber das ist vielleicht auch nur Ansichtssache.
Zitat: |
Man könnte es vergleichen mit einer Schallplatte: A-Seite und B-Seite. |
(Okay jetzt fällt mir auf, dass du doch eine Metapher benutzt hast, anhand dieser Schallplatte, aber ich glaube, dass sich die Metaphern die du meintest auf die Zweiseitige Darstellung der Charaktere bezieht.)
Vielleicht wäre ein
"Man könnte es vergleichen mit einer Schallplatte, die sowohl eine A-Seite als auch eine B-Seite besitzt, die er nach seinem Belieben dreht und sich so eine Existenz schafft, in der er anerkannt wird, ohne erkannt zu werden."
Aber vielleicht sagt das auch schon zu viel aus..
Naja solche Kleinigkeiten meine ich. Wie gesagt, ich finde du schreibst wunderbar und ich würde gerne mal wieder etwas von dir lesen, oder dir auch mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn du Hilfe beim Überarbeiten oder einfach nur eine 2. Meinung brauchst.
Genau diese Thematik habe ich auch in meinem Roman verarbeitet, allerdings als Metapher (man kann fast sagen Über-Metapher) verarbeitet in einem Charakter, ebenso wie alle anderen kritischen Themen, die man doch mal aussprechen muss, ohne sich gleich zu offenbaren und Klartext zu reden. Deshalb hat mich die KG wohl auch so angesprochen, weil es genau das wiederspiegelt, was ich und auch all die anderen Metaphorischen Schreiber zum Ausdruck bringen, oder eben andere dazu anregt über ihre handlungen oder andere Personen nachzudenken, weil eben nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick aussieht. Okay, jetzt habe ich dich aber lange genug zugetextet.

Wenn du möchtest kannst du ja auch mal bei meiner Story vorbei schauen und mir eine Rückmeldung geben, es würde mich freuen eine begabte Schreiberin als Kommentatorin zu haben *nodnod*
Wie dem auch sei..
LG
Alec
Geschrieben von Aleu am 19.12.2007 um 00:04:
Wow & danke. <3
Ich weiß gerade ehrlich gesagt nicht, wo ich anfangen soll.
Vielleicht bei den 'Metaphern & Vergleichen'.
Ich wollte erstens zeigen, dass nicht alle Menschen das sind, was sie scheinen & das man genauer hinsehen sollte,
weil man dann den wahren Menschen hinter dem Schein erkennen kann.
Das ist etwas, dass man auch in der Welt, die ich in der KG 'Scheinwelt' nenne, tun kann. Genauer hinsehen eben.
Das Zweite ist im Grunde die allerletzte Szene, mit dem Dolch.
Ich hatte in letzter Zeit oftmals ein ganz schreckliches Gefühl, wenn ich bestimmte Dinge gesehen oder mitbekommen habe.
In Büchern wird es oft beschrieben mit 'es fühlte sich an wie ein Schlag in die Magengegend'.
Für mich persönlich fühlte es sich jedoch weniger danach als nach einem 'Dolchstoß' in diese Gegend an.
Aber das ist ja eigentlich nur ein Gefühl, das nicht sichtbar ist; es existiert kein Dolch, kein Blut, keine Wunde.
Und doch hat die betroffene Person in dem Moment ja genau dieses Gefühl, als wäre es wirklich da.
Und genau das wollte ich rüberbringen; was wäre, wenn man es zeigen könnte,
wenn man das Oberteil hochziehen & der Person zeigen könnte, was sie soeben getan hat.
Und ich wusste nicht, wie ich diese Dinge nennen sollte. Als erstes kam mir Metapher in den Sinn,
doch im Laufe der Geschichte merkte ich, dass das nicht das richtige Wort war.
Also suchte ich nach einem Neuen & kam bei Vergleich an.
Aber auch das schien nicht richtig zu sein.
Schließlich habe ich dann beide Begriffe hineingenommen, weil sie gemeinsam im ungefähren das erklären können, was ich meine.
Wenn dir ein passender Begriff dafür einfällt - ich wäre unendlich dankbar, denn über diese Sache habe ich mir wirklich den Kopf zerbrochen. XD
Zu dem kurzen Text am Anfang: Aus Langeweile in einer Englischstunde entstanden.
War überarbeitungswürdig, aber da ich auf den Rest der Story etwas mehr wert gelegt habe, musste der erstmal warten.
Was mir jedoch sehr gut gefällt, ist dein dritter Vorschlag dafür. (:
An der Stelle mit der Beschreibung des Mädchens war es beabsichtigt, mehr oder weniger nur äußerliche Aspekte zu erwähnen.
Soll die 'Oberflächlichkeit', mit der Menschen betrachtet werden, etwas unterstreichen. ;D
(Lächeln & Augen nur, weil das Dinge sind, die man nach außen hin auch noch sehen kann)
Den nächsten von dir zitierten Satz werde ich wohl mehr oder weniger so lassen,
wobei ich das 'wahrhaftig' statt 'wahr' doch schöner klingend finde. ;D
Zu dem Text über die Schallplatte: Ich denke, der wird genau so bleiben, wie er jetzt steht,
weil er für mich einfach eine sehr große Bedeutung hat, genau so, wie er in der Geschichte formuliert ist.
Kann sein, dass der ein oder andere Leser diese Stelle dann nicht so schön findet, aber für mich persönlich muss sie genau so klingen.
Und wenn du etwas mehr Zeit hast, kannst du gerne alles noch einmal etwas genauer durchgehen (wenn du willst ;D ) (:
Ich finde es toll, wenn sich jemand so viel Zeit nimmt, um jemand anderem zu helfen, sich zu verbessern.
Ich finde, sowas sollte man dann auch auf jeden Fall annehmen.
(Alles andere fände ich dumm & unförderlich für sich selbst XD)
LG,
Aleu
Geschrieben von Lady Alessia am 19.12.2007 um 00:38:
Und wieder ich
Beginne ich auch mal gleich von ganz oben.
Ja, also das mit den Metaphern ist so eine Sache, es ist beides nicht und ich habe auch lange darüber nachgedacht wie man das besser schreiben könnte, nach einem Ausdruck gesucht der genau das vermittelt.. also was mir da so spontan eingefallen ist (wieder eine Metapher XD) und zwar die Kehrseite einer Medaille. Vielleicht könnte man es so formulieren?
"Ich habe dir die Kehrseiten der Medaille nun gezeigt, die jeden dieser Menschen ptägt."
Vielleicht sowas.. hm, oder wie wäre es mit
Zitat: |
Lass mich dir nun einmal zeigen, wie die wahre Welt aussieht.
Die Welt, in der man nicht von Vergleichen und Metaphern spricht, in der Glaube nicht nur gedanklich Berge versetzt, sondern es wörtlich tut.
Und in der Blicke töten können. |
Lass mich dir nun einmal zeigen, wie es in dieser Welt aussieht, diese Welt, die ebenso existent ist, wie jene die du kennst. Eine Welt die nicht geprägt ist von auferschaffenen Lügen, die so aufrichtig wirken, dass niemand mehr, nicht einmal du selbst, daran zweifelst. Eine Welt in der Glaube nicht nur visuell Berge versetzt, sondern es tatsächlich tut. Eine Welt, in der Blicke töten können."
Ich finde die wiederholte Aufzählung hier eigentlich ganz passend, was sagst du dazu? Also die perfekte Lösung ist es denke ich noch nicht, aber es passt deutungsmäßig schon besser.
Und ich habe begriffen, was du damit ausdrücken wolltest, nur die Auslegung ist etwas verquer. Man versteht es trotzdem, du umschreibst es genaustens, wenn wir jetzt noch den perfekten Mittelweg finden wirst du unschlagbar
Die Szene mit dem Dolch fand ich phantastisch, die Wunde die nicht schmerzt, bzw es tut, es ist wie ein Schlüßel, der einem so viel eröffnet. Ich musste den Text teiweise zweimal lesen um alles genau so zu erfassen wie es wohl gemeint war, was nicht an fehlerhafter schreibweise liegt, sondern weil es so schön tiefgründig ist *gg*
Zu der Sache mit der Beschreibung des Mädchens
Ja, natürlich ist es das, oberflächlich gesehen. Aber ist nicht das Oberflächliche was du anspielst das was sich unter der Oberfläche des Charakters verbirgt? Gerade das fröhliche Lachen und dahinter die Trauer? Es ist stimmiger finde ich, wenn du etwas mehr, wenn auch nur mit einem Satz auf ihren Charakter bzw ihre Stimmung oder ihr Wirken eben eingehst, weil eben das ja auch oberflächlich ist. Wie man aussieht kann man nicht verbergen, es sieht auf beiden Seiten gleich aus, die gleichen Haare, die gleichen Augen.. verstehst du was ich meine?
Zitat: |
Es ist nicht das wahre Bild, das sich dir bietet; es ist nur ein Schein. |
Hm.. ich glaube es ist das Wort bietet was mich stört.. wie wäre es denn mit offenbart oder darbietet? Das wäre schon besser. :-)
Ja, also ich hab mit dem Schallplattendings nochmal nachgedacht, ich finde es ja nicht schlimm, eigentlich steht es dort so auch ganz gut, etwas kalt und sachlich. Hm.. wahrscheinlich hast du Recht
Und ich werde mir mal mehr Zeit nehmen, muss aber jetzt noch arbeiten, hab meine Hausaufgabe noch nicht fertig und muss noch ein paar Stimmen fertig schreiben. Aber morgen vielleicht, ich machs jedenfalls noch. Und ja- unförderlich ist es, wenn man keine Kritik annimmt. Ich mag es ebenso, wenn jemand auch mal ehrliche Kritik ablässt, solange sie eben konstruktiv ist, da kann man mehr mit anfangen als meistens mit "Jaa weiter so" oder "Supi, voll schön" Auch wenn das manchmal auch ganz schön ist ^^ Es gibt aber manche Leute, die keine ehrliche Kritik vertragen, da muss man vorsichtig sein.
LG
Geschrieben von Aleu am 19.12.2007 um 14:01:
Und ich wieder.
Zu der Formulierung 'die Kehrseite der Medaille'.
Sie gefällt mir an sich recht gut - für den ersten Teil, den Teil, wo Menschen gezeigt werden, die innerlich anders sind/fühlen, als sie äußerlich scheinen.
Wie gesagt, da finde ich die Umschreibung passend.
Bei der anderen Sache jedoch kann ich mich da iwie nicht richtig mit anfreunden...
Ich glaube ja so langsam, dass es dafür einfach keinen Ausdruck gibt. XD (Was ich problematisch finde, ich brauche ihn so oft XD)
Die Stelle, die du 'umgeschrieben' hast, gefällt mir von dir sehr gut.
Also, gerade der Teil, der am stärksten von meinem abweicht, vermittelt noch mehr das, was ich vermitteln will. ;D
Zu der Szene mit dem Dolch...wirklich?
Mir fiel besonders diese Szene schwer bzw. fand ich sie am 'schlechtesten'.
Ich hatte Probleme, aus diesem ganzen monologähnlichen Gerede zurück in eine 'richtige' Handlung zu finden.
Wenn es dennoch gelungen ist, freut mich das. XD
Und zu der Szene direkt: Meine Freunde meinten da alle, es wäre eklig. XD
Wenn die Hauptperson den dann so rauszieht...
Aber ich finde nicht, dass es eklig ist.
Denn als Umschreibung für ein Gefühl wird es nie als eklig bezeichnet. Doch sobald es nicht nur Umschreibung, sondern Tatsache ist,
ist es eklig? Versteh' ich nicht. XD
Laut meiner Aussage & allem müsste es sich ja gleich anfühlen, was macht es dann für einen großen Unterschied...!? ;D
Zum 'bietet'.
Ja, ich weiß auch nicht. XD 'darbietet' wollte ich sogar zuerst nehmen, doch dann hat es mich bei erneutem Lesen irgendwie gestört. XD
Zur Beschreibung des Mädchens: Stimmt, du hast Recht. XD
Wenn ich jetzt genauer drüber nachdenke....ja, stimmt.
Ich denke, ich werde die Stelle nochmal lesen & gucken, was sich da noch reinbringen lässt. ;D
Und ja, reines Lob ist zwar ein recht angenehmes Gefühl - aber es bringt einen auf Dauer eben nicht weiter. ;D
Und Menschen, die keine Kritik vertragen, sollten ihre Sachen eben keiner Kritik aussetzen. XD
LG,
Aleu
Geschrieben von TerraTX am 19.12.2007 um 14:49:
Okay, ich habe nicht alles gelesen, weil es einen Punkt gab, an dem ich echt nur dachte: "Nein!" - und zwar die Stelle: Aber zu erst willst du mit Sicherheit wissen, warum ich dir das alles erzähle?
Irgendwie so lautete der Satz und ich dachte nur: "WTF?! Erzähl es mir doch einfach, red weiter, es is mir scheiß egal, wieso du das tust. Ein Text hat doch genau den Sinn, dass Menschen den Sinn dahinter entdecken, sich Gedanken machen. Nicht, dass der Text es einem selbst erklärt."
Das Wort "Scheinwelt" finde ich einfach nur abartig. Du hast es geschafft, durch die häufige Verwendung von "Scheinwelt" bzw. auch nur "Welt" meine Einstellung zu diesem Wort um 180° zu drehen. Um genau zu sein, ich hasse dieses Wort ab heute. Es löst in mir eine tiefsitzende Übelkeit aus, von der ich einfach nicht loskomme.
Die Sätze sind plump, unausgeschmückt, nur das Nötigste. An einigen Stellen ist es ganz schön, symbolisiert es doch die Gleichgültigkeit, Gewohnheit, der Ich-Erzählers zu dem, was er sieht und erzählt. Für ihn ist es normal, für uns nicht.
Mich stören an dem Text vor allem Wiederholungen, die ziemlich oft vorkommen.
Zitat: |
Im Gegensatz zu mir. |
Wieso? Wieso ist sie traurig? Ich verstehs nicht. Die Wahrheit zu kennen und dann so emotionslos von ihr zu erzählen, wie das Mädchen es im weiteren Verlauf tut, scheint nichts Trauriges zu sein.
Autsch. Buch zu. Eigentlich. kA, wieso ich es nicht getan habe. Vorstellungen sind TABU, anderer Einstieg, der ist schrecklich.
Zitat: |
Nun, mein Name tut nichts zur Sache. |
Ebenfalls scheiß Satz, nur der danach ist gut, vonwegen: "Ob du mich kennst?"
Die Platte ist ein schlechter Vergleich, finde ich. Zumindest ist er von dir schlecht dargestellt, zumal ich auch erwähnen muss, dass ich keine ahnung von Platten habe. Was allerdings mit Sicherheit nicht nur mir so geht.
So, Rest hab ich, wie bereits erwähnt, nicht gelesen, weil es mich einen Scheißdreck | sorry | interessiert, wieso du mir das erzählst. Ich möchte es lesen, also mache ich es. ICH möchte einen Sinn dahinter finden. Nicht du. Das ist... falsch.
Geschrieben von Aleu am 19.12.2007 um 15:13:
Du hättest an der Stelle weiterlesen müssen.
Sie will an dieser Stelle nicht dem Leser sagen, worum es in der gesamten Geschichte geht, was ihr Sinn ist.
Sie will der Person, der sie das alles zeigt, vielmehr sagen, wieso sie das alles IHR zeigt.
Wieso sie nicht irgendjemanden anderen dafür auserwählt hat.
Ich muss dir Recht geben, ich gebrauche 'Scheinwelt' ziemlich oft, besonders an einigen Stellen.
Und ja, das Wort nervt dort nach einer Weile ziemlich.
Du musst wissen, ich achte auf Wortwiederholungen & ich versuche die unpassenden zu vermeiden.
Die konnte ich leider einfach nicht vermeiden.
Vielleicht findest du ein anderes Wort dafür - ich hab' in der Zeit, in der ich es geschrieben & überarbeitet habe, keines gefunden.
Zu den Wiederholungen sonst kann ich nicht direkt was sagen.
Ich kann nur sagen, dass die, die mir bewusst auffallen, wenn ich selbst den Text lese, auch die sind, die ich bewusst gesetzt habe.
Ist irgendwo auch Geschmackssache, aber ich mag solche Wiederholungen.
Ebenso wie kurze, knappe, teilweise vielleicht abgehackte Sätze.
Ich finde, auch diese Sätze können mit wenigen Worten sehr viel ausdrücken.
(Ob mir das gelungen ist, lasse ich da mal außer Acht ^^)
Was meinst du mit unausgeschmückt? Alles andere kann ich nachvollziehen, aber zu unausgeschmückt kriege ich irgendwie keinen Bezug. ;D
Sie ist ja nicht unbedingt traurig. Nicht glücklich zu sein heißt ja nicht automatisch, dass man traurig ist. Es muss ja nicht immer das Gegenteil sein.
Sie erzählt weiterhin emotionslos, ja. Weil das ihre Gefühle sind.
Sie ist nicht traurig, vielmehr resignierend.
Sie hat sich damit abgefunden, dass alle Menschen um sie her nicht das sehen können oder wollen, was sie sieht.
Vor allem eben damit, dass sie es nicht wollen.
Und sie hat aufgehört, Emotionen darin zu investieren, weil sie gemerkt hat, dass es ihr nichts bringt, dass es nichts ändert.
Wieso sind Vorstellungen an dieser Stelle tabu?
Ich finde es eigentlich ganz schön, die Person, mit der sie redet, direkt in die Falle tappen zu lassen & ihn/sie erst danach darauf hinzuweisen.
Sie führt der Person damit vor, dass auch sie so ist & sieht wie alle anderen.
Dadurch soll es ihm/ihr bewusster werden.
Mit der Erklärung 'Scheiß-Satz' kann ich nicht viel anfangen. Wieso?
Ich persönlich mag den Satz. Denn es ist wirklich egal, wie sie heißt.
Oder meinst du vom Satzbau her? Wenn ja, was hättest du anders gemacht?
Eine Schallplatte hat zwei Seiten.
Auf der einen Seite - der sogenannten A-Seite - ist die eigentliche Single drauf, der Song, wegen dem sich die Leute die Platte gekauft haben.
Aber auf jeder Platte - das ist ja auch heute noch bei den CD's so - war dann noch ein weiterer Track, die sogenannte B-Seite.
Diese B-Seite war existent & dennoch wurde sie viel weniger wahrgenommen als die A-Seite,
weil die A-Seite eben das war, was man als Erstes gesehen/gehört hat.
Daher kommt der Vergleich.
Und ich glaube, dass man auch für sich selbst einen Sinn hinter einer Geschichte finden kann,
selbst wenn die Geschichte quasi schon einen Sinn vorgibt.
Das Buch, das mich hierzu mit inspiriert hat, erklärt sich an einigen Stellen selbst.
Eines meiner Lieblingsbücher besteht eigentlich nur aus Erklärungen für Handlungen, aus dem Sinn hinter dem, was es erzählt.
Und dennoch habe ich durch diese Bücher einiges gelernt, auch wenn ich nicht direkt sagen kann, was es ist.
Aber sie haben mich eindeutig weiter gebracht & ich habe nicht das Gefühl, nicht selbst über sie nachgedacht, nicht selbst den Sinn gefunden zu haben.
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