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Geschrieben von Startpost-Retter am 20.08.2007 um 10:42:
Nur ein Zügel hängen lassen?
Hey Ho!
Letztens bin ich beim Zappen auf so einen Westernfilm gestoßen, hab mal 5 Minuten reingesachaut und da war genau das selbe, was wir auch im Unterricht immer machen ^^ Wenn das Pferd stehen bleiben soll, einen Zügel nach unten auf den Boden hängen lassen.
Hat das irgendetwas mit Tradition zu tun oder steckt was "sinnvolles" dahinter?
Geschrieben von Shirin am 20.08.2007 um 10:43:
Nennt man das nicht "Ground tying"? So dass das Pferd denkt, es wäre angebunden?
Geschrieben von -Verena- am 20.08.2007 um 10:47:
Es hatte früher das sinnvolle, dass die Cowboys, wenn sie auf einer weiten ebene Kühe hütteten und sie dann schnell absteigen mussten. Meist war weit und breit nichts zum anbinden des Pferdes, also trainierte man es dazu einfach stehen zu bleiben und zu warten wenn ein Zügel zu Boden hing!!
Ich hoffe das war nun nicht zu verwirrend erklärt!!
Geschrieben von Domilein am 20.08.2007 um 10:49:
Wird vielen Westernpferden beigebracht. Sie sollen einfach lernen stehenzubleiben, wenn ein (oder zwei) Zügel, der Strick... am Boden liegt.
Geschrieben von Monti am 20.08.2007 um 14:18:
Also ich kenne es bei den Westernreitern auch so, dass die einfach den Strick los lassen und das Pferd bleibt stehen. (Das finde ich übrigens total praktisch). Manche legen ihren Pferden den Strick ja auch einmal über den Hals und es soll stehen bleiben.
Je nach dem wie das Pferd das kennt, weiss es halt dass es stehen bleiben soll
Lg Kiki
Geschrieben von sarahpferd am 20.08.2007 um 14:26:
Der Quartermix der mit Mino auf der Wiese steht is das auch gewohnt
Zügel oder Strick auf dem Boden und er geht keinen Schritt
Geschrieben von Lawina am 20.08.2007 um 14:27:
RE: Nur ein Zügel hängen lassen?
Ground Tying
guck doch mal hier rein
Geschrieben von Agility-Freak am 20.08.2007 um 14:30:
Ich glaube das ist schon eine ziemlich alte Tradition und hat den Sinn, dass die Cowboys früher ja teilweise 100te von Kilometern weit weg von ihrem Zuhause geritten sind. Stell dir mal vor, da würde der jetzt vom Pferd fliegen und Pferdi würde i.wo hinrennen und Cowboy liegt i.wo in der Steppe rum und verhungert.
Da haben die ihren Pferden beigebracht, dass wenn die Zügel auf den Boden fallen, das Pferd sofort anzuhalten hat.
So kenne ich das.
Geschrieben von sweet araber am 21.08.2007 um 18:42:
Meint ihr das klappt immer so gut? Ich mein ein Westernpferd ist doch auch ein ganz normales Pferd und wird wenn es sich erschrickt und in Panik ist doch auch erst einmal flüchten. Egal ob der Zügel nun auf dem Boden liegt und egal wie gut diese Pferde daraf trainiert sind
Geschrieben von Monti am 21.08.2007 um 18:59:
Man kann das ja jedem Pferd beibringen, nicht nur Westernpferden
Klar, wenn sie sich erschrecken können sie trotzdem weglaufen usw. Aber ein Pferd könnte sich, wenn es richtig in Panik ist, auch losreißen.
Lg Kiki
Geschrieben von Sandy27 am 22.08.2007 um 00:18:
Ich denke Englischpferde werden mehr auf Turniere und sowas trainiert, den meisten Reitern ist Gelassenheit und Schrecklosogkeit denk ich mal nicht so wichtig. Also ich habe bei uns im Stall noch nie jemanden Schrecklosigkeitstraining oder so machen sehen^^
Geschrieben von Josylein am 22.08.2007 um 13:39:
Grade bei den Dressurpferden kommt es auf große Bewegungen an. Dafür ist auch ein gewisser Grad Temperament erforderlich, der gezielt reingezüchtet wird.
Bei Westernpferden kommt es nicht auf großartige Bewegungen an, da wird kaum auf Temperament gezüchtet. Dazu kommt dann noch, dass die meisten Westernpferde noch speziell auf Schrecklosigkeit trainiert werden.
Geschrieben von YellowMonster am 22.08.2007 um 22:51:
Sandy und Josylein da kommt ihr wieder etwas in die Klisches rein. Was ist Pleasure? Hat auch was mit ausdruckstarkem und schönen, geschmeidigen Gänge zu tun und ein Pferd das mit Rinder arbeitet, geht ziemlich ab und manche hypern auch wenn sie ein Rind sehen.
Gelassenheit kann man fast jedem Pferd beibringen ohne das es Temperamentlos wird.
Ich musste meinem Pflegi auch erst beibringen, stehen zu bleiben und gucken bevor er nicht vor jedem kleinen DIng erschrack.
Finde es für Turnierpferde western oder englisch sinvoll, weil sie ihre Energie nicht für "Angst haben" verpuffen und sich mehr konzentrieren, anstatt rumzutänzeln usw...
Finde es also eine gute Sache, wenn die Pferde stehen bleiben, wenn der Strick oder Zügel am Boden liegt. Ist auch sicherheitsmässig ungefärlicher wenn das Pferd stehen bleibt anstatt vomöglich noch draufzutretten und sich weh zu tun....
Geschrieben von Luca am 22.08.2007 um 23:09:
Ai ai ai ai...
Ob ein Pferd auf das sogenannte "Ground Tying" (noch so ein schönes Englischwort, welches keiner braucht, um etwas altes zu erklären...) kann oder nicht hat nichts mit der Zucht sondern mit der Erziehung zu tun.
Eure Dressurpferdchen können genauso ruhig stehen bleiben wie ein "nervenstarkes" (da habt ihr noch nicht viele kennen gelernt...) Westernpferd. Vorrausgesetzt es wurde darauf erzogen.
Denn, an Sandy: Ebenfalls komisch - ich bin in einem Westernstall und habe auch noch nie jemanden Schrecklosigkeit trainieren sehen. Wie kommt das bloß?
Ich schmeiße immer einen oder beide Zügel auf den Boden, aber meist nur, wenn ich nachgurte, einige Schritte weggehe oder ähnliches. Ansonsten ist in meinen Augen die Gefahr viel zu groß, dass das Pferd doch mal einen verträumten Schritt nach vorne macht und sich im Maul hängt. Wenn ich Joy oder Cisco auf dem Hof stehen lasse, dann bleiben die Zügel überm Hals oder werden an den Kehlriemen gehangen und das Pferd bleibt trotzdem stehen.
Das eigentliche Kommando zum Stehen ist nämlich der erhobene Zeigefinger direkt vor dem Pferdekopf (das nur als Zeichen, worauf das Pferd reagiert, nicht das mir gleich angehangen wird, Pferde würden via Zeigefinger kommunizieren). So wird's dir bei der Showmanship beigebracht, viele verknüpfen dass dann mit dem Zügel auf den Boden und irgendwann spinnt sich das Pferd ebenfalls die Verbindung.
Ohne mal wieder eine Grundsatzdebatte über die Erziehung von Western- und "Englisch"pferden lostreten zu wollen, ist es absoluter Quatsch, dass ein Westernpferd nur einen Sprung zur Seite macht, weil es nervenstärker gezogen wurde. Zumal es bei den Quarter Horses mittlerweile 5382 verschiedene Zuchtlinien gibt, wer da komplett durchsteigt und mir bei jeder den Nachweis der "Nervenstärke" als Zuchtziel geben kann, bekommt einen Preis. Freiwillige?
Das dieses Phänomen trotz allem meist zutrifft sollte nicht auf die Zucht geschoben werden, sondern manchen Reiterleuten vielleicht zu denken geben. Denn tatsächlich ist es so, dass sich große Haltungsdifferenzen zwischen Western- und Englischreitern aufweisen (bezügl. Weide- und Boxenhaltung) und zu dem (jetzt kommt's) unterschiede in der ReitWEISE. Ich weiss ich werde gesteinigt, geteert, gefedert, gerädert und dann getötet (etwa in dieser Reihenfolge), aber es trifft leider zu, dass Englischreiter tatsächlich häufig wenig Wert auf ein ausgeglichenes Pferd legen (und dabei oft auch auf den Umgang in brenzlichen Situationen) und zu dem (achtet Mal drauf...) die Zügel ANZIEHEN, wenn ein Pferd zur Seite springt.
Dass das die schlimmste Reaktion ist, die man einem Fluchttier erwidern kann, brauche ich wohl nicht erwähnen? Und nein, ich sage nicht, dass das alle tun und ich behaupte nicht, dass das Westernreiter nicht tun (würden - wenn sie fähig wären, die Zügel schnell genug zu sortieren), aber so schaut's leider in meinen Erfahrungen aus.
Das ein "Westernpferd" (ich kann es auch gerne konkretisieren: Quarter Horse) nicht nur flache Gangarten vorführen soll, beweist alleine eine Hunter under saddle.
Im Übrigen lese ich hier "Westernpferde", keine Rasse. Daher also von Zucht zu reden ist im Kern schon unschlüssig. Zu welcher Reitweise ein Pferd gelangt wird aber zumeist erst nach der Geburt (also lange nach der Zuchtplanung) entschieden. Wenn man mal von den vorbelasteten Westernrassen absieht. Also, wie kommt es, dass einem Norweger die Gelassenheit anerzüchtet wurde? Oder einem Haflinger? Araber? Zucht? Hmm, lasst mich überlegen...
Ja, ich BIN zynisch... Zu viel House geguckt, zu gereizt gerade. Dennoch greife ich niemanden an. Das vorweg.
Geschrieben von Shadow am 23.08.2007 um 10:23:
Bei dem Westernhof, bei dem ich geritten bin, als ich noch was mit Pferden zu tun hatte, kannten das alle Schulpferde so.
Die wurden teilweise auch unangebunden mit losem Strick geputzt und so.
Einen Wallach konnte man eine halbe Stunde mit hängenden Zügeln stehen lassen.
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