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Geschrieben von theroorback am 18.05.2007 um 03:43:

traurig Seelenschmerz ...

Das kleine Robbenbaby
Ist bald der Schal ner Lady
Denn wenn die Fänger kommen
Wird ihm das Fell genommen
Das Ganze mal genauer:

Zuerst mit großen Knüppeln
Den kleinen Kopf verkrüppeln
Viel Blut schon im Gewässer
Dann schneiden scharfe Messer
Die Flauschi-Haut in Stücke

Verarbeitung in China
Es näht die kleine Sina
Nun haben alle Pause
Nur Sina darf nach Hause
Sie hat zu viel von dem radioaktiven Material eingeatmet, das bei der Kleberherstellung in der Fabrik nebenan benutzt wird

Die Pelze sind jetzt fertig
Dank Kindern recht hochwertig
Denn wer versagt beim Nähen
Wird sehr bald nicht mehr stehen

freue mich über Kommentare =]

Ja, hier stnad vorher was anderes



Geschrieben von Knopfloch am 18.05.2007 um 15:16:

  RE: Robben und Kinder - zwei Unglücke ein Gedicht

Hallo theroorback!

Also ich möchte erstmal sagen: tolles Gedicht!
Mal ein anderes (doch wichtiges!) Thema als man es hier in den meisten Gedichten findet.
Und obwohl die Thematik ja nicht ganz leicht ist (weswegen sich wohl auch viele hier davor scheuen, darüber zu schreiben), hast du sie vorurteilsfrei und trotzdem ergreifend verarbeitet.
Du schaffst es, gleichzeitg den Schrecken und aber auch die positiven Dinge an der Sache zu schildern (flauschiger Pelz, Sina darf nach Hause).

Auch von der Technik ist das Gedicht nicht schlecht, die meisten Reime wirken kaum konstruiert, es liest sich alles recht flüssig, nur in der letzten Strophe holpert es ein bisschen (fertig, aber hochwertig) und der letzte Vers hätte vielleicht schöner gewählt werden können, grade um dem Gedicht ein pointiertes Ende zu geben. Und wenn schon dieser Vers, dann würde "Wird bald schon nicht mehr stehen" besser in den Rhythmus passen.
Aber das soll alles keine große Kritik sein, denn der Inhalt spricht wirklich für sich, ja ich gebe zu, ich musste grade im Zug ein wenig heulen, oder auch etwas mehr, so tief hat es mich berührt... diese Fassungslosigkeit, die einen beim Lesen überkommt, diese Zeilen, die mitunter fast schon zynisch wirken (sicher gänzlich ungewollt :o ), und diese Wahrheit, die einen schier erschlägt...

Weiter so!

lg Knopfi

Zitat:
Original von theroorback
Ja, hier stand vorher was anderes

was denn?



Geschrieben von theroorback am 18.05.2007 um 20:30:

  RE: Robben und Kinder - zwei Unglücke ein Gedicht

Zitat:
Original von Knopfloch
Auch von der Technik ist das Gedicht nicht schlecht, die meisten Reime wirken kaum konstruiert, es liest sich alles recht flüssig, nur in der letzten Strophe holpert es ein bisschen (fertig, aber hochwertig) und der letzte Vers hätte vielleicht schöner gewählt werden können, grade um dem Gedicht ein pointiertes Ende zu geben. Und wenn schon dieser Vers, dann würde "Wird bald schon nicht mehr stehen" besser in den Rhythmus passen.

Ja, die letzte Strophe ist suboptimal, ich hab da etwas geschlampert ^.^

Eigenkritik wäre ja noch der letzte Vers der 3. Strophe gewesen, da hab ich den Jambus garnicht gut umgesetzt. unglücklich


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