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Geschrieben von Ayana am 12.05.2007 um 22:19:

  Die Fahrt ins Nirgendwo | Kurzgeschichte

Fahrt ins Nirgendwo

Unruhig trat Miriam von einem Fuß auf den anderen. Mittlerweile wartete die sechzehnjährige seit über zehn Minuten auf den Bus, der sich wegen des Schneetreibens verspätet hatte. Immer wieder fiel ihr Blick auf ihre schlichte mit hellblauem Armband gehaltene Uhr. Der Sekundenzeiger tickte in der fast lautlosen Umgebung unüberhörbar laut, was das Mädchen noch nervöser machte. ’Wo bleibt der denn?’, fragte sie sich und begann hin und her zu laufen. Dabei hauchte sie sich in die Hände, um ihre Finger warm zu halten. Immer noch ließ der Bus sich nicht blicken, doch schlussendlich, nachdem Miriam bereits 15 Minuten auf das Gefährt gewartet hatte, kamen Scheinwerfer in Sicht, die sich langsam durch das Schneegestöber fraßen.

Miriam stand zitternd auf der Straße, bis sich die Türen öffneten und sie endlich in die Wärme des Busses steigen konnte. Als sie mit eiskalten Beinen die Treppenstufen zum Fahrersitz erklomm, kramte sie mit steifgefrorenen Fingern ihr Kleingeld aus der Jackentasche. „Ach Mist!“, fluchte sie mit sich selbst. Entschuldigend sah sie dem Pedro, dem Fahrer, entgegen. Dieser wusste schon, was sie zu sagen hatte, kannte er diese Teenagerin doch schon seit mehreren Jahren, und es war bereits des öfteren passiert, dass Miriam ihr Geld vergaß „Schon okay, zahlst du eben wie immer das nächste Mal, in Ordnung?“ Dankbar nickte die Brünette und setzte sich auf ihren Stammplatz, direkt hinter dem Fahrer. Sie legte ihre Tasche neben sich ab und sah sich um. Es befanden sich nur wenige Schüler im Bus, viele davon kannte sie nicht, einige hatte sie schon öfters gesehen. Große Lust, sich mit irgendjemand von den ihr bekannten Jugendlichen zu unterhalten verspürte Miriam nicht, weswegen sie sich auf die vorbeikriechende Landschaft außerhalb des Busses konzentrierte.

Doch die Ruhe und Müdigkeit, die sich in der 16 jährigen ausgebreitet hatten, wurden mit einem Schlag weggewischt, war auf einmal fort, gestört durch das Quietschen von Bremsen. Der Bus kam ins Straucheln, Pedro begann zu schreien. Angsterfüllt hielt sich Miriam die Ohren zu, stand auf und blieb wie erstarrt mit aufgerissenen Augen stehen. Das, was sie sah, bereitete ihr Todesangst, Pedro hatte alle Kontrolle über das massige Fahrzeug verloren, gerade an dieser Stelle, an der bereits viele Personen in Kraftfahrzeugen ums Leben gekommen waren, vor allem in dieser Jahreszeit, in der sie sich gerade befanden. Der Winter war der Grauenmonat in diesem Gebiet. Viel zu oft wurden Todesfälle gemeldet, oft von völlig Fremden, die einen dennoch traurig und chancenlos gegen die Gewalten der Natur stimmten. Als der Bus der Klippe immer näher kam, drohte, geradewegs durch die Leitplanke zu rasen, schloss Miriam voller Lebenswillen die Augen, sammelte sich und machte einen Satz nach vorne, griff Pedro ins Lenkrad, riss es herum, doch es reagierte nicht viel, der Bus kam noch mehr ins Schleudern, schien sich für einen Moment zu fangen, begann abermals zu Rutschen und dem Abhang immer näher zu kommen. Miriam warf sich auf den Boden, erfolglos war ihre Tat geblieben, entmutigt gab sie sich nun ihrem Schicksal hin. Sie schrie, als sie spürte, wie der Bus über die Klippe trat, missachtete das Gebrüll und die angstverzerrten Schreie der anderen Mitfahrer, war in ihrer eigenen Welt gefangen. Sie sah sich selbst stürzen, ohne irgendetwas um sie herum, kein Bus, nichts war da. Sie spürte die Kälte, die sie umgab, der Luftzug fuhr ihr durch die Haare und sie schloss die Augen, um nicht sehen zu müssen, wann sie der tödliche Aufprall erwartete.

Doch dieser schien auf sich warten zu lassen, es war, als ob der Bus endlos in die Tiefe stürzen würde, immer weiter, längst hätte er auf der Erdoberfläche aufprallen müssen, zusammenfallen wie Kartenhaus bei einem leichten Windhauch, doch dieser Moment kam endlos erscheinende Zeit nicht, aber auf einmal war er da. Das Krachen war ohrenbetäubend, der Schmerz unvorstellbar. Miriam hustete, riss die Augen auf. Sie war herumgeschleudert worden, versuchte sich verzweifelt irgendwo festhalten zu können, fand keinen Halt, keine Möglichkeit sich zu retten, das Leben ein letztes Mal spüren, zu spüren, dass es etwas gab, das sie halten konnte, doch nichts war da außer dem rauen Teppich, der im Bus verlegt war. Nichts.



Edit: Überarbeitete Version!
Und ja, das offene Ende ist beabsichtigt, ist schließlich eine Kurzgeschichte großes Grinsen viel Spaß beim Kommentieren, außeinandernehmen usw. Freude



Geschrieben von Aleu am 14.05.2007 um 17:02:

 

Hey!

Ich finde die Kurzgeschichte ganz schön, sie ist angenehm geschrieben, lässt sich gut lesen.
Ich finde, das Thema hast du recht gut dargestellt, mir persönlich wäre es wohl schwer gefallen, darüber zu schreiben bzw. es gut zu schreiben.

Das einzige, was ich gefunden habe, war 'Leidplanke' -> 'Leitplanke'. ;D

Sonst ist mir eigentlich nichts weiter aufgefallen. (:



Geschrieben von Ayana am 14.05.2007 um 17:15:

 

Dankeschön, Aleu smile sowas hört man natürlich gerne, den Rechtschreibfehler habe ich sofort ausgebessert, vielen Dank Augenzwinkern



Geschrieben von Pawie am 14.05.2007 um 17:42:

  RE: Die Fahrt ins Nirgendwo | Kurzgeschichte

Zitat:
Original von Ayana
Fahrt ins Nirgendwo

Unruhig trat Miriam von einem Fuß auf den anderen. Mittlerweile wartete die sechzehnjährige seit über zehn Minuten auf den Bus, der sich wegen des Schneetreibens verspätet hatte. Immer wieder fiel ihr Blick auf ihre schlichte mit hellblauem Armband gehaltene Uhr. Der Sekundenzeiger tickte in der fast lautlosen Umgebung unüberhörbar laut, was das Mädchen noch nervöser machte. ’Wo bleibt der denn?’, fragte sie mürrisch Entweder fragte sie sich mürrisch oder die " statt ' ;D Aber sie denkt doch, oder? und begann hin und her zu laufen und sich dabei in die Hände zu hauchen, um sich warm zu halten. Den Satz find ich zu lang, das klingt komisch xD Immer noch ließ der Bus auf sich warten, doch schlussendlich, nachdem Miriam bereits 15 Minuten auf das Gefährt gewartet hatte, Hier war ein Zeitsprung, allerdings merkt man das nicht. Du hättest noch mehr beschreiben sollen, dann wäre es besser rüber gekommen, dass Zeit vergangen ist kamen Scheinwerfer in Sicht, die sich langsam durch das Schneegestöber fraßen.

Miriam wartete zitternd darauf, dass sich die Türen öffneten und sie endlich in die Wärme des Busses steigen konnte. Als sie mit Mühe – aufgrund ihrer eiskalten Beine – Würde ich umschreiben. "Als sie mit Mühe" ist ansich zwar gut, alleine aber eher weniger gut, was du auch richtig erkannt hast und es deshalb begründen wolltest. Aber "aufgrund ihrer eiskalten Beine" stört, meiner Meinung nach, den Lesefluss die Treppenstufen zum Fahrersitz erklommKOMMA kramte sie mit steifgefrorenen steifgefroren? Gibt es das Wort? Fingern ihr Kleingeld aus der Jackentasche. „Ach mist! Mist, nicht mist“, fluchte sie leise mit sich selbst. Fluchte sie leise mit sich selbst? Das leise ist schon irgendwie störend und mit sich selbst? Das passt nicht. Oder flucht man etwa auch mit anderen? Entschuldigend sah sie dem Busfahrer entgegen, der wusste schon, was sie zu sagen hatte, kannte diese Teenagerin doch schon seit mehreren Jahren, seitdem er diese Strecke fuhr und es war bereits des öfteren passiert, dass Miriam ihr Geld vergaß. Omg, der Satz könnte von mir sein xD Ich dachte schon der hört gar nicht mehr auf lol Auf jeden Fall kürzen xD „Schon okay, zahlst du eben wie immer das nächste Mal, in Ordnung?“ Dankbar nickte die Brünette und setzte sich auf ihren Stammplatz, direkt hinter dem Fahrer, legte ihre Tasche neben sich ab und sah sich um. Würde ich eher umschreiben zu "Dankbar nickte die Brünette und setzte sich auf ihren Stammplatz, direkt hinter dem Fahrer. Sie legte ihre Tasche neben sich ab und sah sich um." Es befanden sich nur wenige Schüler im Bus, viele davon kannte sie nicht, einige hatte sie schon öfters gesehen. Große Lust, sich mit irgendjemand von den ihr bekannten Jugendlichen zu unterhalten verspürte Miriam nicht, weswegen sie sich auf die vorbeikriechende Landschaft außerhalb der Wärme des Busses konzentrierte. Außerhalb der Wärme des Busses? Ok, du wolltest mitreinbringen, dass es drinnen warm ist, aber ich würd's raus lassen. Also einfach "Auf die vorbeikriechende Landschaft außerhalb des Busses"

Doch die Ruhe und Müdigkeit, die sich in der 16 jährigen ausgebreitet hatteN!! KOMMA wurdeN!! mit einem Schlag weggewischt, war auf einmal weg weg ist eine Wortwiederholung. Besser wäre verschwunden, etc., gestört durch das Quietschen von Bremsen. Der Bus kam ins Straucheln, Pedro Ich hätte den Namen schon früher erwähnt. Die Spannung wird aufgebaut, da ist soetwas Einleitendes fehl am Platz, der Fahrer, begann zu schreien. Angsterfüllt hielt sich Miriam die Ohren zu, stand auf und blieb wie erstarrt mit aufgerissenen Augen stehen. DasKOMMA was sie sahKOMMA bereitete ihr Todesangst, Pedro hatte alle Kontrolle über das massige Fahrzeug verloren, gerade an dieser Stelle, die Kurve, an der bereits viele Personen in Kraftfahrzeugen umAPOSTROPHs Leben gekommen waren, vor allem in dieser Jahreszeit, in der sie sich gerade befanden. Satz ist mir wieder irwie zu lang xD Der Winter war der Grauenmonat in diesem Gebiet. Viel zu oft wurden Todesfälle gemeldet, oft von völlig Fremden, die einen dennoch traurig und chancenlos gegen die Gewalten der Natur stimmten. Als der Bus der Klippe immer näher kam, drohte, geradewegs durch die Leitplanke zu rasen, schloss Miriam voller Lebenswillen die Augen, sammelte sich und machte einen Satz nach vorne, griff Pedro ins Lenkrad, riss es herum, doch es reagierte nicht viel, der Bus kam noch mehr ins Schleudern, schien sich für einen Moment zu fangen, begann abermals zu Rutschen und dem Abhang immer näher zu kommen. Der ewiglange Satz ist stattdessen dieses Mal sehr geil! Miriam warf sich auf den Boden, erfolglos war ihre Tat geblieben, entmutigt gab sie sich nun ihrem Schicksal hin. Sie schrie, als sie spürte, wie der Bus über die Klippe trat, missachtete das Gebrüll und die angstverzerrten Schreie der anderen Mitfahrer, war in ihrer eigenen Welt +gefangen. Sie sah sich selbst stürzen, ohne irgendetwas um sie herum, kein Bus, nichts war da. Sie spürte die Kälte, die sie umgab, der Luftzug fuhr ihr durch die Haare und sie schloss die Augen, um nicht sehen zu müssen, wann sie der tödliche Aufprall erwartete.

Doch dieser schien auf sich warten zu lassen, es war, als ob der Bus endlos in die Tiefe stürzen würde, immer weiter, längst hätte er auf der Erdoberfläche aufprallen müssen, zusammenfallen wie Kartenhaus bei einem leichten Windhauch, doch dieser Moment kam endlos erscheinende Zeit nicht, auf einmal war er da. Es fehlt vor dem "auf einmal war er da" meiner Meinung nach ein Bindewort (Heißen die so? xD), "doch" zB, aber das hast du ja kurz davor schon Das Krachen war ohrenbetäubend, der Schmerz unvorstellbar. Miriam hustete, riss die Augen auf. Sie war herumgeschleudert worden, versuchte sich verzweifelt irgendwo festhalten zu können, fand keinen Halt, keine Möglichkeit sich zu retten, das Leben ein letztes Mal spüren, zu spüren, dass es etwas gab, das sie halten konnte, doch nichts war da außer dem rauen Teppich, der im Bus verlegt war. Nichts.


Äh ja, viele Mängeleien usw, aber so bin ich halt xD Hab für meine Verhältnisse eigentlich sehr wenig gefunden. (Das ist ein Lob!! xD)
Aber davon mal abgesehen find' ich die Geschichte toll o__o" Anfangs zieht sich die ganze Einleitung zwar ein wenig hin, man mag eigentlich aufhören zu lesen, aber beim Höhepunkt folgt alles Schlag auf Schlag, was ich sehr gut finde.
Man bzw. Miriam wird 'rausgerissen aus dem täglichen Leben, total unvorbereitet und plötzlich. Und das hast du 1A so 'rüber gebracht.


Liebe Grüße
Pawie.



Geschrieben von Ayana am 14.05.2007 um 17:46:

 

Ich glaubs nicht, Pawie, ein Lob und das von dir! xD danke, danke danke! Ich werds mal schnell überarbeiten smile Und ja, meine Monstersätze, aber ich liebe sie xD Bearbeitete Version kommt gleich online.



Geschrieben von Pawie am 14.05.2007 um 17:51:

 

Hihi, gib mir dann Bescheid <3


Liebe Grüße
Pawie.



Geschrieben von Ayana am 14.05.2007 um 17:57:

 

So ist online smile einiges hab ich geändert, fast das meiste, aber einiges auch gelassen, da ich entweder nichts gefunden habe, was besser klingen würde, oder es mir so gefällt. Bzw. bei um's ist falsch, das muss wirklich ums heißen Augenzwinkern



Geschrieben von %Pferdefan% am 15.05.2007 um 20:12:

  RE: Die Fahrt ins Nirgendwo | Kurzgeschichte

wooow, echt super story, mein kompliment! Wirklich sehr interessantes thema, hoffe dass du bald weiterschreibst, bin schon ganz gespannt...! *Ayanas-Schreibstil-liepz*



Geschrieben von Pawie am 15.05.2007 um 20:18:

  RE: Die Fahrt ins Nirgendwo | Kurzgeschichte

Zitat:
Original von Ayana
Fahrt ins Nirgendwo

[...] nachdem Miriam bereits 15 Minuten auf das Gefährt gewartet hatte, kamen Scheinwerfer in Sicht, die sich langsam durch das Schneegestöber fraßen. Wortwiederholung 2x warten

Miriam wartete zitternd darauf Und schon wieder warten Zunge raus , dass sich die Türen [...]

[...] war in ihrer eigenen Welt +gefangen Willst du das wirklich kursiv und mit dem Plus von mir lassen?! xDD. [...]

Sorry, das musste sein xDD

Jetzt ist es perfekt, Aya =D
Und jaha, es heißt ums, nicht um's, ich weiß. Aber ich mach den Fehler trotzdem immer x_x Sorry lol
Lip dia <3

²%Pferdefan%, ist eine Kurzgeschichte, wird also nicht weitergeschrieben ;D


Liebe Grüße
Pawie.



Geschrieben von Ayana am 15.05.2007 um 21:14:

 

Danke Schatzerl =D habs ausgebessert, passts so besser? smile

Auch danke an dich %Pferdefan%, vielen lieben Dank smile und wie Pawie schon sagte, es wird nicht weiter geschrieben, der Text ist fertig, hat mit Absicht ein offenes Ende xD



Geschrieben von Anna1985 am 16.05.2007 um 09:56:

 

Hey sehr schöne Kurzgeschichte und der offene Schluss passt sehr gut. Mir gefällt die Geschichte schon recht gut. Sie ist gut zu lesen und mir gefällt, dass du sie in einem Stück reingestellt hast. Ich mein, ist ja net zu viel zu lesen und alles hängt ja zusammen, also ist das in Ordnung.
Mehr Beschreibungen hätten meiner Meinung nach net reingepasst, ich kann mir die Winterlandschaft sehr gut vorstellen und auch die Straßenverhältnisse, ohne da jetzt noch mehr Beschreibungen zu haben.

lg



Geschrieben von Ayana am 16.05.2007 um 13:29:

 

Danke an euch beide für die Kritik/das Lob smile

²Steffy: Danke Augenzwinkern ich werds mir mal anschauen und evtl. am Schluss die Sätze nochmal kürzen, wenn sie so extrem stören. Ich sag dann Bescheid, wenn ich was verbessert habe. Was, kannst du ja dann lesen smile

²Anna1985: Auch vielen Dank an dich, sowas hört man gerne. Danke xD


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