Snowi
Hey guys,
Eine weitere Geschichte aus meiner Feder, zu der ich hoffentlich die Lust haben werde sie fortzusetzen. Ich bitte euch, euch die Mühe zu machen, sie euch durchzulesen, da ich recht viel Gedanken investiert habe & mich freuen würde, wenn sie honoriert würden. Dass die Namen der beiden Hauptpersonen noch nicht genannt werden, ist Absicht. Das wird sich in den folgenden Teilen klären, eben wie die Storyline sich mit der Zeit erschließen soll. & jetzt; viel Spaß beim Lesen. ^-^"
Eine weitere Geschichte aus meiner Feder, zu der ich hoffentlich die Lust haben werde sie fortzusetzen. Ich bitte euch, euch die Mühe zu machen, sie euch durchzulesen, da ich recht viel Gedanken investiert habe & mich freuen würde, wenn sie honoriert würden. Dass die Namen der beiden Hauptpersonen noch nicht genannt werden, ist Absicht. Das wird sich in den folgenden Teilen klären, eben wie die Storyline sich mit der Zeit erschließen soll. & jetzt; viel Spaß beim Lesen. ^-^"
„Verfallen“
Es knallte. Sekunden später unterlegte die Farbe eines frischen Erdbeerwackelpuddings ihre weiche Wange. Schlagartig riss sie die Augen auf. Milchig unterlaufen waren sie, die Pupillen das Auge beherrschend groß. An ihren langen Wimpern klebten kleine, gelbliche Pünktchen, Schlafdreck hatte ihre Mutter das Zeug immer genannt, bevor sie es mit einem warmen Waschlappen liebevoll entfernt hatte. So lange waren diese Zeiten her, da schienen die Erinnerungen nahezu schemenhaft, verblasst und vergilbt waren sie wie Buchstaben in einem alten Folianten. Reflexartig zog das junge Mädchen ihre Hand vors Gesicht, ehe sie schnell an ihr vorbeilugte, den Bösewicht erkannte und zu einem wütenden Ruf ansetzte:
„Sag ma’, geht’s noch? Ich hab ge …“
Einen wütenden Blick seinerseits kassierte sie für diese Worte.
„Halt’s Maul, man. Die Bullen.“
Sofort wurde sie still, sah sich, anstatt noch einmal den Mund aufzumachen, hektisch in dem dunklen, verrauchten Raum um, auf der Suche nach einem Weg eben jenen so schnell wie möglich zu verlassen.
„Komm mit. Ich hab schon was gefunden.“
Sie wusste genau, was er unter ,was’ verstand: eine Fluchtmöglichkeit. Ungeduldig taxierte er sie, die sich da nur äußerst träge aus ihren zerfetzten Kissen zu erheben vermochte, noch länger dafür brauchte, gerade stehen zu können. Alles in ihrem Kopf drehte sich; ihr war, als sei ihr Gehirn ein einziger Matsch, ihre Organe lagen gebeutelt, wie am Boden liegend getreten in ihrem Körper herum, eben wie jede Sehne, jeder Knochen unfähig schien sich oder gar sie zu rühren. Sich an seinen breiten Schultern abstützend schaffte sie es dann allerdings doch noch, einen halbwegs festen Stand zu finden und sich schließlich auch frei zu bewegen, was allerdings nicht bedeute, dass sie loshechten konnte wie ein kleines Kind, hätte sie auch nur zu gerne gewollt. Folglich ging es mit den beiden nur langsam voran, zumal es dunkel war und sie Acht geben mussten gegen nichts zu prallen und ungewollt Lärm zu verursachen. Mit schlitzartig zusammengekniffenen Augen bahnte sich das Mädchen von schlanker Statur und einer ungefähren Größe von einem Meter und einundsiebzig Centimetern ihren Weg durch das Gerümpel, vorsichtig und mit wummernden Schläfen, immer der phantomartigen Gestalt ihres Bekannten folgend. Obgleich sie vielleicht drei Minuten höchstens auf dem Weg zum „Notausgang“ gewesen waren, kam es ihr wie eine halbe Ewigkeit vor. Die Dunkel- und Verschlossenheit des Raumes, sowie der benebelnde Geruch, der in ihm herrschte, nahmen ihr jegliches Zeitgefühl, welches schlagartig zurückkehrte, als sie gegen den massigen Rücken ihres Kameraden prallte. Erschrocken drehte der sich zu ihr um, sie konnte gerade noch seinen verärgerten Blick erhaschen, bis er sich erneut abwandte, bückte und begann an einem undefinierbaren Gegenstand herumzurütteln, der sich wenige Sekunden später als Gitterrost herausstellte. Ein Luftschaft also. Mit einer unmissverständlichen Geste bedeutete er ihr, den Vortritt zu genießen, was sie sich nicht zwei Mal sagen ließ. Je schneller sie hier herauskamen, desto besser; für sie beide! Einige Gliedmaßen schmerzhaft verrenkend schleuste sie sich in den engen Schacht ein, ihr zierlicher Körper sträubte sich, doch sie zwang ihn, zwang sich und ließ sich einen knappen Meter fallen. Harter Beton und ihre knubbeligen Knie schmerzten mit einem Mal so heftig wie ihr Schädel, der sich für die Erschütterung mit einem lautstarken Dröhnen bedankte. Immernoch im Halbdunkel, doch nun hockend, ließ sie ihre spinnenbeinartigen Finger über den Verschluss des zweiten Gitters fahren, unbeholfen hob sie es so schnell sie konnte aus den Angeln und warf es umsichtig beiseite, sollte es doch keine unnötigen Geräusche verursachen. Plötzlich blendete gleißendes Licht ihre müden Augen. Es musste früher morgen sein. Hinter sich hörte sie einen schweren Körper fallen, drehte sich um, erkannte ihn, lächelte jedoch nicht, da sie gar keinen Grund dazu hatte. Er sah sie kurz durchdringend an, ließ die Luftschachtgitter Luftschachtgitter sein und rappelte sich auf, um nach wenigen Sekunden bei ihr zu sein, sie recht grob, wie sie fand, am schlanken Arm zu packen und sie mit sich zu ziehen, an der Hauswand entlang, hinter eine eben solche.
„Was sollte das?“
, fragte sie ein wenig außer Atem, die Augen weit aufgerissen, die Pupillen allerdings immernoch so klein wie noch auf der Couch in dem Raum, aus dem sie soeben geflohen waren.
„Ich hab dir doch gesagt, die Bullen waren da. Razzia oder so. Hätten die uns gefunden, na, vielen Dank! ’n Dealer und ’ne zugekiffte Minderjährige, großartig. Das hätte auch gar keinen Aufstand gegeben oder so.“
Seine Stimme war von einem unüberhörbaren Sarkasmus unterlegt, der ihr einen kleinen Stich versetzte.
„Hab ich gar nicht mitgekriegt. Na dann, vielen Dank.“
Er lächelte nicht, als sie ihm seine Dankbarkeit aussprach und die Falten, die sich in seine Stirn brannten vertieften sich noch, als sie mit einem unsicheren Seitenblick hinzufügte:
„Äh, und ich war wirklich so arg bekifft, dass ich mich da hingehau'n hab?“
„Gestern war die Premiere, hm?“
„Merkt man das?“
„Ich stell hier die Fragen.“
Demütig senkte sie den Kopf. Ja, sie war einiges gewöhnt. Ja, sie hatte nicht vor jeder Spinne, jedem Käfer, jeder Wanze Angst. Ja, sie hatte es schon mit weitaus schlimmeren Kalibern von Kerlen aufgenommen. Doch trotzdem, aus einem ihr unerklärlichen Grund, fürchtete und ehrte sie ihn zugleich. Er faszinierte sie, seine Art, sein Auftreten, die Ausstrahlung, mit der er der Welt und somit auch ihr begegnete. Und sie befand ihn als äußerst anziehend. Die Hand im Nacken, wohl aus Verlegenheit und mit weitaus kleinlauterer Stimme hakte sie trotz der, wie sie fand, übertriebenen Abfuhr, noch einmal nach:
„Also, war ich?“
„Natürlich warst du, aber nicht zu knapp. Kaum hatt’ ich dir gestern das erste Tütchen gegeben, warste hin und weg von dem Zeug. Ich hab mit meinen Leuten geredet; die waren schwer beeindruckt von deiner Entschlossenheit dir’s am ersten Abend schon so richtig zu geben.“
Es war das erste Mal in dieser Nacht oder nun besser gesagt an diesem morgen, dass sie ihn lächeln sah. Sein geheimnisvolles, oftmals unmöglich zu deutendes Lächeln, nach welchem sie jede Sekunde zu dürsten, zu verdursten, schien. Selbstverständlich, dass sie es erwiderte.
„Dann … hab ich die Aufnahme also bestanden? Ich bin dabei?“
Hoffnung schwang mit. Hoffnung auf ein besseres, erfüllteres Leben.
„Sieht so aus, Kleine.“
Wie er ihr auf die Schulter schlug. So hart, dass es wehtat und sie einknickte. So sanft, dass sie sich unter seinen Händen hinauswand und davonschwebte.
„Und jetzt lass uns von ihr verschwinden.“
Verschwinden, in eine neue Welt.
Es knallte. Sekunden später unterlegte die Farbe eines frischen Erdbeerwackelpuddings ihre weiche Wange. Schlagartig riss sie die Augen auf. Milchig unterlaufen waren sie, die Pupillen das Auge beherrschend groß. An ihren langen Wimpern klebten kleine, gelbliche Pünktchen, Schlafdreck hatte ihre Mutter das Zeug immer genannt, bevor sie es mit einem warmen Waschlappen liebevoll entfernt hatte. So lange waren diese Zeiten her, da schienen die Erinnerungen nahezu schemenhaft, verblasst und vergilbt waren sie wie Buchstaben in einem alten Folianten. Reflexartig zog das junge Mädchen ihre Hand vors Gesicht, ehe sie schnell an ihr vorbeilugte, den Bösewicht erkannte und zu einem wütenden Ruf ansetzte:
„Sag ma’, geht’s noch? Ich hab ge …“
Einen wütenden Blick seinerseits kassierte sie für diese Worte.
„Halt’s Maul, man. Die Bullen.“
Sofort wurde sie still, sah sich, anstatt noch einmal den Mund aufzumachen, hektisch in dem dunklen, verrauchten Raum um, auf der Suche nach einem Weg eben jenen so schnell wie möglich zu verlassen.
„Komm mit. Ich hab schon was gefunden.“
Sie wusste genau, was er unter ,was’ verstand: eine Fluchtmöglichkeit. Ungeduldig taxierte er sie, die sich da nur äußerst träge aus ihren zerfetzten Kissen zu erheben vermochte, noch länger dafür brauchte, gerade stehen zu können. Alles in ihrem Kopf drehte sich; ihr war, als sei ihr Gehirn ein einziger Matsch, ihre Organe lagen gebeutelt, wie am Boden liegend getreten in ihrem Körper herum, eben wie jede Sehne, jeder Knochen unfähig schien sich oder gar sie zu rühren. Sich an seinen breiten Schultern abstützend schaffte sie es dann allerdings doch noch, einen halbwegs festen Stand zu finden und sich schließlich auch frei zu bewegen, was allerdings nicht bedeute, dass sie loshechten konnte wie ein kleines Kind, hätte sie auch nur zu gerne gewollt. Folglich ging es mit den beiden nur langsam voran, zumal es dunkel war und sie Acht geben mussten gegen nichts zu prallen und ungewollt Lärm zu verursachen. Mit schlitzartig zusammengekniffenen Augen bahnte sich das Mädchen von schlanker Statur und einer ungefähren Größe von einem Meter und einundsiebzig Centimetern ihren Weg durch das Gerümpel, vorsichtig und mit wummernden Schläfen, immer der phantomartigen Gestalt ihres Bekannten folgend. Obgleich sie vielleicht drei Minuten höchstens auf dem Weg zum „Notausgang“ gewesen waren, kam es ihr wie eine halbe Ewigkeit vor. Die Dunkel- und Verschlossenheit des Raumes, sowie der benebelnde Geruch, der in ihm herrschte, nahmen ihr jegliches Zeitgefühl, welches schlagartig zurückkehrte, als sie gegen den massigen Rücken ihres Kameraden prallte. Erschrocken drehte der sich zu ihr um, sie konnte gerade noch seinen verärgerten Blick erhaschen, bis er sich erneut abwandte, bückte und begann an einem undefinierbaren Gegenstand herumzurütteln, der sich wenige Sekunden später als Gitterrost herausstellte. Ein Luftschaft also. Mit einer unmissverständlichen Geste bedeutete er ihr, den Vortritt zu genießen, was sie sich nicht zwei Mal sagen ließ. Je schneller sie hier herauskamen, desto besser; für sie beide! Einige Gliedmaßen schmerzhaft verrenkend schleuste sie sich in den engen Schacht ein, ihr zierlicher Körper sträubte sich, doch sie zwang ihn, zwang sich und ließ sich einen knappen Meter fallen. Harter Beton und ihre knubbeligen Knie schmerzten mit einem Mal so heftig wie ihr Schädel, der sich für die Erschütterung mit einem lautstarken Dröhnen bedankte. Immernoch im Halbdunkel, doch nun hockend, ließ sie ihre spinnenbeinartigen Finger über den Verschluss des zweiten Gitters fahren, unbeholfen hob sie es so schnell sie konnte aus den Angeln und warf es umsichtig beiseite, sollte es doch keine unnötigen Geräusche verursachen. Plötzlich blendete gleißendes Licht ihre müden Augen. Es musste früher morgen sein. Hinter sich hörte sie einen schweren Körper fallen, drehte sich um, erkannte ihn, lächelte jedoch nicht, da sie gar keinen Grund dazu hatte. Er sah sie kurz durchdringend an, ließ die Luftschachtgitter Luftschachtgitter sein und rappelte sich auf, um nach wenigen Sekunden bei ihr zu sein, sie recht grob, wie sie fand, am schlanken Arm zu packen und sie mit sich zu ziehen, an der Hauswand entlang, hinter eine eben solche.
„Was sollte das?“
, fragte sie ein wenig außer Atem, die Augen weit aufgerissen, die Pupillen allerdings immernoch so klein wie noch auf der Couch in dem Raum, aus dem sie soeben geflohen waren.
„Ich hab dir doch gesagt, die Bullen waren da. Razzia oder so. Hätten die uns gefunden, na, vielen Dank! ’n Dealer und ’ne zugekiffte Minderjährige, großartig. Das hätte auch gar keinen Aufstand gegeben oder so.“
Seine Stimme war von einem unüberhörbaren Sarkasmus unterlegt, der ihr einen kleinen Stich versetzte.
„Hab ich gar nicht mitgekriegt. Na dann, vielen Dank.“
Er lächelte nicht, als sie ihm seine Dankbarkeit aussprach und die Falten, die sich in seine Stirn brannten vertieften sich noch, als sie mit einem unsicheren Seitenblick hinzufügte:
„Äh, und ich war wirklich so arg bekifft, dass ich mich da hingehau'n hab?“
„Gestern war die Premiere, hm?“
„Merkt man das?“
„Ich stell hier die Fragen.“
Demütig senkte sie den Kopf. Ja, sie war einiges gewöhnt. Ja, sie hatte nicht vor jeder Spinne, jedem Käfer, jeder Wanze Angst. Ja, sie hatte es schon mit weitaus schlimmeren Kalibern von Kerlen aufgenommen. Doch trotzdem, aus einem ihr unerklärlichen Grund, fürchtete und ehrte sie ihn zugleich. Er faszinierte sie, seine Art, sein Auftreten, die Ausstrahlung, mit der er der Welt und somit auch ihr begegnete. Und sie befand ihn als äußerst anziehend. Die Hand im Nacken, wohl aus Verlegenheit und mit weitaus kleinlauterer Stimme hakte sie trotz der, wie sie fand, übertriebenen Abfuhr, noch einmal nach:
„Also, war ich?“
„Natürlich warst du, aber nicht zu knapp. Kaum hatt’ ich dir gestern das erste Tütchen gegeben, warste hin und weg von dem Zeug. Ich hab mit meinen Leuten geredet; die waren schwer beeindruckt von deiner Entschlossenheit dir’s am ersten Abend schon so richtig zu geben.“
Es war das erste Mal in dieser Nacht oder nun besser gesagt an diesem morgen, dass sie ihn lächeln sah. Sein geheimnisvolles, oftmals unmöglich zu deutendes Lächeln, nach welchem sie jede Sekunde zu dürsten, zu verdursten, schien. Selbstverständlich, dass sie es erwiderte.
„Dann … hab ich die Aufnahme also bestanden? Ich bin dabei?“
Hoffnung schwang mit. Hoffnung auf ein besseres, erfüllteres Leben.
„Sieht so aus, Kleine.“
Wie er ihr auf die Schulter schlug. So hart, dass es wehtat und sie einknickte. So sanft, dass sie sich unter seinen Händen hinauswand und davonschwebte.
„Und jetzt lass uns von ihr verschwinden.“
Verschwinden, in eine neue Welt.