.Heaven

Er sagt, es ist liebe.
Sie sagt, es ist liebe.
Ich sage, es ist hass.

Regentropfen prasselten gegen die Fensterscheiben des kleinen Einfamilienhauses. Kate lehnte sich an die kühle Scheibe und starrte hinaus, den Blick die Straße hinunter gerichtet, wartend auf ihren Mann und ihre Kinder. Nur Mandy war hier, die kleine Tochter Kates und ihrem Mannes Will. Mandy saß auf einem der Küchenstühle und blätterte in einem Buch herum, dessen Inhalt für sie noch zu schwer war. „Mama!“, sagte die 6 jährige immer wieder und hielt ihrer Mutter fragend das Buch hin. „Was ist…“ Weiter kam sie nicht, denn draußen war ein Geräusch zu hören und Kate nahm ihr das Buch aus der Hand. „Geh in dein Zimmer!“, sagte sie eindringlich und legte das Buch in einen Küchenschrank. Gerade, als die Kleine im Zimmer verschwunden war, betrat Will das Haus. Drei Kinder folgten ihm, auf denen der Mann immer wieder wütend einsprach. „Nun nehme ich euch auf Wunsch eurer Mutter mit, und was tut ihr? Versaut mir mein Geschäft mit Herr Loren!“ Will ersteigerte auf großen Auktionen viele Sachen und verkaufte sie dann privat. Dieses mal hatte er versucht, eine kleine goldene Trophäe zu verkaufen, aber das war wörtlich in die Hose gegangen, da Cheyenne, eines der Kinder, eine Vase auf den Boden geschmissen hatte. Kate schüttelte dann immer den Kopf, sagte aber nichts dazu, weil sie fürchtete, das gebe noch mehr Streit mit Will und ihr. Die beiden führten keine glückliche Ehe, nur Will wollte sich nicht scheiden lassen und Kate wollte nicht geschlagen werden. Ja, Will schlug Kate. Er schlug sie, wenn sie morgens nicht früh genug aufstand, schlug sie, wenn sie krank war, schlug sie, wenn sie etwas nicht tun möchte. Kate sagte nie etwas. Früher war sie eine tapfere Frau gewesen, hatte sich nichts gefallen lassen… Dann kam Will. „Kate, wieso ist das Essen nicht fertig?“, blaffte Will Kate an, die den Herd gerade anstellte. Kate erwiderte nichts, sie starrte an ihm vorbei zu den Kindern, die ihre Schuhe auszogen und dann zu ihrer Mutter liefen. Kate drückte kurz alle an sich, als Will die Kinder von ihr wegzog. Nico, der größte von ihnen, zwölf Jahre, sah seinen Vater böse an. Will ignorierte seinen einzigen Sohn und drückte sich an Kate. Der Frau wurde immer schlechter. Sie wich zurück. „Das Essen ist gleich fertig!“, sagte sie in einem leisen Ton. Will grinste. „Cheyenne!“, sagte er Rau. „Komm, wir schauen etwas Fernsehen!“ Kate schluckte. Sie wusste, was Will vorhatte. „Im Wohnzimmer?“, fragte die 9 jährige flehend. „Nein, im Schlafzimmer ist es gemütlicher!“ Die Augen des Mädchens wurden groß. Die Angst war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Cheyenne wandte sich ihrer Mutter zu. „Komm Chey!“, sprach sie ihre Tochter mit ihrem Spitznamen an. „Koch unser Essen weiter!“ Chey nickte, stellte sich an den Herd und lächelte ihre Mutter an, doch Kate konnte dieses Lächeln nicht erwidern. Ihr Mann zog sie ins Schlafzimmer und schaltete den Fernseher an. Erst sah es so aus, als wollte er wirklich Fernsehen gucken, doch bald fummelte er an Kates Kleidung. Er zog die Frau zu sich hin und küsste ihren Nacken, streifte ihr die Bluse über den Kopf. Kate schloss die Augen, nicht vor Vorfreude, sondern vor Angst, der nackten Angst.