Schnabeltier
Ich hab mich mal rangesetzt und ein bisschen was geschrieben.
Kommentare sind gerne gesehen, egal ob Lob oder Kritik
Harte Nüsse sind zum Knacken da.
Kapitel 1
Die Uhr zeigte zehn Minuten vor sechs und der Stapel Blätter auf meinem Schreibtisch hatte seinen Höhepunkt erreicht. Um mich herum war eifriges Geklapper zu hören und als ich aufblickte, bemerkte ich, nicht ohne ein Fünkchen Genugtuung, wie meine Mitarbeiter scheinbar hochkonzentriert und mit angestrengtem Gesichstsausdruck über den Tastaturen lehnten und sich beeilten ihre Artikel, Interviews oder was auch immer, fertigzustellen. Jeder freute sich auf den Feierabend, und den Chef mit schlampiger Arbeit zu ärgern war schließlich immer noch besser als Überstunden zu machen.
Ich hingegen lehnte mich entspannt nach hinten und druckte mit einem schnellen Mausklick meinen Bericht über die Trennung zweier bekannter Schauspieler aus, überflog ihn nochmal und brachte ihn dann, recht zufrieden mit mir, in das dafür zuständige Fach. Jetzt stand dem Wochenende nichts mehr im Wege.
Ich hatte gerade meinen Mantel angezogen, da kamen Carmen und Annika auf mich zu. Auch das noch.
„Verbringst du das Wochenende mit Chris?“
War ja klar. Seitdem wir beide zusammen waren, kam jeden Tag eine Frage dieser Art. Als ob es sie wirklich interessieren würde.
„Nein“.
Die beiden tauschten bedeutungsvolle Blicke, die soviel hießen wie: „Was habe ich gesagt?“
Energisch zog ich mir meine Mütze über den Kopf. „Er muss arbeiten“, erklärte ich gereizt. Da ich keine Lust auf weitere Fragen hatte, verliess ich eiligst das Büro.
Ich arbeitete erst seit ein paar Wochen in dem neuen Gebäude und, ach, ich hasste es. Ein scheußlicher Ort, an dem Klatsch und Tratsch an oberster Stelle standen.
Ich fühlte mich so völlig fremd inmitten all dieser unerfahrenen, oberflächlichen Frauen.(Tatsächlich gab es außer dem Chef nur ein männliches Wesen, ein junger Praktikant, der sich vergeblich mühte, sich unter all den Weibern durchzusetzen.)
Ich verspürte einen Anflug von Mitleid, als ich an seinen ersten Tag bei uns dachte. Ich sah ihn noch genau vor mir, wie er so voller Enthusiasmus eingetreten war und stolz verkündete, er würde uns für ein paar Wochen zu Hand gehen. Seine Vorfreude entschwand allerdings schneller als Sie „hallo“ sagen können, als er in die kühlen Gesichter seiner zukünftigen Mitarbeiterinnen blickte, die zweifellos ein besser aussehendes Exemplar erwartet hatten.
Sie können mir glauben, man hatte es nicht leicht.
Ich selbst wäre auch schon lange weg gewesen, wenn da nicht mein großer Ehrgeiz wäre, meine größte Schwäche und zugleich größte Stärke. Wenn ich dranblieb, würde ich in diesem Beruf groß rauskommen – man hatte mir mehrmals versichert, dass ich das Zeug dazu hatte.
das Kapitel geht noch weiter
Kommentare sind gerne gesehen, egal ob Lob oder Kritik

Harte Nüsse sind zum Knacken da.
Kapitel 1
Die Uhr zeigte zehn Minuten vor sechs und der Stapel Blätter auf meinem Schreibtisch hatte seinen Höhepunkt erreicht. Um mich herum war eifriges Geklapper zu hören und als ich aufblickte, bemerkte ich, nicht ohne ein Fünkchen Genugtuung, wie meine Mitarbeiter scheinbar hochkonzentriert und mit angestrengtem Gesichstsausdruck über den Tastaturen lehnten und sich beeilten ihre Artikel, Interviews oder was auch immer, fertigzustellen. Jeder freute sich auf den Feierabend, und den Chef mit schlampiger Arbeit zu ärgern war schließlich immer noch besser als Überstunden zu machen.
Ich hingegen lehnte mich entspannt nach hinten und druckte mit einem schnellen Mausklick meinen Bericht über die Trennung zweier bekannter Schauspieler aus, überflog ihn nochmal und brachte ihn dann, recht zufrieden mit mir, in das dafür zuständige Fach. Jetzt stand dem Wochenende nichts mehr im Wege.
Ich hatte gerade meinen Mantel angezogen, da kamen Carmen und Annika auf mich zu. Auch das noch.
„Verbringst du das Wochenende mit Chris?“
War ja klar. Seitdem wir beide zusammen waren, kam jeden Tag eine Frage dieser Art. Als ob es sie wirklich interessieren würde.
„Nein“.
Die beiden tauschten bedeutungsvolle Blicke, die soviel hießen wie: „Was habe ich gesagt?“
Energisch zog ich mir meine Mütze über den Kopf. „Er muss arbeiten“, erklärte ich gereizt. Da ich keine Lust auf weitere Fragen hatte, verliess ich eiligst das Büro.
Ich arbeitete erst seit ein paar Wochen in dem neuen Gebäude und, ach, ich hasste es. Ein scheußlicher Ort, an dem Klatsch und Tratsch an oberster Stelle standen.
Ich fühlte mich so völlig fremd inmitten all dieser unerfahrenen, oberflächlichen Frauen.(Tatsächlich gab es außer dem Chef nur ein männliches Wesen, ein junger Praktikant, der sich vergeblich mühte, sich unter all den Weibern durchzusetzen.)
Ich verspürte einen Anflug von Mitleid, als ich an seinen ersten Tag bei uns dachte. Ich sah ihn noch genau vor mir, wie er so voller Enthusiasmus eingetreten war und stolz verkündete, er würde uns für ein paar Wochen zu Hand gehen. Seine Vorfreude entschwand allerdings schneller als Sie „hallo“ sagen können, als er in die kühlen Gesichter seiner zukünftigen Mitarbeiterinnen blickte, die zweifellos ein besser aussehendes Exemplar erwartet hatten.
Sie können mir glauben, man hatte es nicht leicht.
Ich selbst wäre auch schon lange weg gewesen, wenn da nicht mein großer Ehrgeiz wäre, meine größte Schwäche und zugleich größte Stärke. Wenn ich dranblieb, würde ich in diesem Beruf groß rauskommen – man hatte mir mehrmals versichert, dass ich das Zeug dazu hatte.
das Kapitel geht noch weiter
