Oh je, Leidensgenossin...
Kenne das nur zu gut, wenn man nen beklopptes Pferd hat. Grundlegend stellt sich da die Frage: "Was will ich?" Die musst du für dich beanworten, dann kannst du dir überlegen, was du unternehmen willst. Entweder sagst du: Ja ich will mit dem Pferd arbeiten und stecke dafür vieles zurück, oder du sagst: Nein, ich möchte mein Ziel erreichen und das möglichst genauso, wie man es geplant hat.
Beim letzterem kannste gleich aufgeben. Dann verkauf das Pferd und such dir nen erfahrenes Lehrpferd, lerne auf dem Reiten usw, such dir Betreib und mach deinen Pferdewirt. Das ist auch nicht so schlimm, du bist nicht die erste, die ihr Pferd verkauft

Natürlich tut es weh sich zu trennen, aber wenn einem das Ziel wichtiger ist, dann muss man es in Kauf nehmen.
Oder du gehst die zweite Variante: Zurückstecken und arbeiten. (Ich hab mich bei meiner Stute für diesen Weg entschieden... Nach vielen Tränen, Niederschlägen, Verzweiflung...) Es ist hart, joah, aber es lohnt sich (glaube ich). Meiner Meinung nach liegt bei den meisten Pferden das Problem an der Durchlässigkeit. Und die bekommt nen Pferd durch reiten. Und ich denke, dass die klassische Pferdeausbildng (mit ausbildungsskala und allem drum und dran) für so gut wie jedes Pferd die Lösng ist. Kein geflüster und Gemache. Pferdeausbildung braucht Zeit... Das vergessen viele. Ich weis, du hast schon geschrieben, dass es nicht an Unterforderung liegt. Aber jetzt sag mir mal ganz ehrlich: Wie arbeitest du mit dem Pferd? Ich dachte auch, das was ich mache ist ausreichend. Bis ich den Trainer gewechselt hab und das harte Arbeiten ausprobiert habe: jeden Tag, und zwar absolut jeden tag, egal was ist, longieren. Und das ne Stunde lang. Und wenn´s geht dann noch ne zweite Stunde. Und da sind ablongieren nicht mit ein berechnet. Es ist ne ewige Hetzerei zwischen Schule, Hausaufgaben und Pferdetraining. Aber es trägt Früchte: Meine Stute hat sich im Umgang wieder ganz zur alten entwickelt. Und sie baut auf. Ich habe jetzt vor kurzem wieder mit dem Reiten angefangen. Aber man braucht einen unheimlichen langen "Atem", muss dran bleiben, arbeiten, auch wenn man keine Lust hat oder so wie neulich: da war ich krank, stand aber trotzdem mit meinem Pferd ne Stunde in der Halle und hab longiert.
Gearbeitet hat man nur dann, wenn das Pferd nach dem Longieren müde ist. Und man selbst auch - man muss sich eine Stunde voll konzentrieren.
Nur das, was wir hier erzählen birngt dir am Ende nix. Da gibt´s für dich nur eines: Suche dir nen erfahrenen Ausbilder. Ich garantiere dir aber: wenn´s nen guter ausbilder ist, dann wird er dir dasselbe an´s Herz legen: Arbeiten, nicht nur nebensächlich mit dem Pferd rummachen.