.jinx
Ich hab mich wiedereinmal an einer Geschichte versucht. Ich wollte schon längere Zeit wieder schreiben, aber irgendwie war ich nicht in der Stimmung dazu. Heute hats dann geklappt.
Viel Spass beim lesen!
Kampf für die Hoffnung – Fantasy-Story
Prolog
Eifriges Hufgetrappel durchbrach die nächtliche Stille, die auf der grossen Lichtung herrschte. Eine kleine Gruppe von Reiterinnen galoppierte durch die Nacht, mit einer Geschwindigkeit, als ginge es um das Leben jeder Einzelnen.
Es war Winter, die Nacht war kalt, doch lag kein Schnee auf den sich im Wind wiegenden Wiesen. Die langen Haare der jungen Frauen, die Mähnen und Schweife der stolzen Friesen, auf denen sie sassen, wehten im kühlen Nachtwind.
Als die Truppe bei einer kleinen Hütte am Rand des Waldes angekommen war, hob die vorderste Reiterin die Hand und rief: „Stopp!“ Die Pferde hinter ihr bremsten abrupt, als hätten sie auf ihre Stimme gehört und reagiert. Die Führerin – so wirkte sie jedenfalls – schwang ein Bein über den Rücken des ungesattelten Pferdes und landete leichtfüssig auf dem gefrorenen Boden. Die anderen Frauen taten es ihr nach und so standen alsbald alle sechs neben ihren Pferden. „Bindet die Pferde an den Pfosten dort drüben an. Versorgt sie gut, sie haben einen anstrengenden Tag hinter sich. Heu findet beim kleinen Unterstand hinter der Hütte. Und vergesst nicht...“
Sie wurde von ihrer grossen Rappstute unterbrochen, die den Kopf hochwarf und laut schnoberte. „Was ist denn los, Nova?“, fragte die Dunkelhaarige erstaunt.
Da riss das Tier ihr die aus einem groben Strick bestehenden Zügel aus der Hand und rannte im vollen Galopp davon.
Die Botschaft
„Meister!“ Durch diesen Ruf erwachte der alte Mann, der auf einem unbequem aussehenden Sessel gedöst hatte.
“Meister! Ich habe eine schreckliche Nachricht für euch!“
“So erzähle sie mir, Fallon, erzähl sie mir.“
„Meister. Die Unergründlichen wurden überfallen. Es wurde eines ihrer Pferde gefunden, Nova, sie gehörte Raven.“
Das Mädchen, welches so verworren auf den Herrn eingesprochen hatte, wischte sich flüchtig mit dem weiten Ärmel ihres langen, roten und mit Goldfäden bestickten Kleid eine Träne aus dem Gesicht.
„Der Hofmagier hat Novas Gedanken durchsucht. Es war nicht besonders einfach, Nova war sehr verwirrt, aber er konnte den Lagerplatz, an dem sie angegriffen wurden, mit ihrer Hilfe finden. Alle sechs Unergründlichen sind tot. Die Pferde irren wahrscheinlich irgendwo hier herum, ich werde sie fangen lassen, wenn sie möchten.“
„Tot? Alle tot?“ Der mit „Meister“ angesprochene schaute traurig aus dem Fenster. „Das ist eine schlimme Sache. Wurde... Wurde die Karte gestohlen?“
„Ja, Herr, wir haben alles durchsucht, sie ist nicht mehr da, wo sie sein sollte. Aber ich werde alles tun, um sie zurückzukriegen.“
“Du machst erst mal gar nichts, Fallon. Du bist noch zu jung für solche Abenteuer.“
“Meister, ich will Ravens Tod rächen! Sie war doch meine Schwester...“
“Fallon, was passiert ist, ist schrecklich, es ist ein Verlust für das ganze Land, ganz speziell für die Verwandten der Unergründlichen. Doch du musst damit klar kommen, ich habe dir schon gesagt, dass du zu jung bist, du hast deine Ausbildung zur Kämpferin noch nicht beendet.“
„Ich habe nichts mehr zu verlieren. Meine Eltern sind schon lange tot, und nun ist auch noch Raven, meine Schwester gestorben...“
Fallon brach ab. Sie hatte Tränen in den dunklen Augen.
„Ermordet worden!“, verbesserte sie sich laut.
“Meister, ihr wisst, ich habe ein Recht auf Blutrache. Und die will ich nehmen! Jetzt!“
“Fallon, du bist erst 15.“ Der Mann sprach nun beruhigend auf sie ein. „Warte, bis du älter bist, und dann lass ich dich ziehen, wenn es dir so wichtig ist. Warte einfach, gib die Hoffnung nicht auf. Ach, übrigens: Gibt es Hinweise auf die Mörder unserer tapferen Kriegerinnen?“
„N... Nein“, antwortete das Mädchen unter Tränen.
“Dann geh auf dein Zimmer, Fallon. Nimm ein Bad und ruh dich aus. Es ist spät. Wir werden morgen weitersehen, ja?“
Fallon trat zur Tür hinaus und blickte kurz zu ihrem Herrn zurück. Er blickte wieder aus dem Fenster doch seine Augen waren seltsam verschwommen. Bevor sie sich umdrehte, bemerkte sie, dass sich eine kleine Träne den Weg von den gütigen Augen zum weissen Schnurrbart bahnte, wo sie zwischen seinen Lippen verschwand.

Kampf für die Hoffnung – Fantasy-Story
Prolog
Eifriges Hufgetrappel durchbrach die nächtliche Stille, die auf der grossen Lichtung herrschte. Eine kleine Gruppe von Reiterinnen galoppierte durch die Nacht, mit einer Geschwindigkeit, als ginge es um das Leben jeder Einzelnen.
Es war Winter, die Nacht war kalt, doch lag kein Schnee auf den sich im Wind wiegenden Wiesen. Die langen Haare der jungen Frauen, die Mähnen und Schweife der stolzen Friesen, auf denen sie sassen, wehten im kühlen Nachtwind.
Als die Truppe bei einer kleinen Hütte am Rand des Waldes angekommen war, hob die vorderste Reiterin die Hand und rief: „Stopp!“ Die Pferde hinter ihr bremsten abrupt, als hätten sie auf ihre Stimme gehört und reagiert. Die Führerin – so wirkte sie jedenfalls – schwang ein Bein über den Rücken des ungesattelten Pferdes und landete leichtfüssig auf dem gefrorenen Boden. Die anderen Frauen taten es ihr nach und so standen alsbald alle sechs neben ihren Pferden. „Bindet die Pferde an den Pfosten dort drüben an. Versorgt sie gut, sie haben einen anstrengenden Tag hinter sich. Heu findet beim kleinen Unterstand hinter der Hütte. Und vergesst nicht...“
Sie wurde von ihrer grossen Rappstute unterbrochen, die den Kopf hochwarf und laut schnoberte. „Was ist denn los, Nova?“, fragte die Dunkelhaarige erstaunt.
Da riss das Tier ihr die aus einem groben Strick bestehenden Zügel aus der Hand und rannte im vollen Galopp davon.
Die Botschaft
„Meister!“ Durch diesen Ruf erwachte der alte Mann, der auf einem unbequem aussehenden Sessel gedöst hatte.
“Meister! Ich habe eine schreckliche Nachricht für euch!“
“So erzähle sie mir, Fallon, erzähl sie mir.“
„Meister. Die Unergründlichen wurden überfallen. Es wurde eines ihrer Pferde gefunden, Nova, sie gehörte Raven.“
Das Mädchen, welches so verworren auf den Herrn eingesprochen hatte, wischte sich flüchtig mit dem weiten Ärmel ihres langen, roten und mit Goldfäden bestickten Kleid eine Träne aus dem Gesicht.
„Der Hofmagier hat Novas Gedanken durchsucht. Es war nicht besonders einfach, Nova war sehr verwirrt, aber er konnte den Lagerplatz, an dem sie angegriffen wurden, mit ihrer Hilfe finden. Alle sechs Unergründlichen sind tot. Die Pferde irren wahrscheinlich irgendwo hier herum, ich werde sie fangen lassen, wenn sie möchten.“
„Tot? Alle tot?“ Der mit „Meister“ angesprochene schaute traurig aus dem Fenster. „Das ist eine schlimme Sache. Wurde... Wurde die Karte gestohlen?“
„Ja, Herr, wir haben alles durchsucht, sie ist nicht mehr da, wo sie sein sollte. Aber ich werde alles tun, um sie zurückzukriegen.“
“Du machst erst mal gar nichts, Fallon. Du bist noch zu jung für solche Abenteuer.“
“Meister, ich will Ravens Tod rächen! Sie war doch meine Schwester...“
“Fallon, was passiert ist, ist schrecklich, es ist ein Verlust für das ganze Land, ganz speziell für die Verwandten der Unergründlichen. Doch du musst damit klar kommen, ich habe dir schon gesagt, dass du zu jung bist, du hast deine Ausbildung zur Kämpferin noch nicht beendet.“
„Ich habe nichts mehr zu verlieren. Meine Eltern sind schon lange tot, und nun ist auch noch Raven, meine Schwester gestorben...“
Fallon brach ab. Sie hatte Tränen in den dunklen Augen.
„Ermordet worden!“, verbesserte sie sich laut.
“Meister, ihr wisst, ich habe ein Recht auf Blutrache. Und die will ich nehmen! Jetzt!“
“Fallon, du bist erst 15.“ Der Mann sprach nun beruhigend auf sie ein. „Warte, bis du älter bist, und dann lass ich dich ziehen, wenn es dir so wichtig ist. Warte einfach, gib die Hoffnung nicht auf. Ach, übrigens: Gibt es Hinweise auf die Mörder unserer tapferen Kriegerinnen?“
„N... Nein“, antwortete das Mädchen unter Tränen.
“Dann geh auf dein Zimmer, Fallon. Nimm ein Bad und ruh dich aus. Es ist spät. Wir werden morgen weitersehen, ja?“
Fallon trat zur Tür hinaus und blickte kurz zu ihrem Herrn zurück. Er blickte wieder aus dem Fenster doch seine Augen waren seltsam verschwommen. Bevor sie sich umdrehte, bemerkte sie, dass sich eine kleine Träne den Weg von den gütigen Augen zum weissen Schnurrbart bahnte, wo sie zwischen seinen Lippen verschwand.