Wedding
Mara- Das Mädchen an Alannas Seite
Turbulente Jahre
In diesem Buch geht es um ein Mädchen, das schon immer davon geträumt hatte ein Ritter zu werden. Sie kommt schließlich an den Hof des Königs Roald und besteht dort einige Abenteuer. Sie wird harte Prüfungen erleben und vielleicht auch etwas von der geheimnisvollen Kraft und der größten Waffe ihrer Feinde erfahren. Werden ihrer Freunde ihr in dieser schweren und ereignisvollen Zeit immer zur Seite stehen?
1. Der dringende Wunsch
„Papa, bitte!" „Nein Mara von Pari! Ich würde dich ja gehen lassen, aber es würde nicht gut gehen!" „Das weist du doch nicht! Vertrau mir doch mal!" Das kleine, 10 jährige Mädchen stürmte aus dem großen, hellen Zimmer. Auf dem hellbraunen Parkett Boden konnte man die rennenden Schritte hören. Der kleine dicke Mann mit grünen Augen ließ sich hinter dem Schreibtisch seufzend nieder. Die Regale an den Seiten waren mit Büchern und Landkarten vollgestellt. Neben einem dieser Regale stand ein zweiter Mann. Herzog lbert von Kun, den Kämpen des Königs Orbert von Poul aus Solum. „Wieso lässt du sie nicht einfach gehen?", fragte dieser große, schlanke Mann mit den glanzlosen, braunen Haaren. „Ha ha, du liebst es zu scherzen alter Freund! Sie ist ein Mädchen! Sie wird es nicht schaffen!" „Sie ist zäher als du glaubst!" „Du weist genauso gut wie ich, dass uns das, das Leben und den Rest kosten würde!" „Das glaube ich nicht! Sie hat eine große magische Gabe! Und ist gerissen dazu! Ich glaube kaum das sie sie erwischen würden!"
Mara stürmte über den großen gepflasterten Hof hinüber zu den Stallungen. Warum vertraut er mir nicht? Ich würde es mit Sicherheit schaffen! Ich will Ritter werden! Keine Dame! Das Anwesen Pari war wunderschön, es lag nicht weit von Tortall entfernt. Auf dem großen Hof befand sich eine alte Eiche, die im Sommer einen großen Schatten warf! Die Stallungen und das Haupthaus waren in Sandstein gehalten. Mara lebte mit ihrem Vater, einigen Dienern, der Heilerin Ilona, dem Waffenschmied Aragon und ihrem Pferd Mentos hier. Die Stallungen waren groß und hell. An jeder Box war mit Zaun ein Auslauf gebaut. Man nannte dies Paddock. Hier waren vierundzwanzig Boxen. Drei Hengste, vier Wallache, fünf Stuten und zwei große Kaltblutpferde standen dort, der Rest waren Gastpferde und Boxen. Mara konnte zaubern, da sie die Gabe besaß, auch konnte sie mit ihrem Pferd Mentos sprechen. Nun lehnte das kleine Mädchen an seinem muskulösen Hals und weinte sich aus. Ist schon gut meine Kleine! - Es ist gar nichts gut! Er will mich einfach kein Ritter werden lassen!- Ach komm schon, wir gehen jetzt etwas ins Gelände!- In Ordnung. So holte das Mädchen einen der drei Hengste aus der Box und band ihn an der Eiche an. Sie hatte es schon so oft gemacht, sodass sie nicht mehr nachdenken musste. Sie band lediglich ihre langen, gelockten, blonden Haare mit einem blauen Band zusammen, das ihre ebenfalls blauen Augen betonte. Sie war schlank und zierlich gebaut. Doch hatte sie eigentlich immer ein Lächeln auf den Lippen. Durch ihre unbekümmerte und fröhliche Art, ist sie bei vielen Leuten beliebt. Nun schwang sie sich graziöse in den Sattel. Ihr Hengst lief ohne zu zögern los.
„Also gut! Ich werde es ihr sagen! Aber ich Lass Aragon mit gehen! Er ist ebenfalls Ritter und wird sich bei euch nützlich machen!" „Glaub mir, das war eine gute Entscheidung! Mein Sohn ist schließlich auch schon seit zwei Jahren dabei und Prinz Picard von Poul wird dieses Jahr ebenfalls eingestuft!" „Gut aber du unterrichtest mich in Allem, okay?" „Abgemacht alter Freund!" Die beiden Männer gaben sich die Hände und schlugen sich gegenseitig auf die Schultern. Sie waren damals zusammen in der Ritterausbildung gewesen und waren noch immer gute Freunde.
Als Mara von ihrem Ausritt zurückkam, wartete ihr Vater schon auf sie. Als sie von der guten Nachricht erfuhr, lief sie freudig rufend durch den Hof. Nun glänzten ihre Augen noch mehr als sonst schon. Ilona rief sie zu sich. Wenig später war sie in ihrem Haus. „Ich habe gehört, dass du jetzt gehen darfst?", fragte sie und schob der Kleinen eine Tasse Tee zu. „Ja, ich freue mich so!" „Dann wollen wir nochmal einige Zauber durchgehen!" Mara nickte und stellte die Tasse ab. Also begannen sie mit dem Training. Mara hatte schon keine Probleme mehr Kerzen oder sonstige Dinge zu entzünden. Auch Gegenstände schweben lassen und bewegen konnte sie. Sie konnte heilen und das Beste was sie konnte war eine Wand aus Magie um sich zu erstellen. Sie griff in sich und brachte die starke Magie die in ihr schlummerte zum Vorschein. Eine Wand stellte sich um sie auf. Sie leuchtete in Azurblau, ihrer Farbe. Man konnte ihr nun nichts mehr anhaben! Nach einiger Zeit ließ sie die Wand stark schwitzend verschwinden. Nach all dieser Magie war sie sehr erschöpft. „Das war sehr gut Mara!", lobte sie die alte Frau. „Wenn du trotz Ritter werden noch weiter übst, wirst du es schaffen dich in dieser Wand zu bewegen und deine Feinde anzugreifen! Auch kannst du dann ganze Heere in deinen Schutz stellen! Aber übernimm dich nicht! Den sonst kann es passieren das du deine Lebenskraft benutzt und das würde mit Sicherheit zum Tod führen!" Das Mädchen hörte gespannt zu saugte jedes Wort auf. Ihr gefiel der Gedanke Menschenleben zu retten. Auch wusste sie jetzt schon, dass sie nur töten würde, wenn es sich nicht vermeiden ließ! „Deine Mutter wäre stolz auf dich!" Mara blickte traurig zu Boden. Ihre Mutter starb als sie vier war. Sie hatte mit ihrer ganzen Magie das Anwesen gerettet, damals war ein schrecklicher Krieg und sie hatte mit einer Schutzwand die Feinde abgewehrt. Allerdings starb sie dadurch, zusammen mit Mara's Zwillingsbruder, der versucht hatte ihrer Mutter Kraft zu geben. Allerdings dachten alle sie war es die starb, doch merkten sie bald das es ihrer Bruder war. Mentos war das Pferd ihrer Mutter. Er war seitdem immer für sie da. Nur die, die am Hof lebten und Herzog Ibert von Kun, wussten von der Geschichte, das sie überlebte. Sie verabschiedete sich von Ilona und verließ ihr Haus. Bei Aragon nahm sie nochmal einige Kampfsportarten ins Training ein! Sie übte mit Beinschlägen und Faustschlägen! Doch war sie zu erschöpft für mehr! Sie putzte nochmal das Sattelzeug und Mentos. Dann ging sie in die Wanne und schließlich ins Bett. Morgen mach ich mich auf den Weg nach Solum um Ritter zu werden! Ich freue mich schon so! Hoffentlich schaffe ich es! Ja! Ich werde es schaffen! Und glücklich schlief sie ein.
Am nächsten Morgen erwachte sie sehr früh. Sie zog sich an, Hosen und Hemd natürlich! „Mara, du musst deine Haare abschneiden!", begrüßte sie ihr Vater. „Ich weis!", meinte die kleine etwas betrübt. Würde sie die Haare noch kürzen, war es wirklich als wäre sie ein Junge, denn die Statur hatte sie dazu! Schließlich bekam sie nun eine modische Kurzhaarfrisur. „Du siehst aus wie dein Bruder!", meinte Ilona mit schwerer Stimme, als sich Mara noch einmal von ihr verabschiedete. Als sie das Haus betrat um Aragon zu holen, hörte sie ihn mit ihrem Vater diskutieren. Sie blieb stehen. Zwar wusste sie, dass Lauschen nicht erlaubt war, doch wollte sie wissen über was sie redeten. „Also das mit der Frisur hat ja gut geklappt! Aber da gibt es einige Dinge in der Entwicklung von Mädchen die sind viel schwieriger zu Verstecken! Zum Beispiel ihr Busen!" „Aragon beruhige dich! Sie wird wissen was zu tun ist wenn es an der Zeit ist!", herrschte ihr Vater zurück. Es entstand eine Pause. Nun platzte Mara hinein. „Was ist jetzt? Gehen wir?" „Ich komme!", meinte Aragon und schaute den dicken Mann mit abschätzenden Blick an.
Außen im Hof spielte sich ein herzzerreißender Anblick ab. Viele standen da und weinten, da Mara nun gehen würde! Auch sie hatte Tränen in den Augen als sie den Hof verließ. Ich werde irgendwann wieder zurückkommen! Das Verspreche ich euch!- Sie werden auf dich warten!- Ich weis! Aber jetzt werden wir Ritter und geben unser bestes! Lange Zeit ritten sie schließlich ohne auch nur ein Wort zu wechseln weiter. Am Mittag kamen sie auf einen Berg. Von dort aus konnten sie Solum sehen! Oh Göttin ist das schön und vor allem groß! Es erstreckte sich dort im Tal ein langer Fluss. Um ihn herum zogen sich die Stadtmauern. Dächer glitzerten in der Sonne und man sah große Weiden mit vielen Pferden. „Kleine? Alles in Ordnung?" „Klar! Es ist nur sehr schön!" Aragon nickte. „Übrigens brauche ich einen Namen! Nenn mich einfach Maron von Pari!" „In Ordnung Maron!" Beide lachten und ritten weiter. Am Nachmittag hatten sie es schließlich geschafft die Stadt zu erreichen. Da erst am nächsten Tag die Einschreibung war, wollten sie diese Nacht in einem Wirtshaus übernachten. Sie entschlossen sich für das Fliegenden Äffchen. Vor dem Haus gaben sie ihre Pferde einem Knecht und gingen zum Essen. Es schmeckte sehr gut! Mara sah sich im Wirtshaus um, während Aragon noch einen Krug Wein bestellte. Das Wirtshaus machte zwar einen gemütlichen Eindruck, allerdings wirke es durch das dunkle Holz, dass den ganzen Raum einhüllte, sehr kühl und auch etwas Zwielichtig. Mara und ihr Begleiter saßen an einem Tisch rechts neben der Tür. Ihnen gegenüber befand sich der Tresen, der ebenfalls aus Holz war. Dazwischen standen noch zwei lange Tische mit einem Stuhl an den Stirnseiten und sechs an den Längsseiten. Links neben der Tür, sah es genauso aus,nur das sich auf der Höhe des Tresens ein Kachelofen befand. Eine Holzbank führte herum. Hinter dem Tresen führte eine Treppe nach oben und links daneben waren Regale mit Gläsern und Krügen. Der Mittelgang von der Tür bis zum Tresen, war frei und ein kleiner Gang führte noch weiter nach hinten, wo sich die Toiletten befinden mussten. Während Aragon erneut einen Krug Wein bestellte, sah sich Mara die Leute die hier waren genauer an. Sie hatte schon immer eine gute Menschenkenntnis gehabt. Es waren nicht viele Leute im Wirtshaus. Eine vermummte alte Dame saß am Kachelofen und unterhielt sich flüsternd mit einem scheinbar sehr alten Raka Mann. Raka wurden die Menschen genannt, die dunkelhäutig waren und waren vor allem auf den Ostinseln als Sklaven vorzufinden. Doch Mara erkannte die Tarnung. Als sie noch klein war, hatte sie sich immer gerne verkleidet und hatte so das Spionieren geübt. Der Mann machte einen typischen Anfängerfehler! Er war ein Luarin, ein hellhäutiger. Als er sich mit Kohle angemahlt hatte, hatte er seine Ohren und seinen Nacken vergessen. Mara schüttelte den Kopf und sah weiter. Ein schwächlich wirkender Mann hatte under seinem Umhang ungefähr sieben Dolche und drei Messer. Wo waren sie nur hingeraten? Der mann hiner dem Tresen hatte einen gründlichen Blick und behielt alle Leute genaustens im Auge, während er mit einem gelben Lappen ein Glas trocken wischte. Mara lehnte sich zurück und unterhilet sich ein wenig mit ihrem Begleiter.
Nach einiger Zeit war Aragon so betrunken, dass ihm einige Männer ins Zimmer helfen mussten. Mara wollte noch ihren Becher mit Wasser austrinken und dann ebenfalls ins Bett gehen, als ein groß gewachsener, muskulöser Mann mit braunen, glänzenden Haaren und braunen Augen zu ihr rutschte. Mit weicher Stimme sagte er: „Hallo, du bist neu hier, oder? Wie heißt du Bursche?" Mara atmete schon einmal auf, anscheinend war ihre Verkleidung wirklich perfekt, doch war sie etwas nervös als sie antwortete: „Ja, kann man schon sagen! Mein Name ist Maron von Pari! Und du?" „Man nennt mich Hitch!" „Was hast du denn vor? Warum bist du hier?" „Nun ja, ich will Ritter werden! Und Abenteuer erleben!" Mara beobachtete Hitch genauer. Er hatte beobachtende Augen und schien sie genau abzuschätzen. Er hatte einen weten Mantel über seiner Kniehose. Beides war verschmutzt und kaputt. Er musste also schon lange unterwegs gewesen sein. Sie redeten noch ein Weilchen, dann verließ Mara den Tisch und ging zu Bett. Dieses Wirtshaus macht mir keine Angst, im Gegenteil es weckt meine Neugierde, aber ob das so gut ist? Auch der König der Diebe dachte über sie nach: Er ist ein interessanter Bursche! Ich werde ihn im Auge behalten! Vielleicht kann er noch ein besserer Spion für mich im Schloss werden! Jaja, als Schurkenkönig hat man es nicht leicht!
Am nächsten Morgen bedankten sich Mara und Aragon bei den anderen. Mara schwang sich auf ihren Hengst. Sie spührte die Blicke von Hitch auf ihrem Rücken. Aragon und sie durchquerten jetzt die Straßen von Solum auf den Weg zum Palast. Für Mara war das eine ganz neue Erfahrung! So ein Gewusel ging durch die Straßen! Da waren links Frauen mit kleinen Kindern und Einkäufen! Rechts Männer die über politische Dinge diskutierten. Die Hufe ihre Pferde klckten laut auf dem Pflaster. „Pass auf deine Geldbörse auf! Hier sind überall Diebe unterwegs!" Mara sah ihn kurz verdutzt an und musste dann lachen! Anscheinend wusste er nicht, dass sie sich gestern Nacht in einem wahren Diebesnest aufgehalten hatten. Viele Menschen drehten sich um. Viele mussten Mitlachen. Mara's Lachen war einfach zu ansteckend! Aragon schüttelte nur den Kopf und ritt weiter. Im Hof angekommen stiegen sie von ihren Pferden und gaben sie dem Knecht. Hier waren wenigstens nur wenige Leute und so hatte sie größtenteils ihre Ruhe. Viel Glück!- Danke Mentos! Das werde ich brauchen!- Bist du nervös?- Ja und wie!- Denk einfach an dein Ziel und du wirst es schon schaffen! Mara sah sich nun erstmal um. Mit dem Rücken stand sie zu dem Torbogen, durch den sie gerade gekommen waren. Wie zu Hause war auch dieser Hof gepflastert. Zu ihrer Linken war ein großer Reitplatz und ein Platz der zum Bogenschießen genutzt wurde, vor ihr die Stallungen! Hier waren ungefähr 50 Boxen und bis auf zwei nun alle belegt! Zur Rechten war eine Schmiede und zwischen Stall und Schmiede befand sich ein riesiges Haus. Dort leben wahrscheinlich die Jungen um als Ritter ausgebildet zu werden. „Komm schon!", meinte Aragon und hielt ihr die Tür auf. Mara trat hinein und folgte ihm eine Steintreppe nach oben. Vor der Tür warteten sie. „Hallo!", ein attraktiv aussehender Junge mit schwarzen Haaren und dunklen Augen begrüßte sie. Er sprühte Autorität aus. Wie mit einem Geistesblitz viel es ihr ein, Picard von Poul, der Prinz. Gerade noch konnte sie sich zusammenreißen statt einen Knicks eine Verbeugung zu machen. „Ist schon gut! Bist du auch neu hier?" „Ja eure Majestät!" Da wurden sie auch schon hinein gerufen. „Wir sehen uns!", rief der Prinz.
So ich hoffe auf viele Comments!
Turbulente Jahre
In diesem Buch geht es um ein Mädchen, das schon immer davon geträumt hatte ein Ritter zu werden. Sie kommt schließlich an den Hof des Königs Roald und besteht dort einige Abenteuer. Sie wird harte Prüfungen erleben und vielleicht auch etwas von der geheimnisvollen Kraft und der größten Waffe ihrer Feinde erfahren. Werden ihrer Freunde ihr in dieser schweren und ereignisvollen Zeit immer zur Seite stehen?
1. Der dringende Wunsch
„Papa, bitte!" „Nein Mara von Pari! Ich würde dich ja gehen lassen, aber es würde nicht gut gehen!" „Das weist du doch nicht! Vertrau mir doch mal!" Das kleine, 10 jährige Mädchen stürmte aus dem großen, hellen Zimmer. Auf dem hellbraunen Parkett Boden konnte man die rennenden Schritte hören. Der kleine dicke Mann mit grünen Augen ließ sich hinter dem Schreibtisch seufzend nieder. Die Regale an den Seiten waren mit Büchern und Landkarten vollgestellt. Neben einem dieser Regale stand ein zweiter Mann. Herzog lbert von Kun, den Kämpen des Königs Orbert von Poul aus Solum. „Wieso lässt du sie nicht einfach gehen?", fragte dieser große, schlanke Mann mit den glanzlosen, braunen Haaren. „Ha ha, du liebst es zu scherzen alter Freund! Sie ist ein Mädchen! Sie wird es nicht schaffen!" „Sie ist zäher als du glaubst!" „Du weist genauso gut wie ich, dass uns das, das Leben und den Rest kosten würde!" „Das glaube ich nicht! Sie hat eine große magische Gabe! Und ist gerissen dazu! Ich glaube kaum das sie sie erwischen würden!"
Mara stürmte über den großen gepflasterten Hof hinüber zu den Stallungen. Warum vertraut er mir nicht? Ich würde es mit Sicherheit schaffen! Ich will Ritter werden! Keine Dame! Das Anwesen Pari war wunderschön, es lag nicht weit von Tortall entfernt. Auf dem großen Hof befand sich eine alte Eiche, die im Sommer einen großen Schatten warf! Die Stallungen und das Haupthaus waren in Sandstein gehalten. Mara lebte mit ihrem Vater, einigen Dienern, der Heilerin Ilona, dem Waffenschmied Aragon und ihrem Pferd Mentos hier. Die Stallungen waren groß und hell. An jeder Box war mit Zaun ein Auslauf gebaut. Man nannte dies Paddock. Hier waren vierundzwanzig Boxen. Drei Hengste, vier Wallache, fünf Stuten und zwei große Kaltblutpferde standen dort, der Rest waren Gastpferde und Boxen. Mara konnte zaubern, da sie die Gabe besaß, auch konnte sie mit ihrem Pferd Mentos sprechen. Nun lehnte das kleine Mädchen an seinem muskulösen Hals und weinte sich aus. Ist schon gut meine Kleine! - Es ist gar nichts gut! Er will mich einfach kein Ritter werden lassen!- Ach komm schon, wir gehen jetzt etwas ins Gelände!- In Ordnung. So holte das Mädchen einen der drei Hengste aus der Box und band ihn an der Eiche an. Sie hatte es schon so oft gemacht, sodass sie nicht mehr nachdenken musste. Sie band lediglich ihre langen, gelockten, blonden Haare mit einem blauen Band zusammen, das ihre ebenfalls blauen Augen betonte. Sie war schlank und zierlich gebaut. Doch hatte sie eigentlich immer ein Lächeln auf den Lippen. Durch ihre unbekümmerte und fröhliche Art, ist sie bei vielen Leuten beliebt. Nun schwang sie sich graziöse in den Sattel. Ihr Hengst lief ohne zu zögern los.
„Also gut! Ich werde es ihr sagen! Aber ich Lass Aragon mit gehen! Er ist ebenfalls Ritter und wird sich bei euch nützlich machen!" „Glaub mir, das war eine gute Entscheidung! Mein Sohn ist schließlich auch schon seit zwei Jahren dabei und Prinz Picard von Poul wird dieses Jahr ebenfalls eingestuft!" „Gut aber du unterrichtest mich in Allem, okay?" „Abgemacht alter Freund!" Die beiden Männer gaben sich die Hände und schlugen sich gegenseitig auf die Schultern. Sie waren damals zusammen in der Ritterausbildung gewesen und waren noch immer gute Freunde.
Als Mara von ihrem Ausritt zurückkam, wartete ihr Vater schon auf sie. Als sie von der guten Nachricht erfuhr, lief sie freudig rufend durch den Hof. Nun glänzten ihre Augen noch mehr als sonst schon. Ilona rief sie zu sich. Wenig später war sie in ihrem Haus. „Ich habe gehört, dass du jetzt gehen darfst?", fragte sie und schob der Kleinen eine Tasse Tee zu. „Ja, ich freue mich so!" „Dann wollen wir nochmal einige Zauber durchgehen!" Mara nickte und stellte die Tasse ab. Also begannen sie mit dem Training. Mara hatte schon keine Probleme mehr Kerzen oder sonstige Dinge zu entzünden. Auch Gegenstände schweben lassen und bewegen konnte sie. Sie konnte heilen und das Beste was sie konnte war eine Wand aus Magie um sich zu erstellen. Sie griff in sich und brachte die starke Magie die in ihr schlummerte zum Vorschein. Eine Wand stellte sich um sie auf. Sie leuchtete in Azurblau, ihrer Farbe. Man konnte ihr nun nichts mehr anhaben! Nach einiger Zeit ließ sie die Wand stark schwitzend verschwinden. Nach all dieser Magie war sie sehr erschöpft. „Das war sehr gut Mara!", lobte sie die alte Frau. „Wenn du trotz Ritter werden noch weiter übst, wirst du es schaffen dich in dieser Wand zu bewegen und deine Feinde anzugreifen! Auch kannst du dann ganze Heere in deinen Schutz stellen! Aber übernimm dich nicht! Den sonst kann es passieren das du deine Lebenskraft benutzt und das würde mit Sicherheit zum Tod führen!" Das Mädchen hörte gespannt zu saugte jedes Wort auf. Ihr gefiel der Gedanke Menschenleben zu retten. Auch wusste sie jetzt schon, dass sie nur töten würde, wenn es sich nicht vermeiden ließ! „Deine Mutter wäre stolz auf dich!" Mara blickte traurig zu Boden. Ihre Mutter starb als sie vier war. Sie hatte mit ihrer ganzen Magie das Anwesen gerettet, damals war ein schrecklicher Krieg und sie hatte mit einer Schutzwand die Feinde abgewehrt. Allerdings starb sie dadurch, zusammen mit Mara's Zwillingsbruder, der versucht hatte ihrer Mutter Kraft zu geben. Allerdings dachten alle sie war es die starb, doch merkten sie bald das es ihrer Bruder war. Mentos war das Pferd ihrer Mutter. Er war seitdem immer für sie da. Nur die, die am Hof lebten und Herzog Ibert von Kun, wussten von der Geschichte, das sie überlebte. Sie verabschiedete sich von Ilona und verließ ihr Haus. Bei Aragon nahm sie nochmal einige Kampfsportarten ins Training ein! Sie übte mit Beinschlägen und Faustschlägen! Doch war sie zu erschöpft für mehr! Sie putzte nochmal das Sattelzeug und Mentos. Dann ging sie in die Wanne und schließlich ins Bett. Morgen mach ich mich auf den Weg nach Solum um Ritter zu werden! Ich freue mich schon so! Hoffentlich schaffe ich es! Ja! Ich werde es schaffen! Und glücklich schlief sie ein.
Am nächsten Morgen erwachte sie sehr früh. Sie zog sich an, Hosen und Hemd natürlich! „Mara, du musst deine Haare abschneiden!", begrüßte sie ihr Vater. „Ich weis!", meinte die kleine etwas betrübt. Würde sie die Haare noch kürzen, war es wirklich als wäre sie ein Junge, denn die Statur hatte sie dazu! Schließlich bekam sie nun eine modische Kurzhaarfrisur. „Du siehst aus wie dein Bruder!", meinte Ilona mit schwerer Stimme, als sich Mara noch einmal von ihr verabschiedete. Als sie das Haus betrat um Aragon zu holen, hörte sie ihn mit ihrem Vater diskutieren. Sie blieb stehen. Zwar wusste sie, dass Lauschen nicht erlaubt war, doch wollte sie wissen über was sie redeten. „Also das mit der Frisur hat ja gut geklappt! Aber da gibt es einige Dinge in der Entwicklung von Mädchen die sind viel schwieriger zu Verstecken! Zum Beispiel ihr Busen!" „Aragon beruhige dich! Sie wird wissen was zu tun ist wenn es an der Zeit ist!", herrschte ihr Vater zurück. Es entstand eine Pause. Nun platzte Mara hinein. „Was ist jetzt? Gehen wir?" „Ich komme!", meinte Aragon und schaute den dicken Mann mit abschätzenden Blick an.
Außen im Hof spielte sich ein herzzerreißender Anblick ab. Viele standen da und weinten, da Mara nun gehen würde! Auch sie hatte Tränen in den Augen als sie den Hof verließ. Ich werde irgendwann wieder zurückkommen! Das Verspreche ich euch!- Sie werden auf dich warten!- Ich weis! Aber jetzt werden wir Ritter und geben unser bestes! Lange Zeit ritten sie schließlich ohne auch nur ein Wort zu wechseln weiter. Am Mittag kamen sie auf einen Berg. Von dort aus konnten sie Solum sehen! Oh Göttin ist das schön und vor allem groß! Es erstreckte sich dort im Tal ein langer Fluss. Um ihn herum zogen sich die Stadtmauern. Dächer glitzerten in der Sonne und man sah große Weiden mit vielen Pferden. „Kleine? Alles in Ordnung?" „Klar! Es ist nur sehr schön!" Aragon nickte. „Übrigens brauche ich einen Namen! Nenn mich einfach Maron von Pari!" „In Ordnung Maron!" Beide lachten und ritten weiter. Am Nachmittag hatten sie es schließlich geschafft die Stadt zu erreichen. Da erst am nächsten Tag die Einschreibung war, wollten sie diese Nacht in einem Wirtshaus übernachten. Sie entschlossen sich für das Fliegenden Äffchen. Vor dem Haus gaben sie ihre Pferde einem Knecht und gingen zum Essen. Es schmeckte sehr gut! Mara sah sich im Wirtshaus um, während Aragon noch einen Krug Wein bestellte. Das Wirtshaus machte zwar einen gemütlichen Eindruck, allerdings wirke es durch das dunkle Holz, dass den ganzen Raum einhüllte, sehr kühl und auch etwas Zwielichtig. Mara und ihr Begleiter saßen an einem Tisch rechts neben der Tür. Ihnen gegenüber befand sich der Tresen, der ebenfalls aus Holz war. Dazwischen standen noch zwei lange Tische mit einem Stuhl an den Stirnseiten und sechs an den Längsseiten. Links neben der Tür, sah es genauso aus,nur das sich auf der Höhe des Tresens ein Kachelofen befand. Eine Holzbank führte herum. Hinter dem Tresen führte eine Treppe nach oben und links daneben waren Regale mit Gläsern und Krügen. Der Mittelgang von der Tür bis zum Tresen, war frei und ein kleiner Gang führte noch weiter nach hinten, wo sich die Toiletten befinden mussten. Während Aragon erneut einen Krug Wein bestellte, sah sich Mara die Leute die hier waren genauer an. Sie hatte schon immer eine gute Menschenkenntnis gehabt. Es waren nicht viele Leute im Wirtshaus. Eine vermummte alte Dame saß am Kachelofen und unterhielt sich flüsternd mit einem scheinbar sehr alten Raka Mann. Raka wurden die Menschen genannt, die dunkelhäutig waren und waren vor allem auf den Ostinseln als Sklaven vorzufinden. Doch Mara erkannte die Tarnung. Als sie noch klein war, hatte sie sich immer gerne verkleidet und hatte so das Spionieren geübt. Der Mann machte einen typischen Anfängerfehler! Er war ein Luarin, ein hellhäutiger. Als er sich mit Kohle angemahlt hatte, hatte er seine Ohren und seinen Nacken vergessen. Mara schüttelte den Kopf und sah weiter. Ein schwächlich wirkender Mann hatte under seinem Umhang ungefähr sieben Dolche und drei Messer. Wo waren sie nur hingeraten? Der mann hiner dem Tresen hatte einen gründlichen Blick und behielt alle Leute genaustens im Auge, während er mit einem gelben Lappen ein Glas trocken wischte. Mara lehnte sich zurück und unterhilet sich ein wenig mit ihrem Begleiter.
Nach einiger Zeit war Aragon so betrunken, dass ihm einige Männer ins Zimmer helfen mussten. Mara wollte noch ihren Becher mit Wasser austrinken und dann ebenfalls ins Bett gehen, als ein groß gewachsener, muskulöser Mann mit braunen, glänzenden Haaren und braunen Augen zu ihr rutschte. Mit weicher Stimme sagte er: „Hallo, du bist neu hier, oder? Wie heißt du Bursche?" Mara atmete schon einmal auf, anscheinend war ihre Verkleidung wirklich perfekt, doch war sie etwas nervös als sie antwortete: „Ja, kann man schon sagen! Mein Name ist Maron von Pari! Und du?" „Man nennt mich Hitch!" „Was hast du denn vor? Warum bist du hier?" „Nun ja, ich will Ritter werden! Und Abenteuer erleben!" Mara beobachtete Hitch genauer. Er hatte beobachtende Augen und schien sie genau abzuschätzen. Er hatte einen weten Mantel über seiner Kniehose. Beides war verschmutzt und kaputt. Er musste also schon lange unterwegs gewesen sein. Sie redeten noch ein Weilchen, dann verließ Mara den Tisch und ging zu Bett. Dieses Wirtshaus macht mir keine Angst, im Gegenteil es weckt meine Neugierde, aber ob das so gut ist? Auch der König der Diebe dachte über sie nach: Er ist ein interessanter Bursche! Ich werde ihn im Auge behalten! Vielleicht kann er noch ein besserer Spion für mich im Schloss werden! Jaja, als Schurkenkönig hat man es nicht leicht!
Am nächsten Morgen bedankten sich Mara und Aragon bei den anderen. Mara schwang sich auf ihren Hengst. Sie spührte die Blicke von Hitch auf ihrem Rücken. Aragon und sie durchquerten jetzt die Straßen von Solum auf den Weg zum Palast. Für Mara war das eine ganz neue Erfahrung! So ein Gewusel ging durch die Straßen! Da waren links Frauen mit kleinen Kindern und Einkäufen! Rechts Männer die über politische Dinge diskutierten. Die Hufe ihre Pferde klckten laut auf dem Pflaster. „Pass auf deine Geldbörse auf! Hier sind überall Diebe unterwegs!" Mara sah ihn kurz verdutzt an und musste dann lachen! Anscheinend wusste er nicht, dass sie sich gestern Nacht in einem wahren Diebesnest aufgehalten hatten. Viele Menschen drehten sich um. Viele mussten Mitlachen. Mara's Lachen war einfach zu ansteckend! Aragon schüttelte nur den Kopf und ritt weiter. Im Hof angekommen stiegen sie von ihren Pferden und gaben sie dem Knecht. Hier waren wenigstens nur wenige Leute und so hatte sie größtenteils ihre Ruhe. Viel Glück!- Danke Mentos! Das werde ich brauchen!- Bist du nervös?- Ja und wie!- Denk einfach an dein Ziel und du wirst es schon schaffen! Mara sah sich nun erstmal um. Mit dem Rücken stand sie zu dem Torbogen, durch den sie gerade gekommen waren. Wie zu Hause war auch dieser Hof gepflastert. Zu ihrer Linken war ein großer Reitplatz und ein Platz der zum Bogenschießen genutzt wurde, vor ihr die Stallungen! Hier waren ungefähr 50 Boxen und bis auf zwei nun alle belegt! Zur Rechten war eine Schmiede und zwischen Stall und Schmiede befand sich ein riesiges Haus. Dort leben wahrscheinlich die Jungen um als Ritter ausgebildet zu werden. „Komm schon!", meinte Aragon und hielt ihr die Tür auf. Mara trat hinein und folgte ihm eine Steintreppe nach oben. Vor der Tür warteten sie. „Hallo!", ein attraktiv aussehender Junge mit schwarzen Haaren und dunklen Augen begrüßte sie. Er sprühte Autorität aus. Wie mit einem Geistesblitz viel es ihr ein, Picard von Poul, der Prinz. Gerade noch konnte sie sich zusammenreißen statt einen Knicks eine Verbeugung zu machen. „Ist schon gut! Bist du auch neu hier?" „Ja eure Majestät!" Da wurden sie auch schon hinein gerufen. „Wir sehen uns!", rief der Prinz.
So ich hoffe auf viele Comments!