Huhu, ein weiterer Teil. Ich hoffe er gefällt euch, hab lange daran gesessen

Freue mich schon auf Lob. Kritik und Verbesserungsvorschläge sind natürlich auch willkommen
Noch eine Stunde, dann wird Ashley kommen. Ich strich mir nervös durch die Haare. Schon eine ganze halbe Stunde saß ich hier und überlegte was ich anziehen sollte. Das eine so leichte Frage mir solche Schwierigkeiten bereiten konnte, hatte ich bis zu diesem Moment nicht gedacht. Dennoch war sie wichtig. Sollte ich mich eher gewagt anziehen oder lieber zurückhaltend? Wie so oft erinnerte ich mich daran, dass ich einen Freund habe und nicht mit einem Mordsausschnitt gehen konnte. Also wählte ich das Letztere. Ich schlüpfte in eine einfache Jeans, zog mir einen schwarzen Pullover an und wählte dazu meine Lieblingsturnschuhe. Erleichtert schaute ich in den Spiegel, doch dann runzelte ich die Stirn. Schnell schnappte ich mir aus meinem Köfferchen eine Kette und wagte nochmal einen Blick in den Spiegel. Nun war ich zufrieden. So gab ich ihm nicht das Gefühl, lange bei meiner Klamottenwahl gebraucht zu haben und doch sah ich einigermaßen straßentauglich aus.
Etwas jedoch fehlte noch. Also lief ich schnell ins Bad, legte Lidschatten auf und umrahmte meine Lippen mit einem leicht glänzendem Pink. Lächelnd zwinkerte ich meinem Spiegelbild zu und ging hinunter in die Küche und erzählte meiner Mutter von der Verabredung. Sie runzelte mit der Stirn und schaute mich misstrauisch an. Ich wollte ihr gerade versichern, dass ich Marc nie betrügen würde, doch da klingelte es schon an der Tür. Leise fluchte ich, dass er gerade in diesem Moment kommen musste. Ich wollte nicht, dass meine Mutter denkt, ich würde Marc betrügen. ,,Ich erkläre dir das später" rief ich ihr noch zu und lief zur Tür. ,,Welche Schönheit öffnet mir denn da?" Ashley zwinkerte mir zu. Ich beachtete ihn nicht und griff wütend nach meiner Tasche. Er sollte aufhören mit diesem Geflirte, denn er machte es nur noch schwerer ihm zu wiederstehen.
,,In welches Restaurant gehen wir?" fragte ich ihn, als wir nebeneinander die Straße entlang liefen.
,,Lass dich überraschen" Er schaute mich geheimnisvoll an und ich musste Lachen. ,,Bist du immer so geheimnisvoll oder tust du nur so?" Er schaute mich lange an und sagte dann: ,,Finde es doch heraus" Ich wich seinem Blick aus und interessiert mich plötzlich für meinen Ring. Irgendwann musste ich ihm sagen, dass ich vergeben war. So konnte es nicht weitergehen. Doch Ashley riss mich aus meinen Gedanken, als er mich sanft zu einem Gebäude führte. Doch ich riss mich aus seinem Griff und schaute erschrocken zu dem Gebäude. Es war ein Restaurant. Doch ein einfaches Restaurant hätte mich nicht so erschrocken. Es war DAS Restaurant indem ich mit Marc an unserer ersten Verabredung waren. ,,Was ist denn los? Kommst du mit rein?", fragte mich Ashley und schaute mich nachdenklich an. Ich schüttelte kurz meinen Kopf um meine Gedanken zu ordnen und ging dann mit ihm in das Restaurant. Wir setzten uns an einen freien Tisch und bestellten. Ashley war unheimlich freundlich, machte Witze und ich versuchte fröhlich zu sein und den Abend zu genießen, doch ich war mit meinen Gedanken immernoch woanders.
Unser Essen kam und ich fing schweigend an zu essen. Ashley redete weiter und er tat mir richtig Leid, dass er eine so teilnahmslose Zuhörerin hatte. Als wir fertig waren, kam eine Kellnerin und holte die leeren Teller. Ich merkte gar nicht, dass Ashley aufgehört hatte zu reden und mich nun einfach anschaute. Denn ich war bei Marc und ich schimpfte mit mir, das ich die Einladung von Ashley angenommen hatte. Marc hatte sicher kein einziges Mädchen angesprochen und ich, ich saß schon ein paar Tagen nach unserem Abschied in unserem Restaurant und ließ mich volllabern. Wenn Ashley wenigstens nicht so gut aussähe und so nett wäre...
Plötzlich strich eine Hand sanft über meine Wange und nahm eine Träne mit, die über meinem Gesicht gelaufen war. Erschrocken schaute ich auf. ,,Alles klar bei dir? Dir scheint der Abend ja nicht so viel Spaß zu machen. Vielleicht sollten wir gehen" Ich wollte wiedersprechen, denn ich wollte es nicht sein, der den Abend vermieste, doch über meine Lippen drang kein Wort. Stumm nickte ich und ließ Ashley bezahlen. Er führte mich aus dem Restaurant und wir liefen schweigend nebeneinander. Als das Restaurant außer Sichtweite war, entschuldigte ich mich, dass ich ihm den Abend verdorben hatte, doch diesmal sagte er nichts und nickte nur. Plötzlich nahm er mich am Arm und drückte mich sanft, aber bestimmt an eine Hauswand. Sein Kopf beugte sich zu mir herunter und seine Lippen berührten stürmisch die Meinen. Erschrocken wollte ich zurückweichen, doch die Hauswand ließ es nicht zu. Anstatt mich seitlich von seinen Küssen zu befreien, legte ich meine Arm um seinen Nacken und erwiederte genauso stürmisch seine Küsse. Meine ganzen Gedanken um Marc und Ashley verschwanden nach und nach. Plötzlich fühlte ich mich frei.
Doch dann wandte sich Ashley von mir ab und schaute beschämt zu Boden. ,,Das tut mir so Leid. Du hast sicher einen Freund, aber ich hatte mich schon heute morgen in dich verliebt und du bist so wunderschön, ich konnte einfach nicht wiederstehen" Ich zog ihn wieder an mich und küsste ihm erneut, doch diesmal blieben seine Lippen unbeweglich. Er ging einen Schritt zurück und schüttelte mit dem Kopf. ,,Nein, ich möchte erst, dass du das mit deinem Freund klärst" Ohne zu denken fragte ich: ,,Und was, wenn ich gar keinen habe?" Er schüttelte wieder mit dem Kopf. ,,Doch, du hast einen" Ashley schaute zu Boden und ich tat es ihm gleich. Wir beide wusste nicht, was wir sagen sollten. Plötzlich stampfte ich mit meinem Fuß auf und stieß aus mir heraus: ,,Scheiße" Dann lief ich feige davon. Auf meinen Gesicht rannen Tränen der Verzweiflung. Wir konnte ich nur so dumm sein? Ich hätte mich erst gar nicht mit ihm verabreden sollen, doch ich konnte nicht wiederstehen und nun hatte ich den Scheiß. Immer schneller wurden meine Schritte und meine Verzweilfung wuchs. Schließlich blieb ich außer Atem stehen. Ich musste das alles wieder gerade biegen. Doch wie?
,,Hey, was ist denn mit dir passiert?" Rasch blickte ich mich um. Ein schwarzhaariges Mädchen, vielleicht ein oder zwei Jahre älter als ich schaute mich besorgt an. Ich brach in mir zusammen, doch das Mädchen fing mich auf und strich mir beruhigend durch meine Haare. ,,Wo wohnst du?" Schluchzend sagte ich ihr meine Adresse und sie führte mich stützend nach Hause. Dort angekommen hatte ich mich ein wenig beruhigt und öffnete die Tür. Straumelnd ging ich hinein und lief rasch hoch in mein Zimmer und warf mich auf mein Bett. Das Mädchen folgte mir und setzte sich auf die Bettkante. Sanft fragte sie mich, was passiert sei und ungeniert erzählte ich ihr alles. Sie tröstete mich und bald wurde ich ruhiger und wir redeten normal miteinander. Auch wenn ich es ihr nicht zeigte, ich war ungeheim erleichtert, dass sie mich gefunden hatte und ich war ihr unendlich dankbarbar dafür, wie sie mich aufpäppelte. Ich erzählte ihr, dass ich erst vor kurzem hier her gezogen bin und neue Freunde suche. Da gab sie mir sofort ihre Handynummer und ich gab ihr lächelnd meine. ,,Wie heißt du eigentlich?" fragte ich sie dann. ,,Nenn mich einfach Jenny und du?" - ,,Nenn mich einfach Liz" Ich zwinkerte ihr zu und wir mussten lachen. Doch dann verabschiedete sich Jenny und ich blieb alleine in meinem Zimmer. Schnell schlüpfte ich aus meinen Klamotten und warf sie aus dem Bett. Ohne an Ashley oder Marc zu denken, schloss ich die Augen und schlief sofort ein.