Black Power
War ein Deutschaufsatz in der Schule, hab ihn noch nicht zurückerhalten. Zum Thema Spiegel. Ich weiss nicht so recht, was ich von dem Aufsatz halten soll, deshalb möchte ich eure Meinungen hören. Ich kann ihn vor allem nicht einordnen, weil es ein total anderer Schreibstil ist. Ich wollte mal was Neues ausprobieren - im denkbar unsinnigsten Moment
Die erste Geschichte, die ich hier ausstelle, vielleicht seid ihr nicht allzu streng?
Und wie gesagt, ist meine erste Geschichte in diesem Schreibstil, total neu...
Ich schmeisse meine Tasche in die Ecke, werfe mich auf's Bett. Da ist er schon wieder, der automatische Blick in den Spiegel. Was ich sehe, gefällt mir. Doch je länger ich schaue, ich finde immer mehr, was mir nicht passt. Vielleicht hat er ja recht? Vielleicht bin ich wirklich zu dick?
Ich schaue nochmal hinein, in's Glas, das nicht lügt.
Vor Schreck bleibt mir der Atem weg. Bin das wirklich ich?
Das strähnige, blonde Haar; die blauen Augen, so traurig und müde. Das Gesicht, fahl und eingefallen. Bin ich das wirklich? Ich schliesse die Augen. Ein erneuter Blick, der zweite Versuch. Ich atme aus. Das bin ich. Seidig glattes Haar, unbändig und doch elegant. Das Gesicht, leich gebräunt und sorgfältig geschminkt. Die Augen strahlen, lebensfroh. Doch da ist noch etwas. Ein klitzekleiner Funken, nicht viel, aber es reicht, um mich zweifeln zu lassen...
Ich verhülle den Spiegel mit einem roten Tuch. Auf dem Nachttisch steht ein Foto. Er und ich, Arm in Arm. Ein stechender Schmerz durchdringt mich. Ich - unfähig, klar zu denken - starre dieses Foto an. Eine einzelne Träne sucht sich einen Weg über meine Wange. Warum ist er weg?
Mit diesem Gedanken fallen mir nach einer Ewigkeit die Augen zu. Es ist ein unruhiger Schlaf, erfüllt mit Albträumen. Endlos scheint mir die Nacht, unfähig, aufzuwachen, gefangen im Glas, das nicht lügt.
Das rote Tuch liegt am Boden. Ich sitze auf der Bettkante, betrachte mich im Spiegel. Lange ist es her, als mich noch vor Kraft sprühende Augen angesehen haben. Ich fixiere einen Punkt im Spiegel. Die von Wimperntusche dunkel gefärbte Spur über mein Gesicht. Ich verliere mich in der Traurigkeit dieses Bildes, erschöpft lasse ich mich fallen in ein schwarzes Loch.
Ich erwache. Ich fühle mich kraftlos, wie leer gepumpt. Was ist geschehen? Bilder kommen in mir hoch: Das Foto auf dem Schreibtisch, der Spiegel, Schmerzen, Essen, das Klo. Langsam erinnere ich mich wieder.
Alles ist weiss, die Bettdecke, die Wände, die Tür. Es riecht nach Schmerzen, nach Unpersönlichkeit: Das Krankenhaus.
Ich bewege meine Finger, vorsichtig berühre ich mein Gesicht. Ich kann die Finger nicht genau führen, sie zittern. Müde lasse ich die Hände sinken.
Ich habe nicht viele Erinnerungen an die Zeit im Krankenhaus. Die endlosen Gespräche mit Ärzten und Psychologen habe ich nicht vergessen. Die Besuche meiner Mutter auch nicht. Aber er ist nicht gekommen. Langes Starren auf die Tür, dass die Klinke sich bewegt, dass er hereinkommt. Das Hoffen, das Beten, es hat alles nichts genützt. Er ist nicht gekommen.
Zu Hause. Das erste, was ich tue: Ich betrachte mich im Spiegel. Im Krankenhaus hatte es keinen. Nur Bilder und Fotos. Alles lügen.
Ich habe mich verändert. Immer wieder sehe ich Bilder vor meinem inneren Auge. Ihn. Doch im Glas das nicht lügt, sehe ich ihn nicht. Er ist nicht gekommen.

Die erste Geschichte, die ich hier ausstelle, vielleicht seid ihr nicht allzu streng?
Und wie gesagt, ist meine erste Geschichte in diesem Schreibstil, total neu...
Ich schmeisse meine Tasche in die Ecke, werfe mich auf's Bett. Da ist er schon wieder, der automatische Blick in den Spiegel. Was ich sehe, gefällt mir. Doch je länger ich schaue, ich finde immer mehr, was mir nicht passt. Vielleicht hat er ja recht? Vielleicht bin ich wirklich zu dick?
Ich schaue nochmal hinein, in's Glas, das nicht lügt.
Vor Schreck bleibt mir der Atem weg. Bin das wirklich ich?
Das strähnige, blonde Haar; die blauen Augen, so traurig und müde. Das Gesicht, fahl und eingefallen. Bin ich das wirklich? Ich schliesse die Augen. Ein erneuter Blick, der zweite Versuch. Ich atme aus. Das bin ich. Seidig glattes Haar, unbändig und doch elegant. Das Gesicht, leich gebräunt und sorgfältig geschminkt. Die Augen strahlen, lebensfroh. Doch da ist noch etwas. Ein klitzekleiner Funken, nicht viel, aber es reicht, um mich zweifeln zu lassen...
Ich verhülle den Spiegel mit einem roten Tuch. Auf dem Nachttisch steht ein Foto. Er und ich, Arm in Arm. Ein stechender Schmerz durchdringt mich. Ich - unfähig, klar zu denken - starre dieses Foto an. Eine einzelne Träne sucht sich einen Weg über meine Wange. Warum ist er weg?
Mit diesem Gedanken fallen mir nach einer Ewigkeit die Augen zu. Es ist ein unruhiger Schlaf, erfüllt mit Albträumen. Endlos scheint mir die Nacht, unfähig, aufzuwachen, gefangen im Glas, das nicht lügt.
Das rote Tuch liegt am Boden. Ich sitze auf der Bettkante, betrachte mich im Spiegel. Lange ist es her, als mich noch vor Kraft sprühende Augen angesehen haben. Ich fixiere einen Punkt im Spiegel. Die von Wimperntusche dunkel gefärbte Spur über mein Gesicht. Ich verliere mich in der Traurigkeit dieses Bildes, erschöpft lasse ich mich fallen in ein schwarzes Loch.
Ich erwache. Ich fühle mich kraftlos, wie leer gepumpt. Was ist geschehen? Bilder kommen in mir hoch: Das Foto auf dem Schreibtisch, der Spiegel, Schmerzen, Essen, das Klo. Langsam erinnere ich mich wieder.
Alles ist weiss, die Bettdecke, die Wände, die Tür. Es riecht nach Schmerzen, nach Unpersönlichkeit: Das Krankenhaus.
Ich bewege meine Finger, vorsichtig berühre ich mein Gesicht. Ich kann die Finger nicht genau führen, sie zittern. Müde lasse ich die Hände sinken.
Ich habe nicht viele Erinnerungen an die Zeit im Krankenhaus. Die endlosen Gespräche mit Ärzten und Psychologen habe ich nicht vergessen. Die Besuche meiner Mutter auch nicht. Aber er ist nicht gekommen. Langes Starren auf die Tür, dass die Klinke sich bewegt, dass er hereinkommt. Das Hoffen, das Beten, es hat alles nichts genützt. Er ist nicht gekommen.
Zu Hause. Das erste, was ich tue: Ich betrachte mich im Spiegel. Im Krankenhaus hatte es keinen. Nur Bilder und Fotos. Alles lügen.
Ich habe mich verändert. Immer wieder sehe ich Bilder vor meinem inneren Auge. Ihn. Doch im Glas das nicht lügt, sehe ich ihn nicht. Er ist nicht gekommen.