Also nochmals den letzten Teil zusammen gehängt, plus den neuen Teil

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Y hör i de färni e Stimm mi rüefe: „Schwösterli! Jetzt chum doch ändli, s’Esse isch scho lang ufm Disch!” Und als ob y numme gschlofe hätti, stand y uff, und dänk, s’isch numme ä Draum gsie. Doch y spühr sin Atem i mim Rugge, als y mi umdrähje wödt, stoht scho mini Schwöster i mim Zimmer und schrait mi a, y söll doch ändlich cho! Mir chömä d’Dräne als mir chlar wird, dass y’s wieder nit gschaffe ha! Y bi doch erbärmlich, dänk y bi mir. Jedi vo mini Fründinne macht locker mit ihre Fründe schluss, egal us wellem Grund. Nume y cha’s nit, dewohl de Bub doch numme ä Fantasie vo mir isch, oder öbä nit? Nidemol das weiss y me. S'isch eifach erbärmlich, y weiss doch nitemole me was wohr isch oder nit. Y main, chöntis nit au si, das y es numme drüm? Y mail, wär läbt scho so es läbä? Viellicht bin y jo numme am schlofe und wach wieder uf! Langsam chumt wieder Zueversicht in mir uf, aber y wills wüsse und zwick mi i de Arm. Y weiss nit ob y hül, will's weh da hät, oder will's doch kai drum isch sondern alles wohr. Mit gsänktem Chopf lauf y d'Treppi abe. Mini Schwöschter luegt mi bsorgt a, s'isch jo nümme neu das y am hüle bi, aber s'isch nit scho immer so gsie. Y bi mol de Sunnestrahl vo de Familie gsie. Chaum han y dä Gedanke gfasst ha, sind mir no meh Dräne cho. Mi Schwöschter will mi dröschte, doch y schieb sie weg und setz mi ane. Wieso wölle mi blos alli immer in Arm näh? Stoht öbe uf minere Stirn „Umarmig erwünscht“ oder so öbis? Y stüz min Chopf uf mini Arme und hoff das wenigschtens mini Muetter mi in ruhe lost. Und wirkli, sie luegt zärscht mi und den mini Schwöschter a. Sie schüttelt numme druhrig de Chopf und dänkt vermuetlich wieder das mir Striett händ. Sie isch jo e kaum do, sie verstoht eifach nie öbis! Aber sie tuet vor Andere immer so als wär sie d’perfekti Muetter.
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„Y weiss nümmä witter, s’isch doch nit d’Wirklichkeit!“ aglehnt a mini beschti Fründin hocke mir i de Mensa. Sie weiss eifach alles über mi, au vo de Sach mitm Bueb. „Weisch, hüt Nacht han y wieder vo ihm däumt. Y bi am Rand vom Tal gstande und ha de Lüt zugluegt, y ha gseh wie er mit de klini Kinder fange gspielt hät. Und als ä älteri Frau mit schwere Täsche umgelaufe isch, hät er ihre gholfe. Er isch de gueti Engel vom Dorf.“
Sie luegt mi a, und y gseh ganz genau das sie kurz vorm hüle isch. Sie liebt mi über alles, das weiss y au wenn sie mirs nie würdi sägä. Sie het gseh wie y vom Sunnestrahl vo de Schuel zu äm Hüffeli Elend gworde bin. Y kuschel mi no änger a sie ane, y würd jo gern ihn vergässe und zu mim altä Läbe zrug kehre. Denn würd y mi au traue ihre z’sägä, dass y sie lieb. Aber das isch jo nümme de Fall. Schnell wüsch y mir d’Tränä usm Augewinkel, hüle ufm Schulareal wär jo no schöner… Y lueg ufe um ihri Auge z’geseh, die wo mi immer so verzaubert händ. Doch als y ufe lueg bereu y’s richtig. Ihre laufe d’Tränä übers Gsicht habe, und mir isch chlar, s’isch mini Schuld. Langsam lös y mi us ihrer Umarmig und rutsch wäg vo ihre, nim min Täller und bring in zrug, ohne öbis gässä z’hab. Als d’Türä hinter mir zue got, renn y los und versteck mi im Wärchruum, bis es zur Stund lütet. Niemerd kennt mis Versteck, denn eigendlich hass y jo Wärche.
D’nächschti Stund häm mir dränt, sie isch i de Bio Gruppe, und y i de Mathe Gruppe. Min Lährer luegt mi bsorgt a, aber er häts endlich uf geh dummi Sprüch abzlo, im isch wohl langsam au chlar das öbis nümme stimmt. D’Stund vergoht ohni das y wirkli zulos, den y bi scho wider im Tal. Aber zum erschte mol gsehn y’s nöt ganz, sondern es verschwimmt mit de Wirklichkeit. Y gseh zwei Sache überänander, d’Schulstund und au s’Tal mit de Lüt. Y gseh au wider de Bueb, aber er isch de einzig wo y i beide Wälte gseh, er stoht ganz chlar vor mir, i de eine wie au i de andere Wält. Y hör wie d’Klass afangt z’lache. S’Tal verschwindet aber er bliebt do, verwirrt lueg y mi ume. Näbä mir sitzt niemerd wo mit hätti sägä chönne was los isch. Doch den redet de Bueb mit mir: „Darf y do ane hocke, oder isch do bsetzt?“ Mini Klass hört uf lut z’lache sondern wartet gspannt uf mini Antwort. „Jo…“ verwirrt lueg y mi um. Wär isch das, wo chumt dä den plötzli här? Eini wo hinder mir hockt flüschtert mir zue, dass är de Neui isch, unser Klasselährer heibi uns vo ihm erzällt. Mir stockts Härz. Chas wirkli sie, dass de Bueb usm Tal jetzt näbä mir hockt?