Black Katrin
Er klopft an jede Tür
Prolog
Im Dämmerlicht zerbrach das Schiff an den Klippen, keine Hilferufen waren zu hören, nur das bärsten des Holzes. Später am Tag fand ein Wagabund die Überreste des Schiffes, die Leichen von Mensch und Ratten, zerbrochene Kisten,... Er sah eine Leiche, ganz in der Nähe des Ufers, und da der Winter bald einbrechen würde, und er selber kaum Kleidung hatte, zerte er die Leiche aus dem Wasser. In störte es nicht, Kleider von einem Toten zu klauen, es störte ihn auch nicht, dass die Leiche mit komischen blau-violletten Flecken übersäht war. Er war einfach nur froh, Kleider für den Winter gefunden zu haben. Ausserdem fand er ein bisschen Geld, da er seit Tagen nicht mehr richtig gegessen hatte, ging er in die nächste Stadt.
1. Kapitel
Kaum war die Sonne aufgegangen, verliess ich mein Kammer und holte den Korb bei der Köchin um beim Markt einkaufen zu gehen. Ich stürmte die Treppe runter, und rannte auf direktem Weg in die Küche. Aber Maria, die Köchin, wollte mir den Korb erst überreichen wenn ich anstendig gefrühstückt habe. Sie war der festen Meinung, dass ohne Frühstück der Tag nicht gut gehen konnte. Eigendlich hatte sie ja recht, dass der Tag gleich viel besser aussieht mit einem guten Frühstück im Magen, doch an Tagen wie diesen war es einfach unerträglich! Peter würde auf dem Markt warten, er hatte versprochen mich heute zu begleiten.
Doch Maria blieb hart; "Meinst du den wirklich, dass er dich noch möchte wenn du nur noch aus Knochen bestehst?"
Somit setzte sie mir mein Frühstück vor die Nase, und seufzend ass ich es auf. Eigendlich schmeckte es ja köstlich, und sie hat ja auch recht... Peter nörgelt öfters, dass ich zu dürr werde wenn ich nicht richtig essen würde. Aber schlimmer als Peter waren mein Eltern, sie waren nicht nur der Meinung ich solle mehr essen, sonst würde ich ja nie einen Mann abkriegen, nein sie waren auch der Ansicht, dass ich nicht für die Köchin einkaufen gehen sollte. Immerhin ist sie unsere Angestellte und sollte dafür sorgen das es uns gut geht, und nicht das ich ihre Arbeit erledigt. Doch ich blieb stur, mir machte es einfach zuviel Spass beim Markt rum zu schnüffeln und den geringsten Preis raus zu handeln. Ich verschwieg ihnen aber geschickterweise, dass dort auch ein Junge ist, welcher diese Ausflüge noch interesanter gestallten. Sie wären sicher nicht einverstanden da er ja nur ein Händlers Junge ist, und nicht aus einer solch edlen Familie wie wir stammen.
Nun denn, mein Frühstücksteller war leer, und so liess mich Maria mit einem Grinsen aus der Küche und zum Markt stürmen.
Peter wartete schon ungedulig auf mich, und als er mich endlich entdeckte, rannte er mir entgegen. Er umarmte mich und drückte mir einen scheuen Kuss auf die Wange. Zwar konnte mich in meiner Magdrobe keiner erkennen, trotzdem hatten wir immer Angst, dass uns jemand erkennen würde und es meinen Eltern erzählte.
Wir schlenderten dich nebeneinander durch die kleinen Gässchen und schauten bei den verschiedenen Händlern vorbei, bei einigen hielten wir inne und ich kaufte einige Waren ein. Doch die Preise liesen sich immer feinsäuberlih drücken und ich musste immer ein bisschen weniger zahlen. Mir war klar das Peter dabei nicht unschuldig war, ihn kannten hier ja alle und respektierten ihn wegen seines Vaters Geschäft. Mich störte es aber nicht weiter, immerhin sparte ich ein bisschen was, welches ich danach für Obst ausgeben konnte. Ich liebe Obst, und dass weiss der Händler auch, darum hielt er mir jedesmal einige Äpfel und andere Kleinigekeiten zurück, welche er mir für einen gerechten Preis überliess.
Als ich mit Einkaufen fertig war, suchten wir uns am Hafen einen Platz und liesen unsere Beine über dem Meer baumeln. Peter erzählte mir von der Fahrt welche sein Vater zurück gelegt hatte, und dessen Abenteuer. Ich wusste zwar genau das Peter übertrieb, aber mich störte es nicht, denn die Geschichte wurde so spannender. Am Schluss erzählte er mir auch noch dass auf dem Boot, alle Ratten gestorben waren, und auch zuhause starben langsam die Ratten. Ich schaute ihn leicht erschrocken an, bei uns zuhause war es auch der Fall! Und wir dachten erst, dass das neue Gift wirken würde. Aber wenn alle Ratten sterben... Dann muss es was anderes sein, was die Ratten dahin raft. Doch meine Sorgen verflogen als bald wieder, sie sind Tod und damit ist ein Problem weniger!
2. Kapitel
Maria erwartete mich schon: "Deine Mutter ist garnicht begeistert. Du hast heute ganz schön getrödelt... Sie macht sich schreckliche Sorgen um dich, geh schnell zu dir und entschuldige." Ich wollte gerade los rennen um meine Mutter nicht alzulange warten zu lassen, doch ich hörte wie Maria anfing zu lachen. "Was ist?", ich war verwirrt. "Kleines, deine Mutter weiss nicht das du in Magdkleidern zum Markt gehst!"
Entsetzt schaute ich an mir runter, ich hatte ja noch die Sachen von Sabrina an! Schnell ging ich in ihre Kammer und zog meine Kleider wieder an. Meine Mutter würde es mir entgültig verbieten wenn sie wüsste das ich in Magdkleidern durch die Stadt laufe.
Sie sah garnicht gut aus, und mich befiehlen Gewissensbisse. "Es tut mir leid Mutter, ich habe wohl die Zeit vergessen", meine Stimme zitterte vor Angst, dass sie einen Wutausbruch kriegen könnte. Doch nichts der gleichen passierte, sie schaute mich leicht lächelnd an; "Schon gut mein Kind, du bist gerne auf dem Markt. Doch ich mach mir jedesmal schreckliche Sorgen, du weisst doch was für Gesindel da draussen rumläuft." "Ja Mutter, ich werde das nächstemal pünktlich zurück sein." "Gut, und nun geh, sag Maria bitte sie solle mir einen Tee machen, diese Kopfschmerzen sind fürchterlich."
Besorgt verliess ich ihr Zimmer und ging zu Maria. Besorgt erzählte ich ihr von der Reaktion meiner Mutter, und natürlich leitete ich auch ihren Wunsch nach einem Tee weiter. Während Maria den Tee hochbrachte, kam Sabrina nach Hause, sie ist genauso alt wie ich, und meine beste Freundin.
Freudig umarmten wir uns, und ich musste ihr - wie immer - genau erzählen wie es auf dem Markt, oder genauer mit Peter war. Schliesslich fragte ich sie, ob ise wüsse was mit meiner Mutter los sei. "Nein, gestern war sie noch ganz die Alte. Sie hat rumgebrüllt sie müsse sogar die toten Ratten selber wegwerfen weil wir zu nichts taugen. Dawohl ich kurze Zeit voher alle weggeworfen hatte..." Ihr stiegen die Tränen in die Augen, als sie sich an den Wutanfall erinnerte. Traurig nahm ich sie in den Arm, meine Mutter konnte Sabrina einfach nicht leiden. Sie sagt, Sabrina wäre schlecht für mich. Doch ich kann sie zum Glück immer davon abhalten das sie Sabrina vor die Tür setzt. Sabrina wusste von diesen Streiten, daher half sie mir wo sie nur konnte, sie lügte sogar für mich und riskierte dabei sehr viel. Andereseits war ich froh dies zu hören, denn das bedeutet immerhin dass es meiner Mutter nicht krank wurde, sondern dass sie von gestern überanstrengt ist.
Beim Abendessen war sie nicht anwesend, sie klagte nicht mehr nur über Kopfschmerzen sondern auch über leichtes Feiber. Ich machte mir nicht weiter gedanken darüber, sondern genoss das Essen mit Sabrina und Maria zusammen in der Küche. Mein Vater war vor einem halben Jahr auf ein Schiff gestiegen, welches nicht mehr gesehen wurde. Man vermutet ein Unglück, doch es war nie ein Sturm aufgezogen und man fand keine Spuren. Daher glaubt meine Mutter das er jeden Tag wieder zurück kommen könnte, und will nichts davon hören dass er tot sei könnte.
Sabrina und Maria erzählten mir den neusten Tratsch, sie hatten wie immer am Nachmittag kleine Abstecher zu Freundinnen gemacht die bei anderen Hausherren dienten. Ich amüsierte mich bestens, immerhin erfuhr ich so Dinge über einige unsere guten Freunde, welche meine Mutter lieber nicht erfahren sollte. Auch wurde klar, dass überall die Ratten starben, eine komische Krankheit vermuten einige Mägde dahinter, denn sie hatten schon torkelnte Rattten gesehen. Ausserdem war bei den meisten toten Ratten eine kleine Blutlache vorzufinden. Uns störte das aber nicht weiter, immerhin bedeutet das eine Sorge weniger.
3. Kapitel
Am Nächsten Morgen lag meine Mutter immernoch im Bett, aber Maria sah nicht mehr so gelassen wie gestern aus. Besorgt kochte sie fiebersenktenden Tee und beauftragte Sabrina den Doktor zu rufen. Später am Tag kam er auch dann, in den letzten Tage wurde er häufiger gerufen als sonst, was er garnicht gern sah. Er genoss sein leichtes Leben da wir eigendlich in einem sehr gesunden Dorf leben. Nun stand er am Bett meiner Mutter und schüttelte den Kopf. Anschienend hätten auch viele andere seiner Patienten im Augenblick diese merkwürdige Kankheit, er tippte auf eine Grippe und verordnete Bettruhe und Suppe. Nun schickte mich Maria wieder auf den Markt, ich solle doch bitte viel Gemüse und Fleisch kaufen damit sie für meine Mutter genügend Suppe kochen könnte.
Ich nahm den Korb und ging diesesmal direkt zum Markt, ohne Peter zu besuchen. Ich zog diesesmal nicht die Kleider von Sabrina an, es war mir gleich wer mich so sehen würde, es ging immerhin um meine geliebte Mutter! Auf dem Markt schaute mich alle an, einigte entsetzt, andere belustigt. Oft bekommt man nicht ein Fräulein aus gutem Hause auf dem Markt zu sehen, schon garnicht in guten Kleidern. Ich ging von Händler zu Händler und leste nur das Beste vom Besten aus. Nun schauten sie mich noch kritischer an, denn ich konnte feilschen wie keine andere meiner Klasse, und ich wusste wovon ich rede. Sie schaute mir verblüft und interesiert nach, ausserdem kriegte ich an einigen Ständen billigere Preise als sonst. Am Schluss ging ich wie gewohnt bei meinem lieblings Händler vorbei, doch er war nicht da. Seine Frau sass an seinem Platz und schaute unglücklich auf den Weg. Ich hielt an und fragte was den los seie, wieso ihr Mann nicht hier sei. Sie begutachtet mich neugierig, und wusste nichts mit mir anzufangen. Eine so edles Fräulein sollte ihren Mann kennen? Unmöglich!
Doch als ich ihr erzählte, ihr Mann würde mir sonst immer Obst zurück legen, musste sie lächeln. Ja sie kenne mich, er würde viel von mir erzählen, aber sie dachte, ich seie eine Magd? So erzählte ich ihr meine Geschichte, nicht mal Peter wusste die Wahrheit! Doch diese Frau hatte mein volles Vertrauen erweckt und so gestand ich ihr alles, und ich erzählte ihr von meiner Mutter die krank im Bett liegte. Auch sie berichtet mir von ihrem Mann, er liegt auch mit dem selben Symptomen im Bett. Sie gab mir nicht nur das Obst, sondern legte ein ungewöhnliches Gemüse dazu, welches den Körper kräftigen sollte. Sie erklärte mir noch schnell wie mans zubereitet bevor sie sich mit einer kleinen Entschuldigung an den nächsten Kunden wante. Ich bedankte mich, und versprach möglichst bald wieder vorbei zu schauen, und wünschte ihr und ihrem Mann noch alles Gute.
Auf dem Rückweg stiess ich dann noch mit Peter zusammen, er schaute mich musternd an, und als ich ihn anlächelte, stiess er einen kleinen Schrei vor Überraschung aus. Ich hatte ganz vergessen, dass er mich ja nur als Magd kannte, doch nun wusste er die Wahrheit; ich war ein angesehenes Fräulein. Eines dieser edlen Wesen die er so verachtet. Verlegen blickte ich zur Seite und musste meine Tränen zurück halten. Ich wusste, dass jetzt alles vorbei ist, er hasst meine Klasse, meine Schicht... Und ich hatte ihn belogen, ihm erzählt ich würde als Magd arbeiten... Ich gab mich als Sabrina aus, und Sabrina wurde zu Fräulein Catharina.
Doch er nahm vorsichtig mein Gesicht in die Hand und schaute mich an. Die Leute die an uns vorübergingen, sahen uns skeptisch an, hatten aber die Höflichkeit weiter zu gehen. Vorsichtig lächelte er mich an, "Du bis also Catharina, und Sabrina ist deine beste Freundin und Magd bei euch zu Hause... Wieso hast du mir diese Lüge erzählt?" "Ja, ich bin Catharina. Es tut mir so schrecklich leid, aber ich gehe als Magd an den Markt, um nicht aufzufallen, die Leute sollen nicht über mich Tratschen. Ich konnte dir ja schlecht sagen, dass ich eigendlich ein edles Fräulein bin, du verachtest uns doch. Ich verachte mich ja selber dafür..." Wieder kamen mir die Tränen und ich wollte an ihm vorbei, nur noch nach Hause in Sicherheit. Doch er hielt mich am Arm zurük, drehte mich um und küsste mich liebe voll auf die Wange. "Ich mag dich noch immer, für mich bist du eine von uns. Ich hätte nie gedacht das du eine von ihnen bist. Auch die Catharina aus deinen Geschichten schien mir nie wirklich eine solche zu sein. So als würdest du sie eigendlich mögen, und ich glaube Sabrina mag dich auch." Er liess mich los, und ich stürmte verwirrt nach Hause. In all dieser Verwirrtheit hatte ich den Korb vergessen, ich hatte ihn fallen lassen als ich Peter begegnet bin. Verzweifelt sass ich in der Küche und heulte hemmungslos, meiner Mutter ging es immer wie schlechter, sie konnte sich kaum noch bewegen und man konnte beobachten wie sich solangsam Verfärbungen an ihrer Haut im Hals und unter den Achseln Bereich entstanden.
Doch plötzlich trat Peter nach anklopfen durch den Dienstboten Eingang ein. Er hielt den Korb in der Hand, und schaute sich schüchtern um. "Du hattest viel erzählt... und das Haus hab ich gesucht in jener Richtung in welche du voher gestürmt bist", sagte er entschuldigend. Ich lächelte dankbar und nahm ihm den Korb aus der Hand. Maria schaute rein und war zufrieden mit dem Einkauf, doch als sie das merkwürdige Gemüse sah, schaute sie mich fragend an und ich erzählte ihr die ganze Geschichte. Peter stand in der Ecke und hörte aufmerksam zu, und alles ich heulend mich wieder auf den Stuhl sinken lies, nahm er mich beschützen in den Arm.
Eine Stunde später hatte Maria die Suppe mit dem Gemüse gemacht und brachte es meiner Mutter, jener ging es schlechter. Die Verfärbungen wurden langsam zu Beulen. Doch sie ass tapfer die Suppe, und war erfreut über den seltsamen Geschmack, danach schlief sie ein und wachte erst am nächsten Morgen wieder auf.
Ich gab Peter in der Zeit Fladen und Käse zu essen, zu etwas anderem war ich im Augenblick einfach nicht in der Lage. Er sah mich traurig und besorgt an, er hatte Angst um mich. Ich spürte seine Besorgnis und ich lächelte ihn vorsichtig an. "Mir geh es gut...", flüsterte ich leise. In dem Moment kam Sabrina rein, sie schaute den neuen Gast an, dann mich und musste lachen. "Du bist Peter stimmts?" "Ja, und du musst Sabrina sein." Freundlich begrüssten sie, was mir peinlich war. Ich kam mir so fehl am Platz vor. Als ich mich aus dem Zimmer schleichen wollte, hielt mich Sabrina zurück. "Lass ihn nicht so zurück, er mag dich. Ich spür sowas.", damit verschwand sie anstelle von mir aus dem Zimmer.
Gehorsam blieb ich bei ihm und verabschiedete mich aber kurze Zeit später von ihm. Mir war das ganze zuviel. Als er gegangen war, schaute ich nach meiner Mutter. Ihr ging es besser seit sie die Suppe gegessen hatte, das Fieber war gesunken.
Doch am nächsten Morgen war all die Hoffnung dahin. Sie hatte Schwarz-Blaue Beulen unter den Achseln, an den Lende und am Hals. Auch sonst bildeten sich Verfärbungen auf der Haut. Eine panische Angst überviel mich und ich rasste zum Doktor, mir war nicht mal bewusst, dass ich unter meinem dünnen Mantel nur mein Schlafgewand trug, aber mir wäre es auch egal gewesen. Im Augenblick zählte nur das Leben meiner Mutter. Doch der Arzt brachte keine aufheiternte Nachrichten. Er meinte, man könne nichts mehr für sie tun ausser beten, und genau das tat ich von da an. Doch meine Gebete wurden nicht erhört, Sabrina wurde auch noch krank. Sie hatte sich so liebe voll um meine Mutter gekümmert, dass sich diese sogar entschuldigt hatte. Nun lag auch sie Krank im Bett. Auch bei ihr wurden bald die Verfärbungen sichtbar.
zulang-.- hat noch 2 kapitel mehr