Franzi.Keks
In dieser Story geht es um ein Mädchen, für die alles ganz harmlos und etwas abendteuerlich beginnt, sich in etwas wunderbares kehrt und dann durch das Schicksal einen Schlag ins Gesicht bekommt.
1. Teil
Es war der 20.12.2005, ein stürmischer Dienstag. Eigentlich kein besonderer Tag. Es schneite wie so oft in diesen Tagen und als ich vor die Haustür trat wehte eine steife Brise. Schneegestöber. Ich erkämpfte mir von unserer Haustür den Weg zur Straße, der Schnee war sehr hoch sodass ich mit den Knien einsank. Die Nässe des Schnee durchdrang meine Jeans und ich fror, so schnell wie möglich hüpfte ich auf die Straße und lief zur Bushaltestelle. Die Straße war rutschig, und ich schlitterte einige Male unsicher über den Gehweg, fing mich jedoch immer wieder und ging mit festen Schritt weiter. Ich dachte an diesen Morgen viel nach, mein Vater flog heute mit meiner Stiefmutter, meiner Stiefschwester und deren Mann in den Urlaub. Ich konnte nicht dabei sein weil ich zur Schule musste, deprimiert schoss ich einen Haufen Schnee zur Seite. Hinter mir hörte ich plötzlich schnelle Schritte keuchend und schniefend kam Sebastian angerannt, ich kannte ihn schon länger, er ging bei uns in die 12 Klasse und war der Schwarm aller Mädchen, ausgenommen wir.
„Na verpennt?“ murrte ich und trat einen weiteren Schneehaufen wütend zur Seite.
„Wiedermal schlecht gelaunt?“ erwiderte er lachend und stopfte mir eine gehörige Portion Schnee in den Mantel. Ich schrie laut auf und trat nach ihm.
„Hey, hey ich kann doch auch nichts dafür, beim nächsten Urlaub darfst du bestimmt mit! Denk doch nur mal du wärst am Freitag im Urlaub gewesen, dann hättest du nicht zur Ladies Night ins Hyppo gehen können!“ Er hatte recht. das Hyppo ist wohl der angesagteste Club in der Umgebung und ausgerechnet an diesen Wochenende ist Ladies Night, Mädels kommen kostenlos rein.
Ich nickte ihm nur stumm zu und endlich kamen wir an der Bushaltestelle an. Die anderen warteten auch schon und hier trennten sich wie gewöhnlich Sebastians und mein Weg. Ich setzte mich auf die Bank und wartete auf meine beste Freundin Anna. Nach einer Minute Wartezeit kam sie schon, mit Schnee kämpfend, um die nächste Ecke. Mit Küsschen begrüßte sie mich und setzte sich neben mich. Sie lächelte und meinte dann dass Lisa ihr gestern am Telefon gesagt hat es gäbe eine fette Neuigkeit. Der Bus fuhr vor und preschte eine menge Schnee hoch, schützend zogen die Schüler ganz vorne ihre Hände und Arme vors Gesicht. Anna und ich stiegen ein und setzten uns auf unseren Stammplatz, wir hörten beide MP3-Player. Anna summte leicht mit, das brachte mich wie jeden Morgen zum lächeln.
In der Schule angekommen hatten wir gleich zwei Doppelstunden Mathe bei Frau Jensch, die wohl den Unterschied zwischen Abiturienten und Neuntklässlern kennt, eine furchtbare Frau. Natürlich hatte sie mich mal wieder auf den Kieker und hetzte mich von Sinus bis Kosinus. Doch in der Pause wurde alles besser, Anna, Lisa und ich saßen auf der großen Sonnenuhr mitten auf den Schulhof und Quatschten als Anna plötzlich fragte:
„Und Lisa was wolltest du uns nun erzählen?“
Lisa grinste und legte ihr äußerst überlegtes Gesicht auf.
„Tjaa… ich hab mal wieder ein Telefongespräch meines Bruders abgehört…!“ Verschwörerisch senkte sie den Blick und wir rückten alle drei näher zusammen. Ihr Bruder war auf in der 12 Klasse und saß keine 20 m von uns entfernt.
„Also, er telefoniert mit diesem Kluge und Kluge erzählte ihm das Sebastian Hämerich sich in ein Mädchen aus der Neunten verknallt hat!“ In diesem Moment lief Saskia mit hoch erhobenen Kopf an uns vorbei. Sie hielt die Nase hoch, wackelte mit dem Hinterteil was das Zeug hielt und ließ ihre Wallenden blonden Haare im Wind wehen.
„Alles klar“ meinte Anna.
„Da denkst du ganz falsch meine Liebe! beruhigte sie Lisa, die ganz bestimmt nicht, die wurde bei der Kirmes in Solz mit dem Günther im Gebüsch erwischt.
„Ihhh mit dem?“ schrieen ich und Anna fast im Chor, Günther war schließlich der ekligste Kerl in der ganzen Neunten Stufe!
„Genau mit dem! Und deswegen kanns nich Saskia sein weil Chris und der Kluge auf über sie hergezogen sind!!“ Die Pause war zuende und wir mussten mit unseren gespräch enden. Zusammen gingen wir wieder in den Klassenraum, der Gedanke das Sebastian verliebt is ließ mich einfach nicht los.
Als ich nach der Schule zuhause ankam duftete es schon nach guten Nudeln. Meine Mutter saß mit ernster Miene am Tisch. Ich schmiss meine Schultasche in die Ecke und setzte mich zu ihr.:
„He Mutsch was ist denn los mit dir?“ Meine Mutter dachte angestrengt nach, das sha man ihr immer an weil ihr rechter Mundwinkel zuckte.
„Maike hat angerufen!“
„Maike? Und is doch nichts außergewöhnliches!“ meinte ich, schließlich war Maike schon seit Jahren Muttis beste Freundin und gleichzeitig Sebastians Mutter, durch die Freundschft der beiden freundete ich mich auch mit Sebastian eng an.
„Eben doch es ist etwas schreckliches passiert. Die Familie Hämerich muss umziehen, Hannes hat eine bessere Arbeit in Köln gefunden. Nächste Woche schon ziehen sie aus.“ In Köln? Ich wusste noch nicht mal wo Köln genau liegt, schließlich wohnen wir hier ja in Obersuhl, einen kleine verschlafenen Dorf mitten in Hessen. Mein nächster Gedanke fiel auf Sebastian. was würde er tun? Er ist schließlich mitten im Abitur. Als hätte meine Mutter gehört was ich denke meinte sie:
„Sebastian bleibt hier, Maike bat mich förmlich auf Knien ihn aufzunehmen, natürlich habe ich gleich ja gesagt, schließlich ist das Gästezimmer noch frei. Nur ein Problem haben wir… ein großes.“ Sie stockte und schaute mich mit einen gequälten Lächeln an.
„Sebastian weiß noch nichts davon, DU musst ihm das beibringen.“
das war der erste teil, natürlich steigert sich die geschichte noch, bewertet einfach mal
