Ineke
Independent
So, dann möchte ich hier auch mal meine Gesichte erzählen. Ich hoffe natürlich, dass viele mitlesen und ihr viele Kommentare schreibt. Mir ist jede Kritik und jedes Lob willkommen und auch Verbesserungsvorschläge sind gerne gesehen. Ich fürchte man muss besonders auf meinen Satzbau achten, da hapert es hin und wieder ein bisschen. Zu der Geschichte verrate ich vorab nur soviel, es geht um ein junges Mädchen, einen alten Mann, ein Pferd und die ganz große Liebe. Ich hoffe das hat euch wenigstens ein bisschen neugierig gemacht und ihr lest fleißig mit!?
Vorgeschichte
"Hey Grandpa, aufstehen, ich hab uns das Frühstück gemacht", ich wirbelte in das Schlafzimmer meines Großvaters und zog mit einem kräftigem Rück die Gardinen zur Seite, so dass der Raum mit einem mal hell erleuchtet war.
"Sue! Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass ich nicht so abrupt aus dem Schlaf gerissen werden möchte?", mein Großvater, den ich eigentlich nur liebevoll Grandpa nenne, wollte vorwurfsvoll klingen, doch ich hörte den leisen Spott in seiner Stimme. Seid über sechs Jahren sind wir beiden nun ein eingespieltes Team und verstehen uns mittlerweile blind und ganz ohne Worte.
"Was ist jetzt? Kommst du frühstücken?" ich stand immer noch am Fenster und sah auf die unendliche Graslandschaft Irlands, die bis zum Horizont reicht, wo die Sonne mittlerweile schon aufgegangen war. Die Blumen im Garten unter mir standen in voller Blüte und ich konnte den Duft der Rosen riechen, die mein Großvater mit einer Leidenschaft züchtete von der ich nicht gedacht hätte, dass er dazu noch im Stande ist, nach allem was passiert ist… Schlagartig verdüsterte sich mein Gesicht, das fröhliche Lächeln von vor ein paar Minuten war wie ausradiert. Traurig starrte ich auf den Wald, der sich zur rechten Seite des Hauses erstreckte. Meine Gedanken kehrten zu dem Tag vor über sechs Jahren zurück, als alles seinen Anfang genommen hatte…
Damals war ich gerade neun Jahre alt geworden. Wir wohnten noch in Deutschland, denn mein Vater war Deutscher und meine Mutter Irin. Ihm zuliebe hatte sie ihr Heimatland verlassen und war mit nach Deutschland gezogen. Leicht war ihr das nicht gefallen, schließlich musste sie ihre ganze Familie daheim zurücklassen. Doch sie fand sich schnell zurecht und auch die Sprache bereitete ihr keine allzu großen Schwierigkeiten. Eines Abends ließen meine Eltern mich mit meiner damaligen Babysitterin alleine Zuhause. Sie wollten auf den Geburtstag einer Freundin, doch sie sollten nie ankommen. Auf der Fahrt ins benachbarte Dorf verunglückten die beiden auf einer Landstraße tödlich. Wie der Unfall passieren konnte weiß bis heute keiner. Die Polizei vermutet, dass ein Tier vor dem Wagen auf die Straße rannte und mein Vater, der am Steuer saß, versuchte auszuweichen und dabei die Kontrolle über den Wagen verlor. Ich erfuhr wenige Stunden später von dem Unfall. Erst konnte ich gar nicht glauben, was die nette Polizistin mir da berichtet doch als ich die Wahrheit schließlich erkannte brach für mich eine Welt zusammen. Ich bekam gar nicht mit wie, doch irgendwer regelte alles und keine zwei Wochen später saß ich im Flugzeug nach Irland. Die Behörden hatten verfügt, dass ich bei meinem letzten lebenden Verwandten wohnen sollte und das war mein Großvater, der Vater meiner Mutter, der immer noch in einem kleinen roten Backsteinhaus in Irland wohnte. Ich hatte schreckliche Angst und war völlig verwirrt. Ich wusste nicht, was da mit mir gemacht wurde. Meinen Großvater kannte ich auch nur von ein paar wenigen Besuchen in Irland. Der letzte lag auch schon wieder ein halbes Jahr zurück, damals war meine Großmutter an Krebs gestorben und wir waren zur Beerdigung nach Irland geflogen. Kaum waren wir gelandet, wurde ich von einer freundlichen Stewardess aus dem Flugzeug gebracht. Völlig verängstig stand ich nun also neben der netten Dame und wartet auf meinen Großvater. Der kam dann auch nach wenigen Minuten im Laufschritt auf uns zu. Sein grau-weißes Haar stand ihm wirr vom Kopf ab, er sah aus als hätte er sich tagelang nicht gekämmt und ich musste, ohne es zu wollen furchtbar lachen. Ich lief los, ihm direkt in die Arme und war einfach nur noch froh endlich jemanden um mich zu haben, der mir vertraut war. Mein Großvater klärte noch ein paar Kleinigkeiten mit der Stewardess und setzte mich dann in sein kleines, rost zerfessendes Auto, bei dem ich die Befürchtung hatte, dass es jede Sekunde den Geist aufgeben könnte. Doch wie durch ein Wunder hielt es. Wir fuhren durch eine Menge kleiner Dörfer und ich bemerkte die Blicke, die mein Großvater mir durch den Rückspiegel zuwarf, er wirkte irgendwie besorgt und sehr verzweifelt. Ich hatte richtig Mitleid mit ihm. Schließlich hätte ich diejenige sein müssen, die todtraurig sein müsste. Doch komischerweise war dies nicht der Fall. Ich glaube ich war damals einfach noch zu klein um das ganze Ausmaß der Situation zu erkennen. Ich war schon traurig, aber das fühlte sich alles noch so unwirklich und fremd an.
"So Sue, wir sind nun fast da, dies Dorf hier heißt Wexford. Du weißt ja, mein Haus liegt ein bisschen außerhalb, deswegen müssen wir noch ein bisschen fahren..."
Wenige Minuten später hatten wir das Dorf hinter uns gelassen und fuhren zwischen endlosen Wiesen direkt auf das kleine Backsteinhaus meines Großvaters zu...Es hatte sich nicht viel verändert in dem halben Jahr, in dem ich nicht mehr in Irland gewesen war. Das kleine, gemütliche Haus aus den roten Backsteinen mit den weißen Fensterläden stand noch immer einladend inmitten eines blühenden Gartens voller Blumen, Bäumen und Büschen. Ein Kiesweg führte eine kleine Allee entlang direkt auf den kleinen Vorplatz des Hauses. Hinter den Alleebäumen erstrecken sich die riesigen Weiden, die ebenfall noch zum Grundstück meines Großvaters gehörten. Der Garten auf der rechten Seite des Hauses erstreckt sich bis an den Wald, der meinen Großvater von seinen nächsten Nachbarn, den Bextors, trennt. In der linken hinteren Ecke des romantischen Gartens steht ein kleines Holzgartenhaus, in dem mein Großvater seine Gartengeräte verstaut. Geht man einmal um das Haus herum, steht man auf einer großen Terrasse, von der aus mal den alten Stall sehen kann. Ein Kiesweg führt zwischen duftenden Rosen, grünem Rasen, Büschen und alten Weiden von der Terrasse zu dem kleinen Stall, der ebenfalls aus rotem Backstein besteht. Er beherbergte ganz früher einmal die beiden Kaltblüter, die meinen Großeltern bei der Feldarbeit halfen. Heute stehen die beiden geräumigen Außenboxen leere, ebenso wie die Sattelkammer, in der immer noch einige alte Lederteile von früher hängen. Kaum war ich aus der kleinen Rostlaube geklettert hielt mich nichts mehr zurück und wenige Sekunden später saß ich strahlend auf der Schaukel, die mein Großvater extra für mich an einem alten Baum im Garten angebracht hatte. Von der Schaukel aus konnte ich über den garten hinaus auf die endlosen Felder und Weiden Irlands gucken. Die Sonne ging gerade unter und die letzen warmen Strahlen brachten alles noch einmal zum strahlen. Von dieser Minute an hatte ich mein Herz an dieses wilde, romantische Land verloren. Einige Wochen lang durfte ich Zuhause bleiben, doch dann fing auch für mich der Ernst des Lebens wieder an: Schule! Mit Magenschmerzen ließ ich mich morgens von meinem Großvater zur Schule fahren und stand schließlich mit zitternden Knien vor meiner neuen Klasse. Neben mir die Direktorin der Schule, eine Frau mit streng nach hinten gekämmten grauen Haaren, einer Überausspitzen Nase, die noch durch die Brille hervorgehoben wurde. Sie erinnerte mich wirklich stark an eine Spitzmaus und ein Lächeln zierte für einen kurzen Augenblick mein Gesicht. Doch da ging schon die Tür auf, vor mir stand eine junge Frau, mit einem lustigen blonden Pagenkopf, der sie noch jünger aussehen lies als sie ohnehin schon war. Doch ihr ganzes Gesicht wirkte freundlich und meine Anspannung ließ etwas nach. Sie nahm mich mit in den Klassenraum und stellte mich meinen neuen Mitschülern vor. Neugierig musterte ich die 30 Jungen und Mädchen, die mich ihrerseits völlig ungeniert anstarrten und anfingen zu tuscheln.
"Dann setz dich doch mal neben Amy, die hat ja noch keinen Sitznachbarn, ihr werdet euch bestimmt ganz blendend verstehen!", die Lehrerin wies mir einen Stuhl neben einem großen, schlaksigen brünetten Mädchen zu und ich setzte mich brav hin.
Amy war mir auf den ersten Blick sympathisch gewesen und dieser Eindruck verstärkte sich noch, als sie mich freundlich von der Seite her angrinste. Schnell kamen wir ins Gespräch und irgendwann kamen wir dann auch auf die Pferde zu sprechen. ich war früher schon mit meiner Mutter immer im Reitstall gewesen und hatte hin und wieder eins der Schulponys geritten. Von Amy erfuhr ich, dass sie, zusammen mit ihrem kleinen Bruder Ben und ihren Eltern mitten in Wexford wohnte und so oft sie konnte im nahegelegenen Reitverein half um sich ein paar Reitstunden zu verdienen. Sie hatte wohl meinen sehnsüchtigen Blick gesehen, denn sie bot mir gleich an, mich mal mitzunehmen und mich allen Leuten vorzustellen. Spätestens da waren wir beste Freundinnen und machten von da an alles zusammen, wir sind unzertrennlich und wenn einer irgendwo eingeladen ist, kann man sicher sein, dass beide kommen oder keiner.
So, dann möchte ich hier auch mal meine Gesichte erzählen. Ich hoffe natürlich, dass viele mitlesen und ihr viele Kommentare schreibt. Mir ist jede Kritik und jedes Lob willkommen und auch Verbesserungsvorschläge sind gerne gesehen. Ich fürchte man muss besonders auf meinen Satzbau achten, da hapert es hin und wieder ein bisschen. Zu der Geschichte verrate ich vorab nur soviel, es geht um ein junges Mädchen, einen alten Mann, ein Pferd und die ganz große Liebe. Ich hoffe das hat euch wenigstens ein bisschen neugierig gemacht und ihr lest fleißig mit!?
Vorgeschichte
"Hey Grandpa, aufstehen, ich hab uns das Frühstück gemacht", ich wirbelte in das Schlafzimmer meines Großvaters und zog mit einem kräftigem Rück die Gardinen zur Seite, so dass der Raum mit einem mal hell erleuchtet war.
"Sue! Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass ich nicht so abrupt aus dem Schlaf gerissen werden möchte?", mein Großvater, den ich eigentlich nur liebevoll Grandpa nenne, wollte vorwurfsvoll klingen, doch ich hörte den leisen Spott in seiner Stimme. Seid über sechs Jahren sind wir beiden nun ein eingespieltes Team und verstehen uns mittlerweile blind und ganz ohne Worte.
"Was ist jetzt? Kommst du frühstücken?" ich stand immer noch am Fenster und sah auf die unendliche Graslandschaft Irlands, die bis zum Horizont reicht, wo die Sonne mittlerweile schon aufgegangen war. Die Blumen im Garten unter mir standen in voller Blüte und ich konnte den Duft der Rosen riechen, die mein Großvater mit einer Leidenschaft züchtete von der ich nicht gedacht hätte, dass er dazu noch im Stande ist, nach allem was passiert ist… Schlagartig verdüsterte sich mein Gesicht, das fröhliche Lächeln von vor ein paar Minuten war wie ausradiert. Traurig starrte ich auf den Wald, der sich zur rechten Seite des Hauses erstreckte. Meine Gedanken kehrten zu dem Tag vor über sechs Jahren zurück, als alles seinen Anfang genommen hatte…
Damals war ich gerade neun Jahre alt geworden. Wir wohnten noch in Deutschland, denn mein Vater war Deutscher und meine Mutter Irin. Ihm zuliebe hatte sie ihr Heimatland verlassen und war mit nach Deutschland gezogen. Leicht war ihr das nicht gefallen, schließlich musste sie ihre ganze Familie daheim zurücklassen. Doch sie fand sich schnell zurecht und auch die Sprache bereitete ihr keine allzu großen Schwierigkeiten. Eines Abends ließen meine Eltern mich mit meiner damaligen Babysitterin alleine Zuhause. Sie wollten auf den Geburtstag einer Freundin, doch sie sollten nie ankommen. Auf der Fahrt ins benachbarte Dorf verunglückten die beiden auf einer Landstraße tödlich. Wie der Unfall passieren konnte weiß bis heute keiner. Die Polizei vermutet, dass ein Tier vor dem Wagen auf die Straße rannte und mein Vater, der am Steuer saß, versuchte auszuweichen und dabei die Kontrolle über den Wagen verlor. Ich erfuhr wenige Stunden später von dem Unfall. Erst konnte ich gar nicht glauben, was die nette Polizistin mir da berichtet doch als ich die Wahrheit schließlich erkannte brach für mich eine Welt zusammen. Ich bekam gar nicht mit wie, doch irgendwer regelte alles und keine zwei Wochen später saß ich im Flugzeug nach Irland. Die Behörden hatten verfügt, dass ich bei meinem letzten lebenden Verwandten wohnen sollte und das war mein Großvater, der Vater meiner Mutter, der immer noch in einem kleinen roten Backsteinhaus in Irland wohnte. Ich hatte schreckliche Angst und war völlig verwirrt. Ich wusste nicht, was da mit mir gemacht wurde. Meinen Großvater kannte ich auch nur von ein paar wenigen Besuchen in Irland. Der letzte lag auch schon wieder ein halbes Jahr zurück, damals war meine Großmutter an Krebs gestorben und wir waren zur Beerdigung nach Irland geflogen. Kaum waren wir gelandet, wurde ich von einer freundlichen Stewardess aus dem Flugzeug gebracht. Völlig verängstig stand ich nun also neben der netten Dame und wartet auf meinen Großvater. Der kam dann auch nach wenigen Minuten im Laufschritt auf uns zu. Sein grau-weißes Haar stand ihm wirr vom Kopf ab, er sah aus als hätte er sich tagelang nicht gekämmt und ich musste, ohne es zu wollen furchtbar lachen. Ich lief los, ihm direkt in die Arme und war einfach nur noch froh endlich jemanden um mich zu haben, der mir vertraut war. Mein Großvater klärte noch ein paar Kleinigkeiten mit der Stewardess und setzte mich dann in sein kleines, rost zerfessendes Auto, bei dem ich die Befürchtung hatte, dass es jede Sekunde den Geist aufgeben könnte. Doch wie durch ein Wunder hielt es. Wir fuhren durch eine Menge kleiner Dörfer und ich bemerkte die Blicke, die mein Großvater mir durch den Rückspiegel zuwarf, er wirkte irgendwie besorgt und sehr verzweifelt. Ich hatte richtig Mitleid mit ihm. Schließlich hätte ich diejenige sein müssen, die todtraurig sein müsste. Doch komischerweise war dies nicht der Fall. Ich glaube ich war damals einfach noch zu klein um das ganze Ausmaß der Situation zu erkennen. Ich war schon traurig, aber das fühlte sich alles noch so unwirklich und fremd an.
"So Sue, wir sind nun fast da, dies Dorf hier heißt Wexford. Du weißt ja, mein Haus liegt ein bisschen außerhalb, deswegen müssen wir noch ein bisschen fahren..."
Wenige Minuten später hatten wir das Dorf hinter uns gelassen und fuhren zwischen endlosen Wiesen direkt auf das kleine Backsteinhaus meines Großvaters zu...Es hatte sich nicht viel verändert in dem halben Jahr, in dem ich nicht mehr in Irland gewesen war. Das kleine, gemütliche Haus aus den roten Backsteinen mit den weißen Fensterläden stand noch immer einladend inmitten eines blühenden Gartens voller Blumen, Bäumen und Büschen. Ein Kiesweg führte eine kleine Allee entlang direkt auf den kleinen Vorplatz des Hauses. Hinter den Alleebäumen erstrecken sich die riesigen Weiden, die ebenfall noch zum Grundstück meines Großvaters gehörten. Der Garten auf der rechten Seite des Hauses erstreckt sich bis an den Wald, der meinen Großvater von seinen nächsten Nachbarn, den Bextors, trennt. In der linken hinteren Ecke des romantischen Gartens steht ein kleines Holzgartenhaus, in dem mein Großvater seine Gartengeräte verstaut. Geht man einmal um das Haus herum, steht man auf einer großen Terrasse, von der aus mal den alten Stall sehen kann. Ein Kiesweg führt zwischen duftenden Rosen, grünem Rasen, Büschen und alten Weiden von der Terrasse zu dem kleinen Stall, der ebenfalls aus rotem Backstein besteht. Er beherbergte ganz früher einmal die beiden Kaltblüter, die meinen Großeltern bei der Feldarbeit halfen. Heute stehen die beiden geräumigen Außenboxen leere, ebenso wie die Sattelkammer, in der immer noch einige alte Lederteile von früher hängen. Kaum war ich aus der kleinen Rostlaube geklettert hielt mich nichts mehr zurück und wenige Sekunden später saß ich strahlend auf der Schaukel, die mein Großvater extra für mich an einem alten Baum im Garten angebracht hatte. Von der Schaukel aus konnte ich über den garten hinaus auf die endlosen Felder und Weiden Irlands gucken. Die Sonne ging gerade unter und die letzen warmen Strahlen brachten alles noch einmal zum strahlen. Von dieser Minute an hatte ich mein Herz an dieses wilde, romantische Land verloren. Einige Wochen lang durfte ich Zuhause bleiben, doch dann fing auch für mich der Ernst des Lebens wieder an: Schule! Mit Magenschmerzen ließ ich mich morgens von meinem Großvater zur Schule fahren und stand schließlich mit zitternden Knien vor meiner neuen Klasse. Neben mir die Direktorin der Schule, eine Frau mit streng nach hinten gekämmten grauen Haaren, einer Überausspitzen Nase, die noch durch die Brille hervorgehoben wurde. Sie erinnerte mich wirklich stark an eine Spitzmaus und ein Lächeln zierte für einen kurzen Augenblick mein Gesicht. Doch da ging schon die Tür auf, vor mir stand eine junge Frau, mit einem lustigen blonden Pagenkopf, der sie noch jünger aussehen lies als sie ohnehin schon war. Doch ihr ganzes Gesicht wirkte freundlich und meine Anspannung ließ etwas nach. Sie nahm mich mit in den Klassenraum und stellte mich meinen neuen Mitschülern vor. Neugierig musterte ich die 30 Jungen und Mädchen, die mich ihrerseits völlig ungeniert anstarrten und anfingen zu tuscheln.
"Dann setz dich doch mal neben Amy, die hat ja noch keinen Sitznachbarn, ihr werdet euch bestimmt ganz blendend verstehen!", die Lehrerin wies mir einen Stuhl neben einem großen, schlaksigen brünetten Mädchen zu und ich setzte mich brav hin.
Amy war mir auf den ersten Blick sympathisch gewesen und dieser Eindruck verstärkte sich noch, als sie mich freundlich von der Seite her angrinste. Schnell kamen wir ins Gespräch und irgendwann kamen wir dann auch auf die Pferde zu sprechen. ich war früher schon mit meiner Mutter immer im Reitstall gewesen und hatte hin und wieder eins der Schulponys geritten. Von Amy erfuhr ich, dass sie, zusammen mit ihrem kleinen Bruder Ben und ihren Eltern mitten in Wexford wohnte und so oft sie konnte im nahegelegenen Reitverein half um sich ein paar Reitstunden zu verdienen. Sie hatte wohl meinen sehnsüchtigen Blick gesehen, denn sie bot mir gleich an, mich mal mitzunehmen und mich allen Leuten vorzustellen. Spätestens da waren wir beste Freundinnen und machten von da an alles zusammen, wir sind unzertrennlich und wenn einer irgendwo eingeladen ist, kann man sicher sein, dass beide kommen oder keiner.