Ach, mein allerliebster Dangerous Genesis. *sfz*
Ich hatte ihn mir damals in SpiritWonder angemeldet gehabt, als mein fünftes Pferd. Anfangs hatte ich ihn gehasst. Er war das erste "richtig böse" Pferd, welches ich je gespielt hatte. Sein Charakter lautete ungefähr so: "Er hat nur den Hass und mehr nicht. Er will keine Liebe, denn Gefühle machen schwach." Vielleicht noch ein Sätzchen mehr, aber es war nicht sonderlich viel. Vielleicht war das gut sein, eine Vergangenheit hatte er nämlich anfangs auch nicht und so hatte ich viele Freiheiten, auch wenn ich ihn eigentlich "einfach nur böse" spielen wollte.
Tja, daraus wurde allerdings nichts. Bald war er mir ans Herz gewachsen, ich konnte ihn gut leiden, ich hatte mich vielleicht sogar ein bisschen in mein Knuffelchen verknall. ^__^" Nach und nach wollte ich es nicht mehr (es hatte eigentlich nur ein paar Wochen gedauert) und ich wollte ihn wieder "einfach nur böse". Also tötete er ein Fohlen, was ich ihm (und damit natürlich mir selbst) sehr übel nahm. Lange hielt es aber nicht und schon wuchs erneut die Sympathie. Also beschloss ich ihn "gut" zu machen. Seine Vergangenheit wurde ausgeprägt, es wurde begründet, warum er "böse" war und schließlich wurde ein Pferd, Seneca, eingeführt um ihn an früher zu erinnern. Das funktionierte. Gleichzeitig legte er sich mit der Leitstute der "bösen Herde" an und es gab Kloppe von allen Seiten. xD Und ein paar Verehrinnen hatten sich auch bereits getümmelt (die hartnäckigste wurde mein Summilein und ich hab sie ganz dolle lüb ^__^ *falls du es jemanls lesen solltest

*) Dennoch blieb er ewiglich single, wenn auch mit ein paar Fohlen.
Mit der Zeit erweiterete sich die Vergangenheit und seine Schwester kam ins Spiel. Mit ihr auch ihre Zwillingssöhne Incitatus und Schaddai (zu Incitatus komme ich später noch einmal zu sprechen ^^).
Es wurde (wieder) spannender, Night of Horror zwang Genesis dazu sie zu decken (erfolgreich, am Ende kam meine Kleine Carmen Noctis heraus, die zugleich liebte und verachtete ^^) und tötete ihn später hinterhältig. Es war mir schwer gefallen, denn dieses Ende hatte er so nicht verdient und kurze Zeit später kam etwas, was er erst recht nicht verdient hat. Später wurde er zwar wiederbelebt (was ihm selbst mehr als missfallen hatte) und er hatte sich ziemlich verändert. Dennoch mochte ich ihn weiterhin und stand ihm bei. Zuvor starben Seneca und sein Adoptivsohn; beides Pferde, die ihm sehr viel bedeutet hatten.
Irgendwann meldete ich mich bei SpiritWonder ab, auch wenn es mir schwerfiel. Meine Pferde ließ ich löschen, da ich sie nie jemandem anvertrauen könnte. Genesis aber nahm ich mit zu meiner Herde VirtualHerd und lasse ihn dort seine Geschichte, natürlich stark verändert, wieder erleben.
Fazit: Egal, was passiert ist, egal, wie schwer es war: Ich hatte zu ihm gehalten. Denn ich fühlte mit ihm und wusste, wie schwer ihm Dinge gefallen waren und wie sehr er bereits hatte leiden müssen. Nach außen der "böse", starke Hengst, innen jedoch ein kleines, junges Fohlen, welches nie eine Vergangenheit haben durfte. Ich lebte besonders in dieser "Figur" mit und so, wie ich ihn "geformt" hatte, hatte auch er mich "geformt".
Andere Pferde, wie Incitatus, Carmen Noctis oder Cito Diabolos liebte ich aufgrund ihrer Art, ihrer Stärker, mehr jedoch aufgrund ihrer Fehler und den Details, die sich immer eigenständig entwickelt hatten. Auch wenn ich den Charakter dieser Pferde geschrieben hatte, hatte er sich am Ende immer selbst gebildet.
Ich hatte/habe in bisher jedem meiner Pferde mindestens eine Charaktereigenschaft, die bei mir stärker ausgeprägt ist. (Genesis: Freiheitsdrang, Selbstlosigkeit, übersteigertes Ehrgefühl; Incitatus: ausgeprägter Beschützerinstinkt, Eifersucht; Carmen Noctis: Hinterlist, Provokantes Handeln, Takhayyul war die Ruhe und die Unantasbarkeit, Flamenco das kindliche, welches zu schnell erwachsen werden musste, Appetent Hedonic war der Teil mit den anrüchigen, perserven Wortspielchen (xD) und Cito Diabolos war einfach nur crazy.

Damaa symbolisierte die Sehnsucht nach dem Meer, Shadowdance das übersteigerte Verantwortungsbewusstsein, Ethyn Eclipse die kindliche Naivität, Atóc den Kumpeltyp mit den kleinen Peinlichenkeiten und liebenswerten Macken, Holy Night die Arroganz, Last Force ein übertriebener Drang zu Individualität und so weiter.
Pferde ohne eine Persönlichkeit verlieren bei mir sehr schnell an Interesse und sie existieren nicht lange. Ich lasse sie verstauben oder gebe sie bald ab, manche sterben auch einfach. Es klingt hart, aberbei einigen ist es wirkilich einfach.
Dann wiederum gibt es eben die Pferde mit einer Persönlichkeit. Ich fühle mich durch ihren Charakter verbunden und ich durchlebe mit ihnen Situationen nicht nur als Schreiber, sondern auch als Teil des Charakters.
Pferde, mit denen ich nichts oder wenig gemeinsam habe (Cantus Ventorum war ein Schmeichler (gleichzeitig sehr naturverbunden, was das ausgleichen konnte), Lacrima Fortunae war zerblich und seelisch leicht mitzunehmen, Black Hope war depressiv (nicht am Anfang ^^") und Niyashin al Askar ein unterwürfiger Stutenverehrer.), spiele ich zwar auch, aber nicht mit dieser "Leidenschaft" und dem Drang eine Geschichte daraus zu machen. Das war bei meinen Lieblingen (Genesis, Incitatus, Cito, Takhay, Nox, etc.) anders und bei diesen kann ich wirklich sagen: Ja, ich lebe mit meinen Charakteren.
Natürlich kann ich auch ohne. Man darf keine Abhängigkeit beziehen und die Verbundenheit darf nie so groß werden, dass man das reale Leben vergisst (was bei mir auch gar nicht gehen würde, siehe Genesis

). Allerdings ist es interessant zu sehen, wie man sich selbstständig formen kann, indem man bestimmten Pferden bestimmte Wesenszüge gibt und dazu welche vermischt, die eigentlich nicht zu einem selbst treffen. Am Ende, wie bei Genesis und mir zum Beispiel, hast du dich durch dieses Schreiben vielleicht selbst verändert. Und zwar mehr, als man denkt.