~*FruitCocktail*~
Also ich hab mal wieder was geschrieben, und würde mich total freuen, wenn ihr ordentlich Kritisiert, ich will nämlich unbedingt meine Schreibstil verbessern...
Wer sich jetzt nicht hier durch die Komments wühlen will, kann mal auf diese:
http://endlesssmoments.ed.funpic.de/Upside%20Down.html
Seite gehn...
Ist leider im Moment ziehmlich unaktuell...
Da hat Julia alias das Luda meine geschichte reingestellt.
Allerdings ist es die alte Version der Geschichte.
Aba trotzde natürlich Danke! *Julia knuffz*
Ab jetzt gibt es eine Seite zu der Story, wo alle Teile ÜBERARBEITET reingestellt werden. bis jetzt sind online:
Auch dort sind leider Momentan nur die alten teile aufgearbeitet drin.
Zur Seite->
27.4.07: Ich habe nocheinmal begonnen, die Geschichte neu aufzuziehen, den Anfang findet ihr auf Seite 24.
Thema:
Es geht um ein 15 jähriges Mädchen, das in der Schule ihren ersten Freund kennen lernt, und wenige Monate schwanger von ihm wird.
Von dem Zeitpunkt an steht ihr eine schwierige Zeit bevor, in der viele, gewichtige Entscheidungen zu treffen sind.
14.05.2006
Liebes Tagebuch,
Mein Name ist Jana. Ich bin 15 Jahre alt, und gehe in die neunte Klasse eines Gymnasiums.
Ich weiß auch nicht, was ich mit einem Tagebuch soll, in meinem Leben ist nichts los. Meine Oma hat gesagt, ich soll hier alle Geheimnisse reinschreiben, die ich niemanden erzählen will.
Es gibt aber keine Geheimnisse in meinen leben, überhaupt keine! Warum muss sie mir nur ein Tagebuch schenken? Ich kann mir weit bessere Geburtstagsgeschenke vorstellen, denn heute ist sowohl mein Geburtstag, als auch meine Konfirmation. An einem verdammten, verregneten Sonntag. und was noch dazu kommt: Ich wurde heute Konfirmiert.
Tolles Konfidatum, klar, ich habe heute einen Haufen Geschenke bekommen, aber was hilft mir das? Garnichts!
Den Vormittag hab ich in unserer dunklen, schrecklichen Kirche verbracht, und jetzt hock ich hier mit meinen verwandten, anstatt eine Party zu feiern. Das heißt, mittlerweile sind sie weg, es ist schließlich schon nach 11:00 Uhr. Eigentlich soll ich ja schlafen, aber ich kann nicht, und ich habe auch allen Grund! Ich komme bald in die 10. Klasse, und hatte immer noch keinen Freund! Nicht dass es jemanden geben würde, der dafür in Frage käme, aber trotzdem. Alle meine Freundinnen hatten schon mindestens 2 verschiedene, und ich, ich bin immer noch allein. Ich komme mir vor wie eine graue Maus, obwohl ich das gar nicht bin! Ich sehe ja auch gut aus: Ich bin 1,68m groß und habe Schulterlange haselnussbraune Haare, nicht glatt, aber auch nicht gelockt, schön gewellt und pflegeleicht. Außerdem habe ich schöne Augen, ein ganz klares grün.
Für sie habe ich schon oft Komplimente bekommen, auch von Jungen. Aber keiner von denen würde für mich in Frage kommen: alle sind sie blöde Machos oder Weicheier, vom Aussehen ganz zu schweigen. Wie sagte meine Freunden Alina neulich: Die Gutaussehenden sind entweder vergeben, oder schwul. Na toll, sehr aufbauend. So, jetzt muss ich aber wirklich aufhören, meine Mom kommt die Treppe hoch. Auweia, ich soll schon seit einer Stunde schlafen!
15.05.2006
Oh Mann, das war heute ein Tag, Stress pur. Alles fing heute Morgen um 7:30 Uhr an:
"Jana? Schläfst du immer noch? Mensch du musst in die Schule! Ich dachte du bist schon weg!" mit diesem Satz weckte mich meine Mom.
Hat sie etwa schon wieder vergessen, das mein Wecker kaputt ist? Normalerweise würde ich ja noch Weilchen liegen bleiben, aber heute Morgen nicht.
Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf, und warf einen Blick auf meine Armbanduhr.
Halb acht? Ich hätte schon vor einer Viertelstunde das Haus verlassen müssen. Doch kaum stand ich, musste ich mich schon wieder setzen, vom schnellen Aufspringen war mir ganz schwindelig geworden.
Verzweifelt sah ich mich in meinem Zimmer um. Was nun? Ich würde sicherlich zu spät kommen.
Hastig schob ich mich von meinem Bett, und ging zum Kleiderschrank. Was sollte ich anziehen? Am besten... ach egal, irgendetwas, es gab doch sowieso niemanden, dem ich gefallen musste. Also zog ich wahllos ein türkises Top und eine meiner Jeans aus dem Kleiderschrank.
Hektisch schlüpfte ich in meine Klamotten, und verlies mein Zimmer, nicht ohne sorgfältig die Tür zu abzuschließen.
Mein kleiner Bruder Tim würde sonst wieder alles durcheinander bringen. Mein kleiner Bruder ist 2, und ein Unfall, das er einer sei, sagte meine Mom zu einer Nachbarin, die überrascht gefragt hatte, ob sie nicht eigentlich nur zwei Kinder haben wollte.
Ich rannte ins Bad, und sah nun am Rande der Verzweiflung in den Spiegel. Tiefe Augenringe zeichneten sich auf meiner leicht gebräunten Haut ab. Zum schminken und waschen war keine Zeit. Alles was ich noch schaffte, war eben die Haare zu kämmen.
Dann stolperte ich schon die Treppe hinunter, griff nach meiner Schultasche, und war schon fast aus dem Haus, als plötzlich meine Mom vor mir stand, und mich prüfend ansah.
"Du kannst doch nicht im Top auf die Straße gehen! es sind gerade mall 17°! Zieh dir sofort was über!"
Zu eilig, um etwas zu erwidern schnappte ich meine Jeansjacke, und nun war ich endlich auf dem Weg, um viertel vor acht.
Wie eine blöde rannte ich die Straßen entlang. Ich wusste zwar, dass ich es nicht schaffen würde, pünktlich zu kommen, aber je früher desto besser. Was hatten wir eigentlich heute in der ersten Stunde? Ach ja, Mathe. Sofort stockte mein schritt. Mathe? War da nicht was gewesen?
Doch ich rannte weiter, und durchforstete währenddessen meine Erinnerungen.
Als ich dann vor der Schule stand, fiel es mir wie schuppen von den Augen. Ja, es war etwas gewesen.
Schulaufgabe.
Trotz meiner Mathebegabung würde ich es wohl nicht schaffen, rechtzeitig fertig zu werden.
Schnell lief ich in den zweiten Stock. Mit klopfendem Herzen und Seitenstechen zog ich vorsichtig die Tür unseres Klassenzimmers auf. Nur mit mühe konnte ich den Reflex, die Tür sofort zuzuschlagen, unterdrücken.
Im Raum befand sich irgendeine andere 9. Klasse, aber von meinen Freundinnen war weit und breit keine Spur.
"Na? Haste dich verlaufen?"
fragte mich ein verdammt gutaussehender Junge aus der 1. Reihe. Er hatte fast schwarze, schulterlange, glatte Haare und unheimlich schöne braune Augen.
Der Anblick warf mich so aus der Bahn, dass ich ihn nur apathisch anstarrte. "Hm?"
fragte er jetzt auffordernd, und wartete auf meine Antwort.
"Ja, ich suche dich 9c"
nuschelte ich, und sah irritiert zu der Lehrerin, die jetzt vor mir stand.
"Wir haben Klassenzimmer getauscht, die 9c ist für diese Woche im Keller. Raum H105."
Ich nickte, und schlug nun doch die Tür zu, lauter als ich es beabsichtigt hatte.
Schwer atmend dachte ich an den Jungen zurück. Ich hatte ihn noch nie gesehen. Doch ich hatte nicht lange Zeit, um darüber nachzudenken, schließlich müsste ich jetzt eigentlich Schulaufgabe schreiben.
Schnellen Schrittes begab ich mich die Trepe hinunter, und riss die Tür des, von der Lehrerin angegebenen Raumes auf.
Ja, das war meine Klasse. Sofort kam mir unser Pauker entgegen.
"So, Fräulein Meyer scheint es nicht für nötig zu halten, pünktlich zu kommen. Na ja, dein Problem. Dann hast du jetzt eben..."
prüfend sah Herr Straubinger auf seine hässliche goldene Armbanduhr "...genau 24 Minuten weniger Zeit als die Anderen, aber für unser Matheass dürfte das ja wohl kein Problem sein. Da, dein Platz ist neben Jan. Und jetzt beeil dich!"
Er hasste mich. Jan? Wieso nur? Warum Jan? Er war der schlimmste der ganzen Klasse.
Seit einem halben Jahr stand dieser Macho auf mich, und nervte mich ununterbrochen. Seufzend lies ich mich auf den Stuhl neben ihm fallen. "Hallo schönes Kind."
meinte dieser nur grinsend. Am liebsten hätte ich ihm eine Ohrfeige verpasst, aber dafür war ein ungünstiger Zeitpunkt.
Die Prüfung habe ich dann auch ordentlich versaut. Wahrscheinlich habe ich eine 5 geschrieben, so genau will ich das aber gar nicht wissen.
"Mensch Jana, was war denn nun wieder los? Du bist doch sonst immer pünktlich!"
fragte Alina mich in der darauffolgenden Englischstunde vorwurfsvoll. "Bei wem soll ich denn abschreiben, wenn du nicht da bist?"
diese Frage trieb mich zum Wahnsinn.
"So, das bin ich also, der Mensch, der dir zu guten Noten verhilft!?"
zickte ich meine beste Freundin an. Und ich bereue es nicht.
Des restlichen Schultag saß ich neben Tina, meiner zweiten Freundin.
Der Nachmittag verlief auch nicht besser: Kaum hatte ich die Tür aufgeschlossen, kam mir meine 12 jährige Schwester entgegen, und zickte mich an:
„Na endlich! Ich dachte du kommst gar nicht mehr. Ich sterbe vor Hunger! Mama hat nicht gekocht, weil sie mit Tim zum Arzt musste."
Soso, und ich war Schuld, oder wie? Nur weil mein kleiner Bruder krank war, sollte ich mich mit dem Haushalt beschäftigen, und für Jenny, eben die kleine blöde Kuh von Schwester, kochen.
"Hättest dir halt selber was gemacht."
fauchte ich sie an. War doch war.
"Du weißt genau, das Mama gesagt hat, das ich nicht Kochen darf, die Bohnen sind im Kühlschrank."
schleuderte mir das Biest auch schon triumphierend eine Antwort entgegen.
Ich gab mich geschlagen, und begab mich in unsere geräumige Küche.
Eine Stunde später stand das Essen auf dem Tisch, um punkt halb drei. "Sag mal, willst du mich vergiften?"
drang Jennys Stimme in mein Gehirn, das gerade mit dem gutaussehenden Typen beschäftigt war. Erst wollte sie, das sich kochte, und jetzt...
"Du musst nichts essen."
sagte ich tonlos, und stocherte in dem versalzenen und zerkochten Gemüse herum.
"Ich will aber was gescheites zum essen!"
meckerte das Aas von Schwester schon weiter.
"Weißte was? Verhungere doch!"
brüllte ich nun außer mir, und verschwand in meinem Zimmer, aber nicht ohne noch eine Flasche Limo mit hoch zu nehmen. Erschöpft lies ich mich auf mein Bett fallen, als mein Handy klingelte.
Voller Zorn Packte ich es, und drückte die Annahmetaste.
"Wer stört mich?"
fragte ich ungehalten, obwohl ich schon an der Nummer erkannt hatte, dass es Alina war.
"Ich wollte mich wieder mit der vertragen, okay?"
drang die zaghafte Stimme an mein Ohr.
Ich seufzte. Sie hatte schon Recht, sie hatte mir nichts getan. Und ich konnte sie ja eigentlich verstehen, denn ihre Versätzung war gerade wegen Mathe hoch gefährdet.
„Ist okay...“
sagte ich matt.
„Aber ich möchte jetzt nicht telefonieren. Bis Morgen.“
Ich hoffte, dass Alina mich verstehen würde, und ich wartete auf ihre Antwort, mit der meine beste Freundin sich reichlich Zeit ließ.
„Okay.“
sagte sie dann nur, und legte auf. Alle wollten etwas von mir.
Den Rest des Tages verbrachte ich ab jetzt auf meinem Bett.
Ich ignorierte sogar die Rückkehr meiner Mutter, und machte keine Hausaufgaben.
Ich dröhnte mir die Ohren mit Nightwish und Green Day, meinen Lieblingsbands, zu, und dachte immerzu an den Unbekannten, in der ersten reihe am zweiten Platz neben der Tür.
Moment mal, saß der nicht an meinem Platz?
Wer sich jetzt nicht hier durch die Komments wühlen will, kann mal auf diese:
http://endlesssmoments.ed.funpic.de/Upside%20Down.html
Seite gehn...
Ist leider im Moment ziehmlich unaktuell...
Da hat Julia alias das Luda meine geschichte reingestellt.
Allerdings ist es die alte Version der Geschichte.
Aba trotzde natürlich Danke! *Julia knuffz*
Ab jetzt gibt es eine Seite zu der Story, wo alle Teile ÜBERARBEITET reingestellt werden. bis jetzt sind online:
Auch dort sind leider Momentan nur die alten teile aufgearbeitet drin.
Zur Seite->
27.4.07: Ich habe nocheinmal begonnen, die Geschichte neu aufzuziehen, den Anfang findet ihr auf Seite 24.
Thema:
Es geht um ein 15 jähriges Mädchen, das in der Schule ihren ersten Freund kennen lernt, und wenige Monate schwanger von ihm wird.
Von dem Zeitpunkt an steht ihr eine schwierige Zeit bevor, in der viele, gewichtige Entscheidungen zu treffen sind.
14.05.2006
Liebes Tagebuch,
Mein Name ist Jana. Ich bin 15 Jahre alt, und gehe in die neunte Klasse eines Gymnasiums.
Ich weiß auch nicht, was ich mit einem Tagebuch soll, in meinem Leben ist nichts los. Meine Oma hat gesagt, ich soll hier alle Geheimnisse reinschreiben, die ich niemanden erzählen will.
Es gibt aber keine Geheimnisse in meinen leben, überhaupt keine! Warum muss sie mir nur ein Tagebuch schenken? Ich kann mir weit bessere Geburtstagsgeschenke vorstellen, denn heute ist sowohl mein Geburtstag, als auch meine Konfirmation. An einem verdammten, verregneten Sonntag. und was noch dazu kommt: Ich wurde heute Konfirmiert.
Tolles Konfidatum, klar, ich habe heute einen Haufen Geschenke bekommen, aber was hilft mir das? Garnichts!
Den Vormittag hab ich in unserer dunklen, schrecklichen Kirche verbracht, und jetzt hock ich hier mit meinen verwandten, anstatt eine Party zu feiern. Das heißt, mittlerweile sind sie weg, es ist schließlich schon nach 11:00 Uhr. Eigentlich soll ich ja schlafen, aber ich kann nicht, und ich habe auch allen Grund! Ich komme bald in die 10. Klasse, und hatte immer noch keinen Freund! Nicht dass es jemanden geben würde, der dafür in Frage käme, aber trotzdem. Alle meine Freundinnen hatten schon mindestens 2 verschiedene, und ich, ich bin immer noch allein. Ich komme mir vor wie eine graue Maus, obwohl ich das gar nicht bin! Ich sehe ja auch gut aus: Ich bin 1,68m groß und habe Schulterlange haselnussbraune Haare, nicht glatt, aber auch nicht gelockt, schön gewellt und pflegeleicht. Außerdem habe ich schöne Augen, ein ganz klares grün.
Für sie habe ich schon oft Komplimente bekommen, auch von Jungen. Aber keiner von denen würde für mich in Frage kommen: alle sind sie blöde Machos oder Weicheier, vom Aussehen ganz zu schweigen. Wie sagte meine Freunden Alina neulich: Die Gutaussehenden sind entweder vergeben, oder schwul. Na toll, sehr aufbauend. So, jetzt muss ich aber wirklich aufhören, meine Mom kommt die Treppe hoch. Auweia, ich soll schon seit einer Stunde schlafen!
15.05.2006
Oh Mann, das war heute ein Tag, Stress pur. Alles fing heute Morgen um 7:30 Uhr an:
"Jana? Schläfst du immer noch? Mensch du musst in die Schule! Ich dachte du bist schon weg!" mit diesem Satz weckte mich meine Mom.
Hat sie etwa schon wieder vergessen, das mein Wecker kaputt ist? Normalerweise würde ich ja noch Weilchen liegen bleiben, aber heute Morgen nicht.
Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf, und warf einen Blick auf meine Armbanduhr.
Halb acht? Ich hätte schon vor einer Viertelstunde das Haus verlassen müssen. Doch kaum stand ich, musste ich mich schon wieder setzen, vom schnellen Aufspringen war mir ganz schwindelig geworden.
Verzweifelt sah ich mich in meinem Zimmer um. Was nun? Ich würde sicherlich zu spät kommen.
Hastig schob ich mich von meinem Bett, und ging zum Kleiderschrank. Was sollte ich anziehen? Am besten... ach egal, irgendetwas, es gab doch sowieso niemanden, dem ich gefallen musste. Also zog ich wahllos ein türkises Top und eine meiner Jeans aus dem Kleiderschrank.
Hektisch schlüpfte ich in meine Klamotten, und verlies mein Zimmer, nicht ohne sorgfältig die Tür zu abzuschließen.
Mein kleiner Bruder Tim würde sonst wieder alles durcheinander bringen. Mein kleiner Bruder ist 2, und ein Unfall, das er einer sei, sagte meine Mom zu einer Nachbarin, die überrascht gefragt hatte, ob sie nicht eigentlich nur zwei Kinder haben wollte.
Ich rannte ins Bad, und sah nun am Rande der Verzweiflung in den Spiegel. Tiefe Augenringe zeichneten sich auf meiner leicht gebräunten Haut ab. Zum schminken und waschen war keine Zeit. Alles was ich noch schaffte, war eben die Haare zu kämmen.
Dann stolperte ich schon die Treppe hinunter, griff nach meiner Schultasche, und war schon fast aus dem Haus, als plötzlich meine Mom vor mir stand, und mich prüfend ansah.
"Du kannst doch nicht im Top auf die Straße gehen! es sind gerade mall 17°! Zieh dir sofort was über!"
Zu eilig, um etwas zu erwidern schnappte ich meine Jeansjacke, und nun war ich endlich auf dem Weg, um viertel vor acht.
Wie eine blöde rannte ich die Straßen entlang. Ich wusste zwar, dass ich es nicht schaffen würde, pünktlich zu kommen, aber je früher desto besser. Was hatten wir eigentlich heute in der ersten Stunde? Ach ja, Mathe. Sofort stockte mein schritt. Mathe? War da nicht was gewesen?
Doch ich rannte weiter, und durchforstete währenddessen meine Erinnerungen.
Als ich dann vor der Schule stand, fiel es mir wie schuppen von den Augen. Ja, es war etwas gewesen.
Schulaufgabe.
Trotz meiner Mathebegabung würde ich es wohl nicht schaffen, rechtzeitig fertig zu werden.
Schnell lief ich in den zweiten Stock. Mit klopfendem Herzen und Seitenstechen zog ich vorsichtig die Tür unseres Klassenzimmers auf. Nur mit mühe konnte ich den Reflex, die Tür sofort zuzuschlagen, unterdrücken.
Im Raum befand sich irgendeine andere 9. Klasse, aber von meinen Freundinnen war weit und breit keine Spur.
"Na? Haste dich verlaufen?"
fragte mich ein verdammt gutaussehender Junge aus der 1. Reihe. Er hatte fast schwarze, schulterlange, glatte Haare und unheimlich schöne braune Augen.
Der Anblick warf mich so aus der Bahn, dass ich ihn nur apathisch anstarrte. "Hm?"
fragte er jetzt auffordernd, und wartete auf meine Antwort.
"Ja, ich suche dich 9c"
nuschelte ich, und sah irritiert zu der Lehrerin, die jetzt vor mir stand.
"Wir haben Klassenzimmer getauscht, die 9c ist für diese Woche im Keller. Raum H105."
Ich nickte, und schlug nun doch die Tür zu, lauter als ich es beabsichtigt hatte.
Schwer atmend dachte ich an den Jungen zurück. Ich hatte ihn noch nie gesehen. Doch ich hatte nicht lange Zeit, um darüber nachzudenken, schließlich müsste ich jetzt eigentlich Schulaufgabe schreiben.
Schnellen Schrittes begab ich mich die Trepe hinunter, und riss die Tür des, von der Lehrerin angegebenen Raumes auf.
Ja, das war meine Klasse. Sofort kam mir unser Pauker entgegen.
"So, Fräulein Meyer scheint es nicht für nötig zu halten, pünktlich zu kommen. Na ja, dein Problem. Dann hast du jetzt eben..."
prüfend sah Herr Straubinger auf seine hässliche goldene Armbanduhr "...genau 24 Minuten weniger Zeit als die Anderen, aber für unser Matheass dürfte das ja wohl kein Problem sein. Da, dein Platz ist neben Jan. Und jetzt beeil dich!"
Er hasste mich. Jan? Wieso nur? Warum Jan? Er war der schlimmste der ganzen Klasse.
Seit einem halben Jahr stand dieser Macho auf mich, und nervte mich ununterbrochen. Seufzend lies ich mich auf den Stuhl neben ihm fallen. "Hallo schönes Kind."
meinte dieser nur grinsend. Am liebsten hätte ich ihm eine Ohrfeige verpasst, aber dafür war ein ungünstiger Zeitpunkt.
Die Prüfung habe ich dann auch ordentlich versaut. Wahrscheinlich habe ich eine 5 geschrieben, so genau will ich das aber gar nicht wissen.
"Mensch Jana, was war denn nun wieder los? Du bist doch sonst immer pünktlich!"
fragte Alina mich in der darauffolgenden Englischstunde vorwurfsvoll. "Bei wem soll ich denn abschreiben, wenn du nicht da bist?"
diese Frage trieb mich zum Wahnsinn.
"So, das bin ich also, der Mensch, der dir zu guten Noten verhilft!?"
zickte ich meine beste Freundin an. Und ich bereue es nicht.
Des restlichen Schultag saß ich neben Tina, meiner zweiten Freundin.
Der Nachmittag verlief auch nicht besser: Kaum hatte ich die Tür aufgeschlossen, kam mir meine 12 jährige Schwester entgegen, und zickte mich an:
„Na endlich! Ich dachte du kommst gar nicht mehr. Ich sterbe vor Hunger! Mama hat nicht gekocht, weil sie mit Tim zum Arzt musste."
Soso, und ich war Schuld, oder wie? Nur weil mein kleiner Bruder krank war, sollte ich mich mit dem Haushalt beschäftigen, und für Jenny, eben die kleine blöde Kuh von Schwester, kochen.
"Hättest dir halt selber was gemacht."
fauchte ich sie an. War doch war.
"Du weißt genau, das Mama gesagt hat, das ich nicht Kochen darf, die Bohnen sind im Kühlschrank."
schleuderte mir das Biest auch schon triumphierend eine Antwort entgegen.
Ich gab mich geschlagen, und begab mich in unsere geräumige Küche.
Eine Stunde später stand das Essen auf dem Tisch, um punkt halb drei. "Sag mal, willst du mich vergiften?"
drang Jennys Stimme in mein Gehirn, das gerade mit dem gutaussehenden Typen beschäftigt war. Erst wollte sie, das sich kochte, und jetzt...
"Du musst nichts essen."
sagte ich tonlos, und stocherte in dem versalzenen und zerkochten Gemüse herum.
"Ich will aber was gescheites zum essen!"
meckerte das Aas von Schwester schon weiter.
"Weißte was? Verhungere doch!"
brüllte ich nun außer mir, und verschwand in meinem Zimmer, aber nicht ohne noch eine Flasche Limo mit hoch zu nehmen. Erschöpft lies ich mich auf mein Bett fallen, als mein Handy klingelte.
Voller Zorn Packte ich es, und drückte die Annahmetaste.
"Wer stört mich?"
fragte ich ungehalten, obwohl ich schon an der Nummer erkannt hatte, dass es Alina war.
"Ich wollte mich wieder mit der vertragen, okay?"
drang die zaghafte Stimme an mein Ohr.
Ich seufzte. Sie hatte schon Recht, sie hatte mir nichts getan. Und ich konnte sie ja eigentlich verstehen, denn ihre Versätzung war gerade wegen Mathe hoch gefährdet.
„Ist okay...“
sagte ich matt.
„Aber ich möchte jetzt nicht telefonieren. Bis Morgen.“
Ich hoffte, dass Alina mich verstehen würde, und ich wartete auf ihre Antwort, mit der meine beste Freundin sich reichlich Zeit ließ.
„Okay.“
sagte sie dann nur, und legte auf. Alle wollten etwas von mir.
Den Rest des Tages verbrachte ich ab jetzt auf meinem Bett.
Ich ignorierte sogar die Rückkehr meiner Mutter, und machte keine Hausaufgaben.
Ich dröhnte mir die Ohren mit Nightwish und Green Day, meinen Lieblingsbands, zu, und dachte immerzu an den Unbekannten, in der ersten reihe am zweiten Platz neben der Tür.
Moment mal, saß der nicht an meinem Platz?