Rou
Eine Zeichnung meiner Freundin hat mich derartig inspiriert, dass ich einfach beginnen musste zu schreiben. Ich freue mich über Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge
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Der Mitternachtshengst
... denn Geister schlafen niemals
Aufmerksam sah Salma zwischen den Ohren ihres Hengstes Cazador auf den dunklen Weg vor ihnen hindurch. Ihre Beine umklammerten den breiten Körper des Pferdes und ihre Finger hatten sich in der schneeweißen Mähne verstrickt. Die dunklen Bäume, die sie umgaben beirrten Salma überhaupt nicht, doch ihrem Pferd war die Unruhe förmlich anzusehen. Die Ohren des Schimmels waren dicht an den Hinterkopf gelegt, hätte Salma seine Augen gesehen, hätte sie auch darin blanke Unsicherheit erkannt. Unschlüssig drängte Sal ihrem Pferd schließlich die Fersen in die Rippen, das kurz darauf folgende Klappern der Pferdehufe war wie Musik für ihre Ohren.
Trotz dessen, dass der gesamte Wald von erdrückender Dunkelheit durchzogen war, sah Salma alles um sich herum ebenso gut wie bei Tag, sie fragte sich überhaupt nicht, warum dies so war, in gewisser Weise schien es für sie offensichtlich zu sein. Zögernd löste sie schließlich eine Hand aus der Mähne ihres Pferdes und strich Cazador behutsam über den starken Hals. Sie waren doch erst seit 5 Minuten unterwegs und doch schwitzte der Schimmel wie nach einem Pferderennen. Doch wenigstens schien er sich wieder zu beruhigen, als Salma ihn sanft weiter streichelte. Langsam richtete der Hengst die Ohren auf und drehte sie aufmerksam nach vorn.
Salma spitzte ebenfalls die Ohren, doch kein einziges Geräusch war zu vernehmen. Wie ungewöhnlich... Normalerweise wimmelte dieser Wald nur so von Vögeln, selbst zu dieser Tageszeit.
Leicht den Kopf schüttelnd, vertrieb Salma diesen Gedanken, ehe sie vom Hals ihres Pferdes abließ und wieder die Mähne zwischen die Finger nahm. Es schien, als sei es für sie vollkommen normal ohne Sattel und Trense durch den Wald zu reiten und dies auch noch bei Nacht.
"Ganz ruhig, mein Junge. Du kennst diesen Wald doch in und auswendig"
Als Antwort warf Cazador den Kopf nach oben und schnaubte leise, sein Blick glitt verunsichert von einem Baum zum Anderen. Es war nichts normales, was diesen Wald umgab, diese Dunkelheit und diese Stille waren nicht normal. Es schien, als habe jemand jegliches Leben in diesem Wald ausgelöscht, bis auf Salma und Cazador. Doch dies spürte einzig und allein der Hengst, für Salma war es ein Ausritt wie jeder andere.
Der plötzliche Schrei eines Uhus ließ den Schimmel deutlich zusammenfahren, augenblicklich stemmte er die Vorderhufe in den feuchten Untergrund und krampfte sich Zusehens zusammen. Salma kam um ein amüsiertes Lächeln nicht herum. Erneut löste sie eine Hand aus der Mähne des Hengstes und klopfte ihm beruhigend den Hals.
"Seit wann so schreckhaft, Junge?"
Doch die darauf folgende Sekunde raubte selbst Sal ihren Mut. Erneutes Hufgetrappel drang an ihre Ohren, doch Cazador stand vollkommen still, auch wenn sein Körper bebte, seine Hufe standen sicher am Boden. Salma hob unsicher den Kopf und sah sich um. Das Aufschlagen der Hufe klang dumpf und schwer, als seien es mehrere Pferde, die zur selben Zeit ihre Hufe zu Boden donnern ließen. Im nächsten Moment folgte ein schrilles Wiehern, wobei Salma beinahe das Gleichgewicht verloren hätte, so sehr war sie zusammengezuckt.
Instinktiv klammerten sich ihre Beine fester um den Pferdekörper unter ihr, nervös spielte sie mit der Mähne zwischen ihren Fingern und versuchte keinen Teil ihrer Umgebung aus den Augen zu lassen. Doch gerade hatte sie den Kopf zur Seite gedreht, als ein leises Schnauben vor ihr ihre Aufmerksamkeit erregte.
Inmitten der Dunkelheit waren nur wenige Meter vor ihr die Umrisse eines nachtschwarzen Pferdes zu erkennen. Als Salma genauer hinsah, erkannte sie den Rappen deutlicher, doch genau dieser Anblick raubte ihr den Atem.
Die Rippen des Pferdes bohrten sich bereits durch die Haut, hier und da hatte sogar ein Knochen seinen Weg nach draußen gefunden. In Fetzen hing die Haut des Pferdes an seinem Körper herab, doch als ob dies nicht genügen würde, fielen Salma kaum eine Sekunde später die leeren Augenhöhlen des Pferdes auf, aus welchen Blut über die Nüstern rann. Auch aus diesen rannen dünne Blutfäden und benetzten den Waldboden.
Für einige Sekunden schien es Salma, als würde die Zeit still stehen, doch mit einem Mal bewegte Cazador sich unter ihr wieder, mit einem verängstigten Wiehern bäumte sich der Schimmelhengst senkrecht auf, schlug wild mit den Vorderhufen, wobei sein Schweif hart gegen seine Hinterhand peitschte. Salma wusste für den Bruchteil einer Sekunde nicht wie ihr geschah, doch lösten sich ihre Beine und ihre Finger von einer Sekunde auf die Andere und ein dumpfer Aufschlag raubte ihr das Bewusstsein...

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Der Mitternachtshengst
... denn Geister schlafen niemals
Aufmerksam sah Salma zwischen den Ohren ihres Hengstes Cazador auf den dunklen Weg vor ihnen hindurch. Ihre Beine umklammerten den breiten Körper des Pferdes und ihre Finger hatten sich in der schneeweißen Mähne verstrickt. Die dunklen Bäume, die sie umgaben beirrten Salma überhaupt nicht, doch ihrem Pferd war die Unruhe förmlich anzusehen. Die Ohren des Schimmels waren dicht an den Hinterkopf gelegt, hätte Salma seine Augen gesehen, hätte sie auch darin blanke Unsicherheit erkannt. Unschlüssig drängte Sal ihrem Pferd schließlich die Fersen in die Rippen, das kurz darauf folgende Klappern der Pferdehufe war wie Musik für ihre Ohren.
Trotz dessen, dass der gesamte Wald von erdrückender Dunkelheit durchzogen war, sah Salma alles um sich herum ebenso gut wie bei Tag, sie fragte sich überhaupt nicht, warum dies so war, in gewisser Weise schien es für sie offensichtlich zu sein. Zögernd löste sie schließlich eine Hand aus der Mähne ihres Pferdes und strich Cazador behutsam über den starken Hals. Sie waren doch erst seit 5 Minuten unterwegs und doch schwitzte der Schimmel wie nach einem Pferderennen. Doch wenigstens schien er sich wieder zu beruhigen, als Salma ihn sanft weiter streichelte. Langsam richtete der Hengst die Ohren auf und drehte sie aufmerksam nach vorn.
Salma spitzte ebenfalls die Ohren, doch kein einziges Geräusch war zu vernehmen. Wie ungewöhnlich... Normalerweise wimmelte dieser Wald nur so von Vögeln, selbst zu dieser Tageszeit.
Leicht den Kopf schüttelnd, vertrieb Salma diesen Gedanken, ehe sie vom Hals ihres Pferdes abließ und wieder die Mähne zwischen die Finger nahm. Es schien, als sei es für sie vollkommen normal ohne Sattel und Trense durch den Wald zu reiten und dies auch noch bei Nacht.
"Ganz ruhig, mein Junge. Du kennst diesen Wald doch in und auswendig"
Als Antwort warf Cazador den Kopf nach oben und schnaubte leise, sein Blick glitt verunsichert von einem Baum zum Anderen. Es war nichts normales, was diesen Wald umgab, diese Dunkelheit und diese Stille waren nicht normal. Es schien, als habe jemand jegliches Leben in diesem Wald ausgelöscht, bis auf Salma und Cazador. Doch dies spürte einzig und allein der Hengst, für Salma war es ein Ausritt wie jeder andere.
Der plötzliche Schrei eines Uhus ließ den Schimmel deutlich zusammenfahren, augenblicklich stemmte er die Vorderhufe in den feuchten Untergrund und krampfte sich Zusehens zusammen. Salma kam um ein amüsiertes Lächeln nicht herum. Erneut löste sie eine Hand aus der Mähne des Hengstes und klopfte ihm beruhigend den Hals.
"Seit wann so schreckhaft, Junge?"
Doch die darauf folgende Sekunde raubte selbst Sal ihren Mut. Erneutes Hufgetrappel drang an ihre Ohren, doch Cazador stand vollkommen still, auch wenn sein Körper bebte, seine Hufe standen sicher am Boden. Salma hob unsicher den Kopf und sah sich um. Das Aufschlagen der Hufe klang dumpf und schwer, als seien es mehrere Pferde, die zur selben Zeit ihre Hufe zu Boden donnern ließen. Im nächsten Moment folgte ein schrilles Wiehern, wobei Salma beinahe das Gleichgewicht verloren hätte, so sehr war sie zusammengezuckt.
Instinktiv klammerten sich ihre Beine fester um den Pferdekörper unter ihr, nervös spielte sie mit der Mähne zwischen ihren Fingern und versuchte keinen Teil ihrer Umgebung aus den Augen zu lassen. Doch gerade hatte sie den Kopf zur Seite gedreht, als ein leises Schnauben vor ihr ihre Aufmerksamkeit erregte.
Inmitten der Dunkelheit waren nur wenige Meter vor ihr die Umrisse eines nachtschwarzen Pferdes zu erkennen. Als Salma genauer hinsah, erkannte sie den Rappen deutlicher, doch genau dieser Anblick raubte ihr den Atem.
Die Rippen des Pferdes bohrten sich bereits durch die Haut, hier und da hatte sogar ein Knochen seinen Weg nach draußen gefunden. In Fetzen hing die Haut des Pferdes an seinem Körper herab, doch als ob dies nicht genügen würde, fielen Salma kaum eine Sekunde später die leeren Augenhöhlen des Pferdes auf, aus welchen Blut über die Nüstern rann. Auch aus diesen rannen dünne Blutfäden und benetzten den Waldboden.
Für einige Sekunden schien es Salma, als würde die Zeit still stehen, doch mit einem Mal bewegte Cazador sich unter ihr wieder, mit einem verängstigten Wiehern bäumte sich der Schimmelhengst senkrecht auf, schlug wild mit den Vorderhufen, wobei sein Schweif hart gegen seine Hinterhand peitschte. Salma wusste für den Bruchteil einer Sekunde nicht wie ihr geschah, doch lösten sich ihre Beine und ihre Finger von einer Sekunde auf die Andere und ein dumpfer Aufschlag raubte ihr das Bewusstsein...