Medea
Stelle hier die Geschichte meiner besten Freundin aus, hoffe das geht o.k. XD
„Du weißt, dass ich Französisch hasse!“, fauchte Joshua, lehnte sich zurück und kniff die Augen zu. Seine blassen Hände lagen zitternd in seinem Schoß. „Josh, du weißt dass ich es nur gut meine mit dir.“ Eine große, hagere Frau saß neben ihm und legte jetzt vorsichtig eine Hand auf seine Schulter. „Aber du kannst doch nicht wieder die ganzen Ferien hier rum sitzen und nichts tun.“ Erst jetzt öffnete Joshua seine Augen wieder und richtete sich auf. „Kann ich das nicht?“ Die Frau ließ einen lauten, genervten Seufzer hören. „Mir ist es jetzt egal, was du darüber denkst. Du verbringst die Ferien in Frankreich und damit basta.“ Eigentlich wollte Joshua protestieren, aber er wusste, dass das bei seiner Mutter nichts brachte. Die blieb stur.
Jetzt erhob sie sich und strich durch das blonde Haar ihres Sohnes. „Josh.“, sagte sie leise, doch mit einem schnellen Griff schob Joshua die Hand weg. „Mam, lass das! Ich bin doch kein kleines Kind mehr!“ Mit diesen Worten rutschte er zur Seite und erhob sich vom Sofa. „Wenn du mich suchst, ich bin in meinem Zimmer!“
Sie sah ihrem Sohn hinter her und wartete darauf, dass er sich wutschnaubend in seinem Zimmer einschloss. Doch das blieb aus. Stattdessen lief er in den Flur und zog sich seine Stiefel an. „Ich gehe doch lieber in den Garten!“
Joshuas Mutter lehnte sich gegen die Wand und sah ihm nach. In letzter Zeit verstand sie ihn nicht mehr. Es war nicht so, als wäre er ihr fremd, aber dennoch reagierte er immer anders. Ob das die Pubertät war? Oder war es, weil sie in letzter Zeit so wenig für ihn da war? Doch sie verwarf diese Fragen und ging langsam in die Küche. Es war Zeit für das Abendessen. Vielleicht konnte sie ihn damit ruhig stimmen, denn normalerweise gab es Tiefgefrorenes oder sie ließen etwas liefern.
Doch heute hatte sie sich vorgenommen, mal wieder für sich und ihren Sohn zu kochen. Davon würde sie sich nicht abhalten lassen. Sie holte aus dem Regal eine Packung mit Nudeln und durchsuchte ihre Kochbücher nach einem Rezept für Tomatensoße, als das Telefon klingelte. „Himmel, nein!“ Genervt wischte sie sich die nassen Hände an einem Handtuch ab und hetzte in die Diele. Sie griff sich das Telefon, drückte den grünen Knopf und setzte sich auf die Treppenstufe. „Evelyn Jacob?“ Mit dem Fuß fuhr sie über eine spröde Treppenstufe. „Tag Evelyn, ich hoffe ich störe Sie nicht.“, die Stimme ihres Assistenten Ralph Broch erklang. „Tag Ralph, was gibt es denn?“ Evelyn erwartete bereits eine schlechte Nachricht. „Ähm... also es ist so, der Chef hat mir gerade einen Mord im Hyde Park gemeldet.“, er räusperte sich und fuhr dann fort, „er meinte, Sie wären die beste Wahl dafür.“ Evelyn schnaubte, horchte dann aber auf. „Um was geht es denn Ralph? Ich wollte gerade zu Abend kochen.“ Sie stand jetzt auf und ging durch das Wohnzimmer zurück in die Küche. „Ich weiß nicht so genau, Mam. Nur, dass es sich um ein junges Mädchen handelt.“ „Ein junges Mädchen?“, erschrocken blieb sie stehen und sah auf die Ablage, wo sie gerade Tomaten schneiden wollte. „Ja, Mam. Ein junges Mädchen. Aber Genaueres kann...“ Evelyn unterbrach ihn. „Schon gut, schon gut Ralph! Ich komme ja. Rufen sie bitte Winnie an und schicken Sie sie zu mir nach Hause, jemand muss auf Joshua aufpassen.“ Sie dachte schmerzerfüllt an ihren Sohn und sah jetzt schon die Enttäuschung in seinen Augen. Aber Winnie – eine Arbeitskollegin von Evelyn – passte öfters auf den Jungen auf. „Sicher Mam.“ Ralph legte dann auf.
Leicht gereizt eilte Evelyn in den Gang, schlüpfte in ihre robusten Stiefel und nahm sich ihren Mantel vom Haken. „Joshua!“, rief sie in den Garten hinaus. Der Junge saß gerade vor dem Hasenstall und streichelte seine kleinen Lieblinge. Als er seine Mutter in voller Garnitur erblickte, verzog er das Gesicht. „Du gehst weg, oder?“ Er schob einen Hasen zurück in den Stall und schloss den Käfig. „Hör, Joshua. Es ist echt was Wichtiges.“ „Das ist es immer!“, der Junge sah sie verbittert an. „Kommt wenigstens Winnie?“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und lief in den Rasen, um Löwenzahn herauszureißen. „Ja.“ Evelyn wusste nicht, was sie sagen sollte, denn ihr war klar dass Joshua sauer war. Sehr sauer sogar. Unschlüssig stand sie in der Türe. „Na dann... ich bin dann weg, ja?“ Zögernd ging sie durch die Terrassentüre zurück in die Wohnung. Es war von Vorteil, dass sie im Erdgeschoss wohnten, so konnte Joshua immer im Garten sein, wenn er so wollte. Dann nahm sie den Schlüssel vom Regal und verließ das Haus durch die Tiefgarage, in der ihr alter Polo stand.
„Evelyn, schön dass Sie es einrichten konnte.“ Ein fülliger Mann, etwa Mitte 40, lächelte ihr entgegen und tappte dabei hin und her. Evelyn zog den Mantel enger und nickte nur kurz, denn eigentlich wollte sie ja gar nicht hier sein. „Sicher, ich hatte eigentlich nichts anderes zu tun.“ Ihre Antwort war ungewöhnlich bissig, was ihren Chef verwunderte. „Alles okay, Evelyn?” „Natürlich.” Wenn es einen Menschen gab, mit dem sie nicht über ihre Probleme reden würde, dann war das wohl ihr Chef. Er war zwar ein gutmütiger Mensch, aber ohne jegliche Menschenkenntnisse. „Was ist denn passiert?“, fragte Evelyn nun, um das Thema auf den Mord zu lenken. Der Chef räusperte sich. „Wenn ich das wüsste, Evelyn, wenn ich das wüsste!“ Er schüttelte den Kopf und führte sie wortlos zu der Stelle, an dem das Mädchen lag. Wie eine Katze lag sie da, zu einem Knäuel gekrümmt. Man sah ihr keine äußeren Verletzungen an. „Das ist ja grausam.“, hauchte Evelyn zugleich und sah weg. Das Mädchen schien nicht älter als Joshua zu sein, mit langen braunen Haaren und einem ganz zarten Körper. „Wissen wir schon, wer sie ist?“ „Ja, ihre beste Freundin hat sie gefunden.“ Überrascht wirbelte Evelyn herum. „Ah, Ralph, guten Tag.“ „Tag Evelyn.“ Er zog ein Blatt aus seinem Block hervor. „Sie heißt Jessica Moore, 14 Jahre alt, ihre Eltern wohnen in Brooklyn.“ Er senkte den Kopf. „Hier steht, dass sie in einer betreuten Wohngemeinschaft für magersüchtige Mädchen gewohnt hat.“ „Magersüchtig scheint sie tatsächlich gewesen zu sein.“ Eine dunkelhäutige Frau mit Locken hatte sich über Jessica gebeugt. „Ah, schönen Abend Alice.“ Evelyn lächelte die Gerichtsmedizinerin an. „Kannst Du mir mehr über die Todesursache sagen?“ Sie kniete sich neben die Frau. Evelyn war schon lange eine gute Freundin von Alice und sie arbeitete gerne mit ihr zusammen. „Ich weiß nicht... man sieht ja eigentlich nichts.“ Alice besah das Mädchen von allen Seiten. „Warte, doch! Siehst du diese roten Stellen hier am Hals? Deutet auf Erwürgen hin.“ Evelyn schluckte. „Wer kann einem hilflosen Mädchen nur so etwas antun?“ Sie schüttelte den Kopf. „Danke Alice, in deinem Bericht werde ich sicher mehr finden, was?“ Alice stand auf. „Sicher.“
„Du weißt, dass ich Französisch hasse!“, fauchte Joshua, lehnte sich zurück und kniff die Augen zu. Seine blassen Hände lagen zitternd in seinem Schoß. „Josh, du weißt dass ich es nur gut meine mit dir.“ Eine große, hagere Frau saß neben ihm und legte jetzt vorsichtig eine Hand auf seine Schulter. „Aber du kannst doch nicht wieder die ganzen Ferien hier rum sitzen und nichts tun.“ Erst jetzt öffnete Joshua seine Augen wieder und richtete sich auf. „Kann ich das nicht?“ Die Frau ließ einen lauten, genervten Seufzer hören. „Mir ist es jetzt egal, was du darüber denkst. Du verbringst die Ferien in Frankreich und damit basta.“ Eigentlich wollte Joshua protestieren, aber er wusste, dass das bei seiner Mutter nichts brachte. Die blieb stur.
Jetzt erhob sie sich und strich durch das blonde Haar ihres Sohnes. „Josh.“, sagte sie leise, doch mit einem schnellen Griff schob Joshua die Hand weg. „Mam, lass das! Ich bin doch kein kleines Kind mehr!“ Mit diesen Worten rutschte er zur Seite und erhob sich vom Sofa. „Wenn du mich suchst, ich bin in meinem Zimmer!“
Sie sah ihrem Sohn hinter her und wartete darauf, dass er sich wutschnaubend in seinem Zimmer einschloss. Doch das blieb aus. Stattdessen lief er in den Flur und zog sich seine Stiefel an. „Ich gehe doch lieber in den Garten!“
Joshuas Mutter lehnte sich gegen die Wand und sah ihm nach. In letzter Zeit verstand sie ihn nicht mehr. Es war nicht so, als wäre er ihr fremd, aber dennoch reagierte er immer anders. Ob das die Pubertät war? Oder war es, weil sie in letzter Zeit so wenig für ihn da war? Doch sie verwarf diese Fragen und ging langsam in die Küche. Es war Zeit für das Abendessen. Vielleicht konnte sie ihn damit ruhig stimmen, denn normalerweise gab es Tiefgefrorenes oder sie ließen etwas liefern.
Doch heute hatte sie sich vorgenommen, mal wieder für sich und ihren Sohn zu kochen. Davon würde sie sich nicht abhalten lassen. Sie holte aus dem Regal eine Packung mit Nudeln und durchsuchte ihre Kochbücher nach einem Rezept für Tomatensoße, als das Telefon klingelte. „Himmel, nein!“ Genervt wischte sie sich die nassen Hände an einem Handtuch ab und hetzte in die Diele. Sie griff sich das Telefon, drückte den grünen Knopf und setzte sich auf die Treppenstufe. „Evelyn Jacob?“ Mit dem Fuß fuhr sie über eine spröde Treppenstufe. „Tag Evelyn, ich hoffe ich störe Sie nicht.“, die Stimme ihres Assistenten Ralph Broch erklang. „Tag Ralph, was gibt es denn?“ Evelyn erwartete bereits eine schlechte Nachricht. „Ähm... also es ist so, der Chef hat mir gerade einen Mord im Hyde Park gemeldet.“, er räusperte sich und fuhr dann fort, „er meinte, Sie wären die beste Wahl dafür.“ Evelyn schnaubte, horchte dann aber auf. „Um was geht es denn Ralph? Ich wollte gerade zu Abend kochen.“ Sie stand jetzt auf und ging durch das Wohnzimmer zurück in die Küche. „Ich weiß nicht so genau, Mam. Nur, dass es sich um ein junges Mädchen handelt.“ „Ein junges Mädchen?“, erschrocken blieb sie stehen und sah auf die Ablage, wo sie gerade Tomaten schneiden wollte. „Ja, Mam. Ein junges Mädchen. Aber Genaueres kann...“ Evelyn unterbrach ihn. „Schon gut, schon gut Ralph! Ich komme ja. Rufen sie bitte Winnie an und schicken Sie sie zu mir nach Hause, jemand muss auf Joshua aufpassen.“ Sie dachte schmerzerfüllt an ihren Sohn und sah jetzt schon die Enttäuschung in seinen Augen. Aber Winnie – eine Arbeitskollegin von Evelyn – passte öfters auf den Jungen auf. „Sicher Mam.“ Ralph legte dann auf.
Leicht gereizt eilte Evelyn in den Gang, schlüpfte in ihre robusten Stiefel und nahm sich ihren Mantel vom Haken. „Joshua!“, rief sie in den Garten hinaus. Der Junge saß gerade vor dem Hasenstall und streichelte seine kleinen Lieblinge. Als er seine Mutter in voller Garnitur erblickte, verzog er das Gesicht. „Du gehst weg, oder?“ Er schob einen Hasen zurück in den Stall und schloss den Käfig. „Hör, Joshua. Es ist echt was Wichtiges.“ „Das ist es immer!“, der Junge sah sie verbittert an. „Kommt wenigstens Winnie?“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und lief in den Rasen, um Löwenzahn herauszureißen. „Ja.“ Evelyn wusste nicht, was sie sagen sollte, denn ihr war klar dass Joshua sauer war. Sehr sauer sogar. Unschlüssig stand sie in der Türe. „Na dann... ich bin dann weg, ja?“ Zögernd ging sie durch die Terrassentüre zurück in die Wohnung. Es war von Vorteil, dass sie im Erdgeschoss wohnten, so konnte Joshua immer im Garten sein, wenn er so wollte. Dann nahm sie den Schlüssel vom Regal und verließ das Haus durch die Tiefgarage, in der ihr alter Polo stand.
„Evelyn, schön dass Sie es einrichten konnte.“ Ein fülliger Mann, etwa Mitte 40, lächelte ihr entgegen und tappte dabei hin und her. Evelyn zog den Mantel enger und nickte nur kurz, denn eigentlich wollte sie ja gar nicht hier sein. „Sicher, ich hatte eigentlich nichts anderes zu tun.“ Ihre Antwort war ungewöhnlich bissig, was ihren Chef verwunderte. „Alles okay, Evelyn?” „Natürlich.” Wenn es einen Menschen gab, mit dem sie nicht über ihre Probleme reden würde, dann war das wohl ihr Chef. Er war zwar ein gutmütiger Mensch, aber ohne jegliche Menschenkenntnisse. „Was ist denn passiert?“, fragte Evelyn nun, um das Thema auf den Mord zu lenken. Der Chef räusperte sich. „Wenn ich das wüsste, Evelyn, wenn ich das wüsste!“ Er schüttelte den Kopf und führte sie wortlos zu der Stelle, an dem das Mädchen lag. Wie eine Katze lag sie da, zu einem Knäuel gekrümmt. Man sah ihr keine äußeren Verletzungen an. „Das ist ja grausam.“, hauchte Evelyn zugleich und sah weg. Das Mädchen schien nicht älter als Joshua zu sein, mit langen braunen Haaren und einem ganz zarten Körper. „Wissen wir schon, wer sie ist?“ „Ja, ihre beste Freundin hat sie gefunden.“ Überrascht wirbelte Evelyn herum. „Ah, Ralph, guten Tag.“ „Tag Evelyn.“ Er zog ein Blatt aus seinem Block hervor. „Sie heißt Jessica Moore, 14 Jahre alt, ihre Eltern wohnen in Brooklyn.“ Er senkte den Kopf. „Hier steht, dass sie in einer betreuten Wohngemeinschaft für magersüchtige Mädchen gewohnt hat.“ „Magersüchtig scheint sie tatsächlich gewesen zu sein.“ Eine dunkelhäutige Frau mit Locken hatte sich über Jessica gebeugt. „Ah, schönen Abend Alice.“ Evelyn lächelte die Gerichtsmedizinerin an. „Kannst Du mir mehr über die Todesursache sagen?“ Sie kniete sich neben die Frau. Evelyn war schon lange eine gute Freundin von Alice und sie arbeitete gerne mit ihr zusammen. „Ich weiß nicht... man sieht ja eigentlich nichts.“ Alice besah das Mädchen von allen Seiten. „Warte, doch! Siehst du diese roten Stellen hier am Hals? Deutet auf Erwürgen hin.“ Evelyn schluckte. „Wer kann einem hilflosen Mädchen nur so etwas antun?“ Sie schüttelte den Kopf. „Danke Alice, in deinem Bericht werde ich sicher mehr finden, was?“ Alice stand auf. „Sicher.“