Luthien
Ja, hab da was neues ausprobiert, würde nur gerne mal einige kommentare hören.
ich schreibe sicherlich weiter, werde aber wohl nich allzuweit hier reinstellen. bei interesse (echtem interesse mit kritik und so) könnt ihrs natürlich per mail von mir haben...
Noch immer hält sie die Augen verschlossen, denn sie fürchtet, wenn sie es nicht täte, würde sie aufwachen und alles war nur ein Traum. Es ist seltsam, denn normalerweise wünscht sie es sich geradezu, dass es nicht geschehen sei, alles nur ein Streich ihrer grausamen Fantasie war und alles ernüchternd einfach und normal wäre. Doch bisher ist es das niemals gewesen, niemals.
Wieso also sollte es heute anders sein?
Zögerlich tastet sie mit ihrer Hand neben sich, erspürt einen warmen Körper. Noch immer hält sie ihre Augen geschlossen, während ihre Hand langsam die regelmässigen Bauchmuskeln abtasten. Sie spürt den Herzschlag, genau so regelmässig, wie sich die stramme Brust rhythmisch hebt und senkt. Die Haut ist weich, beinahe seidig und strahlt eine beschützende Wärme aus. Als die junge Frau ein Stück näher rückt, steigt ihr ein undefinierbarer Duft in die Nase. Sie vermag in dem Moment nicht zu sagen, an was er sie erinnert, doch er gibt ihr das Gefühl von Glück und Sicherheit, das sie in den letzten Jahren so vermisst hat.
Seufzend schmiegt sie sich unter dem starken Arm an seine beschützende Seite. Wenn es nach ihr ginge, würden sie noch eine Ewigkeit gemeinsam hier liegen.
Eine plötzliche Bewegung lässt sie zusammenzucken, die Hand zurückziehen. Doch sie ist nicht schnell genug. Starke Finger schliessen sich um ihr Gelenk und lassen sie erschrocken die Augen aufschlagen. Sie starrt direkt in die blausten Augen, die sie jemals gesehen hat. Vielleicht sind es auch seine braune Hautfarbe oder die wirren, schwarzen Haare, die das helle Blau kräftiger wirken lassen.
Gestern kamen sie ihr noch freundlich, gar wohlwollend vor, wie jede Nacht, während sie jetzt ein aufgewühltes Gefühl in der Magengegend verspürt, wie jeden Morgen. Irgendetwas scheint sich zusammen zu ziehen, gibt ihr ein ungutes Gefühl. Der Anblick dieser leuchtenden Augen macht ihr Angst, denn sie vermag nicht darin zu lesen. Alles, das sie sie nicht kontrollieren kann, macht der jungen Frau Angst. Selten einmal verliert sie die Kontrolle, lässt zu, dass jemand anders die Führung übernimmt.
Einen Augenblick, wie eine Ewigkeit starrt sie der junge Mann an, bevor seine Hand auf ihren Rücken gleitet, sein Blick auf ihren entblössten Brüsten ruht. Einer seiner schwarzen Flügel legt sich über ihren nackten Körper, fast wie eine Decke. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, denn selten hat sie etwas mit den Draycs zu tun und die schwarzen, ledernen Schwingen sind ihr fremd. Langsam zieht er ihren Körper an den seinen. Seine andere Hand fährt zärtlich durch ihr Haar, bevor er ihr Gesicht in beide Hände nimmt und ihr einen Kuss aufdrückt.
„Du musst jetzt gehen“, flüstert er ihr ins Ohr, küsst sanft ihren Hals. Ein kalter Schauer läuft ihr über den Rücken.
Dann wendet sich ihr Gegenüber abrupt ab und dreht sich auf die andere Seite.
Etwas enttäuscht steigt die junge Frau aus dem Bett. Das schlichte grüne Kleid liegt, achtlos auf den Boden geworfen, daneben. Die junge Frau kann sich nichts Besseres leisten, nicht einmal für die Arbeit und doch ist das Kleid in seiner Schlichtheit an ihrem Körper überraschend hübsch. Es ist beinahe anzüglich kurz, reicht noch nicht einmal vollständig über die knochigen Knie und zeigt unsittlicherweise die dünnen Waden seiner Trägerin. Rasch wirft die blonde Frau einen Blick in den Spiegel, begutachtet ihr üppiges Dekolte und zieht das Kleid etwas zu Recht. Jetzt ist nicht der richtige Augenblick um sich hübsch zu machen. Er hat verlangt, dass sie geht. Eile ist angebracht.
Gerade als sie die Luke unter dem Teppich öffnen will, durch die er sie schon des Nachts heimlich hat hereinkommen lassen, richtet auch er sich in seinem Bett auf. Die junge Frau reagiert nicht darauf und ist schon zur Hälfte durch die Öffnung geschlüpft.
„Léea!“
Sofort hält die Angesprochene Inne. Eine Hand bereits am Deckel, bereit ihn hinter sich zu schliessen. Ihr Herz schlägt schneller und ihre andere Hand hätte gezittert, läge sie nicht flach auf dem geschliffenen Holz des Fussbodens. Ein Moment herrscht stille. Der Mann scheint sich nicht sicher zu sein, was er sagen soll. Unschlüssig blickt er sich um, als würde er nach einem Hinweis suchen, bevor er wieder zum Sprechen ansetzt. „Bist du morgen wieder dort?“
Léea nickt eifrig, ehe sie in dem Loch verschwindet. Sie kann ein Lächeln nicht unterdrücken, während sie den schummrigen Gang entlang hastet. Bereits das vierte Mal benutzt sie ihn um aus dem adeligen Haus ihres Freiers zu entweichen. Sohn einer hoch angesehenen Familie der Draycs, ein hoher Offizier in der Garde des Herrschers.
Sich vorsichtig umblickend tritt Léea hinter dem Busch hervor, der den Eingang zum Geheimgang versperrt. Es ist kalt als die Siebzehnjährige die Kiesstrasse betritt, die sie zurück in die Stadt der Reichen und Bevorteilten führt. Denn Tryans Herrenhaus steht einige Minuten ausserhalb von dieser, versteckt hinter einem Hain Kirschbäume.
Schon als sie das erste Mal hier gewesen ist, hat sie sich vorgestellt, wie es wäre, hier zu leben, zusammen mit Tryan. Doch sie tadelt sich selbst, wenn sie diesen Gedanken aufnimmt, ihn weiterspinnt, Kinder und Enkelkinder hinzufügt. Tryan zahlt für ihre Dienste, denn für ihn ist sie nichts, als eine nette Unterhaltung. Sie gehört dem niedrigsten Stand an, den es gibt, während er dem Herrschervolk entstammt. Léea ist bloss ein Mensch.
Sich bewusst, dass sie niemand sehen darf, zieht sie die Kapuze ihres ebenfalls grünen Umhangs bis tief ins Gesicht und fällt in einen leichtfüssigen Trab, der sie der Häuseransammlung am Fusse des Hügels rasch näher bringt.
Léeas nackte Füsse geben jedes Mal ein seltsame patschendes Geräusch von sich, wenn sie auf dem gepflasterten Boden der Stadt aufschlagen. Es muss geregnet haben, während der Nacht. Das Pflaster ist dunkel, kühl und es riecht rein, wie es immer der Fall ist, wenn ein Sommerregen die staubige Hitze hinweggespült hat. Alles wirkt dann unschuldig und rein, selbst die Luft scheint gereinigt. Und wenn dann in der Früh eine neue Sonne aufgeht, glitzert alles in einer märchenhaften Pracht, als könnte nichts den Frieden stören.
Lächelnd streift Léea mit der Hand an einer Hauswand entgegen. Eigentlich macht sie sich wenig Gedanken über die Wunder der Natur. Nur hin und wieder fällt es ihr am Rande auf. Es gibt wichtigere Dinge, überlebenswichtige. Dinge, die festen Bestand haben, Tatsachen sind und nicht einem ständigen, träumerischen Wandel unterstehen. Solide wie die Mauern dieser Häuser. Nicht von den Draycs erbauen, zu so was haben sie kein Geschick. Die Herrscher sind Krieger, eiserne Kämpfer. Ihre Gedanken sind klar, ihr Wille unbeirrbar und sie schaffen Tatsachen, sind entschlossen.
Léea kann ihre Unbeliebtheit nicht verstehen. Die Menschen hassen ihre Herrscher, bekämpfen sie, weil sie anders sind, weil sie realistisch sind, keinen Träumen hinterher hängen. Sie gehen mit der Zeit, schaffen den Fortschritt und werden auch die romantisch verträumten Menschen mit in die Zukunft nehmen. Sie werden es schon erkennen, die Menschen, dass an den Besetzern viel mehr gewonnen als verloren geht.
Die feste Wand weicht einer kleinen Nebenstrasse und die junge Frau greift ins Leere. Einen kleinen Moment scheint sie fast zu fallen, so sehr hat sie die Wand zur Stütze gebraucht. Doch nach kurzem Taumeln hat sie sich wieder gefangen, schüttelt verwirrt den Kopf. Ihr ist nicht bewusst gewesen, dass sie in Gedanken versunken ist. Sie sollte sich besser achten, in der Realität leben, sonst würde sie bald Schwierigkeiten bekommen.
ich schreibe sicherlich weiter, werde aber wohl nich allzuweit hier reinstellen. bei interesse (echtem interesse mit kritik und so) könnt ihrs natürlich per mail von mir haben...
Noch immer hält sie die Augen verschlossen, denn sie fürchtet, wenn sie es nicht täte, würde sie aufwachen und alles war nur ein Traum. Es ist seltsam, denn normalerweise wünscht sie es sich geradezu, dass es nicht geschehen sei, alles nur ein Streich ihrer grausamen Fantasie war und alles ernüchternd einfach und normal wäre. Doch bisher ist es das niemals gewesen, niemals.
Wieso also sollte es heute anders sein?
Zögerlich tastet sie mit ihrer Hand neben sich, erspürt einen warmen Körper. Noch immer hält sie ihre Augen geschlossen, während ihre Hand langsam die regelmässigen Bauchmuskeln abtasten. Sie spürt den Herzschlag, genau so regelmässig, wie sich die stramme Brust rhythmisch hebt und senkt. Die Haut ist weich, beinahe seidig und strahlt eine beschützende Wärme aus. Als die junge Frau ein Stück näher rückt, steigt ihr ein undefinierbarer Duft in die Nase. Sie vermag in dem Moment nicht zu sagen, an was er sie erinnert, doch er gibt ihr das Gefühl von Glück und Sicherheit, das sie in den letzten Jahren so vermisst hat.
Seufzend schmiegt sie sich unter dem starken Arm an seine beschützende Seite. Wenn es nach ihr ginge, würden sie noch eine Ewigkeit gemeinsam hier liegen.
Eine plötzliche Bewegung lässt sie zusammenzucken, die Hand zurückziehen. Doch sie ist nicht schnell genug. Starke Finger schliessen sich um ihr Gelenk und lassen sie erschrocken die Augen aufschlagen. Sie starrt direkt in die blausten Augen, die sie jemals gesehen hat. Vielleicht sind es auch seine braune Hautfarbe oder die wirren, schwarzen Haare, die das helle Blau kräftiger wirken lassen.
Gestern kamen sie ihr noch freundlich, gar wohlwollend vor, wie jede Nacht, während sie jetzt ein aufgewühltes Gefühl in der Magengegend verspürt, wie jeden Morgen. Irgendetwas scheint sich zusammen zu ziehen, gibt ihr ein ungutes Gefühl. Der Anblick dieser leuchtenden Augen macht ihr Angst, denn sie vermag nicht darin zu lesen. Alles, das sie sie nicht kontrollieren kann, macht der jungen Frau Angst. Selten einmal verliert sie die Kontrolle, lässt zu, dass jemand anders die Führung übernimmt.
Einen Augenblick, wie eine Ewigkeit starrt sie der junge Mann an, bevor seine Hand auf ihren Rücken gleitet, sein Blick auf ihren entblössten Brüsten ruht. Einer seiner schwarzen Flügel legt sich über ihren nackten Körper, fast wie eine Decke. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, denn selten hat sie etwas mit den Draycs zu tun und die schwarzen, ledernen Schwingen sind ihr fremd. Langsam zieht er ihren Körper an den seinen. Seine andere Hand fährt zärtlich durch ihr Haar, bevor er ihr Gesicht in beide Hände nimmt und ihr einen Kuss aufdrückt.
„Du musst jetzt gehen“, flüstert er ihr ins Ohr, küsst sanft ihren Hals. Ein kalter Schauer läuft ihr über den Rücken.
Dann wendet sich ihr Gegenüber abrupt ab und dreht sich auf die andere Seite.
Etwas enttäuscht steigt die junge Frau aus dem Bett. Das schlichte grüne Kleid liegt, achtlos auf den Boden geworfen, daneben. Die junge Frau kann sich nichts Besseres leisten, nicht einmal für die Arbeit und doch ist das Kleid in seiner Schlichtheit an ihrem Körper überraschend hübsch. Es ist beinahe anzüglich kurz, reicht noch nicht einmal vollständig über die knochigen Knie und zeigt unsittlicherweise die dünnen Waden seiner Trägerin. Rasch wirft die blonde Frau einen Blick in den Spiegel, begutachtet ihr üppiges Dekolte und zieht das Kleid etwas zu Recht. Jetzt ist nicht der richtige Augenblick um sich hübsch zu machen. Er hat verlangt, dass sie geht. Eile ist angebracht.
Gerade als sie die Luke unter dem Teppich öffnen will, durch die er sie schon des Nachts heimlich hat hereinkommen lassen, richtet auch er sich in seinem Bett auf. Die junge Frau reagiert nicht darauf und ist schon zur Hälfte durch die Öffnung geschlüpft.
„Léea!“
Sofort hält die Angesprochene Inne. Eine Hand bereits am Deckel, bereit ihn hinter sich zu schliessen. Ihr Herz schlägt schneller und ihre andere Hand hätte gezittert, läge sie nicht flach auf dem geschliffenen Holz des Fussbodens. Ein Moment herrscht stille. Der Mann scheint sich nicht sicher zu sein, was er sagen soll. Unschlüssig blickt er sich um, als würde er nach einem Hinweis suchen, bevor er wieder zum Sprechen ansetzt. „Bist du morgen wieder dort?“
Léea nickt eifrig, ehe sie in dem Loch verschwindet. Sie kann ein Lächeln nicht unterdrücken, während sie den schummrigen Gang entlang hastet. Bereits das vierte Mal benutzt sie ihn um aus dem adeligen Haus ihres Freiers zu entweichen. Sohn einer hoch angesehenen Familie der Draycs, ein hoher Offizier in der Garde des Herrschers.
Sich vorsichtig umblickend tritt Léea hinter dem Busch hervor, der den Eingang zum Geheimgang versperrt. Es ist kalt als die Siebzehnjährige die Kiesstrasse betritt, die sie zurück in die Stadt der Reichen und Bevorteilten führt. Denn Tryans Herrenhaus steht einige Minuten ausserhalb von dieser, versteckt hinter einem Hain Kirschbäume.
Schon als sie das erste Mal hier gewesen ist, hat sie sich vorgestellt, wie es wäre, hier zu leben, zusammen mit Tryan. Doch sie tadelt sich selbst, wenn sie diesen Gedanken aufnimmt, ihn weiterspinnt, Kinder und Enkelkinder hinzufügt. Tryan zahlt für ihre Dienste, denn für ihn ist sie nichts, als eine nette Unterhaltung. Sie gehört dem niedrigsten Stand an, den es gibt, während er dem Herrschervolk entstammt. Léea ist bloss ein Mensch.
Sich bewusst, dass sie niemand sehen darf, zieht sie die Kapuze ihres ebenfalls grünen Umhangs bis tief ins Gesicht und fällt in einen leichtfüssigen Trab, der sie der Häuseransammlung am Fusse des Hügels rasch näher bringt.
Léeas nackte Füsse geben jedes Mal ein seltsame patschendes Geräusch von sich, wenn sie auf dem gepflasterten Boden der Stadt aufschlagen. Es muss geregnet haben, während der Nacht. Das Pflaster ist dunkel, kühl und es riecht rein, wie es immer der Fall ist, wenn ein Sommerregen die staubige Hitze hinweggespült hat. Alles wirkt dann unschuldig und rein, selbst die Luft scheint gereinigt. Und wenn dann in der Früh eine neue Sonne aufgeht, glitzert alles in einer märchenhaften Pracht, als könnte nichts den Frieden stören.
Lächelnd streift Léea mit der Hand an einer Hauswand entgegen. Eigentlich macht sie sich wenig Gedanken über die Wunder der Natur. Nur hin und wieder fällt es ihr am Rande auf. Es gibt wichtigere Dinge, überlebenswichtige. Dinge, die festen Bestand haben, Tatsachen sind und nicht einem ständigen, träumerischen Wandel unterstehen. Solide wie die Mauern dieser Häuser. Nicht von den Draycs erbauen, zu so was haben sie kein Geschick. Die Herrscher sind Krieger, eiserne Kämpfer. Ihre Gedanken sind klar, ihr Wille unbeirrbar und sie schaffen Tatsachen, sind entschlossen.
Léea kann ihre Unbeliebtheit nicht verstehen. Die Menschen hassen ihre Herrscher, bekämpfen sie, weil sie anders sind, weil sie realistisch sind, keinen Träumen hinterher hängen. Sie gehen mit der Zeit, schaffen den Fortschritt und werden auch die romantisch verträumten Menschen mit in die Zukunft nehmen. Sie werden es schon erkennen, die Menschen, dass an den Besetzern viel mehr gewonnen als verloren geht.
Die feste Wand weicht einer kleinen Nebenstrasse und die junge Frau greift ins Leere. Einen kleinen Moment scheint sie fast zu fallen, so sehr hat sie die Wand zur Stütze gebraucht. Doch nach kurzem Taumeln hat sie sich wieder gefangen, schüttelt verwirrt den Kopf. Ihr ist nicht bewusst gewesen, dass sie in Gedanken versunken ist. Sie sollte sich besser achten, in der Realität leben, sonst würde sie bald Schwierigkeiten bekommen.