Irrlicht
Siehe unten in den anderen Beiträgen den verbesserten Teil. Hier der erste:
Die Sonne blendete mich, als ich mein Mathebuch aufschlug. Ich konnte mich nicht konzentrieren. Ich rutschte ungewöhnlich unruhig auf meinem Stuhl herum. Ich – die sonst so ruhige Anika. Was war los mit mir?
Mit schwitzigen Händen schrieb ich das Datum an den Rand meines Heftes. Es war ein schöner, klarer Tag im April. Wir schrieben den 12. Tag. Noch einmal flog mein Blick aus dem Fenster, folgte meinen Gedanken die im alten Laub der Bäume nach dem Grund meiner Unruhe suchten. Ein Glück, dass der Mathelehrer nicht auf mich achtete. Mein Blick fiel auf meine vier Freundinnen. Wir waren ein dickes Team, obwohl wir einer Clique angehörten, die sich normalerweise gleich gut untereinander verstanden. Doch zwei unserer „Mitglieder“ waren deutlich nach unten abgesackt. Und Sarah, die letzte im Bande, war heute nicht erschienen. Krank, vermuteten wir.
„Ist was mit dir?“, drang Julias Stimme an mein Ohr. Fragend schaute sie mich von der Seite an.
„Ich? Was? Wieso?“, brachte ich heraus und versuchte locker zu lächeln, doch das ging so daneben, dass es an einen Hai erinnerte.
„Außer, dass du gerade deinen Stift zerbrochen hast, ist nichts!“, kam es trocken von Anna, die rechts von mir saß. Ich schaute auf meine verschwitzten Hände. In ihnen befand sich mein ehemaliger Bleistift. Schnell legte ich ihn beiseite, setzte mich gerade hin und tat als beteilige ich mich am Unterricht. Was zum Teufel war los mit mir? Ich zuckte zusammen, als es an der Tür klopfte.
„Julia, Anna und Anika… Kommt ihr mal bitte?“, rief unser Klassenlehrer, als er den Kopf durch die Klassentür steckte. Sofort sprangen beide Julias auf, denn in unserem Dream-Team befanden sich zwei Julias. Herr Radtke schien das vermutet zu haben und sagte nichts. Ein Blick auf unseren Mathelehrer, der uns zunickte und wir huschten aus dem Klassenzimmer. „Was haben wir denn jetzt schon wieder verbrochen?“, fragte Kiwi, unsere zweite Julia, scherzhaft. Wir waren nicht gerade die Unschuldlämmchen in der Klasse. Beim ernsten Gesicht unseres Lehrers erstarb Kiwis Stimme jedoch sofort. Herr Radtke räusperte sich unsicher, bis er schnell, aber deutlich sagte: „Sarah ist tot.“
Stille.
Ich stand da. Einfach nur da, ohne jede kleinste Bewegung. Anna umarmte mich, es sollte wohl tröstend sein, doch es sah mehr nach einem anklammern aus. Kiwi war blass wie die kahle Wand hinter uns geworden und Julia kauerte sich einfach an der Wand zusammen und zog die Knie schützend vor den Körper. Tausend fragen flammten in mir auf, doch ich brachte keine heraus. Irgendjemand fragte schließlich mit hohler Stimme: „Wann? Wieso?“ Und fügte mit hilflos hinz
„Warum?“
Ich wollte die Antworten nicht hören. Mir war bewusst geworden, wie lieb ich Sarah gewonnen hatte.Mit ihren aufmunternden Sprüchen, ihren Katzenaugen… die Tränen stiegen in meine Augen. Ich erwachte aus meiner Starre, löste mich aus Annas Umarmung und sprintete dann los. Die Treppe herunter, die Vorhalle, auf den Schulhof. Auch dort blieb ich nicht stehen. Ich rannte einfach, rannte und rannte, bis ich nach Luft ringend stehen blieb und mich umschaute. Ich befand mich ziemlich weit hinten im Schulhof. Ich sackte einfach in mich zusammen und fing an zu weinen.
Irgendwann schellte es zur großen Pause. Ich merkte es garnicht richtig. Meine Sinne waren gelähmt, doch ich wischte mir schließlich die Tränen aus den Augen und setzte mich fröstelnd in die Sonne. Ich weiß nicht, wie lange ich dort saß, doch eine warme Hand legte sich auf meine Schulter. Ein langer Schauer durchlief meinen Rücken und ich wirbelte herum. Vor mir stand unser Deutschlehrer. Ich schaute ihn einfach an, sah die mitleidigen, aber irgendwie doch ausdruckslosen Gesichtszüge. Zum ersten Mal in meinem Leben dachte ich nichts.
Bis ich den blauen Himmel hinter ihm sah. „Warum kann heute nicht ein gewittriger Freitag der 13. sein?“, flüsterte ich, dann ging ich an ihm vorbei in das warme Schulgebäude.
Ich hoffe sie gefällt euch einigermaßen.
Es gibt keine Fortsetzung, was soll man da noch so groß schreiben. Es ist quasi eine Geschichte aus Lust und Laune gewesen, mehr eine Kurzgeschichte, als irgendetwas anderes aber ich mag geschichten mit vielen Gefühlen und wollte jetzt mal so eine schreiben. Ich hoffe, ich habe die Sätze nicht zu oft mit ich begonnen.
Hoffe auf viele Bewertungen!
Die Sonne blendete mich, als ich mein Mathebuch aufschlug. Ich konnte mich nicht konzentrieren. Ich rutschte ungewöhnlich unruhig auf meinem Stuhl herum. Ich – die sonst so ruhige Anika. Was war los mit mir?
Mit schwitzigen Händen schrieb ich das Datum an den Rand meines Heftes. Es war ein schöner, klarer Tag im April. Wir schrieben den 12. Tag. Noch einmal flog mein Blick aus dem Fenster, folgte meinen Gedanken die im alten Laub der Bäume nach dem Grund meiner Unruhe suchten. Ein Glück, dass der Mathelehrer nicht auf mich achtete. Mein Blick fiel auf meine vier Freundinnen. Wir waren ein dickes Team, obwohl wir einer Clique angehörten, die sich normalerweise gleich gut untereinander verstanden. Doch zwei unserer „Mitglieder“ waren deutlich nach unten abgesackt. Und Sarah, die letzte im Bande, war heute nicht erschienen. Krank, vermuteten wir.
„Ist was mit dir?“, drang Julias Stimme an mein Ohr. Fragend schaute sie mich von der Seite an.
„Ich? Was? Wieso?“, brachte ich heraus und versuchte locker zu lächeln, doch das ging so daneben, dass es an einen Hai erinnerte.
„Außer, dass du gerade deinen Stift zerbrochen hast, ist nichts!“, kam es trocken von Anna, die rechts von mir saß. Ich schaute auf meine verschwitzten Hände. In ihnen befand sich mein ehemaliger Bleistift. Schnell legte ich ihn beiseite, setzte mich gerade hin und tat als beteilige ich mich am Unterricht. Was zum Teufel war los mit mir? Ich zuckte zusammen, als es an der Tür klopfte.
„Julia, Anna und Anika… Kommt ihr mal bitte?“, rief unser Klassenlehrer, als er den Kopf durch die Klassentür steckte. Sofort sprangen beide Julias auf, denn in unserem Dream-Team befanden sich zwei Julias. Herr Radtke schien das vermutet zu haben und sagte nichts. Ein Blick auf unseren Mathelehrer, der uns zunickte und wir huschten aus dem Klassenzimmer. „Was haben wir denn jetzt schon wieder verbrochen?“, fragte Kiwi, unsere zweite Julia, scherzhaft. Wir waren nicht gerade die Unschuldlämmchen in der Klasse. Beim ernsten Gesicht unseres Lehrers erstarb Kiwis Stimme jedoch sofort. Herr Radtke räusperte sich unsicher, bis er schnell, aber deutlich sagte: „Sarah ist tot.“
Stille.
Ich stand da. Einfach nur da, ohne jede kleinste Bewegung. Anna umarmte mich, es sollte wohl tröstend sein, doch es sah mehr nach einem anklammern aus. Kiwi war blass wie die kahle Wand hinter uns geworden und Julia kauerte sich einfach an der Wand zusammen und zog die Knie schützend vor den Körper. Tausend fragen flammten in mir auf, doch ich brachte keine heraus. Irgendjemand fragte schließlich mit hohler Stimme: „Wann? Wieso?“ Und fügte mit hilflos hinz
„Warum?“
Ich wollte die Antworten nicht hören. Mir war bewusst geworden, wie lieb ich Sarah gewonnen hatte.Mit ihren aufmunternden Sprüchen, ihren Katzenaugen… die Tränen stiegen in meine Augen. Ich erwachte aus meiner Starre, löste mich aus Annas Umarmung und sprintete dann los. Die Treppe herunter, die Vorhalle, auf den Schulhof. Auch dort blieb ich nicht stehen. Ich rannte einfach, rannte und rannte, bis ich nach Luft ringend stehen blieb und mich umschaute. Ich befand mich ziemlich weit hinten im Schulhof. Ich sackte einfach in mich zusammen und fing an zu weinen.
Irgendwann schellte es zur großen Pause. Ich merkte es garnicht richtig. Meine Sinne waren gelähmt, doch ich wischte mir schließlich die Tränen aus den Augen und setzte mich fröstelnd in die Sonne. Ich weiß nicht, wie lange ich dort saß, doch eine warme Hand legte sich auf meine Schulter. Ein langer Schauer durchlief meinen Rücken und ich wirbelte herum. Vor mir stand unser Deutschlehrer. Ich schaute ihn einfach an, sah die mitleidigen, aber irgendwie doch ausdruckslosen Gesichtszüge. Zum ersten Mal in meinem Leben dachte ich nichts.
Bis ich den blauen Himmel hinter ihm sah. „Warum kann heute nicht ein gewittriger Freitag der 13. sein?“, flüsterte ich, dann ging ich an ihm vorbei in das warme Schulgebäude.
Ich hoffe sie gefällt euch einigermaßen.

Hoffe auf viele Bewertungen!
